Ich würde auch versuchen die Kerbe mit Kleber und Füllstoff etwas aufzufüllen und dann mit einer E-Saite auf die optimale Höhe "sägen" (optimal wäre natürlich eine geeignete Sattelfeile).
Hier ->
Frets.com - Nut Fill wird so eine Reparatur beschrieben.
Aber nochmal zum Geräusch und dessen Ursache:
Ich denke nicht, dass die Sattelkerbe zu tief ist, wenn sie beim Drücken am 3. Bund am 1. Bundstäbchen gerade nicht aufliegt - also ein minimalster Abstand ist (falls dort kein Abstand bei diesem Test ist --> dann ist sie zu tief).
Weiters passt eventuell die Form der Kerbe nicht optimal zur Saite (wenn da zuviel Möglichkeit in der Kerbe für Schwingungsbewegung der Saite besteht, wird die Schwingungswelle an der Stelle nicht ausreichend reflektiert und läuft über die Kerbe bis zur Mechanik oder der Auflagepunkt der Saite in der Sattelkerbe wurde etwas nach hinten verschoben) --> Vibrationsgeräusch entsteht in der Sattelkerbe bzw. eine Übereinstimmung des Tones b wurde geschaffen, welche vorher nicht genau vorhanden war (siehe weiter unten).
Andernfalls entsteht das Geräusch zwischen Saite und Bundstäbchen.
Seltsam ist nur (in beiden Fällen), dass kein Fremdgeräusch beim kräftigen Anschlagen der leeren E-Saite entsteht.
Ich bin zwar jetzt nicht zu Hause und kann es nicht ausprobieren, aber in der Regel sollte, wenn man die E-Saite am 8. Bund greift und die Saite dahinter zart seitlich anschlägt (also nicht Wegziehen) ein reiner, fremdgeräuschfreier Ton erzeugbar sein (die Lautstärke ist natürlich sehr gering) - Falls dieser Ton mit einem Stimmgerät messbar ist -> dann dürfte er nicht exakt mit einem b übereinstimmen.
Normalerweise schwingt der Bereich der Saite hinter dem Greifpunkt (Richtung Kopfplatte) ja nicht (auch weil die Länge dieses Saitenteiles nicht genau mit der Länge für ein b übereinstimmt - eine Abweichung von 3 - 5 Cent könnte schon genügen und die Anregung bleibt aus).
In dem Fall vermute ich, dass die Länge der Saite vom 7. Bundstäbchen bis zur Sattelauflagepunkt der halben Länge einer schwingenden Saite des Tones B entspricht (wäre 7. Bundstäbchen bis Auflagepunkt an Stegeinlage). Die Frequenz der leeren b-Saite stimmt mit diesem oktavierten B genau überein und regt diesen Saitenbereich hinter dem Greifpunkt zum Schwingen an.
Je nachdem wo das Problem jetzt genau verborgen ist (Kerbe zu tief, Hals zu gerade, Kerbenform problematisch) könnten in manchen dieser Fälle folgende Änderungen das Problem auch verschwinden lassen:
Stärkere E-Saite (053, 054 oder 056) falls es jetzt eine dünnere ist (Höhere Zugkraft --> mehr Anpressdruck an Sattelkerbe, geringere Schwingungsamplitude).
Das Aufwickeln an der Mechanikwelle unter die Bohrung legen und mehrere Windungen aufwickeln (Winkel und somit Anpressdruck an Sattelkerbe wird erhöht).
Halskrümmung optimieren.
Gitarre genau stimmen (oder eventuell die E-Saite oder die b-Saite um einige Cent höher oder niedriger --> fehlt die Übereinstimmung der Note b erfolgt keine Anregung).
Für mich ist die plötzliche exakte Übereinstimmung der Saitenlänge hinter dem Greifpunkt mit dem Ton b und somit die Schwingungsanregung jenes Teiles der Schlüsselpunkt.
Eine Verschiebung um ca. 0,7 mm des Auflagepunktes am Sattel (Richtung Kopfplatte) würde diese genaue Übereinstimmung ergeben.
Also nicht unbedingt die Höhe oder Tiefe der Kerbe ist das Problem, sondern die Kante in der Kerbe vorne (wenn die nach unten abgerundet ist verlegt sich der Auflagepunkt nach hinten).
Viel Theorie um eine Kleinigkeit. (Wer weiß wenn es sonst noch hilft oder interessiert
).
Also mit festem feinpulvrigen Füllstoff und tropfendem Sekundenkleber die Kerbe etwas auffüllen (speziell die Kante hervorne sollte abgedeckt sein) und mit einer E-Saite durch gerade horizontale Sägebewegungen auf die optimale Tiefe oder Höhe der Kerbe hinarbeiten und das Problem sollte aus der Welt geschafft sein.