Dinge wie
Saiten wechseln und dabei das
Griffbrett reinigen, sollte meiner Meinung nach für jeden Gitarristen
Grundwissen darstellen.
Die
Oktavreinheit einzustellen, indem man die Reiter an der Brücke auf den passenden Abstand zum Sattel bringt, und dafür beispielsweise ein Stimmgerät verwendet, lässt sich ebenfalls recht leicht erlernen.
Etwas komplexer ist die Einstellung der
Saitenlage durch das Zusammenspiel von
Halskrümmung,
Höhe der Brücke und
Kerben im Sattel.
Davor hatte ich die ersten Jahre auch einigen Respekt, aber da man nicht wirklich etwas dabei zerstören kann (Ausnahme: Selbstverschuldeter Pfusch an den Sattelkerben) kann man durch Versuch und Irrtum und viele neue Versuche durchaus dazulernen. :-D
Das Schlimmste, was dabei passieren kann, ist, dass die Saiten durch eine ungünstige Halskrümmung und eine unpassende Höhe der Brücke für eine gute Bespielbarkeit sogar
zu niedrig werden, und / oder alles zu Schnarren beginnt. Dann muss man eben von Vorne beginnen. Irgendwann hat man dann aber seine bevorzugte Einstellung gefunden.
Den Sattel passend zu feilen, das kann einen Gitarristen ohne intensiveres Wissen um das Instrument allerdings durchaus möglicherweise bereits an die Grenze bringen. Diese Tätigkeit einem gelernten Fachmann zu übertragen, stellt sicher keine Schande dar!
Die
Höhe der Pickups einzustellen, ist ebenfalls keine Raketenwissenschaft. Das Optimum ist dann erreicht, wenn als Erstes keine Stratitis auftritt, also die Schwingung der Saiten durch den Zug der PU Magneten durch zu geringen Abstand abgewürgt wird.
Ferner sollten alle Pickups beim Umschalten des Toggle die selbe Lautstärke bringen. Ist aber beispielsweise der Hals Pickup deutlich lauter als der am Steg, dann sollte man nachjustieren.
Auch die
Bünde polieren oder neu zu
verrunden kann man lernen - Intensiveres Auseinandersetzen mit der Materie vorausgesetzt.
Aber ein Abrichten des Griffbrettes gehört meines Erachtens nicht mehr zum grundlegenden Basiswissen.
Eine
Neubundierung stellt in meinen Augen durchaus eher eine Tätigkeit für einen Fachmann dar - Know how und passendes Werkzeug hat bestimmt nicht jeder Gitarrist.
Anpassungen an der
Elektronik, Stichworte
Wiring und
Potis ist meiner Meinung nach keine Sache des Grundwissens mehr. Nicht jeder Gitarrist kann Schaltdiagramme lesen, oder kann löten bzw. hat die passende Ausrüstung dazu.
Alles rund um die Elektronik kann man sich, genügend Interesse und sich mit der Materie befassen vorausgesetzt, bestimmt aneignen. Aber Basiswissen ist das meines Erachtens nach nicht mehr.
Genauso wenig wie
Arbeiten am Holz oder
am Lack.
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Daraus ergibt sich
aus meiner Sicht (!!) folgende grobe Einteilung:
Basiswissen, sollte jeder Gitarrist können:
- Saiten wechseln
- Griffbrett reinigen
Ohne Schwierigkeiten erlernbares Wissen:
- Oktavreinheit einstellen
- Halskrümmung einstellen
- Höhe der Brücke einstellen
- Höhe der Pickups einstellen
Wissen um das Instrument bei fortgeschrittener Erfahrung:
- Sattel zurecht feilen
- Bünde polieren
- Bünde verrunden
- Änderungen an der Elektronik inklusive Pickups und Potis sowie Lötarbeiten
Arbeiten am Instrument eher für Fachleute:
- Neubundierung
- Holzarbeiten
- Lackarbeiten
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Aber diese Einteilung gilt natürlich nur für mich. Was man sich am Instrument zutraut, muss jeder für sich selbst entscheiden.