Hallo zusammen,
ich spiele mit großer Begeisterung Pfeifenorgel, allerdings leider viel zu selten "richtig" in der Kirche. Für zuhause habe ich einen alten Johannus-Spieltisch mit zwei Manualen und Vollpedal midifiziert und benutze ihn so mit dem PC und dem genialen Programm "Hauptwerk" von Martin Dyde, sowie gesampelten Orgeln (jede Pfeife einzeln aufgenommen und als WAV-Datei abgelegt, nichts reproduziert). Der PC ist speziell für die Verwendung mit Hauptwerk ausgelegt, da es der Großartigkeit, Vollkommenheit und Vielfältigkeit (*werbungmach*) einer Orgel entsprechend schon eine recht ressourcenfressende Angelegenheit ist: P4 3,0 Ghz mit 2 GB RAM und Audiophile 2496.
Wer sich darüber informieren möchte, tut dies unter
http://www.hauptwerk.co.uk, sehr gute Samples gibt es z.B. unter
http://www.organartmedia.com (geniale Silbermann-Orgel) oder
http://www.prospectum.com . Ich spiele vor allem die Marcussen-Orgel von
http://www.solcon.nl/ahoogendijk/ . Hört Euch mal die Klangbeispiele an, das ist schon enorm was heute Dank MIDI machbar ist. Eine "echte" Kirchenorgel für Zuhause...
Moment, ich dachte es geht darum, wie sich eine echte Orgel spielt...
Und da ist nix mit Sustain und Anschlagdynamik...
Oli
Naja, an Orten an denen "richtige" Orgeln (im Gegensatz zum Orgelpositiv oder zur Hausorgel mit vier Registern...) stehen, da hat man stattdessen nen recht netten Hall ... der übrigens bei den obengenannten Samples enthalten ist, man spielt also die Orgeln in ihrem natürlichen Ambiente, ganz so als säße man direkt am Spieltisch im Dom. Sustain braucht eine Kirchenorgel nicht, sie hat ein unendliches, denn das Ventil bleibt offen solange die Taste gedrückt ist.
Apropos, das führt mich zu einem weiteren Unterschied der Orgel zu den anderen Instrumenten, der hier noch nicht genannt wurde: Der Druckpunkt. Bei der Orgel muss ein Widerstand überwunden werden bis das Ventil geöffnet wird und der Wind in die Pfeife strömen kann um sie zum Klingen zu bringen. Dieser Druckpunkt bei der Ventilöffnung ist deutlich spürbar und für andere Tastenmenschen sicherlich ungewohnt. Bei den digitalen Orgeln für zuhause wird der Druckpunkt künstlich meist durch Matten mit kleinen Gummihütchen (die eingedrückt werden) oder durch Magnete simuliert. Der Druckpunkt ist wichtig für ein realistisches Spielgefühl.
Zum Schluss noch zwei kleine Klangbeispiele der obengenannten Silbermannorgel-Samples:
P.S. Selbstredend kann man die Orgel mit anderen Instrumenten gemeinsam spielen, in meinen Schulgottesdiensten gab es des öfteren Arrangements mit der Orgel und E-Gitarre. Tolle Sache das!