Viele günstige Gibsons klingen leider nicht toll, aber das tun momentan leider auch viele teurere Modelle. Da würde ich nicht 2000,- für zahlen. Du musst dir leider schon die Mühe machen, mehrere bzw. viele Gibsons anzutesten und am besten miteinander zu vergleichen!
Ich habe am Samstag eine Epiphone Tribute 59 Les Paul mit Gibson's Tributes 50s/60s/70s Modellen verglichen. Die Epiphone klang verstärkt wie unverstärkt einfach besser und war obendrein auch noch besser verarbeitet.
Jeder macht seine Erfahrungen, aber meine decken sich damit nur teilweise:
Die Verarbeitung der "günstigeren" Les Pauls (sämtliche Studio- und Tribute-Varianten) finde ich auch ausbaufähig und mit Ausreißern (vor allem nach unten) zu dem relativ günstigen, aber absolut gesehen doch gehobenen Preis nicht in Ordnung.
Was den Klang anbelangt: Natürlich ist das immer auch ein Stück weit subjektiv, aber was ich bemerkenswert finde ist, dass (in meinen Ohren) auch die günstigen Gibsons ausgezeichnet klingen. Ich muss natürlich wissen, was ich möchte: Eine Fernost-Gitarre kann in der Preisklasse einer Gibson Les Paul Studio durch mehr Optionen einen vielseitigeren Sound bieten (die bessere Verarbeitung sowieso, s.o. - anderes Thema) und - je nach gusto - kann sie auch besser klingen, aber letzteres hat sich bei mir (fast) nie eingestellt.
Ich habe bei manch einer Les Paul Studio gedacht, wer da wohl (k)eine Endkontrolle gemacht hat. Poti wackelt, Lack teilweise unsauber, Mechanik leicht schief, ... - Alles Sachen die eigentlich nicht sein sollten. Und das bei Gitarren zwischen 650 und 1200€.
Aber der Klang hat mich eigentlich immer überzeugt. Nicht als feingeistiger HiFi-Sound, aber auch die günstigen Les Pauls klingen meiner Meinung nach einfach. Druck ist da, trotzdem differenziert, der Ton hat "Tiefe".
Viele sagen an dieser Stelle "Mojo" oder "Voodoo". Aber ich weiß aus Gesprächen, dass ich mit diesem Eindruck nicht alleine bin. Habe ich schon einen Blindtest gemacht? Nein.
Aber letztlich ist es doch auch egal, Musik ist doch vor allem Psychologie: Ich GLAUBE nicht, dass es nur an dem Markennamen liegt, dass ich den Klang sehr mag. Ich kann es nicht nach wissenschaftlichen Kriterien ausschließen. Aber es funktioniert einfach: Mich hat kaum mal eine Gibson in einem Marshall enttäuscht. Ich bin kein blinder Markenkäufer, meine Hauptgitarre war über die längste Zeit meines Gitarristendaseins eine Yamaha RGX820 - super Gitarre. Meine Gibson Les Paul Traditional sind weniger vielseitig, aber klingt viel, viel lebendiger. Die ist zwar deutlich teurer gewesen, aber das gilt in geringerem Maße auch schon für eine Studio Faded.
Wenn man bei der Verarbeitung bereit ist, ein dickes Fell zu haben würde ich jederzeit Les Paul Studios / Tributes oder auch SG Specials empfehlen!