Gitarre Marke Eigenbau?

  • Ersteller Stairwaydude
  • Erstellt am
Keine Frage.

Ich würde auch niemanden der gerne eine Gitarre bauen möchte dies ausreden. Alleine glaube ich nicht, das dies der Weg ist der die höchste Wahrscheinlichkeit bietet die beste Gitarre fürs Geld zu bekommen.

Jedenfalls nicht, solange nicht bereits profunde Kentnisse, Erfahrungen und auch das notwendige Werkzeug vorhanden sind.
Das jemand der seine 20. Gitarre baut durchaus sich ein Top-Instrument zu einem guten Preis herstellen kann steht ausser Frage. Wenn aber wie hier jemand nur meint es wäre günstiger sich irgendwelche Holzreste zusammenzuzimmern, da der Preis (und die Qualität) ja ohnehin nur von den Tonabnehmern abhingen, dann schätze ich die Warscheinlichkeit dass bei der Aktion ein gutes Instrument rauskommt gering ein.

Genau das ist der Punkt :great:

Ich will ja auch niemandem davon abraten, denn es macht auch richtig Spaß!!!!

Aaaaaaaber ;)......man sollte dabei nicht unter dem Druck stehen, daß die Gitarre möglichst schnell fertig werden muß, weil ja nächste Woche wieder Unterricht ist !!!!

Wenn man schon eine Gitarre besitzt, mit der man spielen und üben kann, dann würde ich auch echt dazu raten das mal auszuprobieren.
Denn dann hat man auch die nötige Ruhe und kann auch eventuelle Fehlschläge zwischendurch mal wegstecken. Auch kann man dann die Teile nach und nach holen und muss so nicht alles auf einmal auf den Tisch legen ;)

Gruß
Andy
 
Gitarrenbau ist eine eigene Welt und ich muss sagen, mindestens so interessant, wie eine Gitarre zu spielen. :great:

Einen Anfang mit einem "Bausatz" zu wagen, halte ich für eine gute Idee. Immerhin lernt man so, wie eine Gitarre aufgebaut ist, wie man die Parts montiert, einstellt, lötet uw. - alles ohne großen Aufwand oder teure Werkzeuge. Vor zwei Jahren bestellte ich mir einen Bausatz bei ebay für gerade 79,- Euro und ich war sehr positiv überrascht. Der Korpus war richtig schön verleimt und besaß auch eine ansprechende Maserung (Esche). Der Hals stellte jedoch die üblichen Probleme dar und wurde vorerst zur Kopfnuss: Er war natürlich nicht eingestellt und die Bundstäbchen sehr schlecht bzw. überhaupt nicht abgerichtet. Aber auch diesen Arbeitsschritt habe ich dann gemeistert und es stellte sich das bekannte Glücksgefühl ein, wenn man etwas erfolgreich abschließen konnte. :)

Eine eigene Gitarre zu bauen ist jedoch viel schwieriger. Wie schon einige hier geschrieben haben, braucht man entsprechendes Werkzeug. Mit einem billigen Fräser aus dem Baummarkt oder gar mit einem Dremel wird das Ausfräsen am Korpus zu einer echten Ausdauerleistung (Fächer für Elektronik, Pickups usw.). Bei der Halstasche wird dann auch noch absolute Präzision gefordert, was mit Hobbywerkzeugen und keinem geeigneten Arbeitsplatz einem Anfänger alles abverlangt (d.h. durch handwerkliches Geschick ausgeglichen werden muss). Weiterhin muss man die Mensur und die entsprechende Bundierung berechnen, sofern man auch den Hals selbst aus einem Rohling aufbauen will.

Mein Schwiegervater, ein gelernter Zimmermann (also ein Schreiner fürs Grobe :D), sollte mir einen Korpus bauen. Er war voreilig, hatte das Verständnis für das Instrument nicht und versaute diesen "Auftrag" dann auch komplett. Die Halstasche war zu hoch und die Mensur nach Augenmaß berechnet. Am Ende paßte nix und der Korpus stellte nur ein Möbelstück dar. Auf meine Kritik reagierte er dann verärgert und ein schöner Familienstreit nahm seinen Lauf. :D

Nun, ihr seht an dem extremen und hoffentlich (aus eurer Sicht) auch lustigen Beispiel, dass dies keine Arbeit für jedermann ist. Man muss die Muse haben, sich die Grundlagen aneignen und darf sich auch vor mehreren Fehlschlägen nicht fürchten.

Eine Kosten-Nutzen-Rechnung kann hier nicht greifen, da der Gitarrenbau (besonders im Hobbybereich) eine Leidenschaft ist (die Leiden schaft :D).

Also mein persönliches Fazit: Ein Bausatz kann (wenn man nicht darauf angewiesen ist, im Anschluss ein funktionierendes Instrument zu besitzen) ein sehr günstiger und lehrreicher Einstieg in die Welt des Gitarrenbaus sein. Eine Gitarre aus einzelnen, gebrauchten Teilen zu basteln und damit ein Unikat zu erhalten ist auch noch eine günstige Möglichkeit.

Der eigentliche Gitarrenbau, d.h. alles selbst zu erstellen, rechnet sich nur dann, wenn die Gitarre gelingt und damit ein brauchbares Unikat entsteht, auf das man dann mit Recht besonders stolz sein kann. Wer allerdings Kosten sparen möchte läßt die Finger vom Selbstbau. Eine Squier Bullet für gerade mal 100,- Euro ist aus ökonomischer Sicht mit Sicherheit nicht zu topen.

Wer sich am Gitarrenbau versuchen möchte, dem sei das Buch "E-Gitarrenbau" von Martin Koch ans Herz gelegt.

Hier bekommt ihr dann z.B. das Holz: http://www.espen.de/

und hier z.B. die Hardware: http://www.rockinger.com/index.php?list=WG061

Viel Erfolg!

Andreas
 
habe mal Einzelteile zusammen geramscht einer original FendeR USa Deluxe Strat. Habe alle möglichen Einzelteile bei Ebay besorgt und dann zusammen gebaut. Der Spaß hat mit ca. 600 € gekostet. allerdings kostet das Original um die 1400 € . Das Zusammenbauen war eigentlich kinderleicht, hatte einen guten Schaltplan und das Ding lief ohne Probleme sofort
 
Hi,
ich kann saitenstechen in allen Punkten nur zustimmen. Ein Top Gitarre aus einem STück Holz selbst zusammen zu bauen, erfordert neben handwerklichen Geschick, Erfahrung auch da richtige Werkzeug. So ein Bausatz ist aber aus meiner Sicht der ideale Einstieg. Ich habe mir vor ein paar Woichen hier: http://www.ml-factory.de/ einen Strat Bausatz gekauft. Es hat unheimlich Spaß gemacht, das Teil zusammen zu bauen, einzustellen usw. Die Qualität war auch ok. Es ist mit Sicherheit keine Custom-Shop STrat, aber ich spiele sie sehr gerne. Werde mir im gleichem Shop auch den Bausatz für eine ES Kopie holen. Fpr den Preis (inkl. der Farbe usw) bekommt man wahrscheinlich eine gebrauchte, aber ich habe damit (für mich gesprochen) nicht den Spaß, den ich mit einer selbst (zusammengebaute) habe. Also auch von mir: absolutes Pro für einen Bausatz!!!!

Gruß STefan
 
Fpr den Preis (inkl. der Farbe usw) bekommt man wahrscheinlich eine gebrauchte,

Für das Geld bekommt man auch eine neue. Fertig lackiert und im Laden antestbar. Wenn man die Zeit die man ins Bauen investiert mit Testen verbringt, hat man am Ende wohl so die höhere Wahrscheinlichkeit auf ein gutes Instrument.

aber ich habe damit (für mich gesprochen) nicht den Spaß, den ich mit einer selbst (zusammengebaute) habe.

Das ist eben der springende Punkt. Wenn man diesen Spaß empfindet und wenn dieser Spaß auch im Vordergrund steht, dann ist die Entscheidung doch gefallen.

Wenn man aber einfach nur eine brauchbare Gitarre haben möchte, bringt einen diese Bastelei nicht unbedingt das beste Ergebnis.

Es ist gut sein Instrument zu kennen... aber die Fähigkeit gute Musik zu machen hängt nicht von den Fähigkeiten als Instrumentenbauer ab.
 

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