KlampfenTom
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Johnson Gitarren.....ein Thema, welches hier schon oft im Bereich der Kaufberatungen angesprochen wurde.
Meist mit sehr niederschmetternden Pauschal-Bewertungen von Leuten, die selber nie eine in der Hand hatten.
Kürzlich bekam ich jedoch aus meinem Kollegenkreis eine zur Durchsicht. Er hat sie sich vor knapp 20 Jahren gekauft, aber nie wirklich mit dem Spielen angefangen. Jetzt will sein Sohn in einer Schülerband E-Gitarre lernen und dazu soll natürlich die Gitarre auch in Ordnung sein.
Nun stand sie hier, 20 Jahre alt und wie frisch aus der Fabrik. Auf der Kopfplatte der Schriftzug Anniversary 20th AMI und auf dem Trussrodcover 1984.
Was steckt dahinter?
Nun, AMI Musical Instruments GmbH, gegründet 1984, ist ein deutscher Importeur und Großhändler für Gitarren aus Fernost, vornehmlich Korea.
Der Inhaber, hat selbst in den 70ern gelernt Gitarren zu bauen.
Zu AMI gehören:
Johnson Guitars
Continental Resonatorgitarren
Antonio Hermosa Klassikgitarren
und seit 2011 Sigma Guitars (ursprünglich zu Martin gehörend und unter AMI größtenteils noch in den gleichen Fabriken gebaut)
Jetzt zur Gitarre selbst:
Die 20th Anni wurde als Sondermodell 2004 zum 20jährigen Bestehen von AMI aufgelegt und ist ein echter Hingucker ( sicherlich Geschmackssache ).
Goldene Hardware, und üppige Perlmutt Einlagen. Und zwar ein 4mm breiter Streifen rund um die Decke, um das Griffbrett und die Kopfplatte.
Die Griffbretteinlagen sind rechteckig und in der Mitte durch einen diagonalen andersfarbig schimmernden Balken unterbrochen. Die Schriftzüge auf der Kopfplatte sind ebenfalls Perlmutt.
Der Mahagonikorpus hat eine Decke aus Wölkchenahorn und ist in einem warmen Brownburst lackiert Hals, Zargen und Korpusrückseite sind leicht transparent im gleichen braunen Farbton wie der Deckenrand
Die Potiknöpfe (Speedknobs), Pickuprahmen, Toggleknopf und das 5-lagige Pickguard sind schwarz.
Die Schaltung ist klassisch mit 2 Humbuckern, 3-fach Toggle, 2 Vol. und 2 Tone.
Bei den Pickups habe ich trotz Nachfrage hier im Board bisher nicht rausfinden können, was da verbaut ist. Eine Antwort von AMI steht noch aus. Vom Gleichspannungswiderstand entsprechen sie mit 8,6 und 8,3 kOhm dem Standard.
Sie sind 3-Adrig ausgeführt, wobei der dritte Draht einer Anzapfung zwischen den beiden Spulen entspricht. Man könnte die PUs damit splitten, ist hier aber nicht angeschlossen.
Die Mechaniken arbeiten präzise.
So, nun aber mal zur Verarbeitung....und dabei gehe ich aufgrund der Geschichte davon aus, dass diese Paula sich noch im Verkaufszustand befindet.....
Ich habe in den 44 Jahren in denen ich Gitarre spiele seltenst eine Gitarre in der Hand gehabt, die so sauber verarbeitet war wie diese Johnson Paula.
Das geht von der Saitenlage, über die Abrichtung der Bünde und die Oktavreinheit bis zur Lackierung, dem Hals-Korpusübergang etc.
Selbst die Ausfräsungen für die Pickups und das E-Fach....keine ausgefransten Kanten oder so, alles extrem sauber. Das E-fach ist mit Abschirmlack gestrichen.
Klanglich liefert sie wie zu erwarten am VS 100 ebenfalls sauber ab, sowohl clean als auch mit reichlich Overdrive
Fazit:
Diese Paula ist ein absolut hervorragendes Musikinstrument, für die ich "jede" Epiphone wegstellen würde, und die sich in einem professionellen Vergleich auch vor ihrem großen Vorbild bestimmt nicht schämen muss.
Zu guter letzt:
Als Vater und Sohn dann bei mir waren, um die Gitarre wieder abzuholen, merkte ich bei dem Junior einen gewissen Unmut.
Auf meine Frage hin meinte er dann, dass die Paula aus seiner sicht eher "uncool" sei.
Daraufhin entbrannte dann eine längere Diskussion zwischen ihm und seinem Vater was denn nun eher "cool" sei? Der Junior seigte dann ohne jegliches Zögern auf eine mattschwarze Ibanez Superstrat (Irgendeine RG mit Floyd Rose).
Ich hatte die mit einem Konvolut gekauft und wollte die bei Gelegenheit in die Bucht schieben. Konnte mit Ibanez Gitarren nie wirklich was anfangen. Am Ende haben wir getauscht. Junior hat gestrahlt, Senior war zufrieden, und die Paula bleibt jetzt bei mir
Meist mit sehr niederschmetternden Pauschal-Bewertungen von Leuten, die selber nie eine in der Hand hatten.
Kürzlich bekam ich jedoch aus meinem Kollegenkreis eine zur Durchsicht. Er hat sie sich vor knapp 20 Jahren gekauft, aber nie wirklich mit dem Spielen angefangen. Jetzt will sein Sohn in einer Schülerband E-Gitarre lernen und dazu soll natürlich die Gitarre auch in Ordnung sein.
Nun stand sie hier, 20 Jahre alt und wie frisch aus der Fabrik. Auf der Kopfplatte der Schriftzug Anniversary 20th AMI und auf dem Trussrodcover 1984.
Was steckt dahinter?
Nun, AMI Musical Instruments GmbH, gegründet 1984, ist ein deutscher Importeur und Großhändler für Gitarren aus Fernost, vornehmlich Korea.
Der Inhaber, hat selbst in den 70ern gelernt Gitarren zu bauen.
Zu AMI gehören:
Johnson Guitars
Continental Resonatorgitarren
Antonio Hermosa Klassikgitarren
und seit 2011 Sigma Guitars (ursprünglich zu Martin gehörend und unter AMI größtenteils noch in den gleichen Fabriken gebaut)
Jetzt zur Gitarre selbst:
Die 20th Anni wurde als Sondermodell 2004 zum 20jährigen Bestehen von AMI aufgelegt und ist ein echter Hingucker ( sicherlich Geschmackssache ).
Goldene Hardware, und üppige Perlmutt Einlagen. Und zwar ein 4mm breiter Streifen rund um die Decke, um das Griffbrett und die Kopfplatte.
Die Griffbretteinlagen sind rechteckig und in der Mitte durch einen diagonalen andersfarbig schimmernden Balken unterbrochen. Die Schriftzüge auf der Kopfplatte sind ebenfalls Perlmutt.
Der Mahagonikorpus hat eine Decke aus Wölkchenahorn und ist in einem warmen Brownburst lackiert Hals, Zargen und Korpusrückseite sind leicht transparent im gleichen braunen Farbton wie der Deckenrand
Die Potiknöpfe (Speedknobs), Pickuprahmen, Toggleknopf und das 5-lagige Pickguard sind schwarz.
Die Schaltung ist klassisch mit 2 Humbuckern, 3-fach Toggle, 2 Vol. und 2 Tone.
Bei den Pickups habe ich trotz Nachfrage hier im Board bisher nicht rausfinden können, was da verbaut ist. Eine Antwort von AMI steht noch aus. Vom Gleichspannungswiderstand entsprechen sie mit 8,6 und 8,3 kOhm dem Standard.
Sie sind 3-Adrig ausgeführt, wobei der dritte Draht einer Anzapfung zwischen den beiden Spulen entspricht. Man könnte die PUs damit splitten, ist hier aber nicht angeschlossen.
Die Mechaniken arbeiten präzise.
So, nun aber mal zur Verarbeitung....und dabei gehe ich aufgrund der Geschichte davon aus, dass diese Paula sich noch im Verkaufszustand befindet.....
Ich habe in den 44 Jahren in denen ich Gitarre spiele seltenst eine Gitarre in der Hand gehabt, die so sauber verarbeitet war wie diese Johnson Paula.
Das geht von der Saitenlage, über die Abrichtung der Bünde und die Oktavreinheit bis zur Lackierung, dem Hals-Korpusübergang etc.
Selbst die Ausfräsungen für die Pickups und das E-Fach....keine ausgefransten Kanten oder so, alles extrem sauber. Das E-fach ist mit Abschirmlack gestrichen.
Klanglich liefert sie wie zu erwarten am VS 100 ebenfalls sauber ab, sowohl clean als auch mit reichlich Overdrive
Fazit:
Diese Paula ist ein absolut hervorragendes Musikinstrument, für die ich "jede" Epiphone wegstellen würde, und die sich in einem professionellen Vergleich auch vor ihrem großen Vorbild bestimmt nicht schämen muss.
Zu guter letzt:
Als Vater und Sohn dann bei mir waren, um die Gitarre wieder abzuholen, merkte ich bei dem Junior einen gewissen Unmut.
Auf meine Frage hin meinte er dann, dass die Paula aus seiner sicht eher "uncool" sei.
Daraufhin entbrannte dann eine längere Diskussion zwischen ihm und seinem Vater was denn nun eher "cool" sei? Der Junior seigte dann ohne jegliches Zögern auf eine mattschwarze Ibanez Superstrat (Irgendeine RG mit Floyd Rose).
Ich hatte die mit einem Konvolut gekauft und wollte die bei Gelegenheit in die Bucht schieben. Konnte mit Ibanez Gitarren nie wirklich was anfangen. Am Ende haben wir getauscht. Junior hat gestrahlt, Senior war zufrieden, und die Paula bleibt jetzt bei mir
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