Wo S.Tscharles nun schon mal damit angefangen hat:
Vom jedem "vollgriffigen" 5- oder 6-stimmigen Akkord lassen sich natürlich auch 4- oder 3-stimmige Ausschnitte spielen.
Nicht unbedingt aus Bequemlichkeit - aber in Sachen Sounddesign - je nachdem, was ich hören will oder was das Stück verlangt. Oder ob ich alleine spiele oder mit Band.
Das Ganze nennt sich "Voicing". Ein einfacher Akkord besteht ja zunächst aus 3 Tönen, von denen sich je nach Griff einige wiederholen oder auch nicht. Das lässt verschieden Kombinationen zu.
Und die sind bei Grundakkorden denkbar einfach. Die 4-Stimmer hat S.T. schon gepostet - und so liegen auch die 3-Stimmigen nicht fern (Beispiel bleibt Hm):
2-2--------
3-3-3------
4-4-4-4----
4---4-4----
2-----2----
-----------
So wird Ska- oder Funk-Spieler die 2. Version bevorzugen, der Metaller die 4.
Wobei der Letzte ein Powerchord ist. Also weder Dur noch Moll. Aus dem Zusammenhang mit den anderen gespielten Akkorden (und evtl. einer Gesangslinie) ergibt sich das aber trotzdem zweifelsfrei als Moll (oder Dur) im Kopf des Hörers.
Setzen wir das noch mal fort mit auf den 7. Bund mit Hm:
7-----7--7----------
7-----7--7-0--------
7-----7--7-7--------
9---9-9----9--------
9-9-9------9--------
7-7-7---------------
Griff 1 wird eher am Lagerfeuer Verwendung finden: Vollakkord fürs Geschrammel. Ausschnitt 2 und 3 für die harte rockige und zerrige VAriante. 5 wird der Funk-, Ska- und Reggaespieler bei cleanen Sounds bevorzugen.
Die vierstimmigen Versionen (inkl. der von T.S. oben) liegen im Mischbereich. Clean, leichter Crunch oder Akkustikgitarre.
Bei 5- und 6-Stimmern ist cleaner Sound Pflicht, Verzerrung also tabu. Taugen für rockigen Klang eh kaum.
Beachtet, dass hier bislang nur von einem einzigem Akkord (Hm) die Rede ist.
Sobald diese erweitert wird (z.B. kl. Septime Hm7), ergibt sich eine entsprechende Anzahl neuer "Griffausschnitte" (Voicings), da ja jetzt eine Auswahl von vier verschiedenen 4 Tönen möglich ist. Aber dabei belass' ich's erstmal.
