Gesangsunterricht aufnehmen?

Davon mal abgesehen, daß eine solche Situation nicht eintreten wird (siehe Bell*) - solche Streitereien wären ja auch nicht gerade eine brauchbare Basis für nutzbringenden Unterricht - zahlt der Schüler zwar, aber deshalb gehört ihm noch nicht der Inhalt bzw. die Rechte daran. Ich bin kein Anwalt, aber man darf auch nicht in ein Konzert/ins Kino gehen und die Videokamera aufbauen, obwohl man die Karte bezahlt hat. Hätte der Schüler die Rechte an dem, was ich ihm in der Stunde erzähle, könnte er mir ja auch verbieten, es einem anderen Schüler zu erzählen :gruebel:.

Aber solche Gedankenspielereien sind natürlich Unfug, denn ein guter Lehrer sollte in erster Linie Interesse daran haben, daß der Schüler möglichst gute Fortschritte macht - und wenn das Aufnehmen der Stunde dabei hilft, sollte dem nichts im Wege stehen. Einen Lehrer, der einem die Aufnahme verbietet, würde ich nicht mehr aufsuchen - und ein Schüler, der die Stunde insgeheim aufnimmt, ohne mich zu fragen, braucht nicht mehr wiederzukommen. Das ist eine Frage des Anstands.
 
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Ist es nicht albern, über irgendwelche Rechtsstatus zu debattieren? Es gibt Lehrer, die tun es prinzipiell, welche, die es auf Nachfrage tun und solche, die es strikt ablehnen. Was man davon hält, ist doch jedermanns eigene Sache.
 
Ich weiss gar nicht, was ihr habt :gruebel: Ich finde diese Frage nicht absurd. Vllt habe ich es ein bisschen unglücklich formuliert: Mit dem "wie das rechtlich wäre, wenn es hart auf hart geht" meinte ich nicht, dass der Schüler gleich zum Anwalt rennen soll, wenn der GL "njet" sagt :D Dass damit dann jede weitere fruchtbare Zusammenarbeit für alle Zeiten vom Tisch wäre, ist ja klar! Aber wenn z.B. allgemein bekannt wäre, dass der zahlende Schüler das Recht hat, seine Gesangsstunden aufzunehmen, wüssten alle GL, dass sie das grundsätzlich nicht verbieten dürfen (und wenn es zum allgemeinen Usus wir, aufzunehmen, fänden sie mit der Zeit auch gar keine Schüler mehr, die einverstanden sind, auf eine Aufnahme zu verzichten).

Weil ich gemerkt habe, dass ich, seit ich den GU aufnehme exponetiell schneller vorwärtskomme im Vergleich zu früher (zugegeben das hängt zu einem sehr grossen Teil auch mit dem GL-Wechsel zusammen ;) ), finde ich es absolut essentiell, dass der Unterricht aufgenommen werden kann! Und ich weiss, dass das nicht nur mir so geht!

Ich denke nicht, daß es zu so einer Situation überhaupt jemals kommt.

Ich denke das kann es schon.
Nicht überall ist die Auswahl an einigermassen brauchbaren Lehrern riesig, wenn davon dann noch einige das Aufnehmen verbieten (kann ja auch mal ein Lehrer der sonst o.k. ist was dagegen haben), wirds eng...

An den Unis ist man den Lehrern wahrscheinlich mehr oder weniger auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, aber da die meisten wohl zu Privatlehrern gehen....

Wenn man, als Beispiel, beruflich klassischen Gesang studiert, macht man das wohl öfter an einer MHS als privat und da hat man, wie du ja auch sagst, kaum eine Wahl was den Prof anbelangt. (Bei uns gibt es zum Glück zwar noch die Alternativmöglichkeit einer fundierten und strukturierten professionellen Gesangsausbildung, wo man einen gewisse Wahlmöglichkeit beim Lehrer hat, aber das ist glaub in anderen Ländern so nicht möglich.)

aber man darf auch nicht in ein Konzert/ins Kino gehen und die Videokamera aufbauen, obwohl man die Karte bezahlt hat.

Finde nicht, dass man das vergleichen kann. Konzert/Kino: da bezahlst du, damit du dich für 1-2 Stunden amüsieren kannst, fertig.

Beim GU aber geht es darum, dass man möglicht effizient und gut singen lernt und das tut man nur, wenn man zwischen den Stunden vernünftig an seinem Gesang arbeiten kann. Das wiederum kann man aber nur, wenn man noch weiss, was man in der Stunde gemacht hat. Wenn du in der Stunde aber alles aufschreiben müsstest, bist du mehr am notieren als am singen, also einzig gute Möglichkeit: aufnehmen!

Auch: Wenn ich sonst einen Kurs, Schulung etc besuche, der zudem noch sehr teuer ist, erwarte ich, dass ich brauchbare Unterlagen dazu bekomme. Beim Singen lernen kann der GL dir aber nicht zum voraus Unterlagen zur Stunde zusammenstellen, weil er ja nicht bis ins Detail planen kann, was er mit dir machen wird, also, wenn du was "Nachhaltiges" von der Stunde willst: aufnehmen!

Hätte der Schüler die Rechte an dem, was ich ihm in der Stunde erzähle, könnte er mir ja auch verbieten, es einem anderen Schüler zu erzählen

So ist das natürlich nicht gemeint ;). Der Schüler hat selbstverständlich nicht "die Rechte daran", aber das Recht, den Inhalt der Stunde sozusagen mit nach Hause zu nehmen.
 
Nicht überall ist die Auswahl an einigermassen brauchbaren Lehrern riesig, wenn davon dann noch einige das Aufnehmen verbieten (kann ja auch mal ein Lehrer der sonst o.k. ist was dagegen haben), wirds eng...

Das schon. Nur hat singen lernen auch sehr viel mit Vertrauen zu tun. Und für mich wäre ein/e GL, der zwar von mir Vertrauen erwartet, sogar erwarten muss, weil sonst GU so gar nicht funktioniert, nicht der/die richtige GL, wenn nicht genügend Vertrauen in mich da ist, dass ich die Stunde aufzunehmen darf. Natürlich gehört dann auch seitens der Schüler genügend Anstand her, die Stunden auch für sich zu behalten oder ggf zu fragen, wenn man einen Teil veröffentlichen will.

Wenn einer der beiden Teile mit der Brechstange Justiz anrücken muss, ist das Verhältnis imho eh schon so gestört, dass ein vernünftiger GU nicht möglich ist.
 
Sehe ich genauso. Zu einem Lehrer, der es mir verbietet, würde ich nicht gehen - auch wenn der nächste 100km weit weg sitzt. Wie soll denn da eine Vertrauensbasis entstehen? Aber das ist ja keine rechtliche Frage. Da der rechtliche Aspekt aber angestoßen wurde, würde ich vermuten, daß ich als Lehrer die Rechte an dem besitze, was ich von mir gebe - also insofern die Aufzeichnung verbieten könnte.... Aber nochmal: zu einem solchen Fall wird es nicht kommen.
An einer MHS sieht es anders aus, da ist man halt ausgeliefert und muß sich an das halten, was auch immer einem vorgesetzt wird. Umgekehrt könnte man dort sicher auch so einiges unbemerkt mitschneiden, um zu Hause damit lernen zu können - man darf sich nur nicht erwischen lassen ;)
 
moniaqua und sing-it.de

Was das Vertrauen betrifft: da habt ihr natürlich vollkommen recht! Das muss, auch was das Aufnehmen betrifft, 100%ig und gegenseitig sein. Für mich heisst das: ebenso selbstverständlich wie es ist, dass ich die Stunde aufnehmen darf, ist es, dass ich diese Aufnahme absolut niemandem sonst zeige! Na, gut, die allernächsten Familienangehörigen werden es wohl mitbekommen wenn ich die Stunde dann aufarbeite, aber die interessiert es i.d.R. ja eh nicht so sehr ;) Aber sonst, auch wenn meine GL mir das nie verboten hat (und es sie gut möglich gar nicht stören würde): weder die nette Ensemblekollegin noch der Duettpartner (beide mit anderen GL`s und vllt sehr interessiert, wie bei mir eine Stunde verläuft) würden je so eine Aufnahme zu hören kriegen. Mündliche Schilderungen jederzeit und wenn sie wollen, dürfen sie bitte gern mal in einer Stunde live dabei sein, aber eine Aufnahme: nein!

Mit einem GL, der mir das Aufnehmen verbietet, dessen Stunden ich ansonsten aber gut finde würde ich erst mal sprechen und versuchen heraus zu finden, wo das Problem für ihn liegt. Wenn das nichts bringt, dann war es das halt :mad:
Aber: auch ein GL der es bis anhin verbot, sollte doch etwas lernfähig sein :gruebel: und merken, das ihm nichts schlimmes passiert, wenn die Schüler den Unterricht aufnehmen. Und schliesslich, wie glaub schon jemand gesagt hat: das wichtigste Anliegen eines guten GL sollte doch sein, dass seine Schüler auf optimale Weise vorwärtskommen!
 
Was das Vertrauen betrifft: da habt ihr natürlich vollkommen recht! Das muss, auch was das Aufnehmen betrifft, 100%ig und gegenseitig sein. Für mich heisst das: ebenso selbstverständlich wie es ist, dass ich die Stunde aufnehmen darf, ist es, dass ich diese Aufnahme absolut niemandem sonst zeige!

Das kann man doch gar nicht kontrollieren.
Mir bereitet das aber weiß Gott keine schlaflosen Nächte. Ich bin ziemlich sicher, daß Aufnahmen von meinem Unterricht schon einigen Leuten vorgespielt wurden, die ich gar nicht kenne, aber ich habe nichts zu verbergen und frag da auch nicht weiter nach bzw. es ist mir ziemlich schnuppe, wer die sonst noch hört.

Das Krasseste, was ich selbst mal erlebt habe, war eine Lehrerin, die mir allen Ernstes eine schriftliche Verpflichtung abverlangen wollte, keine Inhalte aus ihrem Unterricht weiterzugeben. So, als ob Gesang eine Geheimnikunst sei und nur sie den Zaubertrank besäße, kam mir das vor. Ich fand es total albern und habe das Weite gesucht. Aber nicht ohne sie vorher zu fragen, was denn passieren würde, wenn ich mich mal verplappere. Anzeige ? Gerichtsverfahren ? Manche Gesangslehrer sind schon ein bißchen paranoid, finde ich.
Außerdem bleibt es doch gar nicht aus, daß man sich mit anderen Sängern austauscht und da muß man auch über seinen GU sprechen dürfen bzw. Aufnahmen vorspielen können.
Ich denke, die Instrumentallehrer würden über so eine Geheimniskrämerei nur den Kopf schütteln, oder ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann man doch gar nicht kontrollieren.

Nein, kontrollieren kann man es nicht. Ich persönlich mache es einfach nicht. Resp. wenn ich es mal machen möchte, würde ich die GL sicher vorher fragen, ob es für sie o.k wäre (was ich im Prinzip sogar annehme: siehe unten)


Mir bereitet das aber weiß Gott keine schlaflosen Nächte. ....aber ich habe nichts zu verbergen und frag da auch nicht weiter nach bzw. es ist mir ziemlich schnuppe, wer die sonst noch hört.

Ich denke das wäre bei meiner GL genau so. Jemand der von sich mit Überzeugung sagen kann, dass sein Unterricht gut ist, wird viel weniger dagegen haben, als jemand der weiss, das er nicht das leistet, was er eigentlich könnte. Trotzdem kann es auch da immer Leute geben, die aus irgendwelchen, ev. auch mal schwer nachvollziehbaren, Gründen nicht wollen, dass eine solche Aufnahme ohne ihr Wissen ihnen unbekannten Personen gezeigt wird. Ich hätte kein Problem, das zu akzeptieren.

So, als ob Gesang eine Geheimnikunst sei und nur sie den Zaubertrank besäße, kam mir das vor.

Das ist glaub gar nicht so selten. Gibt diverse GL die machen ein riesen Brimborium um ihren absolut einzigartigen neuartigen Unterricht :rolleyes: und vergessen scheinbar völlig, dass Singen lernen zu einem bedeutenden Teil nur gutes altes Handwerk ist, das zwar aus verschiedenen Blickwinkeln angegangen werden kann, aber zum Schluss immer wieder aufs ca. gleiche hinaus läuft.

Außerdem bleibt es doch gar nicht aus, daß man sich mit anderen Sängern austauscht und da muß man auch über seinen GU sprechen dürfen bzw. Aufnahmen vorspielen können.

Darüber sprechen sowieso! Wer das verbietet, der hat tatsächlich ein Problem der gröberen Art :D. Eine Aufnahme mit der Stimme drauf ist aber schon noch ein bisschen anders. Obwohl: ein Gesangslehrer der ja auch Sänger ist, sollte sich gewöhnt sein, dass seine Singstimme von vielen Leuten immer wieder gehört wird, da muss man sich schon fragen, weshalb er dann bei der Sprechstimme ein Problem damit hat :gruebel: Also vermutlich doch eher andere Gründe...;)
 
Update: Es wurde ein Zoom H1. Bislang war ich noch nicht im Unterricht damit, bin aber nach kurzem Test zuhause super zufrieden damit. Ich klinge besser als auf dem Handy ohne was dazu zu tun, ist ja auch schön :)
 
Kann mir jemand sagen, wie hoch ich die Aufnahmequalität einstellen soll? Kann ja nicht jedes Mal eine Aufzeichnung mit 1GB starten wie heute ;-) Andererseits möchte ich die bestmögliche Qualität erreichen... Wie gross sind denn da die Unterschiede, auch zwischen WAV und MP3?
 
Kann mir jemand sagen, wie hoch ich die Aufnahmequalität einstellen soll? Kann ja nicht jedes Mal eine Aufzeichnung mit 1GB starten wie heute ;-) Andererseits möchte ich die bestmögliche Qualität erreichen... Wie gross sind denn da die Unterschiede, auch zwischen WAV und MP3?

Welches Format du wählst, hängt davon ab, was du hinterher mit der Datei vorhast.

WAV ist zwar am verlustärmsten, solltest du aber nur dann benutzen, wenn die Tracks zB in einem Studio weiterverarbeitet werden sollen. Audio-Software bevorzugt WAV und durch das nachträgliche mehrfache Umwandeln entstehen weitere Qualitätsverluste.

Der Klangunterschied ist ansonsten für das normale Ohr unerheblich. Schließlich werden auch kommerzielle, professionelle Produktionen in den Download-Portalen als MP3 angeboten.

Zum Aufnahmen deiner Gesangsproben und Unterrichtseinheiten ist also MP3 das passende Format. Und da WAV die zehnfache Datenmenge benötigt, wäre das ohnehin nicht praxistauglich. Da müsstest du ja nach jeder Unterrichtsstunde deine SD-Card wechseln.

Als Einstellung in deinem Zoom halte ich 44.100 Hz bei 128 -192 kbit/s als völlig ausreichend. So ist es glaube ich auch standardmäßig voreingestellt. Bei Bedarf kannst du die Bitrate höher stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Antipasti für deine Erklärung. Dann werde ich künftig MP3 mit hoher Qualität wählen :)

---------- Post hinzugefügt um 10:09:03 ---------- Letzter Beitrag war um 10:04:55 ----------

Diese seltsame fremdklingende Stimme sich anzuhören, braucht bei den meisten am Anfang etwas Überwindung (war bei mir auch so) aber das gibt sich sehr bald!
Du hast Recht behalten Tonja. Inzwischen mag ich meine Stimme, mit dem Zoom H1 noch mehr. Ich bin nicht besonders gut, aber wenn ich übe wird sich das sicher noch verbessern. Und ich habe langsam auch eingesehen, dass ich keine Soulstimme habe oder je bekommen werde, auch Aufnahmen sei Dank... Nur schade, dass ich so gerne Soul mag, aber ich entdecke langsam auch andere Musikstile oder interpretiere die Songs anders, soweit mir das momentan überhaupt schon möglich ist.
 

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