Soni(c)
Registrierter Benutzer
Hi,
ich habe nun endlich mein Iceman Modell erhalten und schreibe hiermit ein Review zu dieser extrem geilen Gitarre!
Interessierte haben hoffentlich ihre Freude daran, Kritiker sollen einen objektiven Eindruck bekommen und Besitzer können ihren Senf (ok, die anderen auch^^) dazu geben.
Eins möchte ich vorher noch einmal klar machen:
Die Iceman ist optisch, wie jedes andere Instrument auch, reine Geschmackssache. Ich möchte daher keine Posts lesen müssen in denen optische Vergleiche zu ähnlichen oder anderen Gitarren gezogen werden um damit "Qualität" oder sonstwas zu messen.
Danke.
K, dann erstma die Tops:
1. Meine Erfahrungen beim Antesten verschiedener Iceman Modelle (Subjektiv!)
2. Bestellvorgang und Lieferung
3. Das ersehnte Ding ist da!
4. Check und test auf Funktion, Bespielbarkeit und Sound
5. Verarbeitung
6. Fazit (Subjektiv!)
So genug vom trockenen Stoff.
Jetz kanns endlich los gehen!
Oder erst jetz?
nee, jetz...
verarscht... *g*
ok, ok... bevor ich verwarnt werde (habt erbarmen ich konnt´s mir net verkneifen *fleh*)
1. Meine Erfahrungen beim Antesten verschiedener Iceman Modelle (Subjektiv!)
Nachdem mir mein Bauch sagte: "Die Iceman wird´s als nächstes!" begann ich mich hier im Board und mithilfe gewisser Suchmaschinen im Netz ( www.google.de ) über die Gitarre mit dieser außergewöhnlichen Form zu informieren. Der Preis war dabei erstmal irrelevant. Dennoch war ich froh das sie im "unter 1000er" und "über 500er Bereich" angesiedelt ist. Nachdem mein Durst nach Wissen nicht mehr allein durch Bild und Text gestillt werden konnte musste ich mir einen eigenen Eindruck machen.
Also wurde ich von einem Freund (Gitarrist in unserer Band *gruß an "Schoppen"*) nach Frankfurt gefahren.
Das Ziel: Musik Schmidt
Wir begaben uns also auf den Weg, in der Hoffnung einige Gitarren dort anspielen zu können. Ich fixiert auf die Iceman, er auf ein anderes Modell. Dennoch gewillt auch andere geile Dinger zu begrabschen...
Als wir ankamen gings dann erstmal gleich in die Gitarren Abteilung. Riesig! Und leider konnte ich vor lauter Gitarren die heiß ersehnte nicht sehen. Kein Wunder... Es war nur die ICHRG-2 HR Giger Iceman da -.-
Link: http://www.musik-schmidt.de/osc-schmidt/catalog/product_info.php?products_id=13787
Und die stand inmitten der Gitarren die ich eigentlich meide... B.C. Rich... Eben nicht mein Geschmack und daher habe ich diese auch nicht sonderlich beachtet...
Nach höflichem Fragen fand und händigte mir ein sogenannter "Schmidtarbeiter" die Giger Iceman aus.
Das Finish ekelte mich an. Aber ich wollte trotzdem wissen wie sich die Form anfühlt und zumindest wie dieses Model klingt. Eine interessante und fast nicht erwartete umgewöhnung kam auf mich zu. Die Form fühlt sich wirklich anders an. Die Saiten liegen weiter auseinander als bei meinen bisherigen "Strats". Dennoch irgendwie bequem. Am Anfang. Nach einer Weile im Sitzen schmerzt der Rücken. Aber das ging mir bei den (Gibson) Les Pauls genauso. Also kann ich demnächst noch meine Rückenmuskulatur stärken^^...
Der Sond der Giger hat mich nicht angesprochen. Zu wenig Rotz zu viel Metal... Nein Danke... Für jemanden der die Richtung Punkrock eingeschlagen hat erwieß sich die Giger Iceman für mich nicht als würdig.
"Finish und Sound sind also bei diesem Model wohl eher auf Metal ausgelegt."
Leider konnte ich dort neben der "Giger Iceman", der Neil Zaza Signature, der Gibson Les Paul, der Ibanez S-470 BK und einigen anderen Klampfen nicht die IC400 anspielen. Schade... Alles da nur die standard Iceman war nicht aufzutreiben. Obwohl noch eine an Lager sein sollte (laut Infos aus dem Web).
Ernüchtert aber nicht so glücklich machten wir uns auf dem Heimweg. Der Lange Weg nach Frankfurt hatte sich gelohnt. Aber dennoch bekam ich nicht die IC 400 in die Hand -.- (Und Schoppen bekam nicht "seine" Ibanez SA-470 DXQM in die Hand... die SA gabs nur in blau -.-)
Später fuhren wir noch mal nach Kassel zum "Musik Eichler". Dort gab es für mich aber nur die IC 200 zu testen. Auch nicht so begeistert von diesem Model, da die Tonabnehmer nicht das wahre waren und die beiden Potis leicht knacksten überlegte ich schon ob die Iceman nicht mein Fall ist. Auch das Sunburst Finisch machte mich bei dieser Form überhaupt nicht an.
Dann dachte ich mir aber "no risk no fun" und bestellte mir die IC 400 bei Musik-Service.
2. Bestellvorgang und Lieferung
Nicht nur weil ich hier im Forum unterwegs bin, sondern auch, weil ich gegenüber den Leuten, die mir hier kostenlos eine Plattform ermöglichen und mir hier auch einen guten Service bieten, ein bischen Solidarität verspüre.
Meine Bestell-Liste sah ungefähr so aus:
- Die Iceman
- Den Gurt zum passenden Lieblingsgesöff
- 2 Wandhalter für meine Schmuckstücke
- 09er bis 46er Ernie´s für die Zukünftige
- 10er bis 46er Ernie´s für meine "Red Rose"
Bestellt hatte ich auf Vorkasse.
Am Abend des 06. Oktober 2006 habe ich den fälligen Betrag überwiesen. Danach eine Mail mit der Bestätigung was ich bestellt habe. Kurz darauf kam die freundliche Mail eines Mitarbeiters, welche mir bestätigte, dass die Lieferzeit 4-5 Wochen dauern würde. Ein Dankeschön für den Einkauf war auch drinn. Immerhin sehr freundlich und zuvorkommend. Und was mich gefreut hat: Kein überförmliches geschwafel. Direkt und nett. So muss das sein! Nix mit Sehr geehrter Herr von und zu...
3. Das ersehnte Ding ist da!
Montag den 17. November 2006 war es dann soweit!
Hab mich gefreut wie´n kleines Kind und sofort mit dem Auspackprozess begonnen!
Endlich das gute Stück in den Händen machte ich auch gleich einen Check von dem, was in dem Koffer zu finden war.
- natürlich die Gitarre (noch...)
- der vordere Gurtpin
- ein kleines Kabel (was billig aussieht und wohl in der Verpackung bleibt)
- ein Inbusschlüssel (wohl für die Halseinstellschraube)
- der Kofferschlüssel
- 2 Bedienungsanleitungen 1x deutsch, 1x englisch
- Ein Pflegehinweis und die Bestätigung, dass die Gitarre geprüft und eingestellt wurde
- Hinweise auf die aufgezogenen Saiten und das originale Preisschild
der Lieferung lag natürlich auch eine ordentliche Rechnung bei.
4. Check und test auf Funktion, Bespielbarkeit und Sound
Als nächstes folgte der Check des eigentlichen Objekts der Begierde...
Hier noch die technischen Angaben (von Musik Service):
E-Gitarre Iceman Serie
Hals: 3-teilig eingeleimt Ahorn "IC"
Korpus: Mahagoni
Bünde: 22 Medium
Griffbrett: Gebundenes Palisander
Einlagen: Pearl Parallelogramm
Brücke: Full Tune III
Hardwarefarbe: CHrom
Tonabnehmer:
IBZ Humbucker Halsposition IBZ AH1 (H)
Noch schnell was zum Koffer:
Die Iceman liegt perfekt in dem weich gepolstertem Koffer. Ein praktisches Fach ist in das Case eingearbeitet wo sogar mein G2 ohne Probleme reinpasst *staun*.
Dazu können locker noch Kabel und anderes Zubehör getrennt von der Gitarre reingepackt werden. Sehr praktisch!
Der Koffer ist recht gut verarbeitet. Die Lederenden sind nicht übermenschlich angebracht, aber wer weiß wie lange die halten *pfeif*
Noch dazu sieht das ganze teil recht edel aus. Vergoldete Kofferschnallen sorgen für die gewisse Wärme an dem recht eckigen Koffer. Bin damit zufrieden und das Ding bietet mehr Platz als mein 65€ teurer Koffer für die Strats...
Der erste Test:
Clean klingt die IC 400 sehr voll und geschmeidig. Die D'Addario Saiten habe ich dann durch die mitbestellten 09er-46er Ernie Balls ersetzt. Der Klang kam gleich brillianter rüber. Nichts gegen die Saiten vom Werk, aber die waren wohl schon etwas länger drauf. Trotz neuer Saiten war die Iceman von Beginn an sehr stimmstabil. Nach 2-3maligem nachstimmen hat sich sogar bei heftigeren Bendings die Stimmung gut gehalten. Deadspots habe ich keine festgestellt.
Dann gings an den Verstärker:
Erstmal hat mich der Output im Gegensatz zu meiner Harley Benton geschockt. In der IC 400 steckt wesentlich mehr Power drinn! Dennoch klingt Clean alles schön brilliant und die Akkorde matschen beim Bridgepickup kein bischen. Nur beim Halspickup kommt etwas viel Bass rüber. Beide Humbucker zusammen klingen ebenfalls ausgewogen.
Dann dachte ich mir machste mal nen Test. Zerre rein und Amp laut. Komisch... keine bzw. nur minimale Störgeräusche? Und das bei dem billig Amp??? Ein bischen beängstigt und verunsichert ob der Pickup überhaupt noch geht schlug ich die ersten Saiten an und die Katze flüchtete schneller aus dem Zimmer als die Turtles Pizza sagen
Ich bin aber auch ganz gut zusammen gezuckt
Lässt man die Saiten bei dieser Lautstärke gehen wenn man vorm Amp sitzt setzt aber auch gleich die Rückkopplung ein. Dennoch war ich positiv überrascht wie minimal das Rauschen doch sein kann! Eindeutiger Pluspunkt an die Pickups!
Als nächstes bin ich ein paar Settings mit dem G2 durchgegangen (das G2 von Zoom ist ein Multieffektgerät für E-Gitarren) und wollte wissen wie die Iceman darauf reagiert. Bei härteren Zerreinstellungen hats beim Halspickup schon mal gematscht. Vielleicht wäre die Giger Iceman da besser dran. Im Crunch hingegen kam die IC 400 wieder recht gut mit. Sehr druckvoll ist die 400er gerade im Leadbereich sehr gut zu gebrauchen wie ich finde.
Clean klingt die Gitarre am Amp fast genauso brilliant wie in Natur. Nur am Amp entwickelt sich deutlich ein eigener Chrakter heraus. Schwer zu beschreiben liegt dieser zwischen Strat, Les Paul und etwas eigenem. Nicht so brilliant wie die Les Paul, nicht so "dumpf" oder "Rostig" wie eine Strat sein kann und doch irgendwie angenehm. Vielleicht hat sie noch etwas von Bryan May´s "Red Special". Aber das ist mein eigenes Empfinden.
Auf jedenfall hat die Iceman ihren eigenen Klang und schlägt nach meiner Meinung eine Sparte in viele Soundklischees wie nur wenige andere Gitarren die ich bisher gehört habe. Ob es jedermann gefällt ist eine andere Geschichte. Ich mag es^^
Das Sustain dauert nicht 18 Minuten und föhnt keinem die Haare, aber die Klampfe klingt gleichmäßig und sauber aus. Ich habe mit mehr gerechnet (wegen Gerüchten um geleimte Hälse) bin aber dennoch zufrieden. Ich denke bei einer höheren Lautstärke (Freitag wird wieder geprobt *hrhr*) entfaltet sich der ganze Sound erst so richtig. Mit nem ordentlichen Verstärker wirds dann noch ne Nummer geiler *freu*
Dennoch konnte ich mit der Iceman ungeahnte Lautstärken bei minimalen Störgeräuschen und Power aus meinem 30W Billigverstärker rausholen. Eine Sache die mir im Moment am meißten Spaß macht. Der neue, eigenwillige und gute Sound dieser Gitarre! Aber auch das Gefühl beim Spielen ist eine feine Sache.
Die Bendings gehen bei der Mensur und dem Satz "Hybridensaiten" recht locker von der Hand. Liegt vielleicht daran, dass ich vorher 10er-46er gespielt habe.
Die Medium Bünde sind keine Umgewöhnung. Lediglich die Saiten liegen etwas weiter auseinander als ich es gewöhnt bin. Das schafft für mich aber mehr Platz für Bendings und ist orientierungsmäßig doch noch recht nützlich. Mit der Halsform bin ich von Anfang an gut klar gekommen. Nichts von wegen Baumstamm! Das der Hals lackiert ist hat mich anfangs etwas gestört, da ich lackierte Hälse eigentlich nicht mag. Aber er spielt sich wirklich angenehm. Wenn man sich nach den ersten Stunden daran gewöhnt hat merkt man, dass das einfach eine optische Sache ist. Ich denke nur, dass ich ihn mehr putzen werde als unlackierte Hälse.
Wie bereits erwähnt tut nach 1-2 Stunden spielen im Sitzen der Rücken etwas weh. Das ging mir aber bei der Les Paul Form genauso. Vielleicht sind Strats für mich langen Hans im Sitzen einfach bequemer. Aber im Sitzen zu spielen is eh voll "untrue"
Ansonsten liegt die Gitarre verdammt bequem auf dem Oberschenkel. Und man könnte sich mit ihr zurücklehnen und einschlafen.
5. Verarbeitung
Das Finish ist gleichmäßig und in einem tiefen schwarz aufgetragen. Lediglich an der für die Iceman typischen langen "ausprägung" sind an einer Stelle minimale bläschen am Rand zum Bindig. Dennoch nimmt das dem hochglanzpoliertem Finish nicht die attraktivität wie ich finde. Den Übergang vom Halsbindung zum Korpusbinding hätte man schöner gestalten können, aber das gehört dazu und ist Geschmackssache. Zudem wußte ich das vorher und mittlerweile find ichs auch gut so^^. Optisch habe ich keine weiteren Mängel feststellen können.
Die Potis knacksen kein bischen lassen sich gleichmäßig und sauber Regeln. Der Switch ist absolut Knackfrei. Hoffentlich ändert sich das nicht mit der Zeit...
Hier noch Details zu den Positionen für den Switch:
1. Position (oben):
Humbucker Hals
2. Position (mitte):
Humbucker Hals + Humbucker Bridge
3. Position (unten):
Humbucker Bridge
Ist die Lautstärke eines Humbuckes auf 0 gedreht gibt die 2. Position ebenfalls keinen Ton aus.
6. Fazit (Subjektiv!)
Meine IC400 von Ibanez ist bis auf ein kleines Manko sauber verarbeitet und lässt sich im Sitzen für eine gewisse Zeit super angenehm spielen. Die Optik ist nicht jedermann´s Sache aber dennoch ein Hingucker. Fast wie bei B.C. Rich Gitarren. Gehasst oder geliebt.
Trotz der HH Bestückung ist die Iceman recht offen für verschiedene Sounds und stellt dennoch ihren eigenen Charakter unter Beweis. Lediglich der Humbucker am Hals ist für meinen Geschmack etwas zu bassig. Zusammen mit dem Bridgehumbucker klingt der Sound aber wieder sehr rund. Mit diesem Sound, wenigen Störgeräuschen und sauberem Sustain macht die Gitarre zumindest mich sehr glücklich.
Dennoch sollte sich, gerade wegen dem Klangcharakter, der so eigenwillig wie die Form der Iceman ist, jeder sein eigenes Bild machen.
So, jetz hast auch du es noch geschafft... (ja ja... langer Broken ich weiß^^)
Ich hoffe ich konnte einen kleinen Eindruck geben und denen helfen die vor einer Kaufentscheidung stehen (trotzdem empfehle ich anspielen!).
Für jegliche plausible und konstruktive Kritik sowie Anregungen und Erfahrungswerte bin ich stets offen und dankbar.
MfG
Soni(c)
ich habe nun endlich mein Iceman Modell erhalten und schreibe hiermit ein Review zu dieser extrem geilen Gitarre!
Interessierte haben hoffentlich ihre Freude daran, Kritiker sollen einen objektiven Eindruck bekommen und Besitzer können ihren Senf (ok, die anderen auch^^) dazu geben.
Eins möchte ich vorher noch einmal klar machen:
Die Iceman ist optisch, wie jedes andere Instrument auch, reine Geschmackssache. Ich möchte daher keine Posts lesen müssen in denen optische Vergleiche zu ähnlichen oder anderen Gitarren gezogen werden um damit "Qualität" oder sonstwas zu messen.
Danke.
K, dann erstma die Tops:
1. Meine Erfahrungen beim Antesten verschiedener Iceman Modelle (Subjektiv!)
2. Bestellvorgang und Lieferung
3. Das ersehnte Ding ist da!
4. Check und test auf Funktion, Bespielbarkeit und Sound
5. Verarbeitung
6. Fazit (Subjektiv!)
So genug vom trockenen Stoff.
Jetz kanns endlich los gehen!
Oder erst jetz?
nee, jetz...
verarscht... *g*
ok, ok... bevor ich verwarnt werde (habt erbarmen ich konnt´s mir net verkneifen *fleh*)
1. Meine Erfahrungen beim Antesten verschiedener Iceman Modelle (Subjektiv!)
Nachdem mir mein Bauch sagte: "Die Iceman wird´s als nächstes!" begann ich mich hier im Board und mithilfe gewisser Suchmaschinen im Netz ( www.google.de ) über die Gitarre mit dieser außergewöhnlichen Form zu informieren. Der Preis war dabei erstmal irrelevant. Dennoch war ich froh das sie im "unter 1000er" und "über 500er Bereich" angesiedelt ist. Nachdem mein Durst nach Wissen nicht mehr allein durch Bild und Text gestillt werden konnte musste ich mir einen eigenen Eindruck machen.
Also wurde ich von einem Freund (Gitarrist in unserer Band *gruß an "Schoppen"*) nach Frankfurt gefahren.
Das Ziel: Musik Schmidt
Wir begaben uns also auf den Weg, in der Hoffnung einige Gitarren dort anspielen zu können. Ich fixiert auf die Iceman, er auf ein anderes Modell. Dennoch gewillt auch andere geile Dinger zu begrabschen...
Als wir ankamen gings dann erstmal gleich in die Gitarren Abteilung. Riesig! Und leider konnte ich vor lauter Gitarren die heiß ersehnte nicht sehen. Kein Wunder... Es war nur die ICHRG-2 HR Giger Iceman da -.-
Link: http://www.musik-schmidt.de/osc-schmidt/catalog/product_info.php?products_id=13787
Und die stand inmitten der Gitarren die ich eigentlich meide... B.C. Rich... Eben nicht mein Geschmack und daher habe ich diese auch nicht sonderlich beachtet...
Nach höflichem Fragen fand und händigte mir ein sogenannter "Schmidtarbeiter" die Giger Iceman aus.
Das Finish ekelte mich an. Aber ich wollte trotzdem wissen wie sich die Form anfühlt und zumindest wie dieses Model klingt. Eine interessante und fast nicht erwartete umgewöhnung kam auf mich zu. Die Form fühlt sich wirklich anders an. Die Saiten liegen weiter auseinander als bei meinen bisherigen "Strats". Dennoch irgendwie bequem. Am Anfang. Nach einer Weile im Sitzen schmerzt der Rücken. Aber das ging mir bei den (Gibson) Les Pauls genauso. Also kann ich demnächst noch meine Rückenmuskulatur stärken^^...
Der Sond der Giger hat mich nicht angesprochen. Zu wenig Rotz zu viel Metal... Nein Danke... Für jemanden der die Richtung Punkrock eingeschlagen hat erwieß sich die Giger Iceman für mich nicht als würdig.
"Finish und Sound sind also bei diesem Model wohl eher auf Metal ausgelegt."
Leider konnte ich dort neben der "Giger Iceman", der Neil Zaza Signature, der Gibson Les Paul, der Ibanez S-470 BK und einigen anderen Klampfen nicht die IC400 anspielen. Schade... Alles da nur die standard Iceman war nicht aufzutreiben. Obwohl noch eine an Lager sein sollte (laut Infos aus dem Web).
Ernüchtert aber nicht so glücklich machten wir uns auf dem Heimweg. Der Lange Weg nach Frankfurt hatte sich gelohnt. Aber dennoch bekam ich nicht die IC 400 in die Hand -.- (Und Schoppen bekam nicht "seine" Ibanez SA-470 DXQM in die Hand... die SA gabs nur in blau -.-)
Später fuhren wir noch mal nach Kassel zum "Musik Eichler". Dort gab es für mich aber nur die IC 200 zu testen. Auch nicht so begeistert von diesem Model, da die Tonabnehmer nicht das wahre waren und die beiden Potis leicht knacksten überlegte ich schon ob die Iceman nicht mein Fall ist. Auch das Sunburst Finisch machte mich bei dieser Form überhaupt nicht an.
Dann dachte ich mir aber "no risk no fun" und bestellte mir die IC 400 bei Musik-Service.
2. Bestellvorgang und Lieferung
Nicht nur weil ich hier im Forum unterwegs bin, sondern auch, weil ich gegenüber den Leuten, die mir hier kostenlos eine Plattform ermöglichen und mir hier auch einen guten Service bieten, ein bischen Solidarität verspüre.
Meine Bestell-Liste sah ungefähr so aus:
- Die Iceman
- Den Gurt zum passenden Lieblingsgesöff
- 2 Wandhalter für meine Schmuckstücke
- 09er bis 46er Ernie´s für die Zukünftige
- 10er bis 46er Ernie´s für meine "Red Rose"
Bestellt hatte ich auf Vorkasse.
Am Abend des 06. Oktober 2006 habe ich den fälligen Betrag überwiesen. Danach eine Mail mit der Bestätigung was ich bestellt habe. Kurz darauf kam die freundliche Mail eines Mitarbeiters, welche mir bestätigte, dass die Lieferzeit 4-5 Wochen dauern würde. Ein Dankeschön für den Einkauf war auch drinn. Immerhin sehr freundlich und zuvorkommend. Und was mich gefreut hat: Kein überförmliches geschwafel. Direkt und nett. So muss das sein! Nix mit Sehr geehrter Herr von und zu...
3. Das ersehnte Ding ist da!
Montag den 17. November 2006 war es dann soweit!
Hab mich gefreut wie´n kleines Kind und sofort mit dem Auspackprozess begonnen!
Endlich das gute Stück in den Händen machte ich auch gleich einen Check von dem, was in dem Koffer zu finden war.
- natürlich die Gitarre (noch...)
- der vordere Gurtpin
- ein kleines Kabel (was billig aussieht und wohl in der Verpackung bleibt)
- ein Inbusschlüssel (wohl für die Halseinstellschraube)
- der Kofferschlüssel
- 2 Bedienungsanleitungen 1x deutsch, 1x englisch
- Ein Pflegehinweis und die Bestätigung, dass die Gitarre geprüft und eingestellt wurde
- Hinweise auf die aufgezogenen Saiten und das originale Preisschild
der Lieferung lag natürlich auch eine ordentliche Rechnung bei.
4. Check und test auf Funktion, Bespielbarkeit und Sound
Als nächstes folgte der Check des eigentlichen Objekts der Begierde...
Hier noch die technischen Angaben (von Musik Service):
E-Gitarre Iceman Serie
Hals: 3-teilig eingeleimt Ahorn "IC"
Korpus: Mahagoni
Bünde: 22 Medium
Griffbrett: Gebundenes Palisander
Einlagen: Pearl Parallelogramm
Brücke: Full Tune III
Hardwarefarbe: CHrom
Tonabnehmer:
IBZ Humbucker Halsposition IBZ AH1 (H)
Noch schnell was zum Koffer:
Die Iceman liegt perfekt in dem weich gepolstertem Koffer. Ein praktisches Fach ist in das Case eingearbeitet wo sogar mein G2 ohne Probleme reinpasst *staun*.
Dazu können locker noch Kabel und anderes Zubehör getrennt von der Gitarre reingepackt werden. Sehr praktisch!
Der Koffer ist recht gut verarbeitet. Die Lederenden sind nicht übermenschlich angebracht, aber wer weiß wie lange die halten *pfeif*
Noch dazu sieht das ganze teil recht edel aus. Vergoldete Kofferschnallen sorgen für die gewisse Wärme an dem recht eckigen Koffer. Bin damit zufrieden und das Ding bietet mehr Platz als mein 65€ teurer Koffer für die Strats...
Der erste Test:
Clean klingt die IC 400 sehr voll und geschmeidig. Die D'Addario Saiten habe ich dann durch die mitbestellten 09er-46er Ernie Balls ersetzt. Der Klang kam gleich brillianter rüber. Nichts gegen die Saiten vom Werk, aber die waren wohl schon etwas länger drauf. Trotz neuer Saiten war die Iceman von Beginn an sehr stimmstabil. Nach 2-3maligem nachstimmen hat sich sogar bei heftigeren Bendings die Stimmung gut gehalten. Deadspots habe ich keine festgestellt.
Dann gings an den Verstärker:
Erstmal hat mich der Output im Gegensatz zu meiner Harley Benton geschockt. In der IC 400 steckt wesentlich mehr Power drinn! Dennoch klingt Clean alles schön brilliant und die Akkorde matschen beim Bridgepickup kein bischen. Nur beim Halspickup kommt etwas viel Bass rüber. Beide Humbucker zusammen klingen ebenfalls ausgewogen.
Dann dachte ich mir machste mal nen Test. Zerre rein und Amp laut. Komisch... keine bzw. nur minimale Störgeräusche? Und das bei dem billig Amp??? Ein bischen beängstigt und verunsichert ob der Pickup überhaupt noch geht schlug ich die ersten Saiten an und die Katze flüchtete schneller aus dem Zimmer als die Turtles Pizza sagen
Ich bin aber auch ganz gut zusammen gezuckt
Lässt man die Saiten bei dieser Lautstärke gehen wenn man vorm Amp sitzt setzt aber auch gleich die Rückkopplung ein. Dennoch war ich positiv überrascht wie minimal das Rauschen doch sein kann! Eindeutiger Pluspunkt an die Pickups!
Als nächstes bin ich ein paar Settings mit dem G2 durchgegangen (das G2 von Zoom ist ein Multieffektgerät für E-Gitarren) und wollte wissen wie die Iceman darauf reagiert. Bei härteren Zerreinstellungen hats beim Halspickup schon mal gematscht. Vielleicht wäre die Giger Iceman da besser dran. Im Crunch hingegen kam die IC 400 wieder recht gut mit. Sehr druckvoll ist die 400er gerade im Leadbereich sehr gut zu gebrauchen wie ich finde.
Clean klingt die Gitarre am Amp fast genauso brilliant wie in Natur. Nur am Amp entwickelt sich deutlich ein eigener Chrakter heraus. Schwer zu beschreiben liegt dieser zwischen Strat, Les Paul und etwas eigenem. Nicht so brilliant wie die Les Paul, nicht so "dumpf" oder "Rostig" wie eine Strat sein kann und doch irgendwie angenehm. Vielleicht hat sie noch etwas von Bryan May´s "Red Special". Aber das ist mein eigenes Empfinden.
Auf jedenfall hat die Iceman ihren eigenen Klang und schlägt nach meiner Meinung eine Sparte in viele Soundklischees wie nur wenige andere Gitarren die ich bisher gehört habe. Ob es jedermann gefällt ist eine andere Geschichte. Ich mag es^^
Das Sustain dauert nicht 18 Minuten und föhnt keinem die Haare, aber die Klampfe klingt gleichmäßig und sauber aus. Ich habe mit mehr gerechnet (wegen Gerüchten um geleimte Hälse) bin aber dennoch zufrieden. Ich denke bei einer höheren Lautstärke (Freitag wird wieder geprobt *hrhr*) entfaltet sich der ganze Sound erst so richtig. Mit nem ordentlichen Verstärker wirds dann noch ne Nummer geiler *freu*
Dennoch konnte ich mit der Iceman ungeahnte Lautstärken bei minimalen Störgeräuschen und Power aus meinem 30W Billigverstärker rausholen. Eine Sache die mir im Moment am meißten Spaß macht. Der neue, eigenwillige und gute Sound dieser Gitarre! Aber auch das Gefühl beim Spielen ist eine feine Sache.
Die Bendings gehen bei der Mensur und dem Satz "Hybridensaiten" recht locker von der Hand. Liegt vielleicht daran, dass ich vorher 10er-46er gespielt habe.
Die Medium Bünde sind keine Umgewöhnung. Lediglich die Saiten liegen etwas weiter auseinander als ich es gewöhnt bin. Das schafft für mich aber mehr Platz für Bendings und ist orientierungsmäßig doch noch recht nützlich. Mit der Halsform bin ich von Anfang an gut klar gekommen. Nichts von wegen Baumstamm! Das der Hals lackiert ist hat mich anfangs etwas gestört, da ich lackierte Hälse eigentlich nicht mag. Aber er spielt sich wirklich angenehm. Wenn man sich nach den ersten Stunden daran gewöhnt hat merkt man, dass das einfach eine optische Sache ist. Ich denke nur, dass ich ihn mehr putzen werde als unlackierte Hälse.
Wie bereits erwähnt tut nach 1-2 Stunden spielen im Sitzen der Rücken etwas weh. Das ging mir aber bei der Les Paul Form genauso. Vielleicht sind Strats für mich langen Hans im Sitzen einfach bequemer. Aber im Sitzen zu spielen is eh voll "untrue"
Ansonsten liegt die Gitarre verdammt bequem auf dem Oberschenkel. Und man könnte sich mit ihr zurücklehnen und einschlafen.
5. Verarbeitung
Das Finish ist gleichmäßig und in einem tiefen schwarz aufgetragen. Lediglich an der für die Iceman typischen langen "ausprägung" sind an einer Stelle minimale bläschen am Rand zum Bindig. Dennoch nimmt das dem hochglanzpoliertem Finish nicht die attraktivität wie ich finde. Den Übergang vom Halsbindung zum Korpusbinding hätte man schöner gestalten können, aber das gehört dazu und ist Geschmackssache. Zudem wußte ich das vorher und mittlerweile find ichs auch gut so^^. Optisch habe ich keine weiteren Mängel feststellen können.
Die Potis knacksen kein bischen lassen sich gleichmäßig und sauber Regeln. Der Switch ist absolut Knackfrei. Hoffentlich ändert sich das nicht mit der Zeit...
Hier noch Details zu den Positionen für den Switch:
1. Position (oben):
Humbucker Hals
2. Position (mitte):
Humbucker Hals + Humbucker Bridge
3. Position (unten):
Humbucker Bridge
Ist die Lautstärke eines Humbuckes auf 0 gedreht gibt die 2. Position ebenfalls keinen Ton aus.
6. Fazit (Subjektiv!)
Meine IC400 von Ibanez ist bis auf ein kleines Manko sauber verarbeitet und lässt sich im Sitzen für eine gewisse Zeit super angenehm spielen. Die Optik ist nicht jedermann´s Sache aber dennoch ein Hingucker. Fast wie bei B.C. Rich Gitarren. Gehasst oder geliebt.
Trotz der HH Bestückung ist die Iceman recht offen für verschiedene Sounds und stellt dennoch ihren eigenen Charakter unter Beweis. Lediglich der Humbucker am Hals ist für meinen Geschmack etwas zu bassig. Zusammen mit dem Bridgehumbucker klingt der Sound aber wieder sehr rund. Mit diesem Sound, wenigen Störgeräuschen und sauberem Sustain macht die Gitarre zumindest mich sehr glücklich.
Dennoch sollte sich, gerade wegen dem Klangcharakter, der so eigenwillig wie die Form der Iceman ist, jeder sein eigenes Bild machen.
So, jetz hast auch du es noch geschafft... (ja ja... langer Broken ich weiß^^)
Ich hoffe ich konnte einen kleinen Eindruck geben und denen helfen die vor einer Kaufentscheidung stehen (trotzdem empfehle ich anspielen!).
Für jegliche plausible und konstruktive Kritik sowie Anregungen und Erfahrungswerte bin ich stets offen und dankbar.
MfG
Soni(c)
- Eigenschaft