Ich "übersetze" deinen Deal mal in mein persönliches Umfeld...
ich habe vor Jahren einem meiner besten Freunde seine handgebaute '79er oder '80er US-Charvel abgekauft, als er Geld brauchte. Diese Gitarre spielte insofern innerhalb unserer Freundschaft eine Rolle, als wir beide damals beim Händler waren, als der diese Schönheit gerade aus den USA geliefert bekam und vor unseren Augen auspackte.
Als der Koffer aufging war es um meinen Kumpel und mich geschehen, wir wollten beide das Teil haben
.
Problem: die kostete damals 5.500 DM
, die wir beide nicht cash hatten. Also ging das Geld-verdienen-und-schnell-ansparen los. Mein Kumpel hatte damals schon einen gut bezahlten Job bei der Stadt, ich war gerade 2,5 Jahre als Jung-Profi unterwegs und verdiente deutlich schlechter (und unregelmässiger
).
Um es kurz zu machen: trotz 3/4-Takt-Nuttenjobs auf Weinfesten (die ich nur für die Charvel gemacht habe), hatte mein Freund die Kohle schneller zusammen.
Das Teil wurde von ihm dann auch mehr als 10 Jahre exzessiv "besessen" und ziemlich angerockt. Als er sie mir dann später anbot, war es nicht mehr die Schönheit, gesamte Hardware angelaufen etc., aber die Substanz und der Sound waren immer noch 1A.
Ich habe ihm für die Gitarre bewusst mehr als den damaligen Marktwert gegeben, ausserdem war/ist Bestandteil unseres Deals, dass er sie zum gleichen Preis zurückkaufen kann, wenn ich die Charvel wieder verkaufen möchte.
Fazit: hier würde ich auch heute den gleichen Preis machen, da auch eine klare Abmachung unter Freunden getroffen wurde.
Zweiter Fall:
ich habe vor ein paar Jahren wirklich für GANZ kleines Geld eine phantastische Epiphone Sheraton von einem Fremden gekauft. Diese Sheraton scheint ein positiver Ausreisser bez. ihrer Qualität zu sein, wie auch immer, diese Epiphone würde ich auch nicht für 2.000 verkaufen, da wir uns gesucht und gefunden haben.
Aber rein hypothetisch: würde ich sie an den ursprünglichen Eigentümer verkaufen wollen, wäre der aktuelle Marktpreis die Mindestmarke.
LG
RJJC