ob 2 Trägerfrequenzen dicht beieinander oder weit auseinander liegen, ist kein Kriterium dafür, ob sie sich gegenseitig stören oder nicht.
Das ist so nicht korrekt. Die bei Intermodulation entstehenden Frequenzen basieren auf Addition bzw. Subtraktion der Trägerfrequenzen mit den wiederum daraus hervorgehenden Harmonischen.
Beispiel zur Verdeutlichung:
Träger 1 - 800 MHz
Träger 2 - 810 MHz
Harmonische 2. Ordnung:
Träger2 - Träger1 = 10MHz
Träger 2 + Träger1 = 1610 MHz
Diese Intermodulationsprodukte sind so weit von den beiden Trägerfrequenzen entfernt, daß sie nicht stören. Bei den Hamonischen 3. Ordnung wird's aber interessant:
Harmonische 3. Ordnung:
Träger1 * 2 + Träger2 = 2410 MHz (unkritisch)
Träger 1 * 2 - Träger 2 = 790 MHz
Träger2 * 2 + Träger 1 = 2420 MHz (unkritisch)
Träger 2 * 2 + Träger 1 = 820 MHz
Also finden sich mit 790 und 820 MHz zwei Harmonische dritten Grades recht nahe an den Trägerfrequenzen. Hätte man also den Plan, den beiden Funkstrecken bei 800 und 810 MHz eine dritte hinzuzufügen, sollte die nicht bei 790 oder 820 MHz funken, weil da schlecht aufgrund der Intermodulation der ersten beiden Strecken. Schlimmer wird's dann noch, wenn die dritte Strecke in Betrieb geht, denn deren Träger intermoduliert ja wiederum mit den Trägern der beiden vorhandenen Strecken plus (eieiei...) den ganzen Harmonischen dritter Ordnung, die im Bereich der Täger liegen. Selbst wenn alle Intermodulationsprodukte einen geringeren Pegel als die Träger aufweisen, kann man sich doch gut vorstellen, wie der Frequenzbereich um die Träger rum mehr und mehr zugemüllt wird, je mehr Funkstrecken betrieben werden. Hinzu kommt noch, daß die Empfangsteile der Funken nicht sonderlich frequenzselektiv sind, also nicht auf x Kommastellen genau eine Frequenz auffangen, sondern einen mehr oder weniger breiten Frequenzbereich um den eingestellten Träger herum. Fängt also rundum noch zusätzlich Dreck ein und wenn die Träger dann - entgegen meinem vereinfachten Rechenbeispiel - nicht im Bereich 10, sondern nur 1MHz auseinanderliegen... aber ich schweife... ;-)
Denn ZWEI Funkstrecken stören einander NIE, wenn Ihre Träger einen gewissen Sicherheitsabstand zueinander haben, also die Harmonischen dritter Ordnung nicht so nahe an den Trägern liegen, daß die recht unselektiven Empfangsteile sie mit erfassen würden. Hätte man also eine Funke im ISM-Band und ein IEM im C, D oder E-Band, oder gar eine analoge und eine Digi-Funke im 2,4 GHz Bereich, dann stören sich die nicht.
domg