Gitarrenhals gebrochen

J
jul82
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
13.01.13
Registriert
25.10.09
Beiträge
7
Kekse
0
Ort
Berlin
Hallo liebe User,

der Gitarrenhals wurde schon 2-3 mal gekeklebt und hat 2 Brüche.
Ich habe mir den teuersten Holzleim besorgt den es gibt und erneut versucht den Kopf zu kleben.
Er hielt eine Weile.
Gestern hatten wir ein Konzert in Berlin und ich habe die Gitarre mit einem Gitarrenkoffer transportiert.
Als ich den Koffer (ohne Erschütterung) öffnete war der Hals wieder gebrochen.
Kann mir das jemand erklären?
Habt ihr noch Ideen oder Vorschläge wie ich die Gitarre reparieren kann?
Den kompletten Hals kann ich leider nicht entfernen.
Vielen Dank für Infos.
DSC00242.jpg
 
Eigenschaft
 
Vielleicht hat der Hals/Holzleim einfach nicht mehr den Zug der Saiten ausgehalten... Währe jetzt so eine Vermutung von mir.
Was du damit machen kannst... Du könntest zu einem Gitarrenbauer gehen, welcher sich das mal anschauen könnte.
Ich kenne jemanden, der hat seine Gitarrenkopfplatte bei einem Gitarrenbauer wieder an den Hals flicken lassen und es hält jetzt schon gut 10 Jahre! Aber bei ihm war der Bruch auch nicht ganz so schlimm wie bei dir.
Wenn du schon schreibst, dass die Gitarre mehrere Brüche hat, lohnt es sich da nicht vielleicht eine neue Gitarre anzuschaffen?
 
Böse Sache ;) Im PA-Bereich aber nicht unbedingt gut platziert ;)
 
Ich will hier keine falschen Hoffnungen wecken , aber ein 2 Komponenten-Epoxid Kleber vollbringt im KFZ Bereich manchmal Wunder ,habe das Zeug auch schonmal bei Holz benutzt , da es die Zwischenräume gut verfüllt.
Vielleicht täuscht das Foto , aber das Holz erscheint mit an der Stelle ein wenig zu dünn ,vielleicht ist das Problem bei Epiphone bekannt und es gibt noch einen Anspruch auf Gewährleistung?
 
Ich habe mir den teuersten Holzleim besorgt

Dann schlage ich vor, du besorgst dir diesmal den geeignetsten. ;)
Aber so wie das aussieht, haben sich an der Stelle mittlerweile sehr viele Leimreste gesammelt. Ich würde das Teil einem Gitarrenbauer überlassen, der das wieder ordentlich säubert und richtig verleimt. Genug Fläche müsste ja da sein.
 
Also vor 2 Jahren oder so ist mir die Kopfplatte meiner Epi SG beim !PUTZEN! (nur mit leichtem druck mit nem tuch geputzt) abgebrochen, die Bruchstelle sah ähnlich aus wie bei dir, mein Vater hat sie mit ganz normalem Holzleim geklebt und sie hält seitdem, egal welche Saitenstärke(.09 - .13)
 
Das sieht fies aus! Bei uns in der Schule hat vor ein paar Jahren mal ein fünftklässler ne Epi Std. runterfallen lassen. Der Bruch sag fast genau so aus. die Schule hat sie dann weggeschmissen. Ich meine, ein Gitarrenbauer könnte die wahrscheinlich reparieren, aber wenn man hier mal davon ausgeht, dass das ne Epi Std. ist, würde die Reperatur wohl fast genau so viel kosten, wie eine neue. Nem Freund ist der Sattel gebrochen, und der Gitarrenbauer wollte für nen Graphitsattel 50 Euro! Mein Tipp: Wenn du nicht zu sehr an der Gitarre hängst: Kauf dir ne neue!
 
Also ich finde den Tipp mit dem 2 Komponenten-Kleber am besten. Das Probelm das du hast liegt einfach in der Konstruktion einer Les Paul Kopfplatte, da diese halt schräg ist . Ich hab mal gehört das die Saiten einen Zug von 80 Kg erzeugen und wie es ausieht zieht sie dann fast genau an dem Bruch. Wie gesagt Epoxidharz 2 k Kleber ist schon ne Wucht.

Von Uhu gibts da ein paar Produkte.
http://www.uhu.com/de/produkte/2-komponenten-klebstoffe/detail/uhu-plus-endfest-3002-k-epoxidharzkleber-1.html?cHash=e695762b4813da0fa24ec06ca94119d7&step=66

Der dürfte geeignet sein. Klebt auf Holz und leistet einen Zug von 3000N/cm2 ... also 300 kg/ auf nen cm2.... ich würde schätzen das bei dir die Bruchfläche 5-6 cm2 beträgt.

Wenn das nicht hilft, hilft nichts.

 
Das Probelm das du hast liegt einfach in der Konstruktion einer Les Paul Kopfplatte, da diese halt schräg ist .
Es liegt nicht an der Schräge, sondern daran, dass das Holz am Hals/Kopfübergang sehr dünn ist, weil ja auch der Zugang zum Trussrod hier zusätzlich Volumen wegnimmt.

Bei ESP beispielsweise gibts an dieser Stelle einen Knubbel, der genau diese potentielle Bruchstelle verstärkt. Hier rechts im Bild:
m2_12.jpg
 
Ja... aber du musst das halt auch statisch betrachten. Bei einem Fenderhals , der halt eine Gerade Kopfplatte hat , wird die Kraft nur in eine Richtung ( hotizontal )beansprucht und konzentriert sich über den ganzen Hals . Bei einer gewinkelten Kopfplatte haben wir nun mal einen Winkel . So wird die Kraft in 2 Richtungen geteilt (vertikal und horizontal) . Naja die Halslänge nimmt dabei die ganze horizontale Kraft auf, aber dieser Winkelpunkt muss halt die vertikale Kraft aufnehmen.

Wenn du weisst wie gross der Winkel ist und wie stark die Saiten ziehen, dann kannst du mit Trigonomitrie die Kräfte berechnen .
 
Moin!

Also den Knubbel in allen Ehren, aber der Hilft meist kaum etwas. Ich habe auch schon Brüche direkt am Knubbel gesehen. Den hat Gibson in den 70ern auch nur eingeführt, weil er durch die maschinelle Bearbeitung fast automatisch entstand und als Kostenersparnis einfach nur noch mit Schleifpapier abgerundet wurde. Da man sich dadurch von den Japanern absetzen konnte, wurde das dann Feature genannt.

Ich denke aber, man kann die Gitarre noch mit einfachen Mitteln retten. 2k Epoxy scheint die richtige wahl. Ersatzweise gibt es auch sehr gute PU Montagekleber. Dabei ist zu achten, dass man einen nimmt, der nicht flexibel bleibt. Einige werden da hart wie Glas. Ich würde beide Leimstellen mit einer Feile und/oder mit Schleifpapier planieren und im Anschluss verkleben. Das wichtigste ist beim Verkleben genügend Druck mit Zwingen auszuüben. Zur Sicherheit könnte man noch Material hinzufügen. Entweder leimt man hinten an der Kopfplatte ein Stück Holz an, oder man konstruiert sich ein Sandwitch mit zwei Alu- oder Blechstücken forne und hinten an die Kopfplatte. Ich denke, das kann auch sehr cool aussehen.
 
Ja... aber du musst das halt auch statisch betrachten. Bei einem Fenderhals , der halt eine Gerade Kopfplatte hat , wird die Kraft nur in eine Richtung ( hotizontal )beansprucht und konzentriert sich über den ganzen Hals . Bei einer gewinkelten Kopfplatte haben wir nun mal einen Winkel . So wird die Kraft in 2 Richtungen geteilt (vertikal und horizontal) . Naja die Halslänge nimmt dabei die ganze horizontale Kraft auf, aber dieser Winkelpunkt muss halt die vertikale Kraft aufnehmen.

Wenn du weisst wie gross der Winkel ist und wie stark die Saiten ziehen, dann kannst du mit Trigonomitrie die Kräfte berechnen .
Ich studier Physik, hab Mechanik schon hinter mir, aber bevor du mir das nicht ein wenig genauer erklärst, bleib ich bei der Ansicht, dass die Instabilität einfach daher rührt, dass das Holz am Hals-Kopf-Übergang bei traditioneller Gibson-Bauweise einfach sehr wenig Volumen hat - eben wegen der großen Ausfräsung der Trussrod-schraube.
Traditionelle-Fender-Bauweise vermeidet die Fräsung, indem die Kopfplatte parallel zum Griffbrett versetzt wird, der Kopfplattenübergang ist sehr viel voluminöser.
Einen Winkel im Saitenverlauf hat man ohnehin bei beiden Kopfplatten, und damit sowohl x- als auch y-Komponenten in der wirkenden Kraft.



Also den Knubbel in allen Ehren, aber der Hilft meist kaum etwas. Ich habe auch schon Brüche direkt am Knubbel gesehen. Den hat Gibson in den 70ern auch nur eingeführt, weil er durch die maschinelle Bearbeitung fast automatisch entstand
Ich kenne keine Gibson-Gitarre mit diesem Knubbel...?
Sämtliche Gibsons, die ich bis dato in der Hand hatte, hatten einen einfachen, flachen Kopfplattenübergang.
 
2K Epoxidharz hält normalerweise alles, das ist härter als Glas wenn man das richtige Verhältnis Harz:Härter trifft. Wenns nochmal bricht, dann nebendran, aber die Verklebung kann man quasi nie wieder lösen. Daher muss man damit extrem genau arbeiten UND entsprechende Schutzmaßnahmen treffen, das Zeug kann v.a. bei Hautkontakt unangenehme Folgen haben (Ekzeme sind da fast schon Standard :D ). Durch normale Latex-Handschuhe gehen die entsprechenden Stoffe einfach durch, da braucht man welche aus Butyl o.ä. Die Dämpfe sind im freien/einem gut belüfteten Raum vernachlässigbar. Und nicht zu viel davon reinschmieren, je mehr du davon hast, umso höher ist die Reaktionstemperatur (ja, der shit wird richtig heiß). Die offene Zeit beträgt je nach dem wie viel Härter man verwendet und wie viel man anrührt zwischen 30 sekunden und 30 minuten, sprich man darf sich nicht zu viel Zeit lassen!

Wenn du extrem an der Gitarre hängst und es dir nicht selbst zutraust, dann bring sie zum Gitarrenbauer. Wenn nicht, dann kauf dir eine neue, die Kosten dürften gleich sein.
 
Der "Knubbel" heißt im Übrigen Volute.
 
Ja, dass dieser Volute heissen soll habe ich auch gehört... Das doofe ist nur, dass es lateinisch eher mit gerollt übersetzt wird und wohl am ehesten eine Schnecke beschreibt, egal ob Geige oder Säule. Daher benutze ich den Terminus ungern.

Ja, Gibson hatte in Ihrer schlimmsten Zeit viele Gitarren mit Voluten. Die mag man allerdings auch nicht haben, da diese zumeist vielteilig verleimte Bodies haben und grundsätzlich stark nach Rotstift aussehen.

Ich glaube übrigens auch nicht, dass der Winkel der Kopfplatte für die Kraft da eine Rolle spielt. Wieso denn auch? Jede Saite hat einen definierten Zug, egal an welcher stelle, da weder Brücke noch Steg etwas daran verändern. Eine Rolle leitet die Kraft auch nur um und verändert diese nicht. Es ist eher eine Frage der Ausrichtung der Holzfasern. Das sieht man auch bei diesem Bruch, da der parallel zur Maserung verläuft. Zumindest nehme ich das an, da ein Hals möglichst quatersawn sein sollte.

Das was ich beobachten konnte ist, dass eine Kopfplatte meist dann abbricht, wenn die Gitarre forn über - dh. Saiten seitig - fällt. Wenn diese auf den Rücken fällt, federt diese meist nur durch und alles ist gut.
 
Hi!
So als Zimmermann geb ich dir den Tip mit dem Teil zum Tischler zu gehen....selber kleben mit irgendwelchen Wundermitteln sieht beschissen aus und wird nicht auf Dauer halten, lass das anständig vom Fachmann verbinden. Da der Bruch an der Kopfplatte ist muss das kein Instrumentenbauer sein, da reicht ein erfahrener Holzwurm:great: !
Grüsse,
...:cool:
 
Ich studier Physik, hab Mechanik schon hinter mir, aber bevor du mir das nicht ein wenig genauer erklärst, bleib ich bei der Ansicht, dass die Instabilität einfach daher rührt, dass das Holz am Hals-Kopf-Übergang bei traditioneller Gibson-Bauweise einfach sehr wenig Volumen hat - eben wegen der großen Ausfräsung der Trussrod-schraube.
Traditionelle-Fender-Bauweise vermeidet die Fräsung, indem die Kopfplatte parallel zum Griffbrett versetzt wird, der Kopfplattenübergang ist sehr viel voluminöser.
Einen Winkel im Saitenverlauf hat man ohnehin bei beiden Kopfplatten, und damit sowohl x- als auch y-Komponenten in der wirkenden Kraft.

:p also ich hab jetzt mal ne Skizze gemacht.
http://dl.dropbox.com/u/21292466/Halskraft.jpg

Wir reden jetzt hier nicht über die Kräfte die auf die Mechaniken wirken , sondern von denen die auf den Hals wirken. Bild oben simuliert ein Fender hals.. Die Kräfte wirken parallel und somit entsteht eine Zugkraft über die von dem Hals und Korpus aufgenommen wird. Denk einfach du ziehst an nem Hobel , der Plan liegt. Nur weil du nen Griff hast ziehst du ihn immernoch mit der selben Kraft.

Naja Bild 2 zeigt nun nen gewinkelten hals und durch den Winkel hast du automatisch auch Kräfte in Y - Richtung...und alle Kräfte in Y Richtung werden genau an dem Punkt aufgenommen wo der Winkel ist und nicht über den ganzen Hals. Das Rote X zeigt mal die Sollbruchstelle.

Das kann natürlich sein das es daran liegt das der Hals dort nicht genug unterfüttert ist etc...( fehlender Knubel) aber das ist dein Problem.






 
Also für mich ist der Unterschied den du schilderst nicht deutlich. Bei beiden Kopfplattenkonstruktionen ist der Winkel der Saiten im bereuch des Sattels wichtig und vorhanden. Ohne den nötigen Druck würden dir auch sonst die Saiten aus den Kerben rutschen. Von daher sehe ich das bei beiden gleich an.
 
Die abgewinkelte Kopfplatte ist, was den Saitenzug betrifft, sicher die Konstruktion die die Kraft besser aufnimmt. Am Boden abelegt und draufgetreten oder ähnliche Missgeschicke sin halt eher ungünstig....:rolleyes:
 
Also um es nochmal auf den Punkt zu bringen. Wenn dir die Kopfplatte so bricht wie beim Te und dir das bei einer mit gerader kopfplatte passiert dann ist es Konstruktionsbedingt so als ob du nach dem leimen mit dem Daumen in richtung Korpus drückst, wenn die Saiten gespannt sind. Da passiert dann nicht so viel.

Sein Problem ist das der Hals gewinkelt ist . Nach dem verleimen ist und bespannen mit Saiten ist es dann soch als ob man mit dem Daumen die Kopfplatte nach oben drückt, weil durch den Winkel halt auch Kräfte in die Vertikale entstehen. Das führt dann dazu das der Bruch sich auch von alleine löst.

( Für den physikalischen Teil , einfach mal Fachwerkberechnung googeln)

Wie gesagt... versuch es mit 2 k Epoxykleber... der von UHU in Endfest sollte reichen. Wenns das nicht hilft , hilft glaub ich garnichts.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben