es ist doch ganz einfach so: Gibson wird halt mit nem gewissen Image verbunden, das an gewissen Eigenschaften fest macht....Perfektion in Sachen Verarbeitung gehörten (außer in der absoluten Anfangszeit) noch nie dazu!
Auch wenn deine Sätze schon ein paar Wochen her sind:
Ich würde das nicht so eng sehen. Warum? Weil E-Gitarren noch erstaunlich viel Handarbeit sind und immer mehr Kunden so tun, als käme selbst ein Smartphone aus einem Automaten geflogen, folglich müsste das bei einer E-Gitarre auch so sein.
Bei Gibson schlampt man extrem beim Einsatz von Akkuschraubern und jagt die Dinger prinzipiell schief ins Holz, merkwürdigerweise nur nicht an der Kopfplattenglocke. Das ist vermutlich Absicht, Markenimage und so
Lackfehler gab es hingegen schon früher zur Genüge. Ja, auch in den ach so goldenen 50s. Bei manchen Modellen sieht man sogar Leimsiff am Hals herausquellen- ist aber Vintage, das gehört schließlich so.
Zu dem hier gezeigtem Fehler:
Ich empfinde den nicht als Lackschaden. Holz+Sattel verpappt, Nitrocelluloselack drüber, kleiner Kälte/Wärmeunterschied, fertig ist der Riss.
Mit Polyesterlack wäre das nicht passiert.
Das ist auch der Witz an der Sache, schließlich ist Gibson ein US-Unternehmen und weißt daher, um sich rechtlich aus der Verantwortung zu ziehen, ausdrücklich darauf hin, dass man die Gitarre erst an das Raumklima gewöhnen soll, wenn sie zuvor draußen in der Kälte (oder Hitze) gewesen ist um auch so einen Mini-Schaden zu vermeiden. Passiert das schon beim verschiffen ist wohl die ganze Charge betroffen, Pech gehabt.
Immerhin hat man so schon eine Schnittvorlage, falls man den Sattel einmal tauschen will. Wenn man das mit den Haarrissen nicht mag, wählt man eben einen anderen Hersteller mit anderem Lack.