Gig total versiebt! Was tun ?

  • Ersteller Still There
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Gig verkackt? Da kann ich zum Glück nur hypothetisch mitreden.
Song oder Songpassage verkackt? Schon eher.
Die Gegenmaßnahmen sind aber in allen Fällen identisch: Die Gründe für das Versagen analysieren und diese abstellen.

Gigs unter- oder abbrechen? Nach Möglichkeit nicht. Aber bei einer gerissenen Gitarrensaite o.ä. muss man kurz das Instrument tauschen. Evtl. kann man den Song noch zuende spielen (habe ich schon gemacht), aber spätestens dann muss man wechseln bzw. eine neue Saite aufziehen und stimmen. Dann hat man hoffentlich einen guten Showman in der Band, der sowas charmant überbrückt.

Grß,
Jo
 
Patzer gibt es bei jeder Band - einiges ist vermeidbar.

Fehler gehören dazu

Alles was mit Technik zusammenhängt ist i.d.R. vermeidbar - der Ablauf nicht unbedingt.

Den Umgang mit Alkohol muss man natürlich auch lernen.

Alkohol auf der Bühne - vor oder während des Auftritts geht IMHO gar nicht; wenn man das macht / zulässt dann sind Patzer vorprogrammiert.

Absprache der Sets, Übergänge der Songs, Pausen, rauf-/runter von der Bühne, Einlagen usw, müssen abgesprochen werden und jedem bekannt sein.

Einen Vorfall mit Alkohol kann ich berichten: auf einer Faschingsparty, bestellt und (extrem gut) bezahlt von einem lokalem Industriellen (weltweit bekannte Firma), er Mitglied im Lions-Club und anderer Organisationen; die Gäste aus Politik, Industrie und Adel aus dem weiteren Umkreis. Weil ja alles inklusive Buffet und Bar für die Band "frei" war hat unser Drummer (6-Mann Show Band) kräftig zugeschlagen und war nach dem 2. Set so voll dass er in die Drums gefallen ist - super peinlich - der Drummer konnte während der Pause dann (un-) Auffällig durch einen schnell herbei-telefonierten Ersatzmann ersetzt werden - der Zwischenfall wird aber selbst heute noch (nach fast 35 Jahren) erwähnt wenn man auf "dabeigewesene" trifft.

Im Nachhinein kann man (nach einigen Jahrzehnten) darüber lachen - "damals" war es ein Weltuntergang.......
 
@netstalker gerade die Technik kann einen sehr unerwartet im Stich lassen. Ein fast neuer Soldano raucht während des Gigs ab, da müsste man schon Hellseher sein, um das zu vehindern. Geräte die im Proberum tadellos funktioniert haben und in der Livesituation kaputt gehen, kennt wohl jeder.
 
Da hast du wohl recht - aber so was lässt sich im Notfall mit einem Kabel direkt ins Pult oder über den Übungspreamp durchaus "easy" abfangen.

Klar - der Sound ist vielleicht anders - aber der Gig wird deshalb hoffentlich nicht ins Wasser fallen.
 
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass technische Fehler vom Publikum am meisten verziehen werden, wenn sie charmant überspielt werden. Nervöse Blicke unter den Bandmitgliedern und Weitermachen um jeden Preis (--> daraus resultierend eine schlechtere Bandleistung) wirkt unprofessionell.

Bei einem Gig passierte mir folgendes:
Kurz nach Beginn des Songs schmierte mir mein Monitor ab, ich konnte mich selbst absolut NICHT hören. Ich signalisierte das meinen Bandkollegen und bat um Unterbrechung. Als wir aufhörten, zu spielen, erklärte ich dem Publikum so charmant und witzig wie möglich was geschehen war und weshalb wir unterbrechen mussten. Gab ein paar Lacher und ich konnte glücklicherweise die 2 Minuten überbrücken, bis der Techniker das Problem gelöst hatte. Das Publikum hat es uns verziehen und fand es, wie uns später gesagt wurde, sehr sympathisch, dass wir offen mit der Situation umgingen.
Ich würde so etwas aber nicht bei jedem Publikum machen!

Letztendlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass mit einem Publikum, das offen und entspannt ist, auch offen und entspannt umgegangen werden sollte. Fehler zuzugeben, ist nicht unprofessionell, sondern zeigt, dass man sich mit allen Eventualitäten auseinandergesetzt hat.

Nur meine bescheidene Meinung :)
 
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Wann ist denn ein Gig verkackt? Wenn man einen Song vergeigt? Oder müssen es schon zwei oder drei sein?
Wir sind doch hier nicht im Live-Pannen Thread. Fehler passieren, und dadurch ist noch lange nicht der ganze Gig hin. Oder musste man abbrechen, weil es nicht ging?
Es gab Gigs, da hab ich mich bzw. haben wir uns nicht wohl gefühlt, weil der Bühnensound kacke war. Klar, waren wir da auch nicht gut drauf. Aber deswegen den ganzen Gig als daneben zu betrachten oder, wie ganz zu Anfang hier als Idee geäußert, einen Monat Bühnen-Auszeit nehmen, ist doch Quatsch. Wenn man einigermaßen routiniert ist, meistert man technische Probleme oder überspielt sie.
Problem ist, wenn man fehl am Platz ist, die Leute auf einen ganz andere Musikrichtung stehen. Aber auch dafür kann man u.U. nichts, es sei denn, man hat dies im Vorfeld absehen können, und macht den Gig trotzdem. Dann ist man aber auch selber Schuld.
Wir haben mal auf einer Betriebsfeier gespielt, da hatte aber keiner der Gäste Bock auf Musik, und wir hätten spielen können, was wir wollen.
 
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Ich denke ein Gig könnte als total daneben gelten wenn der Auftraggeber nicht mit dem zufrieden ist, was abgeliefert wurde.
Wer zahlt schafft an - und kann einem nach einem versauten Gig die Reputation versauen.
 
Es kann immer mal was schief gehen, dass passiert dir auch als Profi. Ich habe mit den Jahren gelernt, dass man zwar die Fehler registrieren sollte und daraus lernen sollte, aber sich auf keinen Fall zu sehr davon runterziehen lassen darf.

Die größten Meister sind die, welche im Prinzip die meisten Fehler erlebt haben und daraus lernen konnten.
Über verhaute Gigs kann man später mal lachen und man hat was gelernt draus. Wegen so was an Konzertpausen zu denken wäre für mich undenkbar.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich denke ein Gig könnte als total daneben gelten wenn der Auftraggeber nicht mit dem zufrieden ist, was abgeliefert wurde.
Wer zahlt schafft an - und kann einem nach einem versauten Gig die Reputation versauen.

Das finde ich zu kurz gedacht. Gab bestimmt schon öfters Auftritte, wo das Publikum sehr zufrieden war und der Veranstalter aus diversen Gründen nicht. Man kann durchaus mit der Leistung von sich und der Band sehr zufrieden sein und irgendein Veranstalter sieht das nunmal anders. Manchmal auch weil irgendwelche Idioten nochmal den Preis drücken wollen wenn die Show vorbei ist.
 
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Nach der Show Preis drücken geht gar nicht - dafür gibt's Verträge - egal wie der Abend gelaufen ist.

Dr_Rollo hat schon recht - richtig "versaut" ist was anderes; Stundenlange Stromausfälle wegen Generatorausfall hatten wir auch - wenn wir dann die mit akustischen Gitarren, Schlagzeug und Akkordeon weiter machen konnte war das immer ganz was besonderes - so was schafft eher Sympathie beim Publikum und Auftraggeber.

Dagegen habe ich selbst als Zuhörer bei einer 3-Mann Formation miterlebt dass der Midi-Player ausfällt und keiner in der Lage war irgend etwas live zu spielen - das würde ich schon versaut nennen - der Abend war gelaufen.
 
Also das Video mit VanHalen ist wirklich oberkrass. Das ist ja dermaßen dreist und rücksichtslos....
Da sieht man bewiesen, dass für manche Musiker und auch für manches Publikum Qualität überhaupt kein Maßstab ist und/oder gar nicht bemerkt wird - Hauptsache laut und schrill... :ugly:

Also ich hätte Buh gerufen... :weird:
 
Das ist ja dermaßen dreist und rücksichtslos....

Eben. Aus dem Grund würde ich IMMER an einer solchen Stelle alleine schon aus Respekt vor dem Publikum (!) UNTERbrechen, nicht ABbrechen.

Dass hier z.T. die Meinung vertreten wird, einen Song abzubrechen und neu zu starten, weil es ein Problem gibt oder man nicht in den Song findet, sei ein No-Go, erschließt sich mir nicht so wirklich...

Zum Thema Monitoring: Ja, es ist eine beliebte Ausrede, aber eben nicht nur. Wenn mir ein Tech an zwei aufeinander folgenden Tagen den gleichen Monitor mit Wackelkontakt hinstellt dann muss er sich auch mal ein paar passende Wort gefallen lassen. So wie von mir erwartet wird, dass ich meinen Job professionell mache, erwarte ich auch von den Techs, dass sie ihrem Job nachkommen, ganz einfach.
 
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Wie man Fehlern gut umgeht ist es das Publikum einzubeziehen. Knorkator sind Profis, aber auch deren Gitarrist verhaut zweimal nacheinander das Intro von einem Song (und noch auf Wacken). Zwar muss man nicht gleich Fehlerfotze vom Publikum brüllen lassen, aber wie locker er dann einfach in die Menge schaut, großartig! Die haben den Song einfach dreimal angefangen, warum denn auch nicht?

 

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