Korgun schrieb:
Naa,..nicht unbedingt, ich finde diese "bloß keine Schmerzen - Spielart" ein bisschn albern. Man muss nur unterscheiden können, ob es schmerzen sind, die aufgrund von ungewohntheit und anstrengung kommen, oder aufgrund von falscher technik oder wirklich zu extremer überbelastung. Jeder Sportler treibt sich selber immer ein Stückchen über seine (Schmerz)Grenze hinaus, bei Gitarristen nicht anders. Und das mit "bloß nix anspannen" na wie soll sie das Plek denn sonst bewegen? Durch gut zureden?! Um den Körper zu bewegen, muss man nunmal Muskeln anspannen. Etwas anderes sit es, wenn die Muskeln anfangen zu verkrampfen, dann sollte man logischrweise aufhören, aber ein bisschn Anstrenung und Angespanntheit ist nichts schlimmes.
Ich meinte natürlich nix anderes als verkrampfen. Man muss eben genausoviel anspannung der Muskeln zulassen, wie für die bestimmte Leistung erforderlich ist. UND DAS KANN VERDAMMT WENIG SEIN! Aber wenn er von Schmerzen redet, dann bedeutet das, er hat einen Muskel angespannt, um eine Bewegung auszuführen, und nach Abschluss der Bewegung den Muskel aber angespannt gelassen! Das führt immer zu Schmerzen, und das ist der Grund, warum ein Anfänger auch noch keine Kontrolle hat. Jeder spannt unnötig an. Aber es ist gut zu wissen, dass das Üben unter anderem darauf hinauslaufen sollte so wenig wie möglich zu verkrampfen.
Tip Nr. 1 ist wirklich, zunächst sehr langsam zu spielen und genau jede Bewegung zu analysieren, unnötige Verkrampfungen zu vermeiden, und gute Bewegungsabläufe weiterzuverfolen und ins Gehirn einzubrennen. Dann langsam mit einer GUTEN TECHNIK die Geschwindigkeit steigern. Wenn du verkrampfst spielszt du vielleicht schnell, aber nicht schön.
was guitareddie geschrieben hat kann ich eigentlich nur unterschreiben.
Ich möchte aber noch was zum Thema Plekanschlag ausm Handgelenk oder aus dem Unterarm sagen. Seid euch bewusst, dass ihr mehrere Möglichkeiten habt, und dass alle einen unterschiedlichen Klang und ein anderes Feeling erzeugen.
Also welche Bewegungen kann ich überhaupt ausführen um das Plek zu bewegen? Ich kann das Handgelenk bewegen, ich kann den kompletten Unterarm bewegen, ich kann aber auch den Unterarm um seine eigene Achse drehen (als würde man einen Schlüssel im Schloss umdrehen). Außerdem, und nicht zuletzt kann ich die Finger (also Daumen oder Zeigefinger) bewegen. (Zum letzteren kann ich sagen, dass es für die Kontrolle sehr hilfreich sein kann, wenn man sich beim Downstroke einfach mal voll auf den Daumen konzentriert und beim Upstroke auf den Zeigefinger).
Wir haben also viele Möglichkeiten, und meistens werden diese Bewegungen gemischt (zb. 60% Handgelenk, 20% Unterarm, 10% Unterarm drehen). Hier sollte man auch variieren können. Würde man immer nur dieselbe Bewegung ausführen, dann kann man nicht sehr abwechslungsreich spielen. Aber natürlich kann man auch nur aus dem Handgelenk spielen, gibt eben wieder nen anderen Klang.
Und jetzt was essentielles. Der Saitenwechsel sollte nur aus einer Unterarmbewegung erfolgen und NICHT aus dem Handgelenk. Also ich spiele 4 Töne auf der E-Saite, meinetwegen aus dem Handgelenk, jetzt wechsle ich zur A-Saite und dazu beweg ich den kompletten Unterarm ein ganz kleines bisschen nach unten. Warum nicht einfach das Handgelenk ein bisschen weiter nach unten bewegen und den Arm einfach so lassen? Wechsel mal von der E-Bassaite auf die hohe e-Saite nur aus dem Handgelenk. Das ist eine extrem uneffiziente Bewegung. Außerdem ändert sich dadurch der Winkel der Hand zu den Saiten so stark, dass man komplett anders spielen müsste um einen ähnlichen Anschlag zu bewahren. Wenn man sich mal darüber bewusst wird erscheint das ganz logisch. Wenn ich nur den Unterarm bewege (also Unterarm und Hand als Ganzes), dann bleibt der Winkel der Hand relativ gleich, und vor allem die Bewegung der Hand muss sich auf der neuen Saite nicht wirklich ändern. Das bringt einen viel gleichmäßigeren Sound. Ich bin mir sicher, dass die wenigsten sich darüber bewusst sind. Ich hab das früher immer falsch gemacht, und musste mich erstmal umgewöhnen, denn nun muss ja dem Untererarm eine präzise Bewegung eintrainiert werden.
Dafür ist folgende Übung geeignet. Das Plek einfach mal auf die E-Saite auflegen. Nicht spielen, also Hand gar nicht bewegen, Hand und Unterarm bleiben zueinander gleich während der Übung (gerade). Jetzt mit einer Bewegung des Unterarms das Plek auf die nächste Saite bewegen (ganz langsam). Usw, bis man auf der e-Saite angekommen ist. Und nun wieder zurück. Das kann man ruhig öfter mal in seinen Übungsplan miteinbeziehen.
Wer noch weiter über alles was mit Spieltechnik zu tun hat philosophieren will dem kann ich nur das Forum von
http://www.guitarprinciples.com/index.html empfehlen. Die Seite ist von dem Buch The Principles of Corrct Practice for Guitar, das sozusagen die Bibel für Spieltechnik ist. Hab in dem Buch und dem Forum unzählige Tips erhalten, schon allein, weil alles bis ins kleinste Detail erklärt wird.
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