Hallo,
der Thread ist zwar schon einen Monat alt, aber evtl. macht mein Beitrag noch etwas Sinn. Ich bin selber ein großer Fan dieser kleinen Framus Gitarren und wir haben 6 Stück davon in der Familie. Deine ist eine der unendlich vielen Varianten der Framus 5/1 Amateur. Manchmal stelle ich mir vor, bei Framus gab es große Kisten mit Hals- und Korpusvarianten und die wurden nach dem Zufallsprinzip kombiniert. Ein System ist für mich jedenfalls nicht erkennbar, da wurde wohl zusammengebaut was gerade da war. Deine hat einen Body aus Ahorn und einen echten Mahagonihals. Üblich ist so eine Kombination nicht. Es gibt massive Decken und Laminatdecken, Böden aus Mahagoni und aus Ahorn, Hälse aus Mahagoni und Ahorn, gefärbt und ungefärbt, slotted und unslotted Headstocks in verschiedenen Formen, verschraubte und verschiebbare Brücken..... Sofern noch lesbar tragen alle die Modellnummer 5/1. Wer kann ausrechnen wie viele Varianten man damit bauen kann? Nur die Zargen sind immer massiv Ahorn und reissen daher gerne mal.
ich habe schon einige solche Risse repariert. Wenn der Riss nicht verschoben ist, nimmt man einfach etwas angemachtes Epoxidharz und trägt es mit dem Pinsel auf den Riss auf. Wenn man es dann mit dem Föhn erwärmt, fließt es von selber in den Riss. Dann überschüssiges Harz gut abwischen (geht gut mit Petroleum, Vorsicht der Framus Nitrolack ist sehr empfindlich) und warten bis alles ausgehärtet ist. Bei verschobenen Rissen vorher mit Schraubzwingen richten. Zur Sicherheit kann man noch von innen mit dem Pinsel etwas Harz auf den Riss auftragen.
Was die Saitenwahl angeht, so halte ich persönlich 12er Saiten für zu stark, nicht wegen des Halses, sondern wegen der einfachen Beleistung der Decke. 11-52 in E führen schon zu einer sichtbaren Wölbung der Decke, was aber kein Schaden ist. Meine drei sind mit 11-52 bespannt und auf D gestimmt, für Normalstimmung würde ich 10er nehmen.
Diese Framus Gitarren werden zwar für wenig Geld gehandelt, ich habe für keine mehr als 50 Euro hingelegt, aber das sagt nichts über ihren Gebrauchswert. Die Gitarren sind handlich und klingen recht gut, die Teile werden klar unterschätzt. Meine Tochter ist richtig stolz auf ihre 68er Amateur und will sich keine Große schenken lassen ....
Da sag noch mal einer was über die Jugend ....