Gitarre klingt auf einmal gut...

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Ich gehör zu den letzten, der Gitarrenmythen blind Glauben schenkt oder im Vintagedschungel meint die Lianen wachsen hören zu können. So hab ich zwar mit Interesse doch etwas amüsiert eine Kolumne vom Herrn Piper aus der G&B gelesen, in der behauptet wurde, dass Gitarren sich über Jahre hinweg "einschwingen" und mit bestimmten Frequenzen bepflanzt werden können. So haben mehrere Gitarrenhelden angeblich monatelang ihre Instrumente auf Rüttelplatten gelegt oder mit Boxenkrach beschallt, bis die gewünschte Klangfarbe oder Tonentfaltung erreicht wurde.

Ich habe mir als Zweitgitarre ne Ibanez AXS 32 gekauft und als solche auch benutzt (also eher sporadisch). Nach anfänglicher Begeisterung über das neue Instrument machte sich etwas Ernüchterung breit. Irgendwie wollte der Funke nich so richtig überspringen. Sie klang immer etwas muffig und leblos im Vergleich zu meiner Hauptgitarre. Das Ding hatte irgendwie keine Eier.

Nun musste ich mich entscheiden welche Axt mit auf Amitour kommt. Naja, da hab ich für die Ibanez entschieden. Mmh... Nach mehr als 20 Shows erkenne ich die überhaupt nicht wieder. Ich füll mich jetzt drauf wohl, und das Teil klingt richtig gut. Ich weiß nicht ob ich mir das einbilde, aber ich bin überzeugt, dass die Gitarre (wurde quasi jetzt zum ersten mal durchgängig gespielt) sich über die Zeit "gemacht" hat und einfach besser klingt. Alles ist klar, perlig und irgendwie "musikalischer".

Hat jemand ähnliche Erfarhung auf Lager?
 
Eigenschaft
 
vielleicht hast du dich einfach dran gewöhnt:p
 
Einfache logik ist die beste ^^
Solang ich kein Diagramm oder sowas zu dem "Einschwingen" kram sehe das wissenschaftlich gemacht wurde glaube ich kein wort davon.
 
koks? :D

spaß...

angeblich schwingt sich eine gitarre oder ein musiknstrument generell erst ein, die holzfasern ziehen sich nochmal zusammen durch die vibrationen und wasweißichwas für nen hokuspokus. obs stimmt oder nicht, kann man wohl auch nicht physikalisch begründen. wenn eine spezies schwer placeboanfällig ist, dann sind es wir musiker...
 
Naja, es muss sich ja nicht das Holz einschwingen und sonstiger Voodoo passieren, aber ich kann mir schon vorstellen, dass z. B. kleine Teilchen wie die Sättel und Stimmmechaniken, oder der Hals in der Halstasche sich einfach dahin ge"wackelt" hat, wo er hingehört und eben direkt aus der Fabrik nicht absolut war.
 
Hals ist geleimt. Hust. Wie gesagt, ich bin eigentlich nich so der Märchenonkel...
 
vielleicht hast du dich einfach dran gewöhnt:p
Oder spielen gelernt :D

Ne im Ernst jetzt: Manchmal verändern sich seine musikalischen Gewohnheiten und Spielweisen und auf einmal passt eine Gitarre besser zu einem als vorher.

Aber ich bin auch überzeugt davon, dass eine neue Gitarre, wo Leim und Lack noch feucht sind und an der Hardware der eine oder andere "Schliff" fehlt (Sattel, Saitenreiter), nicht so gut klingt wie eine "gereifte".
 
Naja, Autos fährt man auch ein, Pferde werden eingeritten, manche Gerichte funktionieren in alten Pfannen besser als in neuen, ältere Schuhe sind bequemer als neue...

das muss nicht unbedingt Magie und Voodoo sein.
 
Genau, das kann auch wie hoss33 schon gesagt hat, einfach damit zusammenhängen, dass man sich an die Gitarre gewöhnt hat, also quasi gelernt hat, wie man ihr gut klingende Töne entlocken kann.
 
War hier nicht gerade erst vor kurzem in irgendeinem Thema die Rede genau davon? Ein User hatte IIRC genau das berichtet: Und zwar hatte er sich ne Hand voll kleinerer Speaker auf der Gitarre befestigt und dann über nen Zeitraum eben diverse Sinustöne + diverse Obertöne draufgeschallt...

Hat in seinem Fall auf jeden Fall dazu geführt, dass ein Deatspot wohl verschwunden ist oder abgemildert wurde. Offenbar gibts das ganze auch als professionellen (und teuren) Service, als Kalngverbesserung.

Ob es was bringt? In jenem Thread war wohl die Meinung "ja". Allerdings finde ich den gerade nichtmehr, entschuldigung. Bin auch Müde und nichtmehr konzentriert genug zum Suchen...

Naja, im Grunde ist das, was du getan hast, ja das gleiche: Die Gitarre mit Schwingungen bestrahlt, über nen längeren Zeitraum. Könnte schon wirkliche den Klang verändert haben...

Bitte meine konfuse Wortwahl zu entschuldigen, mir tun schon die Augen weh...
 
Ich werfe mal das Schlagwort 'Psychoakustik' in die Runde.
Das was wir hören ist IMMER subjektiv. & hängt von unzähligen Faktoren ab (Tagesform, Hörgewohnheiten, Suggestion) D.h. manchmal muss man sich eben in ein Instrument/Musikstück erst reinhören. Meist geht das, ohne das man dies bemerkt. Auch ändert sich mit der Zeit das persönliche Klangempfinden.
Ein weiterer Faktor kann auch sein, daß du etwas gebraucht hast, dich an die Handhabung der Gitarre zu gewöhnen. Vielleicht fühlst du dich jetzt einfach heimischer auf ihr & kannst daher auch mehr aus ihr rausholen.
 
Psychoakustik...
geht mir mit meinem amp so...
Heute fand ich den sound mal wieder mieß.... an anderen tagen lieb ich das Teil einfach....

Ansonsten kann ich nur dazu sagen: kann mir gut vorstellen das sich die Gitarre, gerade da sie fabrikneu war, klanglich verändert hat durch die letzten Gig's usw.

Denke auch das gerade bei günstigen Gitarren die veränderung größer is als bei teuren, wo schon von vorne herein besser abgelagertes holz usw. verwendet wir
 
Zum Thema Psychoakustik:

Ich glaube nicht einmal dass das, im Bezug auf Amps, so psychologisch begründet ist. Ich habe bei uns im Proberaum die Erfahrung gemacht, dass der Gesamtsound bei den Amps und der PA, trotz exakt gleicher Settings, dermaßen unterschiedlich klingt, dass man es kaum für möglich hält.

Über die Jahre hab ich nun die Theorie entwickelt, dass der Sound maßgeblich von den Temperaturen und der Luftfeuchte abhängt. Ich vermute, dass sich hohe Luftfeuchte auf die Membranen der Speaker niederschlägt und diese irgendwie muffiger klingen lässt.

Das Einschwingen bei Gitarren halte ich zwar auch für nen Mythos, allerdings sehe ich es schon auch so, dass man sich auf einer "eingespielten" Gitarre wohler fühlt und deswegen wahrscheinlich auch den Sound besser findet.
 
die Gitarre war gebraucht. Vielleicht hat es ja die Zeit gebraucht, bis ich die Klanggewohnheiten des alten Benutzers ausgebügelt hab. Hab ja auch runtergstimmt.Da kommen standardmäßig ganz andere Tonarten ins Holz das dauert. ;)
 
Gitarren schwingen sich tatsächlich ein, jedoch ist das kein soo extrem großer Unterschied. In Deinem Fall würde ich eher vermuten, dass die jetzt etwas "eingespielt" ist, also Du hast schon den Lack am Hals etwas glatter gerubbelt, die Schärfe der Griffbrettkanten etwas gemildert, die Bundstäbchen von der Patina-Schicht befreit, die Hardware hat ihren dauerhaften Schwing-Sitz "gefunden" etc. Kurz gesagt, der Geruch des Neuen schwindet langsam aus der Klampfe.
 
Gitarren schwingen sich tatsächlich ein, jedoch ist das kein soo extrem großer Unterschied. In Deinem Fall würde ich eher vermuten, dass die jetzt etwas "eingespielt" ist, also Du hast schon den Lack am Hals etwas glatter gerubbelt, die Schärfe der Griffbrettkanten etwas gemildert, die Bundstäbchen von der Patina-Schicht befreit, die Hardware hat ihren dauerhaften Schwing-Sitz "gefunden" etc. Kurz gesagt, der Geruch des Neuen schwindet langsam aus der Klampfe.
Vielleicht ist das auch schon alles was die Geilheit der Fender Relics ausmacht :confused:
 
Naja, bei meinen Gitarren bemerke ich aber auch, dass die mit der Zeit "besser" klingen - kann es sein, dass das Holz noch mal nachtrocknet? Ich meine mit "Zeit" mindestens 10-15 Jahre.
 
Das ist wohl wie beim Auto, wo zuerst die Gangschaltung hakelig war, die Federung zu hart wird's nach ein paar Jahren "geschmeidig", zumindest bis der TÜV meckert :D

Da bei einer Stromgitarre auch einige bewegliche Teile mitspielen dürfte die zunächst natürlich in Frage kommen, dabei vor allem nicht unterschätzen: Bünde & der Sattel, welche bei der "Klangerzeugung" gerne ausgeklammert werden weil man lieber über zu etwas glasartig gewordener Nitrolackierung (oder einer Luftundurchlässigen Polylackierung), einem Stoptail aus Alu oder Leim in der Halstasche redet ;)

Das mit dem "Gewöhnungseffekt" ist auch nicht zu unterschätzen, das Problem in Kurzzeit habe ich immer wieder wenn ich mit Bodentretern experimentiere, da kann nach einer halben Stunde mit einer enorm veränderten Einstellung die "Übliche", die man sonst wegen unzähliger Dinge schätzt, nicht mehr gefallen, weil zu schrill oder zu dumpf oder die Gitarre klingt plötzlich richtig schlecht ;) Was natürlich nicht auch dann nicht der Fall ist, das merkt man nur wenn man die Treter ausmacht und Clean spielt :D Klingt verworren, solltet ihr aber mal ausprobieren.

Das mit dem einschwingen von Holz bei einer E-Gitarre glaube ich nicht, solange das jemand nicht mal wissenschaftlich (= unter Laborbedingungen) nachweisst, eher glaube ich an einen natürlichen Holzalterungsprozess, inklusive warm/kalt/feucht/trocken wechseln wobei da dem Griffbrett wohl trotz Zitronenöltrinkgelagen eine Hauptrolle zukommt.
 
Vielleicht ist das auch schon alles was die Geilheit der Fender Relics ausmacht :confused:

Das vermute ich auch mal, weil rein vom Klang her fand ich die jetzt nicht sonderlich anders als die regulären.

Koebes: Holz ändert sich definitiv über die Jahre, weiß aber nicht ob das mit Trocknen alleine zu begründen ist. Ich denke mal es ist eine Mischung aus Einschwingen, Einspielen und Feuchtigkeitshaushalt. Auch die Pickups schwächen minimal ab über die Jahre, was den Klang auch ein wenig ändert (bzw. beim JB ziemlich deutlich, der wird deutlich schwächer nach 20 Jahren).
 
Du hast aber schon über vergleichbare Amps gespielt?

Ich denke es hat auch damit etwas zu tun wie man rangeht. Wenn du die Gitarre gekriegt hast, und sie nur als 2. Gitarre hattest dachtest du vielleicht "och, nicht besonders ausdrucksstark". Wenn du dich aber an sie gewöhnst kann sie schon zu sowas wie ein Freund werden. Du "verstehst" dich einfach mit ihr.
 

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