@Ambivalenz
Wie du schon richtig erkannt hast ist das Gehör für den Sänger neben seiner Stimme das Wichtigste. Denn du hast für deine Stimme keine Einteilung in Bünde oder eine Differenzierung in schwarze und weiße Tasten, noch hast du Ventile zum Drücken oder Löcher zum zuhalten. Die einzige Möglichkeit, deine Stimme der erforderten Tonhöhe anzupassen ist der Vergleich zwischen Gehör und Gesang. Wichtig hierbei ist eben, dass es für den Sänger nicht auf ein absolutes Gehör (also die Erkennung eines Tones ohne einen Referenzton) sondern auf ein gutes relatives Gehör ankommt.
Bei Büchern zum Selbststudium steht oft das absolute Gehör zum Ziel, was allerdings nicht schlimm ist, da die Grundlegenden Übungen und notwendigen Kenntnisse die selben sind. Also Grundlegendes über Harmonien (erkennen von Dur, Moll, verm., über., maj.), Instrumentenbestimmung, einfache Satzübungen (Satzgesang, Chor).
Gut für Anfänger ist meiner Meinung nach folgendes Buch:
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...r=2-1/ref=sr_aps_prod_1_1/302-6370858-4033662
von dem es auch noch die Fortsetzung gibt:
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...r=2-2/ref=sr_aps_prod_2_1/302-6370858-4033662
Die Texte sind relativ einfach und verständlich, dennoch sachlich kompetent geschrieben, so dass man auch ohne großes musikalishes Fachwissen damit umgehen kann.
Was allerdings ebenfall wichtig ist sind nicht nur spezielle Übungen sondern auch das mitsummen von Liedern im Radio, einfach jede Musik, die man hört mitmachen.
Ist das relative Gehör ordentlich entwickelt, dann ist es neben einer guten Gesangsintonation ebenfalls möglich unbekannte Lieder im Radio, die man noch nie vorher gehört hat mitzusummen, weil man an Hand der gehörten Harmoniern und des Stil schließen kann welche Melodietöne gespielt werden. (ist aber nur ein kleiner Schmankerl, ein Nebeneffekt)
Rock, Metal oder so eigenen sich allerdings weniger zum mitsummen mit Lerneffekt, da hier die verzerrten Gitarren und der meist schreiende Gesang das ungeübte Ohr verwirren. Lieber Pop und Jazz, südamerikanisches, eben Musik die "klar" ist.
P.S.: Einsingen und Warmmachen sollten allerdings immer einer Gesangssession voran gehen, auch mit einem guten Gehör!