Ich denke, viele Wege führen zum Erfolg. Ich kenne mich zum Beispiel überhaupt nicht mit Musiktheorie aus. Auf dem rein praktischen Weg bin ich mit dem Country-Picking angefangen.
Als erstes haben mich Banjo-Rolls interessiert (Or, cool, so schnell ui!). Da ich immer nur mit einem normalen Plek spielte, Banjo-Rolls aber eine Hybrid-Technik (also Pick+Finger) ist, brauchte ich eine Lösung. Meine Fingernägel sollten kurz bleiben. Ich kaufte mir 2 Dunlop Metall-Finger-Picks für den Mittel- und Ringfinger. Dann hieß es üben, üben, üben (war echt mies am Anfang). Es wurde aber dann besser.
Durch die Banjo-Rolls bin ich über die offenen Akkorde gestolpert. Die You-Tube-Videos waren auch sehr hilfreich. Da habe ich sehr viele Licks nachgespielt. Ich habe das ganze Zeug einfach so lange immer wieder gespielt, bis es aus meinem Kopf in den Händen war. Ich kaufte mir dann einige Lern-DVDs (Albert Lee, Brent Mason, James Burton und andere). Ich lerne einfach so viele Licks von so vielen Künstlern wie möglich. Und das, bis sie wirklich (!) akkurat und schnell sitzen. Man fängt dann an, die Licks untereinander zu kombinieren um wieder neue Ideen zu bekommen. Ich wusste zwar immer, in welcher Lage ich spielen muss, damit es zum Akkord passt, aber ich habe nie Tonleitern rauf und runter gespielt. Die haben sich eher während des Übens ergeben.
Ich habe mir dann ein Volume-Pedal zugelegt, weil ich diese Pedal-Steel-Licks können wollte. Dann hat mich die Technik dieses klassischen Merle-Travis- bzw Chet-Atkins-Stil interessiert. Glücklicherweise habe ich auch noch so eine ES-335-Kopie. So hatte man auf einmal neben dem Telecaster-Sound einen ganz anderen, aber auch irgendwie typischen "Country-Sound" Oh Mann, wie ich meine Freundin mit "Hidden Charm" von Chet genervt habe. Egal, da musste sie durch.
Ich höre eigentlich ständig Country (Im Moment läuft "Long Long Way" von Alan Jackson
).
Da bekommt man irgendwann ein Gefühl für die Betonungen und für das was halt so "üblich" in diesem Genre ist.
Grundsätzlich gibt es keine Bücher oder DVDs, die einem "die" Country-Musik erklärt. Das Feld ist einfach zu groß und es gibt zu viele Stile und Techniken in diesem Bereich.
Ich denke aber auch, Country-Picking über den theoretisch/praktischen Weg zu lernen geht eigentlich schon schneller, aber mein Weg macht mir einfach mehr Spaß. Ich kann eh nicht lange still sitzen ohne eine Gitarre in der Hand. Also dudeln, dudeln, dudeln!
Da fällt mir grad ein, dass ich eigentlich nach hause will. Die Tele schlummert da so friedlich und ich bin noch so weit weg ... looong loong waay.