Gitarre oktavrein/bundrein kriegen

[Granufink]

Völlig normal - man versucht so, den Einstellweg der Reiter besser zu verteilen. Es macht keinen Sinn, die Auflage an der geometrisch "richtigen" Stelle zu platzieren, da der Reiter immer etwas weiter hinten sitzen muss (je nach Saitenstärke).

Ein paar Zentimeter Unterschied sind aber nicht normal, bei gängigen Saitenstärken dürfte die Differenz höchstens einen halben bis einen Zentimeter ausmachen.

 

[McCyber]

Danke schonmal.
Ich messe gleich mal die genauen werte meiner gitarren:

Gibson SG Special: Sattel - mitte 12. bund = ca. 30,6 cm
12. bund - saitenreiter = ca. 32,7 cm (dicke e-saite)

Selbstgebaute Strat: Sattel - mitte 12. bund = ca. 31,7 cm
12. bund - saintenreiter = ca. 33,4 cm (dicke e-saite, 21 bünde)

Jonson Tele: Sattel - mitte 12. bund = ca. 31,8 cm
12. bund - saitenreiter = ca. 33.4 cm (dicke e-saite, 22 bünde)

So sieht das bei meinen gitarren aus. Wie gesagt die ersten beiden sind oktavrein, die letzte kann man irgendwie nicht richtig einstellen.

 

[Koebes]

Hi Koebes - saucool, gleich 2 Fremdwörter in 1 Satz ! Saugeil ! Und dann noch im Anfängerforum ohne Erklärungen ! Herr Lehrer, Herr Lehrer, ich weiss was ! Aber mal ohne Jux : Wie kommt es dass jeder und sein Hund seine Gitarre mit Flageolet Tönen stimmt, und komischerweise leben alle gut damit ? Ich mein - mein Gitarrenlehrer macht das z.B. auch so, und der hat immerhin Musikkonservatorium gemacht. Also...mag ja sein dass die Leute in Fremdworthausen wissen dass es da einen Frequenzunterschied von 0,0001% bei Vollmond und Südwind gibt - aber im Anfängerforum war Stimmen nach F. doch noch immer ok , oder liege ich jetzt völlig daneben ?

Tust Du. Warum es so ist, wie es ist, kannst Du oben hervorragend erklärt nachlesen. Dass ich was weiss, tut mir leid. Dass das was mit Physik zu tun hat, tut mir noch mehr leid. Und dass die Natur ihren Gesetzen gehorcht und nicht Deiner Ansicht, tut mir auch leid. Und am Allerleidsten tut mir das mit den Fremdwörtern und den Sätzen mit mehr als drei Wörtern. Dass Du bei zwei Fremdwörtern in einem Satz direkt mal zu mehr Bild-Duktus ermahnst, finde ich absolut couragiert.

Den Frequenzunterschied kannst Du berechnen. Er liegt deutlich höher als 0,0001 % und Vollmond und Südwind ist der Schwingungslehre egal. Ich habe meinen Gitarrenschülern das Stimmen nach gegriffenen Ton beigebracht, wenn ich kein Stimmgerät benutze, stimme ich nach Intervall. Das ist noch genauer, aber für Anfänger zu schwierig.

Schöne Grüße aus Fremdworthausen,

Koebes.

 

[Hooker]

... stimme ich nach Intervall. Das ist noch genauer, aber für Anfänger zu schwierig.

Kannst du mal erklären, wie du das machst?
Ich spiele seit über 20 Jahren Gitarre und stimme wenn kein Stimmgerät zur Hand ist immer mit Flageolets weil ich der Meinung war das sei genauer als die 5-5-5-4-5-Methode, da man dabei ja durch den Druck auf die Saite die Stimmung verfälscht (Intonation).

Ich bin aber jederzeit bereit was neues zu lernen. Also her damit

 

[McCyber]

Jetzt bitte nicht beleidigt sein, aber ich glaube ihr macht euch zu viele gedanken über das stimmen, soll doch jeder so stimmen wie er möchte, solange es klingt. Wenn man schon länger spielt, merkt man schon irgendwann welche methode einen besser gefällt und ohne stimmgerät wird es sowieso nie 100%ig. Wenn eine von den beiden methoden wirklich schlecht wäre, wäre das bestimmt schonmal beim proben oder so vorher aufgefallen.

Habe übrigens immer noch das problem mit meiner tele

 

[Hooker]

Mit "bundrein einstellen" meint man das Temperieren der Saiten für optimalen Klang (nachdem man zuvor als Ausgangspunkt für weitere Optimierung die Oktavreinheit eingestellt hat).

Hmm, da hast du wohl recht.
Hooker

 

[Granufink]

Habe übrigens immer noch das Problem mit meiner Tele

Hmm. Deine Werte wundern mich nun wirklich - ich messe bei meinen Gitarren Abweichungen von maximal 3 bis 7 mm (E1 bzw. E6, Stärke .009/.046) und ich habe nun wirklich keine Briefmarkensaitenlage. Davon abgesehen könnte ich den etsprechenden Saitenreiter garnicht soweit zurückschrauben (es sind noch etwa 3 mm Spielraum nach hinten drin).

Falls es wirklich nicht möglich sein sollte, die Gitarre einzustellen (gegriffene Töne zu hoch), muss der Steg versetzt werden. Kommt leider ab und zu vor, auch bei fertigen Instrumenten, stellt aber kein Problem dar, wenn der Einstellspielraum ausreicht.

 

[mYa]

so, hab saitenreiterchen umgedreht nach bissel wuseln. Jetzt sen aber alle Saiten net mehr so stimmfreudig, kann das darin liegen, das ich sie jetzt zum 2ten mal total gelockert hab und dann wieder gestimmt hab? Darum kann ich momentan nicht sagen ob das G jetzt VIEL besser is oder nicht.

 

[McCyber]

Hmm. Deine Werte wundern mich nun wirklich - ich messe bei meinen Gitarren Abweichungen von maximal 3 bis 7 mm (E1 bzw. E6, Stärke .009/.046) und ich habe nun wirklich keine Briefmarkensaitenlage. Davon abgesehen könnte ich den etsprechenden Saitenreiter garnicht soweit zurückschrauben (es sind noch etwa 3 mm Spielraum nach hinten drin).

Falls es wirklich nicht möglich sein sollte, die Gitarre einzustellen (gegriffene Töne zu hoch), muss der Steg versetzt werden. Kommt leider ab und zu vor, auch bei fertigen Instrumenten, stellt aber kein Problem dar, wenn der Einstellspielraum ausreicht.

Hi, danke für deine antwort, habe jetzt das problem gelöst, die saitenlage war viel zu hoch eingestellt, ging aber am steg nicht tiefer, jetzt habe ich ein stück pappe unter den hals gelegt und jetzt lässt sich die saitenlage und die oktavreinheit gut einstellen.

 

[Koebes]

Kannst du mal erklären, wie du das machst?
Ich spiele seit über 20 Jahren Gitarre und stimme wenn kein Stimmgerät zur Hand ist immer mit Flageolets weil ich der Meinung war das sei genauer als die 5-5-5-4-5-Methode, da man dabei ja durch den Druck auf die Saite die Stimmung verfälscht (Intonation).

Ich bin aber jederzeit bereit was neues zu lernen. Also her damit

Ich schlage zwei aneinanderliegende Saiten leer an. Dabei hört man die Schwinung jeder Saite, ihre Summe und Differenz.Summe und Differenz sind in Harmonie mit den beiden Saiten, wenn sie "gerade" schwingen, also in Oktav und Quint. Das hört man mit ein bisschen Übung ganz gut, vor allem im Diskant. Bei verstimmten Saiten ergeben sich unharmonische Schwingungen, die "hin und herpulsieren", je nach Grad der Auslöschung und Verstärkung der Abweichung.

Der Nachteil ist wie bei allen Stimmethoden, dass natürlich eine Saite absolut stimmen muss, damit es zu den anderen Instrumenten passt.

 

[Hooker]

OK, danke. Das werde ich mal probieren. Bin gespannt ob ich das raushöre.

 

[DeepImpact]

Ich schlage zwei aneinanderliegende Saiten leer an. Dabei hört man die Schwinung jeder Saite, ihre Summe und Differenz.Summe und Differenz sind in Harmonie mit den beiden Saiten, wenn sie "gerade" schwingen, also in Oktav und Quint. Das hört man mit ein bisschen Übung ganz gut, vor allem im Diskant. Bei verstimmten Saiten ergeben sich unharmonische Schwingungen, die "hin und herpulsieren", je nach Grad der Auslöschung und Verstärkung der Abweichung.

Das Thema finde ich interessant, auch die bisherigen Beiträge sind sehr gut.
Nur bei dieser Aussage stellt sich mir folgende Frage:
Mit dieser Methode stimmst Du du doch auch nach den "alten Intervallen", wie auch bei der Flageolett-Methode, weil du benachbarte Saiten genau auf eine reine Quarte stimmst. Dann ist jedenfalls der Zusammenklang am harmonischsten, dann fallen ja die Obertöne zusammen (Frequenzverhältnis 3:4). Ich kann mir nicht vorstellen, per Gehör auf das gleichstufige Intervall (1/2)^(5/12) stimmen zu können. Da passen die Obertöne ja nun mal nicht...
Wo liegt der Fehler?
Die andere Methode mit den Oktaven ist auf jeden Fall optimal.

Gruß,
Martin

 

[Koebes]

Das ist richtig, die Methode ist ungenau, da alte Intervalle benutzt werden. Sie ist aber - bei entsprechender Übung - viel schneller durchzuführen als alle anderen. Wenn ich wirklich in Tune sein muss (Auftritt, Aufnahme), greife ich zum Stimmgerät. Die beiden E-Saiten stimme ich in der Oktave.

 

[mYa]

wollt nur anmerken, dass meine Gitarre jetzt einigermassen stimmfreundlich ist und ich mich nicht mehr sooo mit der G-Saite rumärgern muss. Also es hat geholfen das Saitenreiterchen zu drehen!

Danke!

 

[Thundersnook]

Wunderbar und wieder jemand zufrieden und glücklich