tng
Registrierter Benutzer
Verehrte Kollegen, geschätzte Freunde,
es ist Zeit für ein kleines Review der Gibson Explorer Pro in Vintage Sunburst.
Ich spreche von der limited run-Auflage aus der Guitar of the week-Serie.
Die äußeren Werte:
Die Gute kommt in einem rechteckigen Gibson Case in bekannter und bewährter Tradition, nett mit einem unübersehbaren Gibson-Logo versehen. Man zeigt was man hat.
Deckel auf und Hurra!
Der Plüschbezug ist mittlerweile weiß und somit etwas weniger stimulierend als das zeitweise vernähte Pink. Meinem Geschmack kommt dieser Stimulations-Rückschritt doch eher entgegen.
Da liegt sie nun, weich gebettet, und sieht verdammt gut aus.
Der Korpus ist im Vergleich zur regulären Explorer um ca. 10 Prozent reduziert und von einem buttrig-gelben Antique-Binding umfasst. Die Decke ist ein AA-grade maple in mehr oder weniger stark geflammter Version. Aber das Glückspiel kennt man: die Kombination von gewünschter Qualität und perfektem Finish...
Finish: Die Lackierung in Vintage Sunburst gefällt mir in ihrer brachialen Farbkomposition wirklich gut. Irgendwie unterstreicht sie den Charakter. Die Verarbeitung und der letzte Schliff der Decke sind absolut ordentlich gemacht und bieten keinen Grund zur Klage. Eine kleine Unsauberkeit am unteren Rand hin zum Griffbrett, aber kaum zu sehen. Das wars.
Selbiges gilt für den Body, der aus drei Mahagoniteilen zusammengesetzt ist. Einwandfrei und in quasi-natura sieht Mahagoni cool aus.
Die Gurthalterungen sind ordentlich eingesetzt, wenngleich Gibson sich allmählich zu Securitylocks durchringen sollte.
Wie siehts mit dem Hals und Griffbrett aus?
Erster ist makellos gerade, ebenfalls in hellem Mahagoni und liegt angenehm in der Hand. Das Profil würde ich als C-Shape oder eher flach gehaltenes rounded bezeichnen. Habe leider diesbezüglich keine Info Feedback gerne willkommen.
Das Ende des necks mündet in das zweifelsfrei abgefahrene Wirbelbrett der Explorer. Ebenfalls aus drei Teilen und mit geschmeidigen Grover-Mechaniken versehen. Die Oberseite der Wirbelplatte ist in der klassischen Manier: schwarzer Lack und das eingelegte Gibson-Logo.
Der Sattel ist leider ein Glump aus irgendeinem molded plastic und sollte möglichst bald ersetzt werden.
Weiter gehts mit dem Griffbrett: In satt-geölt glänzendem Rosewood mit, in meinem Fall, hübscher aber nur leichter Maserung. Das Binding sitzt im Großen und Ganzen ausgezeichnet. Die Bundmarkierungen sind Dots hier finde ich die bei der regulären Explorer Pro eingesetzten Block Inlays deutlich schöner und auffälliger. Im Endeffekt ist das jedoch zweitrangig.
Die 22 Bünde sind perfekt platziert, ordentlich abgerichtet (es geht besser, aber dennoch nicht mangelhaft) und bieten ein saugutes Gefühl.
Die Krümmung des Halses ist kaum erkennbar, eher nicht vorhanden. Grund zur Sorge? Das sind interna.
Schnell noch der Vollständigkeit halber:
Tune-o-matic-Bridge, Stopbar-Tailpiece und Amber Top Hat Potis (2 Volume, 1 Tone). Hardware ist Chrome.
Pickup am Hals: Ein 496 R Ceramic und
am Steg: ein 500T Ceramic.
Jetzt zur Praxis:
Die Gute um den Hals, Kabel rein und den Strom an.
Stop, erstmal ohne Strom:
Ein pathetisches e-Moll quer über alle Saiten und sie singt. Da hört man jeden einzelnen Ton klar, definiert und präzise. Das Sustain scheint auch nicht von schlechten Eltern zu sein und schon kann ich mich von openstring-Akkorden nicht mehr abwenden. Aber auch komplexere Akkorde klingen klar und deutlich. Die ersten Einzelnoten quer über das Griffbrett verteilt klingen sauber und bis dato konnte ich keine dead spots entdecken.
Kleines Manko: Wer auch immer das Setup der einzelnen Saitenreiter zwecks Feintuning vorgenommen hat muss definitiv stocktaub gewesen sein. Aber das lässt sich Ohr und Schraubenzieher schnell beheben.
Die Höhe des Stegs ist für meine Bedürfnisse optimal: Nicht zu niedrig, aber keine blauen Flecken aufgrund zu hoher Saitenlage.
Und wie war das mit der Krümmung des Halses? Nichts. Zweimal nichts. Zum einen kaum Krümmung, zum anderen keine Probleme. Geiles Setup! Das macht richtig Freude. Kompliment, Gibbies.
Strom an:
Wow! Da machen die Ohren Augen. Die positiven unplugged-Erfahrungen werden bestätigt. Das beschriebene Klangverhalten bleibt bestehen, wird jedoch heftigst gepusht.
Der Hals-Pickup klingt schön rau, opulent tief und mächtig rhythmisch, der Steg-Pickup als 500T zersägt großzügig alles, was sich in den Weg stellt. Pardon, zerschneidet.
In meinem Fall war es der Übungsamp, ein Microcube. Mit der Explorer ist der Kleine definitiv überfordert. Da lassen sich mit Leichtigkeit traumhafte Linien ziehen und Obertöne purzeln kreuz und quer.
Je nach Musikstil kann das ein Tick zuviel werden ich bin nicht der überzeugte Hardcore-Spieler, aber es macht Freude und ab und an könnte ich mir auch einen Blues damit vorstellen.
Nichtsdestotrotz, der erste Eindruck ist absolut überwältigend. Beide PUs eröffnen Weiten im Klang- und Spielraum.
Mir gefällt dir Mittelposition (beide PUs) quasi das Beste beider Welten. Satte Tiefen, Rhythmus und ordentlich Druck für Linien und Powerchords.
Ich werde das gute Stück demnächst, zur Freude meiner Nachbarn, im Proberaum mit etwas gewaltigerem testen. Ich dachte da an den Framus Dragon.
Anschließend gibt es umfassendere Details zum Sound.
Soviel vorab, anbei noch ein schlechtes Photo, bessere kommen bei Zeit und Licht nach.
Quintessenz: Wenn ihr die Möglichkeit habt die Explorer anzutesten, macht das nur bei ausgeglichenem Kontostand.
Kommentare willkommen.
Cheers.
es ist Zeit für ein kleines Review der Gibson Explorer Pro in Vintage Sunburst.
Ich spreche von der limited run-Auflage aus der Guitar of the week-Serie.
Die äußeren Werte:
Die Gute kommt in einem rechteckigen Gibson Case in bekannter und bewährter Tradition, nett mit einem unübersehbaren Gibson-Logo versehen. Man zeigt was man hat.
Deckel auf und Hurra!
Der Plüschbezug ist mittlerweile weiß und somit etwas weniger stimulierend als das zeitweise vernähte Pink. Meinem Geschmack kommt dieser Stimulations-Rückschritt doch eher entgegen.
Da liegt sie nun, weich gebettet, und sieht verdammt gut aus.
Der Korpus ist im Vergleich zur regulären Explorer um ca. 10 Prozent reduziert und von einem buttrig-gelben Antique-Binding umfasst. Die Decke ist ein AA-grade maple in mehr oder weniger stark geflammter Version. Aber das Glückspiel kennt man: die Kombination von gewünschter Qualität und perfektem Finish...
Finish: Die Lackierung in Vintage Sunburst gefällt mir in ihrer brachialen Farbkomposition wirklich gut. Irgendwie unterstreicht sie den Charakter. Die Verarbeitung und der letzte Schliff der Decke sind absolut ordentlich gemacht und bieten keinen Grund zur Klage. Eine kleine Unsauberkeit am unteren Rand hin zum Griffbrett, aber kaum zu sehen. Das wars.
Selbiges gilt für den Body, der aus drei Mahagoniteilen zusammengesetzt ist. Einwandfrei und in quasi-natura sieht Mahagoni cool aus.
Die Gurthalterungen sind ordentlich eingesetzt, wenngleich Gibson sich allmählich zu Securitylocks durchringen sollte.
Wie siehts mit dem Hals und Griffbrett aus?
Erster ist makellos gerade, ebenfalls in hellem Mahagoni und liegt angenehm in der Hand. Das Profil würde ich als C-Shape oder eher flach gehaltenes rounded bezeichnen. Habe leider diesbezüglich keine Info Feedback gerne willkommen.
Das Ende des necks mündet in das zweifelsfrei abgefahrene Wirbelbrett der Explorer. Ebenfalls aus drei Teilen und mit geschmeidigen Grover-Mechaniken versehen. Die Oberseite der Wirbelplatte ist in der klassischen Manier: schwarzer Lack und das eingelegte Gibson-Logo.
Der Sattel ist leider ein Glump aus irgendeinem molded plastic und sollte möglichst bald ersetzt werden.
Weiter gehts mit dem Griffbrett: In satt-geölt glänzendem Rosewood mit, in meinem Fall, hübscher aber nur leichter Maserung. Das Binding sitzt im Großen und Ganzen ausgezeichnet. Die Bundmarkierungen sind Dots hier finde ich die bei der regulären Explorer Pro eingesetzten Block Inlays deutlich schöner und auffälliger. Im Endeffekt ist das jedoch zweitrangig.
Die 22 Bünde sind perfekt platziert, ordentlich abgerichtet (es geht besser, aber dennoch nicht mangelhaft) und bieten ein saugutes Gefühl.
Die Krümmung des Halses ist kaum erkennbar, eher nicht vorhanden. Grund zur Sorge? Das sind interna.
Schnell noch der Vollständigkeit halber:
Tune-o-matic-Bridge, Stopbar-Tailpiece und Amber Top Hat Potis (2 Volume, 1 Tone). Hardware ist Chrome.
Pickup am Hals: Ein 496 R Ceramic und
am Steg: ein 500T Ceramic.
Jetzt zur Praxis:
Die Gute um den Hals, Kabel rein und den Strom an.
Stop, erstmal ohne Strom:
Ein pathetisches e-Moll quer über alle Saiten und sie singt. Da hört man jeden einzelnen Ton klar, definiert und präzise. Das Sustain scheint auch nicht von schlechten Eltern zu sein und schon kann ich mich von openstring-Akkorden nicht mehr abwenden. Aber auch komplexere Akkorde klingen klar und deutlich. Die ersten Einzelnoten quer über das Griffbrett verteilt klingen sauber und bis dato konnte ich keine dead spots entdecken.
Kleines Manko: Wer auch immer das Setup der einzelnen Saitenreiter zwecks Feintuning vorgenommen hat muss definitiv stocktaub gewesen sein. Aber das lässt sich Ohr und Schraubenzieher schnell beheben.
Die Höhe des Stegs ist für meine Bedürfnisse optimal: Nicht zu niedrig, aber keine blauen Flecken aufgrund zu hoher Saitenlage.
Und wie war das mit der Krümmung des Halses? Nichts. Zweimal nichts. Zum einen kaum Krümmung, zum anderen keine Probleme. Geiles Setup! Das macht richtig Freude. Kompliment, Gibbies.
Strom an:
Wow! Da machen die Ohren Augen. Die positiven unplugged-Erfahrungen werden bestätigt. Das beschriebene Klangverhalten bleibt bestehen, wird jedoch heftigst gepusht.
Der Hals-Pickup klingt schön rau, opulent tief und mächtig rhythmisch, der Steg-Pickup als 500T zersägt großzügig alles, was sich in den Weg stellt. Pardon, zerschneidet.
In meinem Fall war es der Übungsamp, ein Microcube. Mit der Explorer ist der Kleine definitiv überfordert. Da lassen sich mit Leichtigkeit traumhafte Linien ziehen und Obertöne purzeln kreuz und quer.
Je nach Musikstil kann das ein Tick zuviel werden ich bin nicht der überzeugte Hardcore-Spieler, aber es macht Freude und ab und an könnte ich mir auch einen Blues damit vorstellen.
Nichtsdestotrotz, der erste Eindruck ist absolut überwältigend. Beide PUs eröffnen Weiten im Klang- und Spielraum.
Mir gefällt dir Mittelposition (beide PUs) quasi das Beste beider Welten. Satte Tiefen, Rhythmus und ordentlich Druck für Linien und Powerchords.
Ich werde das gute Stück demnächst, zur Freude meiner Nachbarn, im Proberaum mit etwas gewaltigerem testen. Ich dachte da an den Framus Dragon.
Anschließend gibt es umfassendere Details zum Sound.
Soviel vorab, anbei noch ein schlechtes Photo, bessere kommen bei Zeit und Licht nach.
Quintessenz: Wenn ihr die Möglichkeit habt die Explorer anzutesten, macht das nur bei ausgeglichenem Kontostand.
Kommentare willkommen.
Cheers.
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