meikii
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Lady in Red Teil 1
So Mädels, ich schreib mal eine kleine Homestory zum Umbau einer Lady in Red.
Vorgeschichte
Wie jedes Jahr fuhren wir auch dieses Jahr wieder nach Zadar, Kroatien in Urlaub. Gut daran ist, dass das Wetter schön ist, das Essen lecker, das Bier kalt und die Frauen ausgesprochen schön. Schlecht ist, dass es dort nur 2 winzig kleine Musikläden gibt, von denen einer auch noch ausschliesslich Cort Gitarren verkauft. Naja, Gott sei Dank hatte ich mein Laptop dabei und konnte ab und an ein wenig surfen und im Board schreiben. Und so ganz nebenbei entdecke ich auf ebay ein gelinde gesagt "unschöne" Tokai: 60th Anniversary Model in Feuerwehrrot mit gelben Knöpfen und Filtertrons. Die Anniversary find ich ja so schon etwas gewöhnungsbedürftig, aber in Rot-Gelb war das ganze reichlich Augenkrebs-verdächtig. Ich hab mir diesen Thread hier durchgelesen und dachte, hmmm, klingt aber gar nicht mal ungeil, was wär sie mir denn Wert? Naja so knapp über 500 wäre ein ziemliches Schnäppchen. Also hab ich vom schönen Strand aus mal 530 drauf geboten und dachte, die kriegste nie….Weit gefehlt, abends hatte ich sie dann ersteigert, und zwar für unter 500. Naja, das alte Lied: Urlaubszeit ist ebay-Käuferzeit.
Ankunft
Naja, nach einigem Hin und Her mit dem Verkäufer kam sie dann gestern im Büro an und ich hatte überhaupt keine Zeit dafür. War aber abends mit Big Daddy zum Tube Factor Vergleich verabredet (mit und ohne Tonehunter Mod). Also hab ich sie eingepackt und mitgenommen. Bei ihm angekommen haben wir sie dann erstmals aus dem Karton genommen und so sah sie uns an:
Oh je, die sah noch beknackter aus als auf den Bildern dachte ich. In die Hand genommen: Uuuups ist die leicht, dürften so 3,4 kg sein. Die Lackierung sieht sehr sehr sauber und leuchtend aus, da kann man was mit machen…
Auf der Herstellerseite ist sie so beschrieben, viele schöne Bilder. Muss sagen mit Nickel-Covers sieht sie gar nicht mal so schlecht aus, hat auch was....http://www.tokaiguitar.de/vintage.php?folder=anniversary_series&kat=003
Hier mal die Specs:
Body: Thick Canadian Hard Rock Maple Top Solid Mahogany Back
Neck: One Piece. Mahagony. Set-Neck Deep Joint / Long-Tennon
Fingerboard: Rosewood
Positions Marks: Dish (Amber Cell)
Tuners: Gotoh SD90-SL
Nut(width): Bone(43.0mm)
Pickups: Old Filtertrons
Pots: Alpha Pots
Jack: Switch Craft
Capacitors: Old paper in oil glass-sealed (Military specs Gudeman Caps)
Bridge: Faber '59 with Brass Saddles
Tailpiece: Faber Aluminium + Faber Tone-Lock Kit
Weight: ca. 3,6 kg
Trocken angespielt
So, der erste grosse Moment: Schrrrrrääääämmmmmmpffffffff. Ooooooh MEIN GOTT! Selten so was pappiges und mumpfiges gehört. Ein Blick auf die Saiten: Schön schwarz und dick mit Siff überzogen, das kann ja nicht klingen. Aber das Sustain ist endlos, länger als bei meiner LS95. Der Hals ist etwas kräftiger, so zwischen 58er und 60er Profil, kurz davor für mich zu fett zu sein. Dafür sind die oberen Lagen sehr gut erreichbar, leichter als bei ner Paula. Weitere Trocken-Geh-Versuch brachten wirklich gar nichts, da die Saiten so abgerockt waren. Kurzer Blick auf unsere Finger: Schwarz. Puhhh, das geht gut los.
Eingestöpselt
Glück gehabt, Big Daddy's Marshall war grad da, da konnte amtlich getestet werden. Ich mach's kurz: Da die Saiten halt am A…. waren, klang's halt auch so. Wobei: Der Hals-PU Filtertron klang wirklich cool, irgendwie klarer und durchsichtiger als ein Neck Humbucker. Recht schöner Sound. Aber der Bridge PU war zu gar nix zu gebrauchen: Dünn und charakterlos. Also haben wir den Bridge PU schon mal rausgeholt. LOOOOOOOOL
Profimässig gewachst und ordentlich Alu drunter. Auch nicht schlecht. Ansonsten tadellos verarbeitet.
Wir haben noch eine Weile verglichen mit Love Rocks, aber mit den Saiten und den Filtertrons war das irgendwie nicht so richtig fruchtbar. Klar war uns aber: Die Tante hat Potential!
Übrigens haben wir noch ein wenig philosophiert, ob sie mit cremefarbenen Rähmchen und Zebra HB's oder ganz in schwarz besser aussieht. Big Daddy war für creme / Zebra und ich für schwarz. Ich hab gewonnen. Im Ernst, rot-gelb steht für mich auf einer Stufe mit grün-rosa, sorry (farblich, nicht politisch).
Umbau
Meine Frau will wandern mit ihren Kollegen. Gut, soll sie machen, dann hab ich Zeit für die Lady in Red. Also los geht's: Filtertrons raus, PU Rähmchen ab, Poti-Hütchen runter, Toggle ersetzen etc….Ich lass mal die Bilder sprechen. Pick-Ups sind Bare Knuckle VHII Bridge und Riff Raff Neck, dazu mehr später.
Das was man auf den Bundstäbchen sieht sind keine Spielspuren, sondern Dreck. Also gereinigt und 2x mal geölt, die arme war am verdursten....
Ob das nun ein Long Tenon ist, ist schwer zu sagen, wegen der Lackierung, aber tatsächlich ist die Erhöhung viel höher als bei der Paula, könnte also sein...
so und jetzt alles auf schwarz umstellen...
und fertig. Demnächst mehr, vor allem zum Sound. So viel vorab: Mit neuen Saiten klingt's natürlich so wie's soll, alles wird gut....
vg meikii
So Mädels, ich schreib mal eine kleine Homestory zum Umbau einer Lady in Red.
Vorgeschichte
Wie jedes Jahr fuhren wir auch dieses Jahr wieder nach Zadar, Kroatien in Urlaub. Gut daran ist, dass das Wetter schön ist, das Essen lecker, das Bier kalt und die Frauen ausgesprochen schön. Schlecht ist, dass es dort nur 2 winzig kleine Musikläden gibt, von denen einer auch noch ausschliesslich Cort Gitarren verkauft. Naja, Gott sei Dank hatte ich mein Laptop dabei und konnte ab und an ein wenig surfen und im Board schreiben. Und so ganz nebenbei entdecke ich auf ebay ein gelinde gesagt "unschöne" Tokai: 60th Anniversary Model in Feuerwehrrot mit gelben Knöpfen und Filtertrons. Die Anniversary find ich ja so schon etwas gewöhnungsbedürftig, aber in Rot-Gelb war das ganze reichlich Augenkrebs-verdächtig. Ich hab mir diesen Thread hier durchgelesen und dachte, hmmm, klingt aber gar nicht mal ungeil, was wär sie mir denn Wert? Naja so knapp über 500 wäre ein ziemliches Schnäppchen. Also hab ich vom schönen Strand aus mal 530 drauf geboten und dachte, die kriegste nie….Weit gefehlt, abends hatte ich sie dann ersteigert, und zwar für unter 500. Naja, das alte Lied: Urlaubszeit ist ebay-Käuferzeit.
Ankunft
Naja, nach einigem Hin und Her mit dem Verkäufer kam sie dann gestern im Büro an und ich hatte überhaupt keine Zeit dafür. War aber abends mit Big Daddy zum Tube Factor Vergleich verabredet (mit und ohne Tonehunter Mod). Also hab ich sie eingepackt und mitgenommen. Bei ihm angekommen haben wir sie dann erstmals aus dem Karton genommen und so sah sie uns an:
Oh je, die sah noch beknackter aus als auf den Bildern dachte ich. In die Hand genommen: Uuuups ist die leicht, dürften so 3,4 kg sein. Die Lackierung sieht sehr sehr sauber und leuchtend aus, da kann man was mit machen…
Auf der Herstellerseite ist sie so beschrieben, viele schöne Bilder. Muss sagen mit Nickel-Covers sieht sie gar nicht mal so schlecht aus, hat auch was....http://www.tokaiguitar.de/vintage.php?folder=anniversary_series&kat=003
Hier mal die Specs:
Body: Thick Canadian Hard Rock Maple Top Solid Mahogany Back
Neck: One Piece. Mahagony. Set-Neck Deep Joint / Long-Tennon
Fingerboard: Rosewood
Positions Marks: Dish (Amber Cell)
Tuners: Gotoh SD90-SL
Nut(width): Bone(43.0mm)
Pickups: Old Filtertrons
Pots: Alpha Pots
Jack: Switch Craft
Capacitors: Old paper in oil glass-sealed (Military specs Gudeman Caps)
Bridge: Faber '59 with Brass Saddles
Tailpiece: Faber Aluminium + Faber Tone-Lock Kit
Weight: ca. 3,6 kg
Trocken angespielt
So, der erste grosse Moment: Schrrrrrääääämmmmmmpffffffff. Ooooooh MEIN GOTT! Selten so was pappiges und mumpfiges gehört. Ein Blick auf die Saiten: Schön schwarz und dick mit Siff überzogen, das kann ja nicht klingen. Aber das Sustain ist endlos, länger als bei meiner LS95. Der Hals ist etwas kräftiger, so zwischen 58er und 60er Profil, kurz davor für mich zu fett zu sein. Dafür sind die oberen Lagen sehr gut erreichbar, leichter als bei ner Paula. Weitere Trocken-Geh-Versuch brachten wirklich gar nichts, da die Saiten so abgerockt waren. Kurzer Blick auf unsere Finger: Schwarz. Puhhh, das geht gut los.
Eingestöpselt
Glück gehabt, Big Daddy's Marshall war grad da, da konnte amtlich getestet werden. Ich mach's kurz: Da die Saiten halt am A…. waren, klang's halt auch so. Wobei: Der Hals-PU Filtertron klang wirklich cool, irgendwie klarer und durchsichtiger als ein Neck Humbucker. Recht schöner Sound. Aber der Bridge PU war zu gar nix zu gebrauchen: Dünn und charakterlos. Also haben wir den Bridge PU schon mal rausgeholt. LOOOOOOOOL
Profimässig gewachst und ordentlich Alu drunter. Auch nicht schlecht. Ansonsten tadellos verarbeitet.
Wir haben noch eine Weile verglichen mit Love Rocks, aber mit den Saiten und den Filtertrons war das irgendwie nicht so richtig fruchtbar. Klar war uns aber: Die Tante hat Potential!
Übrigens haben wir noch ein wenig philosophiert, ob sie mit cremefarbenen Rähmchen und Zebra HB's oder ganz in schwarz besser aussieht. Big Daddy war für creme / Zebra und ich für schwarz. Ich hab gewonnen. Im Ernst, rot-gelb steht für mich auf einer Stufe mit grün-rosa, sorry (farblich, nicht politisch).
Umbau
Meine Frau will wandern mit ihren Kollegen. Gut, soll sie machen, dann hab ich Zeit für die Lady in Red. Also los geht's: Filtertrons raus, PU Rähmchen ab, Poti-Hütchen runter, Toggle ersetzen etc….Ich lass mal die Bilder sprechen. Pick-Ups sind Bare Knuckle VHII Bridge und Riff Raff Neck, dazu mehr später.
Das was man auf den Bundstäbchen sieht sind keine Spielspuren, sondern Dreck. Also gereinigt und 2x mal geölt, die arme war am verdursten....
Ob das nun ein Long Tenon ist, ist schwer zu sagen, wegen der Lackierung, aber tatsächlich ist die Erhöhung viel höher als bei der Paula, könnte also sein...
so und jetzt alles auf schwarz umstellen...
und fertig. Demnächst mehr, vor allem zum Sound. So viel vorab: Mit neuen Saiten klingt's natürlich so wie's soll, alles wird gut....
vg meikii
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