giba
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Mensinger Joker
So dann kommen wir mal zu einem Review einer euch wahrscheinlich noch fremden Marke.
Vorgeschichte:
Ich habe vor zehn Jahren mit dem Bass spielen angefangen, vor neun Jahren kam E-Gitarre dazu.
Musikalisch war ich engagiert: Schulband, Schulchor, Gitarren-und Bassunterricht und eine eigene Band.
Im Jahr 2009 lösten sich die Bands auf, die Schule war vorbei und Gitarrenunterricht nahm ich auch nicht mehr. Weitergespielt habe ich aber trotzdem fleißig und viel.
2010 habe ich mir bei einem unspektakulären Unfall die rechte Hand verletzt. Mehrere Nerven und Muskeln waren ordentlich beschädigt. Ich konnte problemlos hart zugreifen, filigrane Fingerbewegungen bereiteten mir aber schmerzen.
An Gitarre Spiele war nicht zu denken.
Ende 2011 fing ich langsam wieder an zu üben und ich konnte gar nichts mehr! Anschlag war kein Problem, aber die einfachsten Griffe bereiteten mir Probleme. Auch heute noch kann ich mit der rechten Hand z.B. keine "drei" zeigen.
2012 kaufte ich mir eine LTD EC401, das war mein materieller Motivationsschub. Seitdem ich diese Gitarre habe, übe ich regelmäßig und werde nach und nach besser.
Dieses Jahr wollte ich zur Ergänzung eine neue Gitarre. Als Metalaxt dient die LTD, die neue muss den Rock-und Hardrock-bereich abdecken. Foo Fighters, Billy Talent, Daniel Wirtz, Volbeat,...
Optisch hat mir die Fame Forum IV recht schnell gefallen, die Ausstattung schien genau richtig zu sein! Durch Zufall wurde ich auf die Marke Mensinger aufmerksam. Einen Tag später telefonierte ich mit Adrian und bestellte daraufhin beide Gitarren. Beide kamen am gleichen Abend an, Weihnachten ist nichts dagegen
Allgemeine Daten:
Body: Mahogany with Flammed Maple Top, natural binding
Neck: Mahogany
Fingerboard: Rosewood, natural binding
Pickups: Haeussel
Finish: brownburst, gloss
Hardware: Schaller, chrome
incl. Canto gigbag
Die Verarbeitung, erste Begegnung:
Die Gitarre ist ordentlich und sicher verpackt, im Dicken Karton befindet sich ein noch dickeres Gigbag.
Der Reisverschluss ist kaum geöffnet, schon fange ich an zu grinsen: Auf den Bildern der Fame Forum von der Form sehr ähnlich, zeichnet sich in Natura ein ganz anderes Bild ab: Die Form ist wesentlich geschwungener und kann mich vollends überzeugen!
Die Verarbeitung ist klasse. Der Hals ist, wie bei der Fame sauber eingeleimt, die Lackierung sehr schön aufgetragen, nirgends steht ein Bundstäbchen über. Das Brownburst ist eine sehr schicke Farbe, aber da hatte ich schon ganz andere Ideen...
Die Mechaniken lassen sich schwerer drehen, machen auf mich eine hochwertigen Eindruck. Zwei Stunden wildes Gespiele machen den Mechaniken nichts aus, die Joker ist weiterhin sauber gestimmt.
Keine Saite schnarrt, die Saitenlage ist schön tief.
Zur Bespielbarkeit:
Die Gitarre ist schwerer als die Fame! Auch sie hängt satt am Gurt/ liegt ausgewogen auf dem Schoß. Weder Kopf-noch Bauchlastig. Der lackierte Hals liegt angenehm in der Hand.
Der Hals ist dicker als der der Fame und sehr rundlich. In etwa so, wie ich es von der Epiphone Les Paul kenne. Obwohl ich sauber und schnell alle Töne treffe, weiß ich nicht ganz genau was ich mit meinem Daumen anfangen soll. Ich finde nicht die passende Position.
Hohe Lagen lassen sich Problemlos erreichen.
Zum Sound:
Getestet habe ich die Joker genau wie die Fame an meinem Übungsamp, den VOX AD30VT.
Fangen wir mit dem "normalen" Humbuckersound an:
Wie bei den meisten Gitarren sind auch hier die Humbucker über den klassischen Toggleswitch anwählbar.
Der Häussel Vin B klingt angezerrt klasse, bei mehr Gain fängt er an zu schwächeln. Palmmutes klingen ordentlich, insgesamt ist mir der Humbucker aber eine Spur zu harmlos. Die Gitarre ist vom Klangcharakter einer Les Paul recht ähnlich. Mittlerweile war es bestimmt 1 Uhr morgens, laut spielen also nicht möglich.
Clean gefällt mir der Vin B sehr gut! Sowohl Akkorde als auch Solospiel klingen klasse!
Der Neck Pickup, Vin N A2 macht angezerrt sehr viel Spaß. Classic Rock und Konsorten lassen sich prima umsetzen. Viel Bass aber kein Mulmen. Ein sehr warmer und voller Ton. Früher habe ich nie wirklich den Neck Pickup verwendet. Diese Gitarre wird es ändern.
Die Joker kann die Humbucker genau wie die Fame splitten. Der Volume Regler ist ein Push/Pull Poti.
Zu meiner Überraschung: der Klang gefällt! Sowohl der Bridge- als auch der Neck "Humbucker" machen was her. Nicht einfach nur ausgedünnt, sondern viel differenzierter als die Humbucker. Das Intro von "Fear of the Dark" oder Billy Talent - "Diamond on a landmine", "perfect world" fesseln mich.
Ein Piezo System vermisse ich hier nicht.
Fazit:
Der Hals der Fame und der Bridge Tonabnehmer SH4 in der Humbuckerstellung gefallen mir besser, in allen anderen Bereichen triumphiert bei mir die Mensinger Joker.
Nach dem stundenlangen Test habe ich von Gitarren geträumt. Und es war nur die Mensinger Joker.
Am nächsten Morgen telefonierte ich mit Adrian und erzählte von meinem Vergleichstest. Er hat aufmerksam zugehört und mir am Ende des Gespräches angeboten bei Ihm in Aachen vorbei zu kommen.
Meine Freundin stimmte dem zu und einen Tag später fuhren wir zu Ihm. 350 km und die Mensinger Joker in Brownburst im Kofferraum.
Einerseits war ich aufgeregt, andererseits skeptisch. Eine so lange Fahrt und so viel Geld für eine Gitarre?...
Drei Stunden später trafen wir ein und wurden freundlich Begrüßt.
Der Ausstellungsraum ist atemberaubend. Hunderte Handgefertigte Instrumente, wunderschön präsentiert. Mein Puls schnellte in die Höhe und das lag nicht am leckeren Kaffee von Adrian
Adrian ist ein sehr netter und kompetenter Musiker. Neben netten Gesprächen erstellten wir nach und nach auf dem Papier meine neue Gitarre. Als Bridge-Humbucker wollte ich den Seymour Duncan SH4 haben, bis mir Adrian den Häussel Tozz B präsentierte.
Klasse. So wie ich es wollte. Viel Druck, auf Wunsch sehr agressiv. Clean klingt er als Humbucker und gesplittet sehr gut.
Als letztes musste ich mich für eine Farbe entscheiden, hier konnte mir meine Freundin die Entscheidung erleichtern.
Nach Rund 2 Stunden bei Adrian fuhren wir Richtung Heimat. Ich bin sehr froh, dass ich nach Aachen gefahren bin. Die Gitarre wird ganz anders als ich es mir am PC ausgemalt hatte. Und zudem verbindet mich mit der Gitarre ein besonderes Erlebnis.
So dann kommen wir mal zu einem Review einer euch wahrscheinlich noch fremden Marke.
Vorgeschichte:
Ich habe vor zehn Jahren mit dem Bass spielen angefangen, vor neun Jahren kam E-Gitarre dazu.
Musikalisch war ich engagiert: Schulband, Schulchor, Gitarren-und Bassunterricht und eine eigene Band.
Im Jahr 2009 lösten sich die Bands auf, die Schule war vorbei und Gitarrenunterricht nahm ich auch nicht mehr. Weitergespielt habe ich aber trotzdem fleißig und viel.
2010 habe ich mir bei einem unspektakulären Unfall die rechte Hand verletzt. Mehrere Nerven und Muskeln waren ordentlich beschädigt. Ich konnte problemlos hart zugreifen, filigrane Fingerbewegungen bereiteten mir aber schmerzen.
An Gitarre Spiele war nicht zu denken.
Ende 2011 fing ich langsam wieder an zu üben und ich konnte gar nichts mehr! Anschlag war kein Problem, aber die einfachsten Griffe bereiteten mir Probleme. Auch heute noch kann ich mit der rechten Hand z.B. keine "drei" zeigen.
2012 kaufte ich mir eine LTD EC401, das war mein materieller Motivationsschub. Seitdem ich diese Gitarre habe, übe ich regelmäßig und werde nach und nach besser.
Dieses Jahr wollte ich zur Ergänzung eine neue Gitarre. Als Metalaxt dient die LTD, die neue muss den Rock-und Hardrock-bereich abdecken. Foo Fighters, Billy Talent, Daniel Wirtz, Volbeat,...
Optisch hat mir die Fame Forum IV recht schnell gefallen, die Ausstattung schien genau richtig zu sein! Durch Zufall wurde ich auf die Marke Mensinger aufmerksam. Einen Tag später telefonierte ich mit Adrian und bestellte daraufhin beide Gitarren. Beide kamen am gleichen Abend an, Weihnachten ist nichts dagegen
Allgemeine Daten:
Body: Mahogany with Flammed Maple Top, natural binding
Neck: Mahogany
Fingerboard: Rosewood, natural binding
Pickups: Haeussel
Finish: brownburst, gloss
Hardware: Schaller, chrome
incl. Canto gigbag
Die Verarbeitung, erste Begegnung:
Die Gitarre ist ordentlich und sicher verpackt, im Dicken Karton befindet sich ein noch dickeres Gigbag.
Der Reisverschluss ist kaum geöffnet, schon fange ich an zu grinsen: Auf den Bildern der Fame Forum von der Form sehr ähnlich, zeichnet sich in Natura ein ganz anderes Bild ab: Die Form ist wesentlich geschwungener und kann mich vollends überzeugen!
Die Verarbeitung ist klasse. Der Hals ist, wie bei der Fame sauber eingeleimt, die Lackierung sehr schön aufgetragen, nirgends steht ein Bundstäbchen über. Das Brownburst ist eine sehr schicke Farbe, aber da hatte ich schon ganz andere Ideen...
Die Mechaniken lassen sich schwerer drehen, machen auf mich eine hochwertigen Eindruck. Zwei Stunden wildes Gespiele machen den Mechaniken nichts aus, die Joker ist weiterhin sauber gestimmt.
Keine Saite schnarrt, die Saitenlage ist schön tief.
Zur Bespielbarkeit:
Die Gitarre ist schwerer als die Fame! Auch sie hängt satt am Gurt/ liegt ausgewogen auf dem Schoß. Weder Kopf-noch Bauchlastig. Der lackierte Hals liegt angenehm in der Hand.
Der Hals ist dicker als der der Fame und sehr rundlich. In etwa so, wie ich es von der Epiphone Les Paul kenne. Obwohl ich sauber und schnell alle Töne treffe, weiß ich nicht ganz genau was ich mit meinem Daumen anfangen soll. Ich finde nicht die passende Position.
Hohe Lagen lassen sich Problemlos erreichen.
Zum Sound:
Getestet habe ich die Joker genau wie die Fame an meinem Übungsamp, den VOX AD30VT.
Fangen wir mit dem "normalen" Humbuckersound an:
Wie bei den meisten Gitarren sind auch hier die Humbucker über den klassischen Toggleswitch anwählbar.
Der Häussel Vin B klingt angezerrt klasse, bei mehr Gain fängt er an zu schwächeln. Palmmutes klingen ordentlich, insgesamt ist mir der Humbucker aber eine Spur zu harmlos. Die Gitarre ist vom Klangcharakter einer Les Paul recht ähnlich. Mittlerweile war es bestimmt 1 Uhr morgens, laut spielen also nicht möglich.
Clean gefällt mir der Vin B sehr gut! Sowohl Akkorde als auch Solospiel klingen klasse!
Der Neck Pickup, Vin N A2 macht angezerrt sehr viel Spaß. Classic Rock und Konsorten lassen sich prima umsetzen. Viel Bass aber kein Mulmen. Ein sehr warmer und voller Ton. Früher habe ich nie wirklich den Neck Pickup verwendet. Diese Gitarre wird es ändern.
Die Joker kann die Humbucker genau wie die Fame splitten. Der Volume Regler ist ein Push/Pull Poti.
Zu meiner Überraschung: der Klang gefällt! Sowohl der Bridge- als auch der Neck "Humbucker" machen was her. Nicht einfach nur ausgedünnt, sondern viel differenzierter als die Humbucker. Das Intro von "Fear of the Dark" oder Billy Talent - "Diamond on a landmine", "perfect world" fesseln mich.
Ein Piezo System vermisse ich hier nicht.
Fazit:
Der Hals der Fame und der Bridge Tonabnehmer SH4 in der Humbuckerstellung gefallen mir besser, in allen anderen Bereichen triumphiert bei mir die Mensinger Joker.
Nach dem stundenlangen Test habe ich von Gitarren geträumt. Und es war nur die Mensinger Joker.
Am nächsten Morgen telefonierte ich mit Adrian und erzählte von meinem Vergleichstest. Er hat aufmerksam zugehört und mir am Ende des Gespräches angeboten bei Ihm in Aachen vorbei zu kommen.
Meine Freundin stimmte dem zu und einen Tag später fuhren wir zu Ihm. 350 km und die Mensinger Joker in Brownburst im Kofferraum.
Einerseits war ich aufgeregt, andererseits skeptisch. Eine so lange Fahrt und so viel Geld für eine Gitarre?...
Drei Stunden später trafen wir ein und wurden freundlich Begrüßt.
Der Ausstellungsraum ist atemberaubend. Hunderte Handgefertigte Instrumente, wunderschön präsentiert. Mein Puls schnellte in die Höhe und das lag nicht am leckeren Kaffee von Adrian
Adrian ist ein sehr netter und kompetenter Musiker. Neben netten Gesprächen erstellten wir nach und nach auf dem Papier meine neue Gitarre. Als Bridge-Humbucker wollte ich den Seymour Duncan SH4 haben, bis mir Adrian den Häussel Tozz B präsentierte.
Klasse. So wie ich es wollte. Viel Druck, auf Wunsch sehr agressiv. Clean klingt er als Humbucker und gesplittet sehr gut.
Als letztes musste ich mich für eine Farbe entscheiden, hier konnte mir meine Freundin die Entscheidung erleichtern.
Nach Rund 2 Stunden bei Adrian fuhren wir Richtung Heimat. Ich bin sehr froh, dass ich nach Aachen gefahren bin. Die Gitarre wird ganz anders als ich es mir am PC ausgemalt hatte. Und zudem verbindet mich mit der Gitarre ein besonderes Erlebnis.
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