Gibson LP: Worauf achtet ihr beim Gitarrenkauf? Wo ist der feine Unterschied?

  • Ersteller Gast53359
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Mittlerweile sind Gitarren mit Macken und Schäden ja noch viel teurer und da werden dann wahrscheinlich mit Argusaugen die Schäden untersucht, ob es denn für den Preis auch genug sind :)
Naja, nüchtern betrachtet ist es einfach ein Mehraufwand an Arbeit, der einkalkuliert werden muss. Eine Gitarre artgerecht zu relicen dauert locker 5x so lange wie sie am laufenden Band zu lackieren (ohne trocknen). Über Sinn und Unsinn brauchen wir hier nicht reden, das ist der falsche Thread.

(Sind wenn ich mich nicht irre 9-er Saiten ab Werk noch drauf)
9er auf einer Paula ist schon sehr dünn. Also auf einer Strat okay und da sind es meist schon 10er ab Werk, wenn ich nicht irre, aber auf einer Paula mit der kürzeren Mensur? Machen die das ab Werk echt?
 
Gibson verbaut da 09-46, also die Bässe wie beim 10er Satz. Ich persönlich finde die sehr OK.
 
Gibson verbaut da 09-46, also die Bässe wie beim 10er Satz.
Aaah, okay. :) Wieder was gelernt ... besitze selbst keine LP mehr, wäre mal wieder an der Zeit, wenn der CS-Kram nicht sooo teuer wäre.
 
...die Black-Satin Lackierung ist (leider) mit die empfindlichste, die man wahrscheinlich überhaupt bekommen kann. Da wird es wahrscheinlich nicht lange dauen bis man sieht, aus welchem Holz diese Gitarre geschnitzt ist... aber ist das ein Problem?
Meiner Meinung nach nicht... es ist halt eine hauchdünnes Finish, das kostengünstig ist aber auch nicht im Verdacht stehen kann, diese Gitarre am Schwingen zu hindern. Auf der anderen Seite, einige Gitarristen zahlen Unsummen, damit das Instrument ein paar authentische Macken hat...
 
...die Black-Satin Lackierung ist (leider) mit die empfindlichste, die man wahrscheinlich überhaupt bekommen kann. Da wird es wahrscheinlich nicht lange dauen bis man sieht, aus welchem Holz diese Gitarre geschnitzt ist... aber ist das ein Problem?
Meiner Meinung nach nicht... es ist halt eine hauchdünnes Finish, das kostengünstig ist aber auch nicht im Verdacht stehen kann, diese Gitarre am Schwingen zu hindern. Auf der anderen Seite, einige Gitarristen zahlen Unsummen, damit das Instrument ein paar authentische Macken hat...

Altern darf die Gitarre ja ;-)

BTW: Guitar-Polish ist da ein NO-GO, oder?
 
Kann mal wieder nicht sein, was nicht sein soll?

Wie kommst du da drauf?
Der TO hat gefragt, worauf er achten soll - ich habe eine fachlich fundierte Antwort gegeben inkl. Erklärung dazu.
Und sogar deutlich dazu geschrieben, dass das sein KANN, nicht dass es immer so ist.
Wenn Leute hier meine Beiträge nicht richtig lesen, dann kann ich auch nichts machen.

Meine, wirklich günstige, LP Studio Faded war out-of-the-box tipptopp. Ansonsten wäre sie sofort retour gegangen. Und das Thema Qualitätsschwankung dürfte anderen Herstellern auch nicht fremd sein.;)

Das freut mich für dich, dass du ein einwandfreies Exemplar erwischt hast.
Und ja, auch bei anderen Herstellern gibt es solche Schwankungen.
Wenn MICH aber jemand fragen würde, welcher Hersteller sich da auch im über 1000 Euro Segment noch die meisten Schnitzer leistet, dann wüsste ich, welcher das wäre.
Das ist aber auch meine ganz persönliche Meinung, die a) keiner mit mir teilen muss, die man b) aber bitte respektieren könnte, ohne das ins Lächerliche ziehen zu wollen (was dann mehr über denjenigen selbst aussagt als über meine Beiträge, die ich sachlich begründe).
 
1. Austrahlung > eine Gitarre kann noch so toll klingen, wenn sie keine Ausstrahlung hat will ich sie nicht
2. Klang > die Gitarre muss trocken schon gut klingen, d.h. resonant sein, transparent klingen und ein gutes Sustain haben. Klingt sie muffig dann weg mit.
3. Händling > komme ich mit dem Hals nicht zurecht, dann auch weg mit
4. Gewicht > alles was mehr als 4 kg wiegt mag ich auch nicht
5. klemmt der Sattel, haben die Bünde scharfe Grate oder scheppert es, dann lasse ich die Finger davon weil ich kaufe mir keine Gitarre um sie gleich wieder zum Gitarrenbauer zu schleppen um irgendeinen Mangel beseitigen zu lassen
6. Abnutzungsgrad > es gibt drei Arten von Abnutzung, nämlich gebraucht, abgerockt und fertig. Bei gebraucht bis abgerockt stimmt die Technik, d.h. der Hals ist gerade, die Bünde sind okay und die Potis funktionieren., lediglich der Lack hat halt mehr oder weniger einen abbekommen. Bei Fertig ist nix mehr zu retten da rotten. Also auch nix für mich.
 
Ich habe eigentlich keine Kriterien, die jetzt nur exklusiv bei LPs Anwendung finden würden. Das Gewicht spielt hier konstruktionsbedingt eine größere Rolle als bei anderen Gitarren, aber ist für mich auch kein echtes Ausschlusskriterium wenn mir die Gitarre an sich super gefällt. Eine Les Paul ist so oder so kein Leichtgewicht.

Wie ich aber generell vorgehe ist erst einmal sehr intuitiv.

Ich greife mir eine Gitarre, die mich irgendwie anspricht oder über die ich mehr wissen möchte, die mir jemand empfohlen hat oder was auch immer. Dann wird eine ganze Weile gespielt, aber ohne Amp!

Wenn eine Gitarre ohne Amp nicht klingt, muss ich sie mit Amp gar nicht erst spielen. Das hat sich für mich wieder und wieder bewahrheitet. Auch wenn das bei E-Gitarren vielleicht komisch klingt: Meine Anspielzeit ist etwa 70% akustisch / 30% elektrisch. Elektrisch ist aber eigentlich "nur" der Check, ob die Pickups zur Gitarre und meinen Vorstellungen passen. Wenn eine E-Gitarre trocken gut klingt, können einem die Pickups immer noch einen Strich durch die Rechnung machen. Aber eine Gitarre die trocken schlecht klingt, klingt auch mit guten Pickups nicht deutlich besser.

Ich habe vor nicht allzu langer Zeit eine Gibson Les Paul Traditional in Honey Burst gekauft (2016 T). Kontrahent war eine 2016er Standard als Goldtop - eigentlich meine Wunschlackierung. Akustisch und vom Handling haben mir beide sehr gut gefallen, aber hier hat tatsächlich die Elektronik den Ausschlag gegeben. Auch die Standard ist super, klang mir aber zu modern - die Traditional klang für mich mehr nach Les Paul. Wenn jemand das anders sieht, ist das natürlich vollkommen legitim - lediglich meine persönliche Vorstellung.

Zum Thema Verarbeitung: Über das war mir beim Spielen schon auffällt, schaue ich mir die Gitarre schon auch noch einmal genauer an (Bünde, Potis, Lackierung, Halstasche, Klinkenbuchse, ...), aber das kommt als letztes, wenn ich die Gitarre eventuell haben möchte und stellt eher einen "Desaster-Check" dar.

Imperfektionen bei einer teuren Gitarre ärgern mich - allerdings nicht so sehr, dass ich sie nicht kaufen würde, wenn ich sie WIRKLICH haben möchte. Es sei denn es sind wirklich grobe Schnitzer.

Dieses Vorgehen hat für mich gut funktioniert - wobei das mit zunehmender Erfahrung auch verlässlicher wird. Weiß nicht wirklich, was ich Anfängern raten würde - vermutlich länger spielen und an einem anderen Tag noch einmal wiederkommen, so vermeidet man, dass man sich von einem kurzen Eindruck zu sehr blenden lässt.
 
Dann wird eine ganze Weile gespielt, aber ohne Amp!
Habe ich früher auch gesagt. Mittlerweile sage ich es ist egal. Entweder eine Gitarre klingt oder macht Spaß oder halt nicht, egal ob mit oder ohne Amp.
 
Entweder eine Gitarre klingt oder macht Spaß oder halt nicht, egal ob mit oder ohne Amp.

Klar, aber ´trocken´ hörst du halt den Grundcharakter der Gitarre sehr gut. Und der lässt sich im Gegensatz zu der Elektronik nicht ändern... .
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Ich habe vor nicht allzu langer Zeit eine Gibson Les Paul Traditional in Honey Burst gekauft (2016 T). Kontrahent war eine 2016er Standard als Goldtop - eigentlich meine Wunschlackierung. Akustisch und vom Handling haben mir beide sehr gut gefallen, aber hier hat tatsächlich die Elektronik den Ausschlag gegeben. Auch die Standard ist super, klang mir aber zu modern - die Traditional klang für mich mehr nach Les Paul.

Mhh, also in dem Fall hätte ich über einen Pickuptausch nachgedacht, bei einer LP ja recht einfach... .
 
Klar, aber ´trocken´ hörst du halt den Grundcharakter der Gitarre sehr gut. Und der lässt sich im Gegensatz zu der Elektronik nicht ändern... .
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---


Mhh, also in dem Fall hätte ich über einen Pickuptausch nachgedacht, bei einer LP ja recht einfach... .

Hatte ich auch in Erwägung gezogen.

Aber da haben mich dann letztlich zwei Faktoren von abgebracht:

1. Unsicheres Ergebnis: Die Traditional hat ein anderes Weight Relief als die Standard, abgesehen davon, dass sowieso jedes Exemplar noch einmal anders klingt. Und vom Klang war die Traditional genau, was ich wollte. Wenn ich die Classic 57er in die Standard gesetzt hätte, ist das keine Garantie, dass mir der Sound genauso passt. Es würde mir schon irgendwie gefallen haben vermutlich. Wenn man dann aber den nächsten Punkt, den...
2. Preis mit in die Gleichung aufnimmt, wäre das ein gewisses Wagnis geworden. Die Traditional habe ich für 1.700,- bekommen, die Standard hätte mit 2.200,- zu Buche geschlagen. Dann noch einmal 250,- für die beiden Pickups drauf, Einbau machen... Zudem hat die Traditional Orange Drop Kondensatoren, die Standard nicht...

Mir ging es bei den Preisen nicht um jeden Euro und hätte ich das genaue Ergebnis gekannt, hätte die insgesamt ca. 800,- EUR mehr VIELLEICHT sogar ausgegeben. Aber so ein Aufpreis für eine Lackierung, die mir besser gefällt... Hmmm. Die Goldtop ist immer noch mein Favorit, aber es ist keinesfalls so, dass das Honey Burst mir nicht gefällt!

Und dann wäre noch immer die Frage geblieben: Klingt sie jetzt genau so? Und bei der Entscheidung Sound vs. Optik habe ich mich für den Sound entschieden - mit dem angenehmen Nebeneffekt einer Ersparnis im Wert einer hochwertigen Gitarre/eines guten Röhrencombos.
 
Klar, aber ´trocken´ hörst du halt den Grundcharakter der Gitarre sehr gut. Und der lässt sich im Gegensatz zu der Elektronik nicht ändern...
Geht auch in gewissen Maßen mit anderer Hardware. Aber ich kaufe doch keine Gitarre, die ich direkt modifiziere .. dann lieber eine ganz andere.
 
Aber ich kaufe doch keine Gitarre, die ich direkt modifiziere ..
Nö, zumindest keine Gibson. Irgend 'ne Billig-Gurke als Bastelbude hingegen wäre da schon was anderes...
 
Aber ich kaufe doch keine Gitarre, die ich direkt modifiziere ..

Ja ich auch nicht. Das meinte ich ja. Darum spiele ich ja gerne die Gitarren ´trocken` um wirklich den Grundcharakter der Gitarre zu testen... .
 
Ja ich auch nicht. Das meinte ich ja. Darum spiele ich ja gerne die Gitarren ´trocken` um wirklich den Grundcharakter der Gitarre zu testen...
Und ich spiele sie irgendwie, entweder sie regt mich zur Kreativität an oder nicht, ganz egal ob mit oder ohne Amp.
 
Ich würde eine E-Gitarre immer am Amp testen.
Der trockene Sound mag zwar manchmal dem entsprechen, was dann verstärkt auch wiedergegeben wird - aber eben nicht immer!
Hab da schon so manche Überraschung erlebt.
 
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Diese " Kritik " kommt auch meist von solchen Leuten die ihre Erfahrungen oftmals nur gegoogelt haben, oder eben auf andere Marken stehen.

Oder vielleicht von Leuten, die so eine Gibson ihr Eigen nennen: :gruebel:

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Ich wußte vorher nicht, daß Gibson offensichtlich Nagetiere in der Fertigung beschäftigt. Genau so sieht dieses E-Fach meiner Gibson Midtown Standard nämlich aus, als ob es von einem Bieber oder einem anderen wilden Tier herausgenagt wurde. Wohlgemekt, ein Blick durch die beiden F-Löcher liefert auch kein besseres Bild. Die Midtown kostet momentan neu knapp 1000 Euro und war früher noch teurer. Aber so etwas wie das hier habe ich selbst bei den billigsten Anfängerklampfen aus Pressspan in den 40 Jahren in denen ich jetzt Musik mache noch nicht gesehen. aber
Dummerweise habe ich diese Klampfe über Ebay gebraucht gekauft, also nichts mit Rückgabe oder sonstigem Mädchenkram. Naja, dafür wird diese Gibson jetzt auch so richtig gerelict, ohne Rücksicht auf Verluste. :m_git1:

Aber man sieht, es gibt immer mehrere Seiten. Diejenigen, die ihre Kritik "ergoogeln" und die anderen, die denken, weil sie mit ihrem einen Instrument zufällig zufrieden sind, deshalb den globalen Überblick gepachtet haben. Und dann natürlich diejenigen, die ihre Erfahrungen am realen Objekt machen.
:opa:

Nebenbei, ich besitze zur Zeit 14 Gibsons, hauptsächlich Paulas und denke daher schon, daß ich die Materie ein klein wenig einschätzen kann. :coffee:

Grüße
Manni
 
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