Tragisch, wie Chesters Tod auch sein mag, aber ich finde, es wird aktuell deswegen so ein riesen Fass aufgemacht, was teilweise echt übertrieben ist.
Ich finde es gut, dass "die Öffentlichkeit" sich dabei auch wieder etwas mehr mit dem Thema "Depressionen" auseinandersetzt. So tragisch der Anlass auch sein mag.
Leider ist das immer noch eine Art Tabuthema oder wird zumindest vielerorts nicht ernst genommen und ins Lächerliche gezogen.
Wer sich einen Arm gebrochen hat, geht zum Arzt und lässt sich behandeln - das ist für jeden ganz normal - wenn aber "die Seele" leidet und die Betroffenen professionelle Hilfe suchen, werden sie oft stigmatisiert, ja sogar für "verrückt" gehalten, sofern sie entsprechende psychiatrische Einrichtungen aufsuchen.
Retrospektiv kann man das Ende aus vielen Texten erahnen...echt frustrierend.
Das halte ich für schwierig. Im Nachhinein lässt sich sowas immer leicht sagen. Aber es ist gerade in diesen Musikgenres, die Linkin Park bedient haben, ja nicht unüblich, auch solche "düsteren" Texte zu schreiben. Würde man danach gehen, könnte man sich jetzt um sehr, sehr viele Bands bzw. deren Mitglieder/Texter Sorgen machen.
Wenn ein Henning Pauly in seinem aktuellen Video zu Linkin Park jetzt mit Vorwürfen nur so um sich schmeißt von wegen "hätte man doch sehen müssen" und auch noch den Leuten bzw. "Fans" die Schuld daran in die Schuhe schiebt, die sich öffentlich darüber beklagt haben, dass ihnen der "neue Sound" nicht so taugt, so ist das schon sehr, sehr naiv gedacht. Aber kann sein, dass er damit extra provozieren will, um noch mehr Klicks zu erhalten - so wie bei diesen unsäglichen Kemper Videos.
Als Künstler in dieser Liga steht man immer in der Öffentlichkeit und wenn man mal Personal Coaches zuhört, die solche super-erfolgreichen Menschen als Kunden haben und betreuen, offenbahren sich da ganz andere Probleme.
Wo wir wieder beim Anfang meines Beitrags wären.
Einfach etwas mehr Verständnis und Toleranz gegenüber depressiven Menschen - damit kann schon jeder von uns helfen und einen kleinen Teil dazu beitragen, dass sie sich nicht ganz so allein gelassen fühlen.