
lucy_guitar
Registrierter Benutzer
Hätte Gibson wirklich diese hohen Qualitätskriterien, die hier von einigen ins Feld geführt werden, dann wäre der entsprechende Zubehörmarkt ja quasi tot oder zumindest obsolet. Doch das Gegenteil ist der Fall. Warum werden denn von Anbietern wie Crazy Parts oder allerorten auf Ebay gematchte Poti-Sätze angeboten, warum gibt es einen schier unüberschaubaren Markt an Ton-Kondensatoren (für Gibson, Fender etc.). Ich kenne in meinem Umfeld kaum einen Gitarristen, der nicht das heute übliche Gison-wiring hin zum traditionellen 50s-wiring geändert hätte und die Gibson-Potis und -Kondensatoren gleich mit entsorgt hat. Ich besitze selbst fünf Gibson Les Paul aus den Jahren 1973 bis 2001 sowie eine 2005er SG und hatte in den letzten Jahren noch ein paar Gibson-Gitarren mehr. Unmodifiziert blieb fast keine davon. Warum? Nicht weil ich der Bastel-Freak bin - im Gegenteil, ich bin im Grunde ein Originalitätsfetischist. Aber es liegt eben vieles im Argen. Ich habe Poti-Toleranzen (bei den Originalpotis!) von über 50 Prozent erlebt, musste feststellen, dass werksseitig der outputstärkere Pickup an der Halsposition statt in der Stegposition verbaut war - die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Wenn Gibson mir nun die Möglichkeit nimmt, diese Fehler/Mängel oder auch nur geschmacklichen Unverträglichkeiten schnell und unkompliziert zu beheben, dann halte ich es für angebracht, diese Bevormundung zu kritisieren. Außerdem: Wenn Gibson wirklich aus der Vergangenheit lernen würde (nein, das tun sie m. E. nicht), dann sollten ihnen die Verirrungen mit Moog-Elektronik der frühen 80er Jahre (da waren auch schon mal Platinen am Werk), deren Erfolglosigkeit (damals auf dem Neumarkt ebenso wie heutzutage auf dem Vintage-Markt) zeigen, dass man oft besser beraten ist, wenn man den Wünschen der (ja, oftmals konservativen) Klientel folgt als sie mit fragwürdigen Neuerungen mit dem zweifelhaften Verweis auf angebliche Verbesserungen zu bevormunden. Eine Firebird II mit Moog-Platine von 1981/82 will heute niemand, die Teile werden viel geringer bewertet als fast jedes andere Firebird-Modell. Gibson hat als Traditionshersteller einfach eine andere Mission beim Kunden, also bei uns Gitarristen, als andere Hersteller mit der "Gnade der späteren Geburt". Gibson Robot, Dark Fire - teure Experimente ohne echtes Käuferinteresse. Wenn - wie von morrow vorgetragen - die Platinenlösug sogar noch teurer bzw. aufwändiger ist als die frei verdrahteten Potis, dann ist dieser Mehraufwand schlichtweg an der falschen Stelle investiert. Die Mehrzahl der (treuen) Gibson-Kunden würden einen Satz ordentlich gematchter und sauber handverlöteter Potis ab Werk jeder "fortschrittlichen" Platine vorziehen.
Wenn Gibson mir nun die Möglichkeit nimmt, diese Fehler/Mängel oder auch nur geschmacklichen Unverträglichkeiten schnell und unkompliziert zu beheben, dann halte ich es für angebracht, diese Bevormundung zu kritisieren. Außerdem: Wenn Gibson wirklich aus der Vergangenheit lernen würde (nein, das tun sie m. E. nicht), dann sollten ihnen die Verirrungen mit Moog-Elektronik der frühen 80er Jahre (da waren auch schon mal Platinen am Werk), deren Erfolglosigkeit (damals auf dem Neumarkt ebenso wie heutzutage auf dem Vintage-Markt) zeigen, dass man oft besser beraten ist, wenn man den Wünschen der (ja, oftmals konservativen) Klientel folgt als sie mit fragwürdigen Neuerungen mit dem zweifelhaften Verweis auf angebliche Verbesserungen zu bevormunden. Eine Firebird II mit Moog-Platine von 1981/82 will heute niemand, die Teile werden viel geringer bewertet als fast jedes andere Firebird-Modell. Gibson hat als Traditionshersteller einfach eine andere Mission beim Kunden, also bei uns Gitarristen, als andere Hersteller mit der "Gnade der späteren Geburt". Gibson Robot, Dark Fire - teure Experimente ohne echtes Käuferinteresse. Wenn - wie von morrow vorgetragen - die Platinenlösug sogar noch teurer bzw. aufwändiger ist als die frei verdrahteten Potis, dann ist dieser Mehraufwand schlichtweg an der falschen Stelle investiert. Die Mehrzahl der (treuen) Gibson-Kunden würden einen Satz ordentlich gematchter und sauber handverlöteter Potis ab Werk jeder "fortschrittlichen" Platine vorziehen.