Gesangstherapeutin, Gesangspädagogin - wann darf man sich so nennen?

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Rashaya
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Hi... ich kenne eine Gesangslehrerin, die sich auf Ihrer Homepage so beschreibt:

gesangspädagogin, stimmbildnerin & vocalcoach,
stimmtherapeutin, sängerin & sprecherin

Ich weiß allerdings, dass sie nie eine Ausbildung gemacht hat oder studiert hat. Sie hat nur an einer Gesangsschule gearbeitet und sich dann selbstständig gemacht.
Darf sie das dann überhaupt?
 
Eigenschaft
 
Nach bestem Wissen und Gewissen (und 'ner Menge Google zur Absicherung), jedoch auch nur danach. Mit Vorsicht zu genießen ;p.

Stimmtherapeut: Der Bergiff „Therapeut“ ist erstmal nicht gesetzlich geschützt und kann (mit Ausnahmen) verwendet werden. Ungemütlich wird’s, wenn das in Kombination mit geschützten Berufsbezeichnungen und/oder akademischen Titeln auftritt.
Kompliziert wirds, da das Handeln des "Therapeuten" mit dem Heilpraktikergesetz kollidieren kann, das Personen ohne Approbation (also Nichtärzten) die (berufs- und gewerbsmäßige) Ausübung der Heilkunde nur unter staatlicher Genehmigung erlaubt. Sprich: entweder du studierst etwas, das dich dazu befugt an Menschen rumzudoktoren (gelangst so an deine Approbation) oder du beantragst die Zulassung zur Ausübung der Heilkunde. Hast du keins der beiden und diagnostizierst und behandelst, hast du bald ein zweites Arschloch.

Jetzt wirds subjektiv: ich konnte nichts finden, das einen Schutz des Begriffes "Stimmtherapeut" (oder generell irgendwas dazu abseits der Logopädie) besagt, finds allerdings gefährlich, da es eben eine heilende Wirkung impliziert und verdammt nah an der Medizin ist (Logopäde, Sprachheilpädagoge und Atem-, Sprech- und Stimmlehrer sind btw. geschützt).
Keine Ahnung, wie (und ob (; ) das in diesem Fall geregelt ist, doch würd ich ohne passenden Background einfach die Finger vom "Therapeut" lassen. Sicher, ich darf mich als Therapeut bezeichnen und mach mich auch nicht strafbar, solange ich keine Heilkunde ausübe (die Leute also zu Fachleuten weiterleite, die dazu befugt sind) und keine geschützte Berufsbezeichnung wähle, doch im Zweifelsfall kann auch noch mit dem Versuch der Täuschung argumentiert werden. Meeehh, was bringts im Endeffekt? Loremipsumtherapeut, der als Telefonbuch agiert, da er nicht therapieren darf.

Wenn jemand Probleme hat, die keiner Behandlung durch Fachpersonal bedürfen, ists natürlich ok, nur ist das meist nicht der erste Impuls, den das Wort "Therapeut" auslöst. Aber: das ist halt gerade alles subjektiv und ich bin nur ein Laie.

Gesangspädagoge: „Da die Berufsbezeichnung „Gesangspädagoge“ nicht rechtlich geschützt ist, können sich auch Sänger und Sängerinnen als „Gesangspädagogen“ bezeichnen, die ohne entsprechendes Hochschul-Studium – auf der Grundlage ihrer eigenen sängerischen Erfahrungen und oft auch in Kombination mit privaten Fortbildungen und im Selbststudium angeeignetem Wissen – privaten Gesangsunterricht oder Meisterkurse und Workshops in verschiedenen Stilrichtungen geben.“ (Quelle)

Auch die anderen Begriffe sind angeblich nicht geschützt (hab sie allerdings nur kurz gegooglet), wobei "Coach" und "Berater" eigentlich sichere Alternativen sind.
Normalerweise definierst du den Grad deiner Ausbildung ja auch über deine Titel (Abschlüsse/Bachelor/Master) oder sonstwie und DAS fehlt dann halt. Anscheinend kann man an manchen Unis auch Gesangspädagogik studieren – dann kriegste aber auch deinen Bachelor/Master of Schlagmichtot, was wieder geschützt wäre.


Uff, mein Hirn hat gerade 'nen Bachelor of Farts erlangt, denn bei so viel Wirrwarr kannste ja nur das kotzen kriegen... oO.
 
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Um es mit weniger Wirrwarr zu sagen, ich bin mir ziemlich sicher, daß alle diese Begriffe frei verwendbar sind und sich einfach jeder so nennen darf. Rechtlich verbindlich ist diese Aussage natürlich nicht ;)
 
Ok danke euch :)
 
Ich finde es aber in der Tat erstaunlich, dass der Drang nach sprachlicher Selbstbeförderung so enorm ist. Es reicht anscheinend nicht mehr, Gesangslehrer zu sein, nein, mindestens -pädagoge oder -therapeut! Würde mir nicht einfallen - eben weil diese Begriffe eine gewisse Fundierung propagieren.
 
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Ich finde es aber in der Tat erstaunlich, dass der Drang nach sprachlicher Selbstbeförderung so enorm ist. Es reicht anscheinend nicht mehr, Gesangslehrer zu sein, nein, mindestens -pädagoge oder -therapeut!Würde mir nicht einfallen - eben weil diese Begriffe eine gewisse Fundierung propagieren.

Mir auch nicht - schon aus Respekt vor echten Therapeuten, die eine jahrelange Hochschulausbildung absolviert haben. Und aus tiefem Mißtrauen gegenüber den selbst ernannten.
Ich finde, Gesangslehrer (oder Vocal Coach, wem´s lieber ist) reicht vollkommen.
 
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Ich finde es aber in der Tat erstaunlich, dass der Drang nach sprachlicher Selbstbeförderung so enorm ist.
Das ist aber nicht nur in unserem Metier so, geh mal durch ein Bürogebäude einer x-beliebigen Firma und lies die Türschildchen - da gibt es nur noch "-leiter". Selbst der Hausmeister heißt dann mittlerweile Gebäudesupportmanager o.ä., "-meister" reicht da schon lange nicht mehr :gutenmorgen:
 
Find die Bezeichnungen nun auch nicht pralle (war damit ja aber auch schon im ersten Post nicht besonders subtil :D), aber wenn mans von der (eigen-)werbetechnischen Seite betrachtet, ists halt nicht mehr allzu verwunderlich. „Therapeut“ und „Pädagoge“ öffnen halt ein riesiges Feld und können die Erwartungshaltung so richtig schnuckelig erweitern, da sie ja einen Zusatz gegenüber dem „bloßen Lehrer“ andeuten - das kann natürlich potenziell mehr Kunden anlocken (größere Palette kann ja ein Vorteil sein). Dass das dann noch so schön offiziell und wissenschaftlich klingt (und bei den meisten auch so verknüpft ist), ist natürlich 'nen super Bonus (und gefährlich).

Diese abstrusen Umschreibungen sind momentan in fast jeder Branche absolut fancy und eignen sich auf den ersten Blick natürlich erstmal gut dazu, sich von der Konkurrenz abzuheben. Wenn man dann nicht allzu viele Qualifikationen hat, lässt sich der eigene Status damit natürlich schick aufplustern.

Bevor es jetzt so klingt als wolle ich den Schmarrn rechtfertigen: ich finds scheiße. Aussagen, die ein Versprechen andeuten, das nicht eingehalten werden kann (alleine schon aufgrund der Gesetzeslage), sollten imho einfach nicht gegeben werden – genaue Definition hin oder her. Hat für mich viel mit sozialer Verantwortung zu tun, denn wenn sich wer auf mich verlässt, dann möchte ich auch, dass die Person weiß woran sie ist (Stärken und Schwächen) und aus dieser Basis heraus entscheiden kann. Ich weiß aber auch, dass das gerade im Berufsleben nicht immer positiv aufgenommen wird und kann deshalb auch die andere Seite verstehen (nicht befürworten!).

Es steht natürlich jedem frei sich so zu präsentieren wie er möchte und wenn jemand mit so etwas wirbt (denn ich geh hier gerade mal nur von Werbung und nicht von einer Straftat aus), dann nur zu. Ich nope bei sowas allgemein immer ganz schnell raus und geh dann lieber zu Leuten, die offen zu ihren Grenzen stehen. Ich bin so ziemlich das absolute Gegenteil von perfekt und würde das auch niemals erwarten oder wem zum Vorwurf machen, solange mir das eben nicht vorgegaukelt wird.

So, bevor ich auf einer Skala von Off- zu Ontopic noch Atlantis finde, sei einfach noch gesagt dass ich „Gesangslehrer“ auch super finde. Es wird halt nicht mehr (und nicht weniger!) beschrieben als auch angeboten wird.
 
Viel witziger ist noch, dass jemand, der Workshops gibt sich auch "Gesangsdozent" nennen kann. ^^
 
Da haben wir ja zumindest das Heilpraktikergesetz schon aus der Bahn *g.

<bullshit> Ich möchte dann ab heute bitte Brunhilda von Drainbamage genannt werden und agiere nun als psychologische Beraterin (WTF!) und Emotionspädagogin nach der Heinrich-Ulrich-Gustav-Methode, über die ich selbstverständlich auch als Dozentin referiere. Ich darf zwar keine Probleme lösen, aber solange ich das nicht regelmäßig mache und kein Geld dafür verlange, geht’s anscheinend klar. </bullshit>

Jaaaaa, gut.. oder so. Ich belass es dann mal dabei und verzieh mich lieber ;p.
 
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Ach, gegen den Beruf des psychologischen Beraters hab ich eigentlich nix einzuwenden, selbst wenn derjenige kein Psychologe ist. Manche Menschen sind einfach furchtbar empathisch und gut darin Lösungen zu finden - das kann man auch zu Geld machen und da find' ich das gerechtfertigt.

Seelischer Beistand ist eben auch eine Handelsware. ;)
 
Finds halt nur lustig, dass ich mich theoretisch anscheinend (^^) so nennen darf ohne irgendwas nachweisen zu müssen (nicht nur auf den psych. Berater bezogen). Das zieht sich bei mir allerdings eh schon durch den ganzen Thread (deswegen auch das viele Offtopic *g) – find diesen Kaninchenbau echt interessant.

Wollte jetzt nicht den Eindruck erwecken, dass ich Leuten die Berechtigung zum Helfen abspreche, nur weils eben unstudiert ist (im Beispiel der Psychologen) – wüsste auch gar nicht, was mich da jemals zu berechtigen würde. Solange da alles verantwortungsvoll und legal abgeht, bei Batman, ab geht’s dafür, der Bedarf besteht eh (es braucht halt auch nicht jedes Problem die Hilfe eines Fachmanns).

Gnarlz, ich sollte mit solchen Witzen im unbekannten Raum besser aufpassen. Sorry, wollte dieses ganze Chaos nur parodieren und habs verkackt ;p. Ich erwarte nun keine Anrede mit beschriebenem Titel (das scheitert schon an den Visitenkarten *g) und hätte kein Beispiel mit dem Wort „Berater“ nehmen sollen, bei dem ich eigentlich nichts bedenkliches sehe. Ist halt nur lustig, dass selbst ich Fuckup das bringen könnte, aber da sind wir wieder beim Thema Verantwortung... Deckel druff ;p.
 
So, bevor ich auf einer Skala von Off- zu Ontopic noch Atlantis finde, sei einfach noch gesagt dass ich "Gesangslehrer" auch super finde. Es wird halt nicht mehr (und nicht weniger!) beschrieben als auch angeboten wird.

Gesangs-Lehrer ist im Prinzip dasselbe wie Gesangs-Pädagoge.
Was mich betrifft habe ich sowohl eine abgeschlossene pädagogische Ausbildung plus Studium UND ein "Gesangspädagogisches Zertifikat", was auch genauso heisst ;-)
Aber selbst wenn man das nicht hat, weil man als praktizierende Künstlerin auch unterrichtet (ist normal) kann man sich meines Erachtens Gesnagslehrerin oder Gesangspädagogin nennen. Was einem halt besser gefällt.

Therapeutin geht nicht, ist klar. :)

Als Stimm-Therapeutin oder Gesangs-Thearpeutin fühle ich mich allerdings durchaus nicht selten. Es gibt diesen Grenzbereich zwischen Logopädie und Gesangspädagogik (da ist das Wort schon wieder), wie mir in letzter Zeit vermehrt auffällt. Ich "therapiere" in gewissem Sinne dann die sängerische Stimme und die Gesangsfähigkeit einer Person.

Manchmal geschieht das bewusst in Zusammenarbeit mit Logopädie. Wenn ich nämlich zu der Auffassung gelange, daß bei einer Schülerin stimmliche Probleme vorliegen, die auch logopädisch behandelt werden sollten oder müssten schicke ich diejenige grundsätzlich erst einmal zur Phoniaterin. Zur Zeit habe ich eine solche Schülerin. Sie hat zweimal Logopädie verschrieben bekommen und ist währenddessen auch zu mir gekommen. Die Übungen, die ich mache und diejenigen, die sie bei der Logopädin gelernt hat ähneln sich auffallend - auch wenn die Logopädin die Sprechstimme therapiert und ich eben die Gesangsstimme. Die Gesangsstimme hat ja einen viel weiteren Umfang als für die gesunde Sprechstimme nötig (und hier haben dann eben die Logopädinnen ihrerseits ihre Grenzen) trotzdem denke ich, daß beides sich "therapeutisch" gut ergänzen kann. Die besagte Schülerin hatte trotz dunkler Klangfarbe kaum ein g in der Tiefe. Da ist ja klar, daß etwas nicht stimmt. Sie hatte einfach überhaupt keine Brusstimme. Inzwischen kommt sie bis c, manchmal sogar H.

Trotzdem würde ich mich nicht "Stimmtherapeutin" nennen, sondern belasse es lieber bei "Stimmbildnerin" und "Gesangslehrerin". Die Bezeichnung "Therapie" ist mir zu verfänglich. Obwohl es doch eigentlich nur soviel wie Behandlung heisst, oder?? Und in vielen Fällen greifen wir da durchaus auf der physiologischen Ebene stark ein, um eine unfunktional gebrauchte Stimme zu einer Gesangs-Stimme zu entwickeln. Das ist nicht eigentlich der angestammte Bereich von Logopädie, sondern sehr wohl unserer.

Ich war vor kurzem bei einer Fortbildung, die für LogopädInnen konzipiert war und in der es um genau den Grenzbereich ging, also um Gesangsübungen bei Dysphonien/Dysodien (Störungen der Sprech-, und Gesangsstimme). Die Logopädinnen hatten allesamt unausgebildete Gesangsstimmen und viele konnten die Übungen, die der Dozent vorschlug kaum selber gut singen. Alles Übungen, die für mich als Gesangslehrerin zum Alltag gehören. Der Dozent bat dann immer mich, den Logopädinnen die Übungen korrekt vorzusingen, wie sie in der Frauenstimme klingen müssen ;-)

Ich schließe daraus, daß eine Logopädin ihrerseits eine Klientin zu uns schicken sollte, wenn diese Klientin singen möchte oder die Logopädin es für sinnvoll hält, mit gesanglichen Übungen zu arbeiten (Falls sie - die Logopädin - diese Übungen eben nicht selber korrekt singen kann, was ja auch nicht Teil ihrer Profession ist).
 
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Wollte jetzt nicht den Eindruck erwecken, dass ich Leuten die Berechtigung zum Helfen abspreche, nur weils eben unstudiert ist (im Beispiel der Psychologen) – wüsste auch gar nicht, was mich da jemals zu berechtigen würde. Solange da alles verantwortungsvoll und legal abgeht, bei Batman, ab geht’s dafür, der Bedarf besteht eh (es braucht halt auch nicht jedes Problem die Hilfe eines Fachmanns).

Wir leben im Coaching/Beratungs- und Therapiezeitalter, und anscheinend fühlen sich allzuviele dazu berufen - deshalb ist die Grauzone so groß und unübersichtlich. Daß es da immer verantwortungsvoll zugeht, wage ich sehr zu bezweifeln. Und eine Qualitätskontrolle kann es auf diesem Markt nicht geben, schon allein weil die Bezeichnungen nicht geschützt sind. Niemand kann mich daran hindern, mich ab morgen "Therapeutin" zu nennen.... das finde ich sehr bedenklich.
 
Ich war vor kurzem bei einer Fortbildung, die für LogopädInnen konzipiert war und in der es um genau den Grenzbereich ging, also um Gesangsübungen bei Dysphonien/Dysodien (Störungen der Sprech-, und Gesangsstimme). Die Logopädinnen hatten allesamt unausgebildete Gesangsstimmen und viele konnten die Übungen, die der Dozent vorschlug kaum selber gut singen. Alles Übungen, die für mich als Gesangslehrerin zum Alltag gehören. Der Dozent bat dann immer mich, den Logopädinnen die Übungen korrekt vorzusingen, wie sie in der Frauenstimme klingen müssen ;-)

An sich wäre es vielleicht sinnvoll, in die Logopädinnen-Ausbildung Gesang mit einzubinden.

Ich denke, dass ich in meinem Beruf von meinen Stimmbildungs-Stunden auch bei der Sprechstimme sehr profitiere. Wie oft höre ich KollegInnen über angeschlagene Stimmen klagen; damit habe ich in der Regel selbst bei Erkältungen und nach einem langen Tag kein Problem.
 
An sich wäre es vielleicht sinnvoll, in die Logopädinnen-Ausbildung Gesang mit einzubinden.

Gesang ist kein vorrangiges Thema für Logopädie und die stimmlichen Anforderungen in der Aufnahmeprüfung für LogopädInnen sind recht bescheiden. Ich weiß das, weil ich schon Schülerinnen mit Ziel Logopädieschule auf diese Prüfung vorbereitet habe.
 
An sich wäre es vielleicht sinnvoll, in die Logopädinnen-Ausbildung Gesang mit einzubinden.
Logopädie ist ein weites Feld und üblicherweise spezialisieren sich Logopäden auf einen Bereich, z.B. Artikulation oder eben Stimmgebung. Und innerhalb der Stimmgebung gibt es durchaus solche, die sich auf die Gesangsstimme spezialisieren.

Wobei meines Wissens ein Grundmaß an Stimm- und musikalischer Gehörbildung immer zur Ausbildung gehört. Ich kannte sogar mal eine Logopädin, die bei mir Gehörbildungsstunden nahm, weil sie gänzlich unmusikalisch war, Probleme hatte, Intervalle und Akkorde zu identifizieren, aber eine Prüfung darüber absolvieren musste. (Ich hoffe sie hat sich dann später auf was anderes als Gesangsstimme spezialisiert ... ;))


EDIT: Da ich gerade Shanas Posting gelesen habe, vermute ich, dass es deutliche Unterschiede zwischen der Ausbildung in Deutschland und in den Niederlanden gibt. Ich habe ja lange in Aachen gewohnt, und das ist geradezu ein Logopädinnennest, weil jenseits der Grenze Logopädie ein Studienfach und kein Ausbildungsberuf ist.
 
EDIT: Da ich gerade Shanas Posting gelesen habe, vermute ich, dass es deutliche Unterschiede zwischen der Ausbildung in Deutschland und in den Niederlanden gibt.

Das kann gut sein. Und vielleicht gibt es ja auch Unterschiede zwischen den einzelnen Schulen.
An der Schule hier sind die stimmlichen oder gar sängerischen Anforderungen in der Aufnahmeprüfung nicht sehr hoch. Ich hatte mehrere Schülerinnen, die dort die Ausbildung machen oder gemacht haben.

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Logopädie ist ein weites Feld und üblicherweise spezialisieren sich Logopäden auf einen Bereich, z.B. Artikulation oder eben Stimmgebung. Und innerhalb der Stimmgebung gibt es durchaus solche, die sich auf die Gesangsstimme spezialisieren.

Das stimmt. Und Logopädie betrifft auch nicht ausschließlich die Stimme (und schon gar nicht die Gesangsstimme), sondern z.B. auch die Schluckfunktion, Sprechstörungen wie Stottern, Poltern usw., Sprechstörungen nach Schlaganfall, Störungen der frühkindlichen Sprachentwicklung usw......

Aber natürlich kann man sich als Logopädin auch auf Störungen der Gesangsstimme spezialisieren, vorausgesetzt man hat selber eine Gesangsausbildung (Finde ich).
 
Zumindest muss man musikalisch sein und selber singen können. Was hätte es sonst für einen Sinn ?
Meine Tochter war als kleines Kind eine Zeitlang in logopädischer Behandlung, wegen einer Schwäche der Zungenmuskulatur und damit einher gehender Sprechstörung. Die Logopädin verstand ihr Handwerk und konnte ihr gut helfen; von Gesang hatte sie allerdigs keine Ahnung. Muß sie ja auch nicht: sie war auf anderes spezialisiert.
 
Muß sie ja auch nicht: sie war auf anderes spezialisiert.

Müssen nicht, aber es hilft manchmal ungemein, einen erweiterten Horizont zu haben.

Ich habe ja zwei Ausbildungen und in beiden habe ich einiges gelernt, das ich nie anwende. Teilweise ist es trotzdem wirklich nützlich, dieses Wissen im Hinterkopf zu haben. Für manche Sachen, die mir jetzt sehr helfen würden, die aber nur Wahlangebot waren, hatte ich schlicht keine Zeit. Da sind Themen dabei, auf die würde man auf den ersten Blick für meine Ausbildung nicht kommen.
 

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