GIBSON LPS Traditional Pro - Lohnt ein Rewiring?

  • Ersteller juro1971
  • Erstellt am
Wer ist Klaus, noch nie gehört, ok ist tatsächlich das 10fache, wobei 70 cent jetzt auch nicht die Welt sind. Welchen Widerstand genau da gibt es so viele?

Weiter vorne wird ne Kombi von 470pF (gibt es bei Klaus leider gerade nicht ) und 150 kOhm genannt

Du sagts also Kondensator 220pF und Widerstand 470 KOhm?
 
Zuletzt bearbeitet:
...
mmh, die Tonerider habe ich gestern eingelötet und ansonsten die Originalelektrik mit dem von mir eingebauten 50th Wiring verwendet. Ich bin nicht so überzeugt vom Klang, ich muss fast sagen ich bin enttäuscht. Irgendwie sehr spitz und nicht ausgewogenen der Sound. Gefühlt gefallen mir fast die billigen Wikenson noch besser.

Tja, mit den Tonerider verhält es sich so, wie das sogar bei vielen echten alten PAFs ist - der Grundsound der Gitarre muss die Teile unterstützen. Es hat schon seinen Grund, warum in die HB Wilkies verbaut sind. Die sind - ähnlich wie Epi-HB und generell fast alle WerksHB von Fernostgitarren - von Haus aus fetter ausgelegt, um den Grundsound etwas aufzupolstern. Man stöpselt im Laden ein, und es zerrt mehr und fetter... Nicht zuletzt ist Deine Gitte noch nagelneu, und bei mir wurden sie eigentlich alle im Laufe der Zeit auch einfach besser, je mehr und je lauter sie gespielt wurden. Vor allem die Reaktion auf die Spieldynamik kommt erst mir der Zeit so richtig. In sofern ist vielleicht auch einfach etwas Geduld angesagt.

Ein weiterer Punkt ist, dass man - zumindest gehts mir so - gerade bei PUs mit schwächerem Output auch erst den "Druckpunkt" finden muss. So habe ich immer dazu geneigt, dann zu stark anzuschlagen, um "mehr rauszuholen". Die Gitarre verträgt das nicht recht, sie überschlägt sich irgendwie und klingt dann eher schrill. Reine Nickelsaiten, vielleicht auch eine Stärke höher, sind auch oft eine gute Wahl. Als PAFs entwickelt wurden, gabs ja gar nichts anderes.

Die Höheneinstellung ist auch kritisch. Da muss ich persönlich immer viel probieren, bis der "Sweet Spot" gefunden ist. Zu tief, und sie klingt dünn, zu hoch und es wird irgendwie "platt".

Auch ganz wichtig: der Amp muss natürlich in der Einstellung angepasst werden. PAFs wie die TR klingen mMn viel besser, wenn der Amp mehr Mitten produziert. Nimmt man die raus, wirds schnell dünn und brätzig, denn die PUs haben schon von Haus aus eher eine Senke in diesem Bereich.

Was zu guter Letzt auch noch einen Unterschied ausmacht, ist die Hardware. Erst meine ABM-Messing-Bridge hat mir den Spaß an HB mit weniger Output so richtig gebracht. Der ganze Ton wurde stabiler und runder. PAFs nehmen eben den Primärton ziemlich ehrlich ab, und den konnte ich damit schon sehr verbessern. Selbst Gibsons Nashville-Bridge ist mMn ein Fall für die Tonne, und auch wenn die Hardware auf Deiner HB gar nicht übel ist, ist sie doch aus Gussmaterial, das doch einiges an Schwingungsenergie klaut.

...
Mein eigentliches Problem tritt nun noch mehr zu Tage. Drehe ich den Volumenregler hier zurück kommt sehr schnell nur noch Mulm und ein total dumpfer Sound?! Ob hier ein paar vernünftige Potis CTS den Durchbruch bringen....

Auch der Höhenklau beim Zurückdrehen verschärft sich im Höreindruck, wenn keine Hochmitten da sind, die den Ton definieren. Also nochmal: Mitten rein!

Der spitze Klang in voll aufgedrehtem Zustand dürfte neben den Saiten und den anderen oben genannten Ursachen an der Einstellung der Gitarrenpotis liegen. Klar, die 500 KOhm-Potis lassen die aufgrund des niedrigeren Widerstands der HB-Spulen deutlich stärker hervortreten, aber wer sagt, dass alles immer voll aufgedreht sein muss?

Nimm mal die Höhen an der Gitarre in der Grundeinstellung zurück, auch wenn Du dann subjektiv noch etwas weniger Output hast (moderne Amps sollten das am Gainregler locker kompensieren können). Das mildert nicht nur den sptzen Klang bei Volume auf 10, sondern bringt dann auch erst den Effekt beim Zurückdrehen, den Du suchst. Der gut nutzbare Bereich liegt meist so bei 7 - 9, je nach Poti auch noch tiefer.

Wenn Du bei verzerrtem Amp das Gitarren-Volume zurückdrehst, wirds bei der Standard-Verdrahtung sehr schnell sehr dumpf. Beim 50ies-wiring wirds hier erst interessant - die Kombination aus leicht zurückgedrehtem Tone und Volume macht dann nämlich die Mitten schlanker, ohne die Höhen total dumpf werden zu lassen. Wie gesagt, dazu müssen natürlich vorher ordentlich Mitten im Ampsound vorhanden sein. Wenn ich mich nicht irre, hast Du zu Deinem Amp bisher auch nichts geschrieben, da wäre ein Hinweis nicht ganz unwichtig. Vielleicht kann Dir zur Einstellung auch noch einer den einen oder anderen Tipp geben.

Gruß, bagotrix
 
Hey Bagotrix,

vielen Dank für deine ausführliche und sehr anschauliche Erklärung. Für mich ist das Ganze tatsächlich totales Neuland und nach 25 Jahren Gitarrenspielen mache ich hier meiner ersten Erfahrungen.ch
ich kann insofern bestätigen, dass meine alte Paula über die Jahre immer besser geworden ist und hier tatsächlich mein Referenzmodell ist. Das eigentliche Problem besteht mit der LP T von 2012 und auch der SG und auch der LP China Version von Thomann. Dynamik im Ton stehen hier deutlich hinter der alten Paula zurück. Da ich früher gerne mit dem Volumenpoti gespielt habe und ich nun wieder Gefallen daran finde möchte ich das eben auch bei den anderen Gitarren so haben.
Der Klang und der Umgang mit den Toenriders ist bestimmt so wie von dir beschrieben, soll aber nicht im Vordergrund stehen. Verhalten ist ja mit anderen Tonabnehmern das Gleiche. Gerne teste ich aber noch mal so wie du beschreiben hast. Dennoch möchte ich mit dem Trebe Bleed weitermachen und bin hier für konkrete Tipps (welcher Kondensator, welcher Widestand genau, Bezugsquelle) dankbar.
Amp technische besitze ich einiges an Marshalls. In der Band spiele ich aktuell den JVM 410h (C83 Mod) und zu Hause einen JMD 100 (hier habe ich bisher getestet), siehe hierzu auch meine Profil.

LG
JuRo
 
Hi,

in dem Punkt muss ich tatsächlich nochmal auf die Hardware verweisen. Die LP T ist da nicht wirklich gut ausgestattet. Kleines Beispiel aus meiner Erfahrung: mit der Werkshardware (im Grunde identisch mit meiner alten Studio) bekam ich den Pearly Gates nie zum klingen, er war einfach zu dünn. Seit ich sie ersetzt habe (ABM Messing-TOM, Alu-Tailpiece mit Faber Tone Lock befestigt) klingt fast alles gut, was ich reinschmeiß. Ein PRS Dragon II war mir danach schon deutlich zu dick, und der PG hatte auf einmal alles, was ich wollte.

Gruß, bagotrix
 
Ich habe ja auch eine 2012er Gibson Les Paul Traditional Pro. Die Hardware ist halt die typische Gussware von "Advanced Plating Inc.". Nachdem ich Einschlagbolzen, TOM und Stoptail gegen Faber Alu Hardware getauscht habe, ist der Klang noch mal um einiges "voller" und "brillianter" geworden. Die Bolzen haben dabei schon einen großen Anteil dran gehabt. Zuerst habe ich nur diese getauscht und das Sustain hat sich auf einmal viel besser auf den Korpus übertragen, was man richtig fühlt.
Ich hatte zweimal den Bareknuckle Holy Diver in dieser Gitarre, vor dem Hardwaretausch, vorher war ich nie wirklich zufrieden. Der PU klingt sowieso etwas "wärmer" und "fetter" und bei manchen Amps hatte man das Gefühl, dass man fast nur Mitten hört. Jetzt, mit der Aluhardware, funktioniert der PU erstaunlich gut in der Gitarre.
Noch dynamischer und feiner ist z.B. der Häussel Vin+ in der Gitarre gewesen. Mit der Aluhardware war mir der aber teilweise schon etwas zu "brilliant" und "hell".

Wenn du die Gitarre noch einmal etwas klanglich aufmöbeln möchtest, würde ich mir mal die Hardware von Faber und ABM genauer ansehen. Es gibt nicht nur Alu, sondern auch Messing oder Titan. Hier hängt es davon ab, in welche Richtung man den Klang verbiegen möchte. Wenn es etwas "wärmer" werden soll, würde ich Messing gegenüber Alu den Vorzug geben. "Luftiger" wird es mit Alu. Und so weiter und so fort...
 
Vielen Dank für die Einschätzung. Generell bin ich mit dem Sound der LPT Gitarre zufrieden und der Austausch des Push Pull in einen offesichtlich linearen (was ja wohl ungewöhnlich ist) hat was gebracht. Ich plane hier nicht in weitere Hardware zu investieren.

Bei der China und dann ggf. bei der LPT macht aus meiner Sicht der Treble Bleed Sinn. Laut Beschreibung soll genau das passieren was ich mir wünsche. Die Sache ist schnell und unkompliziert umzusetzten. Mit den Werten des Kondensators und des Widerstandes muss man wohl experimentieren. Da gibt es viele unterschiedliche Aussagen.
 
So ich werde es jetzt mal so mache wie der Kollege hier und einfach testen und sehen wie sich die Sache verhält, das kann ich auch bei der LPT machen, ohnen was zu löten, wenn ich mit den Krokodilklemmen an die Logs der Potis komme. Testobjekt Nr 1 ist aber die China LP mit den Toneriders.



Bei das Musikding werde ich mir nun ne reihe von Kondensatoren und Widerständen kaufen, außerdem noch gleich ein paar Orange Drop und Mallory 22nf Kondensatoren für den Tone. Ich bin auch dran und möchste noch mal in vernünftige Potis investieren.

Hier die CTS bei das Musikding:
http://www.musikding.de/CTS-Potentiometer-500k-log

Push Pulls hat er leider nicht von CTS nur von Alpha, taugen die was oder lieber was von CTS?
http://www.musikding.de/Potentiometer-500k-log-Print-DPDT

Das wäre einmal mein Wunschtraum, jetzt aber noch zu viele Kabel für mich ....

Lg
Juro
 
JP-wiring hatte ich auch schon drin. Sah dann so aus:
 
Sieht hier eigentlich dorch nicht soooo kompliziert aus. Du hast hier unterschciedliche Push Pulls für Tone und Volumen? Warum hast du es wieder ausgebaut?
 
Für's splitten reichen die einfachen Version mit zwei Anschlüssen... die auch billiger und einfacher zu bekommen war. An der Bridge sitzt jetzt wieder der originale Burstbucker... den kann man nicht splitten, weil er nur 2-adrig ist, d. h. einer der verbliebenen Push-Pulls ist ohne Funktion. Und der Rest ist rausgeflogen bei der Gelegenheit.
Hab damals folgendes Diagramm benutzt:
http://s28.postimg.org/pn9p2vm4t/True_Page_Mod.jpg
 
Solche Schaltungen mögen auf den ersten Blick immer ganz interessant sein, im Endeffekt nutzt man aber doch nur einen Teil der möglichen Sounds. Mir reicht oft schon eine einfache Parallelschaltung oder ein Split am Steg. Beim Hals-HB kann ein Split auch noch nützlich sein, wenn er transparent klingt, ist das aber auch nicht unbedingt notwendig.

Am Anfang denkt man immer, dass man mal eben ein paar Drähte anlötet, bis man aber alles sauber zurecht geschnitten, abisoliert und angelötet hat, vergeht auch etwas Zeit.

Die einfachen SPST-Potis von CTS/Gibson finde ich auch super, wenn man nur splitten möchte. Sie lassen sie etwas leichter löten, weil die Ösen so schön groß sind. :)
 
Wahrscheinlich hast du mitunter total recht, die Kombinationsvielfaölt ist ja kaum handhabbar, Das Splitten der Tonabnehmer reicht mir fast schon aus. Ich habe jetzt aber erst mal ein paar normale CTS potis bei das Musikding bestellt, da ich hier ja auch die ganzen Kondensatoren geordert habe:
http://www.musikding.de/CTS-Potentiometer-500k-log
Mal sehn wann die Ware kommt, da klemme ich dann erst mal ein paar Kondesatoren über Krokodilklemmen an den Volumenregler und höre was passiert, dann komen ggf die Potis dran bei der China Les Paul.
 
Solche Schaltungen mögen auf den ersten Blick immer ganz interessant sein, im Endeffekt nutzt man aber doch nur einen Teil der möglichen Sounds.
Ist doch oft so, dass man erst verschiedene Sachen ausprobieren muss, bis man sich auf das reduziert, was einem gefällt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das stimmt schon. Man sollte sich auch von dem Gedanken verabschieden, mit einer Gitarre alles komplett und authentisch abdecken zu können. Aus einer Les Paul wird nie eine Strat und umgekehrt, man kann aber schon brauchbare, ähnlich klingende Sounds hinbekommen.
Wichtig ist für mich, dass eine Gitarre(ntyp) ihre "Signature-Sounds" sehr gut hinbekommt, der Rest ist Bonus.

Eine Zeit lang musste es für mich eine Les Paul mit Coil Split sein, jetzt habe ich einen BKP The Mule am Hals, der 2-adrig ist und ich vermisse den Splitsound nicht, da er auch so gut klingt und mit Split vielleicht auch etwas zu "dünn".

Aber Ausprobieren schadet nicht, man kann eine Menge an Erfahrungen damit sammeln.
 
Hi zusammen,

so die Sachen von Das Musikding sind jetzt da. Ich habe ja ne Menge Kondesnsatoren bestellt und von allem etwas mehr, sind ja nur Cent Artikel.

Mallory 22nF 630V4 3,80 EUR
[TBODY] [/TBODY]
Keramik 1 nF10 0,50 EUR
[TBODY] [/TBODY]
Keramik 500 pF10 0,50 EUR
[TBODY] [/TBODY]
Keramik 220 pF10 0,50 EUR
[TBODY] [/TBODY]
470 kOhm Metallschicht 1%10 0,40 EUR
[TBODY] [/TBODY]
220 kOhm Metallschicht 1%10 0,40 EUR
[TBODY] [/TBODY]
150 kOhm Metallschicht 1%10 0,40 EUR
[TBODY] [/TBODY]
Keramik 330 pF10 0,50 EUR
[TBODY] [/TBODY]
Orange Drop 715P 22nF 600V2 3,00 EUR
[TBODY] [/TBODY]
Keramik 680 pF10 0,50 EUR
[TBODY] [/TBODY]
Keramik 820 pF10 0,50 EUR
[TBODY] [/TBODY]
CTS Potentiometer 500k log4 10,80 EUR
[TBODY] [/TBODY]


Leider waren die Tüten nicht beschriftet. Das ist doof und ärgerlich, da die Dinger so klein sind, dass es auch mit Lupe schwierig wird, was zu erkennen.

In jedem Fall habe ich mal mit den Krokodilklemmen getestet und das Ergebnis mit dem Kondesator auf dem "102" steht bringt die besten Ergebnisse. Das sind eigentlich 10nf und nicht 1nf den ich geordert habe. Höhen gehn tatsächlich viel viel weniger weg. Allerdings habe ich das Gefühl, das bei etwas mehr gain und em zurückdrehen immer noch genug Gain zum Wegdrehen wäre, dann macht aber das Poti zu und die Lautstärke ist dann weg. Billige China Potis? 50th wiring ?

LG
JuRo
 
"102" sind 1000 pF=1nF, das passt also schon siehe hier https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensator_(Elektrotechnik)#Kennzeichnung_der_Kapazit.C3.A4t

Ansonsten hättest Du noch ein wenig Geld sparen können, 20Watt Widerstände und 600V Kondensatoren sind in ner Klampfe etwas überqualifiziert.(Edit: Mea culpa, hab die Stückzahlen nicht gesehen, deswegen die Annahme 20Watt, ein 20 Watt Widerstand kostet nämlich so um die 40 cent ;))

Zur (weg)Regelung der Zerre köntest Du mal ein lineares Poti versuchen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben