Geschwindigkeit in Song wechseln

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samprime
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Moin,
Weiß nicht ob das jetzt das passende Thema hier ist, schreibe jetzt einfach mal hier rein. Und zwar frage ich mich, ob ein Song durchgehend die gleiche Anzahl an bpm haben muss. Es geht hier um eigene Songs die wir in der Band spielen und wenn mans spielt denke ich da nicht groß nach, spiele so wie es sich gut anfühlt. Als ich dann das Intro aufgenommen habe, habe ich mal ein Metronom mit 75 bpm eingeschaltet, damit auch wenn ich so den Takt halten kann wirklich alles perfekt ist. Spiele ich aber den folgenden Chorus mit 75 bpm, ist der deutlich langsamer als er sein soll. könnte ich zb für den part das metronom auf 100 bpm stellen oder wäre das ein nogo. wie gestaltet man einen geschwindigkeitswechsel in einem Song?
 
Eigenschaft
 
Geschwindigkeits wechsel kommt in zahlreichen Songs vor. Ebenso Geschindigkeitsschwankungen, meistens zur schnellern Seite.

Deine Frage zum Metronom verstehe ich nicht. Hat das etwas mit Deinem DAW zu tun?
 
Nicht direkt mit dem Daw. Das Metronom habe ich nur an damit die Geschwindigkeit genau gehalten wird, bzw wenn ich etwas zusammenschneide und neu aufnehme weiß welche Geschwindigkeit ich vorher gespielt habe. Die Frage ist jz ob ich dann beim schnelleren Part das Metronom von 75 auf zb 100 bpm stellen kann.
 
Danke, dennoch bin ich etwas verwirrt:
Spiele ich aber den folgenden Chorus mit 75 bpm, ist der deutlich langsamer als er sein soll.

Die Frage ist jz ob ich dann beim schnelleren Part das Metronom von 75 auf zb 100 bpm stellen kann.

Also, wie ist es denn, oder besser, wie sollte es für Dein Empfinden sein?
  • Intro (75 bpm)
  • chorus (100 oder 50 bpm) ?
  • weitere (??? bpm) ?
 
Mein alter Schlagzeuger wurde in lauten Parts immer schneller und in leisen für gewöhnlich langsamer :)... auch wenn er das natürlich gar nicht sollte.

Grundsätzlich spricht aber auch nichts dagegen in einer Komposition GEWOLLT das Tempo zu variieren. Beliebtes Beispiel: Stairway to heaven; da ändert sich bei der Studioversion eigentlich durchgehend das Tempo - das Stück wird von Strophe zu Strophe immer schneller (hier hat sich mal jemand die Mühe gemacht, das nachzuvollziehen).

Grundsätzlich kann man das also machen. Man erziehlt halt einen gewissen Effekt durch Geschwindigkeitsveränderungen.
Und grundsätzlich kann man Tempiwechsel natürlich im Klick festlegen oder der Drummer ist variabel genug um das selbst nachzuhalten.
 
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Es gibt keine Gesetze. Mach, was du für deine Musik am besten findest. Wenn der Chorus bei 100 bpm besser ist, dann mach das so!
 
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Bin da absolut bei @JanekA

Erlaubt ist, was gefällt, mach's einfach so, wie es dir zusagt. Ich würde beim Tempowechsel im Song drauf achten, dass es wirklich einen scharfen Übergang gibt, der "gewollt" klingt und nicht einfach sich langsam das Tempo ändert.
 
Ich hab über das Thema auch schon ein wenig nachgedacht. Seit Jahren spiele ich fast ausschließlich auf Click, finde das auf Dauer aber irgendwie auch keine Lösung. :D Kommt halt aufs Genre an, würde ich sagen. Meiner Meinung nach gibt es drei grundsätzliche Varianten:
1) Das Tempo bleibt im gesamten Stück gleich
2) Es gibt plötzliche Tempoänderungen (kenn ich z.B. aus dem Hardcore/Metalcore)
3) Es gibt fließende Tempoänderungen

Bei einigen Genres kann man ziemlich klar zuordnen, was da typischerweise gefragt ist. Es gibt Musikstile, die man mit nem Click wirklich töten würde. Andere wiederum leben von der Geradlinigkeit des gleichbleibenden Tempos. Ich sehe da kein Besser oder Schlechter. Vielmehr hab ich eine Aversion dagegen, wenn jemand auf Click gespielte Musik pauschal als leblos bezeichnet und genau so wenig halt ich vom Diktat des strikt durchgehenden Metrums.

Um aber mal ganz konkret auf dein Anliegen zu kommen: Das ist ne schwierige Angelegenheit. Ich hab auch schon mal ein Lied geschrieben, das ich eigentlich wirklich gut fand, aber mehr oder weniger aufgegeben habe, weil ein und das selbe Tempo für Strophe und Chorus nicht gepasst hat bzw. ein so fauler Kompromiss gewesen wäre, dass ich den nicht eingehen wollte. Ein Tempobruch schien mir aber einfach zu plump. Da ist vielleicht die einzige Lösung, einfach zwei Lieder draus zu machen oder einen der Teile zu opfern und stattdessen einen neuen Teil zu schreiben, damit es passt.

In meiner Band haben wir vor dem Lockdown im Dezember an einem Lied gearbeitet, wo wir in etwa vor dem gleichen Problem standen. Da haben wir versucht, herauszufinden, welches Tempo in welchem Teil am besten passt. Dazu noch grundverschiedene (jeweils gute) Ideen fürs Arrangement. Wenn man sich durch diese eher zähen Entstehungsprozesse durchbeißt, kommt nicht jedes Mal ein Meisterwerk bei raus, aber manchmal lohnt es sich eben um so mehr.

Von daher: Besprecht das doch mal in der Band. Wenn alle offen genug für Experimente sind (und nicht gleich alles ablehnen weil ungewohnt), dann kann es ein bisschen dauern, aber am Ende wird das Ergebnis sicher besser, weil ihr zielgerichtet daran gearbeitet habt anstatt dess es einfach nur irgendwie "passiert" (y)
 
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Die einfachste Art einen Tempo-Wechsel in einem Stück zu realisieren ist IMO über einen "Break". So spielen wir als Band z.B. ein als Intro zu "Rocking all over the World" von Status Quo einen ersten Vers als langsamen Blues; -Break-, dann kommt das bekannte Piano-Intro und der Song im original Tempo. Erlaubt ist da was gefällt und noch "rund" klingt.
Ein schönes Beispiel ist auch von Sting "English Man in New York", wo es irgendwann auf diesen fetten Drum Beat und dann wieder zurück in den normal Song geht. Das klingt IMO sehr schön dramatisch, als wenn man tatsächlich durch die Straßen von New York geht und plötzlich aus einem Club Musik hört. Das Tempo als Band dann gemeinsam wieder zu finden ist hier schon eine Kunst... einfacher ist es, wenn nur ein Instrument mit dem neuen Tempo wieder beginnt und der Rest darauf einsteigt.
 
Wenn man mal kurz bei der Klassik vorbeischaut, kommt man an den Begriffen ritardando und accelerando nicht vorbei. Langsamer und schneller zu spielen war für die Komponisten seit jeher ein wichtiges Werkzeug. Vor allem in der Romantik findet man Werke, in denen kaum zwei Takte dasselbe Tempo haben. (Ich hatte mal versucht, aus einer Aufnahme von Schuberts Messe in G-Dur eine Phrase zu sampeln. Es war fast unmöglich, etwas zu finden, was tempostabil genug war, um es auf ein vier Takte langes Drumpattern zu legen, ohne dass es unsauber wurde...)

Tl/dr:
Probier den Tempowechsel einfach aus!
 
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Natürlich sind Geschwindigkeitsunterschiede innerhalb eines Songs kein Problem - sei es abrupt (ein Teil so, ein anderer anders) oder durch Beschleunigen / Verzögern (accelerando / ritardando). Was allerdings auch eine Möglichkeit wäre, die du ins Auge fassen könntest, wäre Double Time bzw. Half Time. D.h. der Grundpuls bleibt, ein Teil des Stücks wird aber halb oder doppelt so schnell gespielt. Also z.B. Intro mit 60 bpm und Chorus mit 120. Ist zwar ein deutlicher Unterschied zu 75 / 100, aber vielleicht für ein anderes Mal im Hinterkopf zu behalten.
 
Was allerdings auch eine Möglichkeit wäre, die du ins Auge fassen könntest, wäre Double Time bzw. Half Time. D.h. der Grundpuls bleibt, ein Teil des Stücks wird aber halb oder doppelt so schnell gespielt. Also z.B. Intro mit 60 bpm und Chorus mit 120. Ist zwar ein deutlicher Unterschied zu 75 / 100, aber vielleicht für ein anderes Mal im Hinterkopf zu behalten.
Um diesen Gedanken einmal zu erweitern: Solche Tempounterschiede könnte man auch in den Griff bekommen, indem man während des Intros auf 75 bpm die Achtel-Triolen mitfühlt und diese dann im Chorus als binäre Achtel umdeutet. Die zeitlichen Abstände zwischen 2 gedachten Triolen bleiben beim Übergang in den Chorus gleich, werden nun jedoch als anderer Zeitwert interpretiert. Das mag zunächst etwas konstruiert klingen, ist bei Verschieber-Affinen Spielarten des Jazz/Rock etc. aber nichts Ungewöhnliches.
 
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Hab mich gerade mal mit Music von John Miles beschäftigt. Startet mit 86bpm, variiert aber zeitweise zwischen 83 und 89, hat u.a. auch immer wieder einige Ritardandos drin, die das Tempoauf 60 runterbringen, wechselt dann auf einen Part mit 184bbm, wieder zurück auf 87, hat dann einen Part mit 133 und schließt mit einem Part auf 77bpm. Da kannst Du jeden Einsatz eines Metronoms vergessen. Und die haben - das merkt man alleine an den Schwankungen - damals garantiert nicht mit Metronom gespielt.
Will eigentlich sagen, dass auch extreme Temposprünge bzw. verschiedene Parts innerhalb eines Songs mit unterschiedlichen Tempi nicht abwägig sind, solange es beabsichtigt ist. Wobei die meisten Songs schon in relativ durchgehendem festen Tempo sind.
Wir haben eine lange Zeit ausschließlich mit Klick geprobt, und zwar nicht nur für den Drummer, der die größten Probleme mit dem Halten des Tempos hatte, sondern für alle gut hörbar über die Monitorboxen. Das hat letztlich der gesamten Band geholfen, timing-fester zu werden. Ich sag nur die für Viele fiese Falle von Viertel-Triolen ;)

Aber ein Metronom kann trotzdem nicht überall verwenden, selbst bei Songs mit festem Tempo nicht, z.B. wenn es Breaks gibt oder Fermaten. Bestes Beispiel: Time Warp, wo man während des Breaks nicht durchzählen kann.
 
Bei manchen DAWs kann man Geschwindigkeitswechsel im Klicktrack programmieren.
 
In den meisten DAWs solltest Du in der Lage sein, Klicktracks mit Tempo-Wechsel zu programmieren. Aber das ist was anderes als ein Metronom. Die Band müsste sich dann strickt an den Ablauf halten, ähnlich wie zu einem Backingtrack zu spielen.
 
Ich mach das immer mit Guitar Pro, gratis Alternative wäre Tux Guitar.
 
Meiner Meinung nach gibt es drei grundsätzliche Varianten:
1) Das Tempo bleibt im gesamten Stück gleich
2) Es gibt plötzliche Tempoänderungen (kenn ich z.B. aus dem Hardcore/Metalcore)
3) Es gibt fließende Tempoänderungen
Kenne alle drei Varianten aus meiner Band:

1) Tritt äusserst selten auf

2) Entweder schon beim Einzählen : Der Drummer zählt auf 120 ein, der Rest der Band spielt mit 100 los. Oder auch mitten im Stück, wenn der Gitarrero eine schwierige Griffkombination zu bewältigen hat.
Eine Abart von 2) ist, dass der Drummer auf 120 einzählt - die Sängerin auf 110,3 ändert, der Gitarrist aber 130 schöner findet (man nennt es 'ad lib', oder auch 'poly-Rythmische Variation'), kann sehr interessante klangliche Effekte bewirken.

3) Ja, das Tempo fliesst mal dahin mal dorthin... (in der Klassik nennt man das Rubato)

Es gibt auch noch eine vierte Variante:

4) Der Drummer spielt durchgehend mit 150, der Bassist legt ein, zwei Takte in einem anderen Tempo ein (z.B. 135) und versucht das in der nächsten Passage wieder einzuholen - oft dann so, dass er den Drummer überholt und wieder ein paar Takte langsam tun muss... (Nennt man dann 'Slalom')

Sonderfälle, in denen jeder ein anders Stück auf dem Notenständer liegen hat, mal aussen vor gelassen.

Hauptsache, es macht Schbass!

Grüße,

Kokopelli
 
@Kokopelli: das was Du beschreibst, sind die üblichen Temposchwankungen, wenn sich die Band nicht einig ist, oder der Drummer nicht in der Lage ist, die Band Tempo mäßig zu führen. Das ist nicht Thema dieses Threads, denn hier geht es darum, ob und wie man bewusst das Tempo in einem Song variieren kann.
 
Aus der Kombination der Themen wird doch ein Schuh draus - wenn Band und Drummer grundsätzlich "tempofest" sind, und sich alle in die Vorgabe der Rhythmusgruppe "reinsetzen", dann wird das alles problemlos machbar. So ging das ja "früher" auch - siehe Led Zep Beispiel oben, oder auch andere Classic Rock Geschichten.

Spiel nach Klick/Metronom und Quantizing bei Aufnahmen sind ja relativ neu, solche Perfektion gab es früher nur selten (und manch einer wird argumentieren dass damit auch ein Teil Feeling verloren geht). Wichtig ist, dass es geplant ist, allen gleich klar, und alle das auch hinbekommen - sonst fliegt der Song aus der Kurve.

Erlaubt ist, was gut klingt und gefällt - man muss es halt gekonnt umsetzen, und immer wieder üben. Vor dem Hintergrund, das ganz viele Bands nicht mal so Klassiker wie "Highway to Hell" richtig (ein)zählen können, ist manchmal aber weniger mehr ... lieber "alle gemeinsam auf der 1" oder "die 2 und 4 geben den Beat vor" als "hmm ja so eiert das etwas rum". Viele sehr groovige und funky Stücke haben ein ziemlich straightes Tempo...
 

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