Transistoramp oder Röhrenamp ist in meinen Augen eine Streitsache die viel zu viel von Mystifizierungen etc. lebt... ich hab einmal den Hughes&Kettner ZenTera(
teure, teure Transe) angespielt und war baff
dieses Teil brüllt solch einen Knackigen und besonders im Crunch überhaupt nicht kalten Sound aus, ebenso im cleanen bereich!
Der ZenTera ist ein digitaler Modelling-Amp. Das ist schon ein arger Unterschied.
http://www.zentera.de/main.html
Und diesen Sound auf einem Engl Power-/Fireball(Röhre) zu bekommen, müsste ich mich schon sehr anstrengen, da dieser imho den crunch nicht mit Löffeln gefresen hat..der schiebt dafür im HIgain volle Pulle(Normalerweise Spiel ich Metal, trotzdem ist Bluesrock öfter mal richtig GEIL und weil ich Flexibilität zwischen ROCK und härterem GESCHRAMMEL brauche, sind diese ENGL'S mir leider etwas zu...ähm...ich find jetzt nich das richtige Wort, darum nenn ich es mal *zu wummerig* wie Uncle Reaper es nannte...).
Der Fireball und der Powerball sind reine Spartenamps, die nicht unbedingt konzeptmäßig darauf ausgelegt sind, Allrounder zu sein. Gleiches trifft auf den Rectifier zu, der auch nicht unbedingt als Allrounder im eigentlichen Sinne ausgelegt ist. Prinzipiell gibt es natürlich genügend Leute, die es spielerisch drauf haben, alle möglichen Stile darauf umzusetzen, aber wenn ich gezielt nach einem guten Crunch oder traditionellen Rock-Sound suche, dann mit Sicherheit nicht einen Powerball.
Das Mißverständnis, dem hier viele zum Opfer fallen ist dies, daß sie beim Powerball oder Rectifier nur die drei Kanäle sehen und darauf schließen, daß diese damit ultraflexibel sind und viele Spielarten abdecken, was nicht unbedingt der Fall ist. Im Übrigen lassen sich z.B. aus'm Rectifier durchaus mit eingeschalteter Röhrengleichrichtung, moderatem Gain in Vintage-Schaltung und Spongy-Mode brauchbare Crunch-Sounds entlocken.
Das wummerige Sound kommt oftmal einfach nur von der Box. Eine XXL 4x12er Box wäre jetzt nicht unbedingt die erste Wahl, wenn es um feinfühligen Blues geht. Wär mal interessant, entsprechenden Amp zahmer einzustellen und an einer halboffenen 2x12er zu hängen.
Andersrum find ich für diesen Bluesrocksound in anderen Röhrenamps wie z.b dem H&K Switchblade oder dem Marshall JCM800 wieder ganz nette Klänge, obwohl man denen auch ordentlich Anschub geben könnte(mit Boosting) um noch mehr Gain(vorwiegend beim JCM) rauszuholen wenn ich meine Deathmetalgelüste ausleben muss:screwy:
Der Switchblade ist auch kein reinrassiger Röhrenamp.
Ist mit diesen integrierten Effekten auch gar nicht machbar.
Für diese traditionellen Rocksachen sind aber beide Amps definitiv besser geeignet. Dafür haben sie halt das Nachsehen bei wirklich modernen Metal-Sachen.
VOLLKOMMEN RICHTIG
, HINZUFÜGEN WILL ICH AUCH, DASS JEMAND, DER VON EINER TECHNOLGIE (Bezogen auf den Klang) *WAHRLICH VOREINGENOMMEN* IST, MAL MEHR AUF DEN KLANG AN SICH ACHTEN SOLLTE UND NICHT NUR DARAUF, DASS DIESER DURCH TRANSEN, RÖHREN, HAMSTER?? ODER WAS AUCH IMMER ERZEUGT WIRD...
Unvoreingenommenheit ist sehr wichtig bei der Auswahl seines Equipments. Wichtig ist, daß man kritisch die Amps miteinander vergleicht, selbstkritisch ist, sich der Zweckmäßigkeit seines Arbeitsgeräts bewußt ist, um nicht das falsche zu kaufen und nach Möglichkeit mit Weitblick investiert.
Was nutzt es, wenn man sich einen Powerball zulegt, bloß weil er gerade "in" ist, jedoch hauptsächlich Bluesrock spielt.
MAN IST ÜBERRASCHT WENN MAN SIEHT DAS Z.B EIN ZENTERA KEINE EINZIGE RÖHRE BENUTZT(obwohl diese ja immer das Bessere sein sollen...) UND *MICH JEDENFALLS* GENAUSO STARK WIE NE GUTE RÖHRENVERSTÄRKUNG ÜBERZEUGT, DER KOSTET JA AUCH UM DIE 1500 ODER LIEG ICH DA FALSCH??
Zwischen all diesen Wahlmöglichkeiten entscheiden auch oft Finanzen über Leben und Tod, denke ich...
Im ZenTera steckt eine Menge Entwicklungsarbeit drinnen, eine Menge Know-How. Dementsprechend liegen die Preise nicht bei den oben genannten 1500, sondern eher beim Doppelten, nämlich um die 2800 ( Top ) - knapp 3000 € ( Combo ).
http://www.musik-service.de/Gitarrenverstaerker-Hughes--Kettner-Zentera-prx395370074de.aspx
Man entscheidet sich also wohl kaum aus Kostengründen, sondern aus Praktikablitätsgründen ( z.B. Top-40-Unterhaltungsmusiker ) oder Platzgründen für einen guten Modeller.
Der Amp ist sehr gut, hat ein paar Schwächen in manchen Overdrive-Geschichten a la Vox AC 30, wo man doch noch einen gehörigen Unterschied zum Original hört, auch manche zerrstärkere Models sind gegenüber dem Original abfallend. Man bekommt also, auch mit großartigen Modellern, auch nur Annäherungswerte. Wenn man allerdings bedenkt, was es kosten würde, das Setup ( meinetwegen ein paar gute Clean-Amps, einige Crunch-Amps und gute High-Gain-Amps ) mit den originalen Röhrenamps zusammenzustellen, dann ist der ZenTera eine gute Option für Leute, die möglichst viele Sounds schnell griffbereit haben wollen.
Die Modeller-Amps sind also eigentlich für richtige Profis ( im Livebetrieb ) und Homerecorder gedacht. Der gemeine Gitarrist ( und da zähle ich mich auch dazu ) hat meistens schon genug zu tun, einen dreikanaligen Amp adäquat zu nutzen.
Bei einem Multi-Optionen-Modeller wie diesem läuft man Gefahr, sich eben in diesen Optionen zu verlieren, und das Wesentliche außer Acht zu lassen: nämlich die Entwicklung eines eigenständigen, persönlichen Klangs.
Wie oft erwischt man sich dabei, selbst nur am Multi-Effekt die Banks durchzuschalten und ziellos einfach nur rumzuklimpern.
Ein weiterer Haken an allen Allroundern ( egal ob Modeller, Röhre, Transistor ) ist, daß man zwar alles recht gut hinbringen kann, aber niemals etwas "sehr gut" klingen lassen kann. Das ist den Spezialamps vorbehalten, die dann meistens nur diese eine Sache gut beherrschen. Diese "Spezis" sind aber meist auf der Bühne nicht praktikabel und auch nicht erforderlich. Den Unterschied zwischen einem guten und einem sehr guten Amp hört man da eh nicht.
MEINE MEINUNG:
Ich selber schwöre vorwiegend auf Transistoren(auch wenn ich damit mir selbst wiederspreche, denn man soll ja nicht voreingenommen sein), zu erklären ist dies aber nicht mit Klang, sondern mit den Unterhaltskosten, ich hab halt keinen Bock mir alle 2 Jahre neue Röhren anzuchaffen(ich bin ein 12t Klässler mit wenig Kohle...), weil der Klang nachlässt.
Die Unterhaltskosten sind bei weitem nicht so tragisch. Wenn Du nicht vier-fünfmal die Woche Deinen Röhrenamp auf Anschlag spielst und ordentlich aufwärmen läßt, halten auch die Röhren ewig.
Mein Marshall DSl 401 Combo hatte die Röhren jetzt seit 9 Jahren drinnen.
Und jetzt wurden halt mal die Endstufenröhren getauscht. Das Quartett hat mich keine 50 € gekostet. Vorstufenröhren müssen eigentlich nie wg. Verschleiß gewechselt werden, man wechselt mal, um Soundnuancen auszuprobieren.
Einbau und einmessen der Endröhren war umsonst, weil ich Amp und Röhren im Laden gekauft habe und Stammkunde bin. Diesen Service bieten viele Musikhändler.
50€ : 9 = 5,56 € im Jahr.
mit teureren EL 34 oder 6L6 kommt man vielleicht mal auf 7 € auf's Jahr gerechnet.
Das sollte auch für den armen Schüler / Studenten kein Hinderungsgrund sein.
Im übrigen könnte man dann auch gegen Zweitgitarren argumentieren, die ja auch ab und zu das Verschleißteil Saite gewechselt haben wollen.
Einen Transeamp schaltest du an und er bringt gleich das was er kann(auch bei niedrigereren Volumes), ein Röhrenamp MUSS warm werden...und min 30 Sek. vorwärmen kommt auch dazu...diese 30 Sek. würden mich ultrajuckig machen, man will nur noch anfangen
Amp einschalten auf Standby, Gitarre aus Koffer raus, Kabel raus, stimmen, einstöpseln, einschalten.
Bis dahin ist der Amp auf Betriebswärme.
...wenn ich Kohle hätte würde mir das sowas von egal sein ob nun *nur* Halbleiter oder Röhren den Signalweg bearbeiten, entscheidend ist was aus dem Speaker in meine Ohren gelangt...aber solang ich Knapp mit der Kohle bin bleib ich bevorzugt bei den Transen weil ich mit ihnen vorwiegend günstiger( bei Qualität die mir passt)wegkomme.
Gute Transistoramps bieten viel für's Geld. Und für den kleinen Geldbeutel würde ich auch zu einem guten Transistoramp oder einem gebrauchten Röhrenamp raten, bevor man zum Billigröhrenamp greift. Wichtig ist, daß man kauft, was einem gefällt und sich nicht im negativen von irgendwelchen Mythen und Legenden beeinflussen lassen sollte.
Der Preis ist ein Argument, brauchbare Röhrenamps kosten mehr wie brauchbare Transistoramps.
Verschleissteile sind kein Argument, siehe oben.
Auch die oft zitierte Anfälligkeit der Röhren ist keines. Röhren wurden früher in vielen Geräten eingesetz, auch beim Militär. Die sind auf Robustheit getrimmt. Und wenn man einen Röhrenamp und einen Transistoramp runterschmeisst, können es beide überstehen oder beide kaputtgehen.
Die Aufwärmphase ist auch kein Argument, manche Transistoramps brauchen auch mal 20 Sekunden nach dem Einschalten, bis ein Ton da ist.
Man sollte sich also auf seine Bedürfnisse und seine Ohren verlassen und ungezwungen und frei entscheiden.
Was mich von einer 3000 € Investition in einen Modeller abhalten würde, ist daß ich einfach 90 % der Optionen nicht brauchen würde, aber mitzahlen müsste. Die restlichen 10 % lassen sich dafür mit einem Budget von 3000 € mit anderen Geräten und auch zukunftssicherer gestalten.
Ein Modeller-Amp ist streng genommen nicht viel anders als ein Computer.
Irgendwann wird er überholt sein, weil die Technik voranschreitet. Sei es mit genaueren Klangparametern oder mit der Beseitigung noch vorhandener Latenzen. Der Röhren- und Transistoramp wird auch in 10 Jahren noch up-to-date sein.
In 10-12 Jahren, wenn ein Röhrenamp oder ein Transistoramp noch munter weiterläuft und jederzeit reparierbar bleibt ( zumindest in den meisten Fällen ), stellt sich die Frage, ob es ein ZenTera auch noch ist. Bei mir haben wenige Elektrogeräte ihr Zehnjähriges erlebt, obwohl ich sorgsam damit umgehe.
Aber wer weiß, ob wir in 10 Jahren noch Gitarre spielen...