Ein sängerischer "Geschlechterkampf" war auch nicht in meinem Sinne.
Die klassische Stimmeinteilung macht in der U-Musik nur begrenzt viel Sinn. Aber sie hilft doch - und mir ist das wichtig - den Jungs die hier schreiben klar zu machen, dass nur wenige von ihnen Tenöre sind (oder wollt ihr das bestreiten?) und sie sich wirklich mit dem was sie singen wollen eher plagen.
Ein bißchen empfinde ich diese Höhenjagd so, als ob jedes Mädel, das sich hier anmeldet die "Königin der Nacht" in vier Wochen singen lernen will.
Ja, ich weiß... *so* hoch ist das was die Jungens wollen gar nicht.
Aber meint ihr nicht, dass es wichtiger ist, die eigene Stimme erst mal akzeptieren zu lernen? Und wenn man die eigene Stimme akzeptiert hat, das Beste rauszuholen?
...wie an anderer Stelle geschrieben: ich wollte alles sein, aber bloß nicht hoher, lyrischer Mezzo mit Koloraturlage (nur Koloratursopran wäre noch schlimmer gewesen!)
Hätten meine Lehrerinnen mich so murksen lassen, wie ich wollte um meine Lieblingssongs zu singen, hätte ich heute immer noch keine andere Stimme als damals, als ich den Unterricht angefangen habe.
Inzwischen weiß ich, wie ich das alles technisch nehmen kann. Ich bringe einen stählernen, harten Klang in Lagen, die ich früher nur brüllen konnte.
Und: Transponieren heißt für mich nicht, es mir leicht zu machen. Durch Transpositionen erreiche ich eben ein Klangbild, das dem des Vorbildes sehr viel näher kommt, als wenn ich es blind nachbrülle.
Und dieses Verständnis würde ich gerne bei unseren Mitstreitern wecken: Dass ein Ganzton nicht heißen muss, dass der Song nicht mehr klingt, sondern dass er möglicherweise erst dann *richtig* klingt.