Geschwindigkeit in Song wechseln

  • Ersteller samprime
  • Erstellt am
Unser Drummer kam einmal zu einem kleinen Gig zu spät- und wollte dann auch noch früher los als der geplante Gig lang war, weil er rechtzeitig zum Geburtstagsabendessen seiner (sehr dominanten) Freundin dabei sein wollte/musste.
So spielte er nicht nur jedes Stück deutlich schneller, sondern die letzten 3 Nummern in einem Affenzahn... und die Menge fand die drei letzten Stücke am tollsten 🤪

Ein Song lebt doch von seiner Eigenständigkeit/Lebendigkeit und wenn einem der Song sagt, beginne etwas langsamer bei 75bpm und im Refrain brauchts den Wechsel auf 110bpm, dann ist das auch völlig okay. Dann ist ein Song wie er eben nun mal ist und wie er es braucht. Völlig okay.

Wenn es allerdings um Timingstabilitäten, bzw. direkte Vorgaben inkl. Tempiwechsel geht und der Drummer hierfür einen flexiblen Clicktrack braucht, macht sich für diesen Zweck auch ganz wunderbar eine ganz simple Drummachine, in der einem das Rim oder Clave in einem vorprogrammierten Arrangement/Song um die Drummerohren klickt. Da brauchts keine 1,2,3,4 aus der DAW ;-)
 
Also es gibt sicherlich keine Regel, dass ein Song in einer festen Geschwindigkeit sein muss. Ich möchte nochmal den Aspekt aufgreifen, unterschiedliche Parts in einem Songs mit einem individuell angepassten Tempo zu spielen, also subtilere Änderungen als double/half-time oder ternäre/binäre Umdeutung, eher so z.B. Richtung +/- 10% um einen gewünschten Effekt zu erzielen, sei es betont heavy in Breakdowns oder Tempo etwas anziehen um mehr Energie zu transportieren. Sprich das Tempo muss nicht zwangsläufig nur anziehen, sondern kann durchaus auch wieder nachgeben, wodurch Songs gewissermaßen "atmen", was mit einem zu starren Clicktrack und Perfektionsanspruch leider verloren geht.

Ein gutes Beispiel wäre hier Slayer - South of Heaven, aber bei vielen (älteren) Metalproduktionen ist das ähnlich zu hören:



Andere Anspieltips aus dem Metalbereich wären hier Amorphis - Lost Name of God oder Blind Guardian - Battalions of Fear, teilweise springt das Tempo in einzelnen Riffs kräftig rauf und runter, und zwar zu konsistent um zufällig zu sein. Und das teils ohne Computer oder Click, einfach nach Gefühl :cool:
 

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