Gipsy Swing?

  • Ersteller wiesenforce
  • Erstellt am
Hi wiesenforce,

ich kann den schon mehrfach erwähnten Joscho Stephan nur wärmstens empfehlen. Von ihm habe ich zwei Alben: "Django forever" von 2003 und "Acoustic live" von 2006. Von den beiden würde ich an deiner Stelle das letzte kaufen - es ist vielseitiger (enthält auch Titel wie "Mainstreet Breakdown" und "Westcoast Blues" in Django-/Joscho-Interpretation, zudem Perlen wie "La Gitane" und "Bossa Dorado", die schöne Eigenkomposition "Bolero" oder das ganz Django-untypische "Ocean", ebenfalls von Herrn Stephan selbst, und dazu Klassiker wie "Nuages" und "J'attendrai"), außerdem 'atmet' es mehr wie ich finde, ist halt ein Live-Album und transportiert auch die Club-Luft ganz gut ...

Bald kommt von Joscho Stephan übrigens eine Live-DVD auf den Markt, die ein ziemlicher Knaller sein soll, wie man so hört.

Nächste Woche spielt er beim Tommy Emmanuel Guitar Festival in Rietberg (dazu habe ich einen Thread in der Rubrik Veranstaltungen eröffnet).
 
@ peter55 und WilliamBasie

Besten Dank für die Infos. Ich hatte längere Zeit nichts mehr von H.W. gehört.

Nach dem Auftritt hatte ich seinerzeit die Gelegenheit, mit H.W. zu jammen. Hat richtig Spaß gemacht.


Gruß, So What
 
Hi,

Bald kommt von Joscho Stephan übrigens eine Live-DVD auf den Markt, die ein ziemlicher Knaller sein soll, wie man so hört.

Bis dahin kann ich dir die Jazz a Vienne 2002 DVD empfehlen. Ein langes Konzert mit (fast) allem was Rang und Namen hat. 235 Minuten Laufzeit, das Ding ist jeden Cent wert.Hier der Link bei Amazon

Ebenfalls zu empfehlen wenn auch nicht vorzuziehen ist diese
DVD. Das Rosenberg Trio Live in Samois. Sehr gutes Konzert, aber erst die Jazz á Vienne kaufen ;).

Genung Werbung für heute.

Es grüßt
Django
 
ich bin selbst ein zigeuner ein sinto und finde den gypsy swing auch total schön und er begeistert mich ....viele aus meiner familie sind sehr gute musiker in diesem genre und ich denke , dass ich mir den gypsy swing auch aneignen werde ....



ich hab davon gehört das viele nicht ziegeuner also nicht sinte probleme mit dem anschlag der gitarre bei der begleitung haben , weiß nicht genau obs stimmt , aber nicht entmutigen lassen in diesem falle , das ist erlernbar , auch wenn es schwierig erscheint.
 
ich hab davon gehört das viele nicht ziegeuner also nicht sinte probleme mit dem anschlag der gitarre bei der begleitung haben , weiß nicht genau obs stimmt , aber nicht entmutigen lassen in diesem falle , das ist erlernbar , auch wenn es schwierig erscheint.
Hmm, ich glaube zumindest nicht, dass ein bestimmter Gitarrenanschlag eine Fähigkeit ist, die irgendwie genetischen Ursprung hat.
Es ist vielleicht leichter sich in den Rhythmus einer Musik einzufühlen, die Du in Deiner Kindheit öfter gehört hast.
 
Hm, ist nicht mehr ganz so meine Welt, eher Erinnerung an vergangene Zeiten.
Der Anschlag ist weitgehend identisch mit dem von Freddy Green aus dem Count Basie Orchester. (Gewissermassen auch noch Eddie Condon).
Es gab/gibt da noch einen Engländer mit dem Spitznamen "Spats", seiner Schuhe wegen. Der hat auch noch den Anschlag wie ich mal hörte und spielt auch klasse Banjo. Um mal ein paar Leute ausserhalb der Gypsy Scene zu nennen.
Also: Rhythmusgitarre ist ein eigenes Fach. Man kann sich einhören, unterrichten lassen und es lernen, - wenn man Spass daran hat ein guter "Swingman" zu werden. Leider ist dieser Typus selten geworden und meist nur bei den Gypsy Leuten zu finden. Ausnahmsweise wäre ich froh, wenn ich mich da irren würde und es mehr Swingman gäbe, z.B. auch im Blues. Aber wie gesagt, ich bin da nicht mehr so ganz zu Hause - Irrtum vorbehalten.

Soweit ich mich erinnere, wirst du mit der Griffhand arbeiten müssen, was die Stoptechnik anbelangt. dort kontrollierst du ja die Klanglänge. Mit der Schlaghand wechselt man zwischen Nähe zum Steg und weiter weg davon, je nach Härte und Weichheit. Das ganze so, dass ein Pendeleffekt, ein Schwingen, ein "Swing" entsteht. Das geht so in Richtung Feeling natürlich. Dazu "schwankt" auch der Zeitpunkt des Anschlags um den Swing zu erzeugen.
Etwas anstrengend für das Handgelenk sind die härteren Saiten. Die sollen ja nicht ziehen wie bei den Sologitarristen.
Zudem wirst du Präszision entwickeln müssen für die 4 Saiten Technik bei komplizierten Harmonien. Trotzdem ist eine excellente Barré technik über 6 Saiten unerläßlich.

Ich hatte mir mal so ein Gerät gekauft, welches es ermöglicht, dass, wenn man mal schruppt, also langsam, arpeggioartig, über die Saiten zieht, dass die einzelnen Saiten, der Akkord, noch sauber getrennt rüber kamen. Ansonsten hatte ich Interferenzen und damit einen mulmigen Sound. War von Schaller und in den 60er Jahren. Wie das Gerät das macht weiß ich nicht. Möglicherweise ist sowas heute unnötig, weiß ich nicht.
Ich denke, es ist alles lernbar. ;)
ein Tip zur Literatur: I´ve found a new baby mit dem Benny Goodman Orchester solltest du dir mal vornehmen. Guck dir mal die Noten an. :great: Dort korrespondierst du mit dem Schlagzeug - in diesem Fall mit Gene Krupa. Es lohnt sich auch, die Schlagzeugschule von Gene Krupa sich zu besorgen und das einzuüben. Es gibt meines Wissens nicht besseres - auch für Rhythmusgitarristen!
Einiges wird dir schon bekannt sein. Die oben angedeuteten Techniken sind in Richtung Phrasierung einzusetzen. Wie man rhythmisch phrasiert, darüber muss man sich schon Gedanken machen. Die Rhythmusgruppe bildet die Basis für die Melodiker, muss Struktur bilden und genau da führen damit sie sich darüber entfalten können. Louis Armstrong verließ öfter mal das rhythmische Grundkonzept und spielte wie losgelöst davon. Das klappt nur, wenn die Rhythmusgruppe führt. Einfach kloppen reicht nicht. Dazu kommt noch, dass man über Lagenwechsel, enharmonische Umdeutungen, Klangcharakteristik, sowas wie eine melodische Führung hinbekommt.
In der Musik gilt die Formel: Der 1. ist nur so gut, wie der 2. es zuläßt!
Stell dir vor, ich spiele ein Solo, ein Impro, mit geschlossenen Augen. Da habe ich nichts als die Rhythmusgruppe. Ich muss von dort die Struktur bekommen, die mir hilft nach den melodischen Ausflügen wieder nach Hause zu finden. Eine Technomäßig arbeitende Klopperband nutzt mir gar nichts - dann lieber ohne. Im Idealfall ahnt man auch ohne Melodiesection wo die sich gerade befinden. Wenn die das hinkriegen, dann sind sie wirklich gut.
Viel spaß beim Üben und Swingen.


P.S.
Gruß an die Zigeuner. Unter meinen Vorfahren Großmütterlicherseits war laut Ahnenpass auch mal ein Zigan.
 
Sehr schöner Beitrag mit vielen wichtigen Dingen:great:
Aaaber in ein paar Punkten muss ich dir widersprechen:

Die Anschlagsart im Gypsy-Swing ist keinesfalls identisch mit der Freddie-Green-Art. Da liegt auch einer der großen Unterschiede zwischen dieser europäischen Swing-Art zu der amerikanischen. Hier muss man nämlich nicht mit dem Schlagzeug zusammen arbeiten, sondern es ersetzen bzw. imitieren. Der typische Rhythmus hat auch den Namen "La Pompe", also "die Pumpe" auf Deutsch, das erklärt ganz gut, wie sich das anhören soll.
Auf der 1 und der 3 werden nur die untersten Saiten, also der Bass angeschlagen, auf der 2 und der 4 die kompletten Saiten. Dadurch werden 2 und 4 betont. Der schwierigste Teil dabei ist, dass man auf 2+ und 4+ noch jeweils einen Upstroke machen muss..und der muss swingen;)
Also lange Rede, kurzer SInn..vielleicht interessiert es ja jemanden. Hier noch ein paar Seiten, wo das nochmal vernünftig erklärt wird, von Leuten, die es auch wirklich können:

http://www.serendipity-band.com/misc/manouche/src/toc-en.htm

http://www.djangobooks.com/forum/

Schönen Gruß!
 
Da wird man alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu.
Danke für den Hinweis. Vielleicht hat sich das auch dahin entwickelt, aber das ist völlig o.K.
Leider kann ich kein englisch was die Links anbelangt.
Macht aber nix, ich bin schon lange kein Gitarrist mehr, nur noch Posaunist. Der Wimmerschinken steht seit dreißig Jahren im Keller.
Hauptsache die Kultur lebt und wird weitergereicht. Kultivieren=erhalten, pflegen.

Das mit der La Pompe leuchtet mir ein. In gewisser Weise meinen wir wohl Dasselbe. Wäre noch der Begriff Drive hinzuzufügen. Den hört man fast auch nicht mehr.
In einem Punkt bleibe ich etwas, nur etwas, anderer Meinung. Was du ansprichst mit 1+3, bzw. 2+4 (das mit dem upstroke hatte ich vergessen) trifft auf einen two beat Stil zu. Ich kenne aber auch four beat stile (bevorzuge ich) die in Richtung "Musik im Rhythmus" gehen und nicht taktgebunden sind wie die two beat Stile, welche allerdings bedeutend häufiger sind.
In dem Punkt Phrasierung, Artikulation, Akzentuation, bleibe ich störrisch bei der Meinung, das man sich dahingehend besondere Mühe geben muss.
Nun bin ich nicht unbedingt so der Gypsy Spezialist. Aber eine gegenseitige Befruchtung, wie in Zeiten des Hot Club unter Hugues Panassier kann nur gut tun.
Erzähl noch mal was! :)

P.S.
Ich frage mich gerade wie ich hier bloß reingeraten bin. Normal schau ich eh hier nicht mehr rein. Und plötzlich doch, mache eine Zeitreise in längst untergegangene Zeiten, die schon Äonen her sind und erzähl komischen Krempel aus der Jugend. Ich glaub ich muss mal zum Arzt.
 
Hallo schau mal hier,
ich habe selber jahrelang Gipsy-Swing gespielt, und auf meiner Webseite angefangen alles zu sammel was mit dieser Musikrichtung zu tun hat, ist bestimmt auch etwas für Dich dabei.
Viele Grüße Jürgen
http://www.juergen-horn.de/php/index.php?url=musik.html - dann nach unten scrollen und auf den Link Sinti-Swing klicken
 
Hallo schau mal hier,
ich habe selber jahrelang Gipsy-Swing gespielt, und auf meiner Webseite angefangen alles zu sammel was mit dieser Musikrichtung zu tun hat, ist bestimmt auch etwas für Dich dabei.
Viele Grüße Jürgen
http://www.juergen-horn.de/php/index.php?url=musik.html - dann nach unten scrollen und auf den Link Sinti-Swing klicken

jimibeam dein link ist schon bei mir in Favoriten gelandet! Danke! Habe vor kurzen angefangen Gipsy Jazz zu lernen, weiß hier jemand ob es in Rhein-Main so was wie eine Scene gibt? Mit gleichgesinnten lernt sich besser!
 
War falsche Frage...
 
Vieleicht ging die Frage unter. Gibt es in Rhein-Mein Gebiet Gypsy Swingers? Danke in Voraus!
 
Falls der Link noch nicht bekannt ist ->

http://home.arcor.de/ccyrny/djangology/index.html

Super gemacht, klasse Erklärungen... hat mir bei meinen ersten Gypsy Swing "Fühler ausstrecken" und ersten "Gehversuchen" enorm geholfen und Spass gemacht.

Als Gitarre nahm ich zu Anfang 'ne kleine 3/4 Konzertgitarre vom Gitarrenbaumeister (weniger Kraftaufwand, leichteres flüssiges spielen) und heute eine Ibanez Westerngitarre, eine ältere AE300. Als Plektrum nutze ich ein Heriba 115 (Ebonit-Nachahmung) und nehme oft auch nur die Finger.

lg
 
An dieser Stelle bekommt ihr Informationen zu Interpreten, Konzerten, Spielweise, Lehrmaterialien und selbstverständlich Gitarren. Auch Kurse bzw. Workshops, allerdings eher beim Main als am Rhein:

http://www.gypsyguitar.de/cms/
 
Hi Localgroover,

ich benutze IE6 (mit Maxthon als Aufsatz) und der Link funktioniert ... dauert etwas, geht aber ...

Greetz :)

In der Tat :) Mit dem 6'er funzt es... aber der 7'er und Firefox Vers. 2.0.0.12 zeigen nur den roten Frame...

Cheerz :great:
 
Funktioniert bei mir weder mit Internet Explorer noch mit Firefox :(

lg

Sorry, ich benutze verschiedene Rechner, der Beitrag wurde wohl mit dem Opera eingestellt. Bin an sich auch eher auf Firefox unter Ubuntu-Linux eingestellt. Freut mich, wenn ihr es jetzt alle habt, ansonsten einfach unter dem Schlagwort Gypsy Guitar googeln!
Ciao, Uschaurischuum
 

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