Bexx
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HëllRÆZØR;3499361 schrieb:Nach Obertönen stimmen ist möglich, geht allerdings nicht über den bloßen Vergleich von Obertönen, da das Ohr nicht beliebig genau hören kann (ich glaube 5 Cent ist die Schranke, 100 Cent = 1 Halbton). Statt dessen muss man Oberton und Zielsaite (oder die Obertöne beider Saiten) gleichzeitig spielen, und so stimmen dass die Schwebungen möglichst verschwinden. Allerdings verlässt man die gleichstufige Stimmung wenn man sich an Obertönen außer den Oktaven orientiert, da die anderen Obertöne in unserer Stimmung nur angenähert sind. Die Quinte ist noch recht gut angenähert, und der Unterschied (ca. 2 Cent) liegt unterhalb der Hörgrenze, allerdings häuft sich der "Fehler" mit mehreren Quinten / Quarten, und schon bei der G-Saite ist man etwa 6 Cent drüber wenn man von der dicken E-Saite aus "exakt" nach Obertönen gestimmt hat, und G- und B-Saite sind zueinander um 8 Cent verstimmt. Die dünne e-Saite nach dem Flageolett im 24. Bund der dicken E-Saite zu stimmen ist allerdings immer genau.
Nach Bünden stimmen ist deshalb problematisch, weil die meisten auch nicht ganz exakt sind (auf keinen Fall die dünne e-Saite nach dem 24. Bund der dicken E-Saite stimmen!). Siehe dazu auch:
Randbemerkung:
In der Praxis ist so gut wie keine Gitarre vernünftig gestimmt; selbst wenn die Leersaiten stimmen hapert's an den ungenauen Bünden, speziell bei den dicken Saiten. Buzz Feiten Tuning verbessert die Bundreinheit laut allgemeiner Meinung schon enorm, aber ist immer noch nicht exakt. Eine exakt* gestimmte Gitarre sieht in etwa so aus (und das auch nur wenn die Saitenstärke nicht geändert wird): http://www.truetemperament.com/site/index.php
Fazit: Genau geht nicht ohne riesigen Aufwand, selbst mit Stimmgerät.
* naja, zumindest nahezu so exakt wie praktisch eben möglich.
So gut und genau erklärt kannte ich das noch nicht Danke dafür!
Ich hab mich immer gefragt ob ich so ein pingeliges Gehör hab oder meine Gitarre Schwächen in der Bundreinheit hat! Das Thema "wohltemperiert" hatte ich schon mal gehört/gelesen, aber das von Dir gepostete Bild spricht jetzt mal Bände für mich!
Ich hab schon Stunden und Tage damit verbracht, nach nem Saitenwechsel die Gitarre neu einzustellen. Und immer, wenn ich das Gefühl hatte, dass sie nun endlich mal wieder richtig gut eingestellt ist, kam der Moment, in dem ich dachte "Da stimmt doch jetzt schon wieder irgendwas nicht...!"
Ich glaube jetzt seh ich das entspannter!
Trotzdem speziell G und H Saite gehn mir manchmal extrem auf die Nerven, wenn es darum geht, die O.und B.-Reinheit einzustellen oder beim Stimmen allgemein.
So leute, mal ncohwas von mir zum thema,
Wenn ich meine Kalmpfe nach gehör stimme (was zwar nicht oft ist, aber ab und zu ) versuch ich erstmal die A-saite auf ein A (welches ich mir aus dem Gedächtinss zu hohlen versuche) zu bekommen.... das stimmt zwar nciht immer...aber meist bin ich nah dran
Dannach achte ich garnicht merh auf denn "Ton", ich achte auf die "schwingungen" der saite... Ist blöd zu erklären.
Ich höre es wenn die D-saite anderst schwingt als die A-saite im 5.Bund.
das ging zwar nicht von heute auf morgen, aber irgendwann gings...
Wenn die Vergleichstöne genau passen, gibts quasi keine Schwingungen mehr
So stimme ich eigentlich immer, sobald man nen A hat ("gib mir ma'n A!")
So kann man auch Bendings gut üben, indem man auf 'nen Ton bendet, den man auf 'ner andren Saite greift. Sind da Schwingungen zu hören, passt das Bending nicht ( oder die Klampfe ist verstimmt )
Ich find das ist ein interessantes Thema. Nachdem ich die ersten paar Beiträge gelesen hab, dacht ich mir spontan "Mal sehn ob ich spontan ein A treffe (gesummt)" und habs dann an meiner Klampfe überprüft ob ich einigermaßen richtig liege...ok beim ersten mal lag ich irgendwo zwischen E und F
Als ich mir den Freiton vom Telefon vorgestellt hab, ging das schon besser! Ein paar Tricks in dieser Hinsicht wären sicher hilfreich, um das Gehör und vor allem das Gedächtnis für Töne zu trainieren!
Man könnte auch regelmässig ein Stimmgerät ansingen
Hilft sicher auch
Bexx