gibt es langweilig/steril klingende Pickups überhaupt?

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gelegentlich gibt es die Aussage bstimmte Pickups klängen leblos, langweilig oder steril.
So wie ich das sehe, gibt es Unterschiede bei Lautstärke, Klang und Resonanzspitze.

Ich hatte auch schon mal stacked HBs im Singlecoil Format in einer Strat, die ich ersetzt habe, weil es denen an Spritzigkeit sprich Höhen mangelte.
Heute weiss ich das es evtl. ein anderes Poti und oder Kondensator gerichtet hätte.

Wie denkt ihr darüber?
Schließlich wird ein ganz schöner Hype um die Pickupfrage gemacht.
 
Eigenschaft
 
Pickups erzeugen keinen Ton, sie wandeln einen kleinen Anteil der Schwingung-Energie der Saite in eine elektrische Spannung um. Dabei dimensionieren, bzw. betonen sie bau-art bedingt die entstehenden Impedanzen unterschiedlich im Klang und in der Lautstärke. Die Eigenresonanz eines Pickups sorgt für unterschiedliche Klang-Charismen zwischen den Modellen.
Vergleichsweise so, als würde man ein entstandenes Foto mit unterschiedlichen Filtern in Farben-Nuancen, Helligkeit-Stufen und Kontrasten bearbeiten.

Die Pickups wiederum werden mit passiven Bauteilen, wie mit Widerständen und Kondensatoren und aktiv mit einem Preamp beschaltet.
Diese erlauben zusätzlich ein weiteres kanalisieren des Tones, ein Poti kann zur variablen Klang- oder Lautstärke-Regelung bedient werden.
Als erstes elektrisches Bauteil in der Signal-Kette haben die Pickups einen gravierenden Einfluss auf das endgültige Klangergebnis. Erzeugen sie einen Ton, der sehr undefiniert klingt, ist die Klangregelung dahinter auch nicht in der Lage, ein klares Klangbild zu erzeugen, das erlaubt, z.B. einen Akkord Gehör-technisch in seinem Aufbau zu analysieren. Entsprechende Nuancen gehen unwiederbringlich verloren.

Die erste Baustelle der charakterlichen Tonerzeugung einer E-Gitarre ist das eingesetzte Bau-Material und dessen Beschaffenheit in Form und Eigenschaft.
Sustain und Attack sind die Eigenschaften des Gitarren-Korpus und der verbauten Hardware, wozu auch die Saiten als variables Element zählen.
Sollte es langweilig, leblos und steril klingen, suche man zuerst hier die Gründe, und beginnt z.B, mit einem Saitenwechsel.
Steriler Klang hängt viel mit dem Sustain des Gitarren-Korpus zusammen. Ein langes dichtes Sustain ist steriler, als wie ein schnell abfallender Ton, der durch das Ausbremsen auf den Saitenauflegern (Mechaniken, Sattel, Bundstab, Brücke, Seitenhalter), durch Schwingungs-Rückkopplung in Form von Vibrationen, der schwingenden Saite, anteilig Energie entzieht. Diese Eigenschaft ist bereits wahrnehmbar zwischen zwei baugleichen Gitarren-Modellen, wenn sie vom Musiker zur Auswahl angespielt werden.

So kann ein anderer Pickup, der in eine als subjektiv empfundene unschön klingende E-Gitarre eingesetzt wird, nur ein kleines Pflaster in der offenen Wunde sein.
Wenn man andererseits mit dem Klang der E-Gitarre und dessen Bespielbarkeit zufrieden ist und den Ton etwas aufpeppen möchte, kann ein Pickup-Wechsel ins Auge gefasst werden.
 
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Ich bin auch der Meinung, dass es wirklich schlechte PU nicht gibt, oder besser, nicht mehr so häufig gibt... "Früher" also mit aufkommen (extrem) günstiger Nachbauten aus Fernost, empfand ich das noch als häufiger, dass ein PU einfach nur mäßig gebaut war. Angepappte billig Magnete, schlampige Wicklungen und z. T. nicht mal gewachst. Da hat sich doch einiges getan. Gut, es gibt immer noch PU mit angepappten Magneten, aber zumindest machen sie ihren Job.

Ich bin auch der Meinung, dass ein PU Tausch als letzte Möglichkeit gesehen werden sollte, wenn man mit der Klangübertragung nicht zufrieden ist. Hier sollte tatsächlich erst einmal ein ordentliches Setup erfolgen, oder es mit anderen Saiten / Saitenstärken usw. versucht werden. Auch lässt sich einiges über andere Poti Werte und oder andere Kondensatoren erreichen. Empfindet man die Klangcharakteristik als zu "spitz" oder sogar steril, gibt es die Möglichkeit mit einem Kondensator die Resonanzfrequenz zu verschieben. Günstige PU lassen sich u. U. auch durch anderes Magnetmaterial aufwerten.

Ich kenne ne Menge Gitarristen, die meinten, dass sie alle Probleme damit lösen, dass sie für teures Geld (teilweise überstiegen die Preise für die PU, den Wert der Gitarre) die PU gewechselt haben und dann ziemlich enttäuscht vom Ergebnis waren... und dann sogar noch einmal, mit dem selben Ergebnis, getauscht haben.
 
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Auch lässt sich einiges über andere Poti Werte und oder andere Kondensatoren erreichen. Empfindet man die Klangcharakteristik als zu "spitz" oder sogar steril, gibt es die Möglichkeit mit einem Kondensator die Resonanzfrequenz zu verschieben. Günstige PU lassen sich u. U. auch durch anderes Magnetmaterial aufwerten.

Eine gute Ergänzung.:great:
 
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Ich finde PUs klingen schon unterschiedlich.
Der Höreindruck ist dann allerdings eine Melange, zum einen aus Output und "Timbre", und auf der anderen Seite ist für mich ein wichtiges Qualitätsmerkmal, wie "transparent" ein PU klingt (Saitentrennung, Fähigkeit zur Übertragung der Gitarreneigenschaften,...).
Das ist insbesondere bei Zerrsounds eine Herausforderung, weil Zerrsound "durchsichtig" oder "Clean" klingen zu lassen, widerspricht sich ja schon im Wort.
Um letztere Eigenschaften zu erreichen, sind die Höhen und Mitten Übertragung von entscheidender Bedeutung. (Zu) viel Tieffrequentes und auch klingelnde Höhen hingegen sind hier eher kontraproduktiv, weil es dann entweder "matscht" oder "kreischt".
So ist IMO die "Komposition" eines PU eine Kompromissfindung und die Attribute "steril" und "leblos" ergeben sich IMO oft aufgrund der Tatsache, dass man bei PU die für Highgain prädestiniert sind - um eben "Matschen" und "Kreischen" zu vermeiden -, den Tonabnehmer so abstimmen muss, dass sie im "falschen" Kontext verwendet, dann durchaus steril, leblos und "langweilig klingen können, weil das übertragene Frequenzband ehe eng auf die Mitten und Hochmitten begrenzt ist.

Ein weitere Problem IMO auch ist der Output. Highgain PU sollen mehr Output haben, um eben mehr Gain zu erzeugen (...wenngleich das bei moderne Highain Amps eigentlich gar mehr nötig ist, aber dem Nebengeräuschverhalten ist es oft immer noch zuträglich ein höheres Eingangssignal zu haben und nicht die Empfindlichkeit des Verstärkers hochzuregeln...).
Nun ist meine Erfahrung, dass sich ein Low Output PU dynamischer spielen lässt (das ist IMO zwar eigentlich unlogisch, weil je mehr Power ich habe, um so mehr Dynamikrange habe ich ja auch....). Auch das führt dazu, dass man einem PU "Leblosigkeit" attestiert, wenn da im Grunde nur "ein" Ton und zwar Full Blast erzeugen kann.
 
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Dem EMG 81 wird oft auch nachgesagt, steril zu klingen. Dadurch ist auch das Gerücht entstanden, dass aktive Pickups generell klinisch und langweilig klingen. Zum Teil stimmt das schon, da das Magnetfeld viel kleiner und schwächer ist und das Signal von Anfang an schon "sauberer" und "störungsfreier" ist. Ein wenig so, als hätte man mit einem Noisegate gearbeitet. Beim EMG 81 liegt es aber auch am Voicing. Sehr wenig Bässe und viele Hochmitten und Höhen. Der klingt einfach nicht so "saftig" und "fett" wie manch anderer Humbucker. Ein passiver Humbucker mit diesem Voicing wäre aber auch nicht "besser". Bei den "alten" EMGs kommt noch der Preamp mit hinzu. Mit 9 Volt ist da nicht so viel Headroom und es fängt schneller an zu komprimieren. Etwas mehr Dynamik bekommt man mit dem 18 Volt-Mod hin und EMG hat mit der X-Serie auch darauf reagiert. Die X-Serie klingt in etwa so wie ein "normaler" EMG mit 18 Volt-Mod.

Mit Hardware kann man aber auch viel ausrichten. Gibson verbaut gerne diese billige "Advanced Plating Inc."-Hardware aus Guss. Die Hülsen für die TOM sind so dünn, dass diese kaum Kontakt zum Korpus hat. Einfach mal gegen Faber- oder ABM-Hardware austauschen und schon erkennt man viel besser, welches "Potenzial" die Gitarre hat. Allein durch richtige Bolzen die die TOM halten bekommt die Gitarre schon mehr Sustain und Resonanz.

Das PUs aber unwichtig sind und gar nicht so viel am Klang ändern, stimmt auch nicht. Für manche Anwendungen sind bestimmte PUs einfach besser geeignet als andere. Selbst mit einem 7K-PAF kann man aus einen moderen Amp noch ein heftiges Brett rausholen. Gain haben die Amps heute mehr als genug, aber das Voicing entscheidet auch. Mit einem stark gescoopten HB wie dem SH-1 '59 oder dem SH-14 Custom 5 geht man im Bandkontext mit zwei Gitarren oft unter. Viele PAFs mit Alnico 2 haben einfach ein schwaches Bassfundament und sind auch nicht sonderlich straff. Das Spielgefühl ist irgendwie "federnd". So etwas kann man auch nicht mit dem Amp/Box oder der Spielweise ausgleichen. Für manche Stile müssen die Bässe einfach ganz straff auf den Punkt kommen.
Hier kann man natürlich auch mal einen Magnetwechsel oder Schraubentausch in Betracht ziehen. Z.B. gekürzte Hex-Schrauben bei den Basssaiten und mit einem Keramik- (könnte bei vielen PAFs zu harsch werden) oder einen Alnico 8-Magneten verpasste man dem HB mehr "Muskeln" und strafft die Bässe. Wie gut das im Endergebnis klingt hängt auch vom PU ab. Manche PUs reagieren sehr gut auf unterschiedliche Magnete (z.B. SH-1 '59 oder die Custom-Reihe SH-5, SH-11 und SH-14) und man bekommt für wenig Geld einen anderen PU, andere reagieren da nicht so gut drauf und mit einem Magnettausch ändert sich nicht ganz so viel. Bei meinem Häussel Vin+ A5 habe ich aus Spaß auch mal einen Alnico 8 eingebaut. Er hatte zwar etwas mehr "Druck" und war etwas "steifer" und "gestraffter", aber das "saftige" Attack der Alnico 5-Version ist verloren gegangen.

Jemand der viel Vintagerock spielt kommt dagegen überhaupt nicht mit einem mittigen 16K-Outputmonster zurecht. Da wird dann schnell gemeckert, dass die PUs Mist sind, weil sie nicht so dynamisch sind und auf jeden Furz reagieren. Da hilft dann oft auch kein Wechsel von Magnet oder Kondensator. Hier würde ich einfach mal mit einer Parallelschaltung arbeiten. Der Gibson Dirty Fingers klingt parallel ein wenig so wie ein heißer Telecaster-Steg-PU. Seriell überfährt er regelrecht den Preamp eines Amps und haut Mitten ohne Ende raus, aber parallel werden diese Mitten "angenehm" reduziert und durch den verringerten Output macht er auch bei "gemäßigten" Sachen eine gute Figur.
Meiner Meinung nach sind die Vintagefreaks auch daran "Schuld", dass die Kombo 500T/496R so einen schlechten Ruf hat. Gibson hat die in den 90ern in die Les Paul Classic eingebaut, eigentlich eine eher "klassische" Les Paul, aber mit PUs ausgestattet, die mit einem PAF nicht mehr viel zu tun haben. Damals gab es viele negative Aussagen über diese PUs, weil sie mal so gar nicht klingen, wie ein PAF von 1959. Dabei machen die für Metal eine sehr gute Figur und sind eine Alternative zum SH-6 Distortion Mayhem Set von Seymour Duncan.

Outputstarke PUs wurden damals entwickelt, um mehr Verzerrung aus den Amps zu kitzeln. Los ging es mit dem DiMarzio Super Distortion und Seymour Duncan hat bald mit dem SH-4 JB nachgezogen. Diese PUs kommen mal besser, mal schlechter mit modernen Hi-Gain-Amps zurecht. Schnell kann es schon mal zu komprimiert klingen oder bei tiefen Tunings matscht es. Trotzdem werden heute immer noch "heiße" PUs (im Sinne von DC) entwickelt, die aber auch gut mit aktuellen Hi-Gain-Amps harmonieren und auch bei tiefen Tunings und viel Verzerrung noch alle Töne, auch bei komplexen Akkorden, klar und sauber getrennt wiedergeben können. Je nach Modell sind sie auch mal etwas "wärmer" oder etwas "härter" und "kälter" gevoict".

Was ich allerdings nicht machen würde ist, einen ultrasensiblen, dynamischen PAF in eine Gitarre einzubauen, die mir trocken angespielt überhaupt nicht gefällt. Da werden dann viele enttäuscht, weil solche PUs einfach nur mehr oder weniger das wiedergeben, was die Gitarre von Haus aus bietet. Da würde ich zuerst mal über neue Hardware nachdenken oder PUs, die stärker ihren Stempel aufdrücken und den Charakter der Gitarre etwas "übertünchen".

Dem EMG 81 wird ja gerne nachgesagt, dass man den auch auf einen Besenstiel schrauben kann und er so klingt wie immer :). Der SH-4 JB ist meiner Meinung nach auch so ein Kandidat. Die Mitten sind immer richtig ausgeprägt und präsent.

Das Gerücht über den EMG 81 scheint nicht so ganz aus der Luft gegriffen worden zu sein :D:
 
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Ich finde auch, ein PU Tausch sollte nur noch das I-Tüpfelchen sein finde ich. Mit neuer Elektronik und Kondensatoren kann man oft schon viel rausholen (wenn der Rest passt).
 
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Wie ein Tonabnehmer physikalisch funktioniert ist z.B. hier ganz gut erläutert:
http://www.gitarrenelektronik.de/pickup-geheimnisse
Demnach sind für die Übertragungscharakteristik vor allem die Lage der Resonanzfrequenz und deren Ausprägung/Resonanzüberhöhung (Güte) von Bedeutung. Als ausdruckslos werden meist PUs mit geringer Güte (Resonanzüberhöung) empfunden. Schuld daran sind oft Wirbelstromverluste bei Ferrit-Magneten und/oder PU-Kappen aus Metall mit hohem elektrischen Leitwert.

Den Begriff "Saitentrennung" finde ich etwas irreführend, da hiermit impliziert wird dass da eine spezielle Technik verbaut ist die ein "übersprechen" der anderen Saiten verhindert. Das ist aber nicht der Fall, vielmehr hat das mmn wieder mit dem Frequenzgang zu tun, je dumpfer die Übertragung, desto weniger Obertöne können wahrgenommen werden. Obertöne sind wichtig um z.B ein Klavier von einer Geige zu unterscheiden oder ob ein Lick auf der g oder h-Saite einer Klampfe gespielt wird.
 
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Es wird viel behauptet und - angeblich - wissenschaftlich untermauert. Glaubt man dem einen, hat das Holz schon mal überhaupt keine Auswirkungen auf den Sound, der nächste sagt eben, dass sich PUs nur in den paar Parametern unterscheiden, die Du nennst; Magnete liefern sowieso keinen Beitrag zum Sound, sondern nur unterschiedlich hohen Output, und dergleichen mehr.

Demnach müsste man aus einer Epiphone mit zwei Keramik-HB mittels der richtigen Hardware, ein paar Kondensatoren, Widerständen und vielleicht noch Spulen genau den Ton einer '59er Les Paul rausholen können. Glaubst Du nicht? Ich auch nicht...

Klar kann man einen Sound auch nachträglich EQ-mäßig verbiegen, aber (anscheinend nicht nur) in meiner Wahrnehmung haben PUs sehr viel mehr Einfluss. Schon richtig, die Substanz der Gitarre muss stimmen - aber es gibt PUs, die sich im Frequenzgang sehr ähnlich sind, aber dennoch das gewisse Etwas haben oder eben nicht. Daher kommen auch die ganzen blumigen Worte, mit denen User/Tester zu beschreiben versuchen, was sie da hören. Da klingt es dann farbig oder eindimensional, rau oder glatt, hart oder weich - und das sind eben die Dinge, die sich nicht nur mit einer einzigen Kurve beschreiben lassen.

Ein mMn offensichtliches Beispiel: Seymour Duncan JB und Custom 5. Deren Resonanzfrequenzen liegen bei 5,5 KHz bzw. 5,4 KHz, sind also fast genau gleich. Der erste ist ein Mittenmonster, der zweite besteht fast nur aus Bässen und Höhen. Oder nimm den Duncan Distortion dazu - der hat die gleiche Resonanzfrequenz wie der JB, und der Output ist jetzt auch nicht so weit voneiander entfernt. Dennoch dürften nur die wenigsten Fans des einen mit dem jeweils anderen glücklich werden.

Dazu kommt, dass sich ein PU auch irgendwie "anfühlt" beim Spielen. Für den Zuhörer mag der Sound kaum unterschiedlich klingen, für den Spieler entscheidet diese Reaktion auf das Spiel oft genug über :great: oder :bad:. Dafür ist auch nicht jeder empfänglich, aber diese Wahrnehmung scheint sich umso mehr einzustellen, je mehr man alleine für sich spielt oder Aufnahmen erstellt.

Und ja, ich finde, es gibt PUs, die absolut langweilig und steril klingen. Das müssen aber nicht unbedingt die gleichen sein wie für einen anderen Spieler. Gibts das für Dich überhaupt nicht, sei froh - Du wirst viel Geld sparen...;)

Gruß, bagotrix
 
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Ich kann auch gitarrenelektronik.de empfehlen, hab zwar keine ahnung davon, aber der Hr. Professor Lemme hat wohl voll den Plan davon. Hab auch schon mit ihm gemailt (der grundsound kommt von holz+saiten, der pu und der rest der elektronik macht nur noch die einfärbung des sounds etc...), er ist wohl Physiker, und hat in 40 jahren schon diverses untersucht+getestet. Von daher glaub ich dem ganzen mal so grob. Also wenn die Gitarre von sich aus schon nicht schwingt+klingt, wirds wohl schwierig da ein gutes Instrument draus zu machen. Und: Der sound kommt ja sowieso aus den Fingern :)
 
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Das mit den Fingern kann ich unterschreiben, auch wenn es nicht so ganz ernst gemeint war. Egal was für eine Gitarre man spielt, welche Pickups drin sind oder was für ein Amp dran hängt. Irgendwie klingt man doch immer nach sich selbst.

Solange eine Gitarre nicht wirklich "schlecht" ist, also nicht wirklich bespielbar ist, weil die Verarbeitung mies ist, kann man aber schon noch etwas rausholen. Mit besserer Hardware, Elektronik und PUs kann man immerhin eine "brauchbare" Gitarre draus machen. Ich würde aber nicht so weit gehen und sagen, dass man aus einer Hausmarken-Klampfe einen Custom Shop-Killer machen kann. Oft werden "günstige" Gitarren aber durch irgendein Bauteil "ausgebremst" und man kann mit etwas Arbeit ihr wahres Potenzial entfalten. Dazu muss aber die "Basis" stimmen. Ein wenig Glück gehört auch dazu, aus einem Pool von Gitarren eine rauszufischen, die qualitativ nach oben ausreißt.
 
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Die Saiten, Finger, Plek stehen am Anfang der Tonerzeugung. Die Saiten, Hardware und Korpus sind das nächste Modulationsglied.
Danach kommt der Pickup, ebenfalls als ein weiteres Modulationsglied einzustufen, für den es a.G. der bereits erfolgten Modulation einen unterschiedlichen Input gibt, gemessen von einer zur nächsten Klampfe.
Dadurch ist das Klangergebnis, welches der ein und derselbe Pickup liefert, auch von Grund aus verschieden. Manch eine Gitarre klingt nicht zusammen mit einen bestimmten Pickup, die nächste klingt damit genial, das haben hier viele schon berichtet.
Der nächste wundert sich, wenn er einen Pickup mit entsprechend angepriesenen Klangeigenschaften einbaut und ein ganz anderes Ergebnis mit seiner Gitarre erhält.
Hier sind die Klangpuristen gefragt, die schon eine Vielzahl von PU-Modellen verbaut haben, und sich in den Kombinationsmöglichkeiten mit unterschiedlichen Gitarren-Modellen auskennen.
Ohne hier Namen zu nennen zu wollen, (die Aufzählung wäre u.U. unvollständig), da gibt es einige Fachleute hier im Board ;).
A.G. dieser Modulationskette ist es schwierig, einem Pickup verbindliche Eigenschaften zu zuschreiben.
Ist eine Gitarre vom mechanischen Ton recht üppig, kann ein als steril eingestufter Pickup in dieser Gitarre einen ausgewogenen Klang erzeugen.
Möchte man in die eine oder andere Richtung den Sound weiter anpassen, bzw. tunen, kann es hilfreich sein, die Empfehlungen von Helmut Lemme zu befolgen.
Das wäre dann die nächste Modulations-Stufe in der Gitarre vom Pickup bis zur Klinkenbuchse.
 
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Ja, so wie ihr es schreibt sehe ich es auch, ohne fundiertes Wissen zu haben. Aber solche Leute wie Hr. Lemme, oder techniker/Git-Bauer usw, die den Job schon seit Jahrzenten machen, 1000+ gitarren in den händen hatten, sämtliche Arbeiten in/an Elektronik, Kondensatoren, pickups usw gemacht haben, dies und das getestet etc.pp...ich denke denen kann man glauben schenken und die wissen schon was sie tun. Man sollte solche Fachleute auch zu Rate ziehen, wenn man sich gar nicht auskennt-so wie ich. Und was geht und was nicht sagen die einem schon. Mein Git-Bauer, der macht wirklich nur Arbeiten, die er vertreten kann. Wenn die gitarre nix is, ich aber vielleichit dies oder das gerne gemacht hätte, legt er auch keine Hand an und lässt es. Laut seiner Erfahrung+Wissen bringt es dann eben nichts bzw mein Geld wäre weg, ohne Nutzen+Erfolg für mich. Da wird im Vorfeld alles erstmal ausgelotet und abgewogen. Find ich als Anwender, der auch 0 Plan davon hat, sehr angenehm und richtig so.
 
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den Lemme habe ich auch gelesen, aber bei Schaltbildern hört es bei mir leider schon auf mit dem Kapieren.
Ich kann zwar etwas löten und habe auch schon mal Potis und Pickups gewechselt, aber das ist immer ein kleines Drama.

Was mir fehlt ist die Erfahrung, wie sich der Sound mit deutlich anderen Pickups in einer Gitarre verändert.

Meine Maxime ist mittlerweile die, und ich spreche hier von schon etwas höherwertigen Modellen:
ich nehme die Gitarre so wie sie ist, oder ich lasse die Finger davon.

Ich habe übrigens eine Vorliebe für Gitarren mit speziellen Schaltungen:
z. B. die Baja Telecaster bietet die Option mit 2 PU's 6 verschiedene Kombinationen zu schalten, (Wahnsinn was mit 2 PU's geht)
die VOX HDC 77 bietet quasi die Option SC, P90 und Humbucker je Pickup auszuwählen,
die Gibson Blueshawk hat ne Varitone Schaltung eingebaut, (auch ziemlich wirkungsvoll was da passiert)
die LP Standard kommt mit ner ausgefuchsten Schaltung daher, vom einfachen Coilsplit bei ner HSS Strat will ich gar nicht erst reden.

Nach meiner Erfahrung ist es eigentlich immer so: der Grundklang der Gitarre und der Pickups steht fest, egal was an Elektronik dahinter geschaltet ist.
Aber es ist auch inspirierend, wie sich der Klang durch die Schaltung verändern lässt.

Und ich würde jedem zustimmen, der sagt: das braucht man alles nicht, lenkt nur vom Eigentlichen dem spielen des Instruments ab, na ja, aber ich habe meinen Spaß damit.
 
der Grundklang der Gitarre und der Pickups steht fest, egal was an Elektronik dahinter geschaltet ist.
Stimmt eigentlich. Aber es gibt auch andere Beispiele. Das eben die gitarre nicht so klingt wie sie sollte/könnte bei dem jeweiligen modell, weil bei der elektronik gepfuscht wurde. Das ist eben immer Einzelfall-abhängig. Mein Git-Bauer hat sich z.b. ne firebird geholt, die klang wohl alles andere als nach firebird. Ist jetzt nur noch die Hülle original. Gibts halt leider auch. Er sagt immer: von 20 gitarren die ich hier her bekommen sind 1-2 ok. Gerade auch bei den Lefthand-Modellen (Wie bei mir), wird eben anders angelötet bzw Rechtshand, gerade bei den potis.. Auch bei modellden die für den Normalo wie mich im hochpreisigen bereich liegen (1500 euro und mehr sag ich jetzt mal), was für die Hersteller aber doch "Nur" masse ist, erwarte ich eigentlich ein sauberes Instrument. Und ich sehe nicht ein, 5000 euro und mehr zu lönen, damit ich ne richtig eingestellte und verdrahtete klampfe bekomme. Da hört der spass auf. Es wird manchmal leider einfach was reingelötet, anscheinend ohne nachzudenken. Umgekehrt gibts natürlich auch Modelle wo alles passt. Einfach mal ins Elektro-Fach reingucken (lassen), wenn man sich unsicher ist vom klang/Sound her. Vor Allem bei den Asiaten. Wenn einem sound und bespielbarkeit gefällt, alles gut.
 
Bei der Gibson Firebird werden aber auch seit längerer Zeit ziemlich heiße Keramikpickups verbaut, die nichts mit den originalen gemeinsam haben.

Gibson hat aber auch lange Zeit 300K-Potis in ihre Gitarren eingebaut. So manch "muffiger" Sound hing auch damit zusammen. Da wird dann wieder schnell über die Pickups geschimpft, die aber mit 500K-Potis viel "klarer" klingen würden.
Die kleinen blauen Knubbelkondensatoren finde ich auch nicht so toll. Als ich gegen Orange Drops getauscht habe, konnte ich die Tone-Potis gleich viel besser nutzen. Hab sie aber auch nicht durchgemessen. Die Orange Drops haben 22nf, keine Ahnung was die blauen Kondensatoren für Werte hatten.

Das allgemein reingelötet wird, was gerade da ist, ist aber kein Novum. In den 50ern klang jeder PAF anders. Unterschiedliche Anzahl an Wicklungen, Magnete usw. Dann hat auch niemand die PUs nach Hals- und Stegversion sortiert, so dass der heißere von beiden am Hals war.

Bevor man gleich die Pickups rauswirft, einfach mal die "Infrastruktur" checken. Taugt die Hardware was oder "schluckt" sie Sound (Gibson verbaut da gerne diese unsägliche Gusshardware von "Advanced Plating Inc."), welche Werte haben die Potis.
Dann gibt es an Pickups auch so tolle Schrauben, die man ruhig drehen darf. Manche Pickups reagieren sehr sensibel auf den Abstand zu den Saiten. Die Polepiece-Schrauben bei HBs kann nicht nur dazu nutzen, die Lautstärke der einzelnen Saiten anzugleichen, sondern auch zum entmatschen verwenden (Pickup runter drehen, Schrauben etwas raus).
Wenn man weiter gehen möchte, kann man auch mal über einen Magnettausch nachdenken. Kostet nicht viel, geht schnell und kann bei manchen HBs Wunder wirken. Andere kommen hingegen nur mit einem bestimmten Magnettyp zurecht. Hier ist etwas Trial-&-Error angesagt oder mal im Netz forschen. Selbst mit den Polepieceschrauben kann man noch experimentieren. Etwas kürzen, damit die Bässe etwas zurückgehen. Wenn man einen strafferen Sound auf den Basssaiten haben möchte, kann man einfach mal die drei Schrauben gegen kürzere mit Hexkopf austauschen. Wird dann klanglich etwas "fokussierter" und "analytischer". Das sind zwar alles nur relative kleine Stellschrauben, die den Pickup nicht grundlegend verändern, aber eventuell genau das bringen, was man sucht.
Das Thema mit den Kappen hatten wir hier schon. Gerade bei billigen Pickups kommen nur Nickelkappen zum Einsatz, die die Höhen dämpfen.
Bei ganz heißen HBs kann man auch mal eine Parallelschaltung ausprobieren, wenn man es gemäßigter haben möchte.
Trotzdem passen manche Pickups einfach nicht in bestimmte Gitarren.
 
Bevor man gleich die Pickups rauswirft, einfach mal die "Infrastruktur" checken
sach ich doch;) DAfür renn ich dann eben zu den Fachleuten. Reingucken lassen kostet ja auch normal nicht viel oder nichts.
 
Das kann man aber gar nicht oft genug betonen, weil manche lam liebsten gleich Gitarre und Amp tauschen wollen, anstatt mit einer kleinen Modifikation schon das zu bekommen, was sie wollen.
 
Dit Stimmt...hamma ja jemacht:rolleyes: wiegesagt, das war bei mir ein Weg in die richtige Richtung bei meiner Vintage SG (50s gibson wiring) und der Gretsch Electromatic aus Asien (TV Jones/Gretsch wiring-shema). Die Vintage SG klingt wie ne SG, die hardware (Wilkinson) ist aber auch gut. Bei der Gretsch..mal gucken was noch kommt...am WE der erste Gig damit, war ok. Bin mich sowieso grad am redzuzieren, mein board wird immer kleiner, von daher...Weniger is ja manchmal mehr. Vielleicht bleibt sie auch erstmal so.
 

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