Für Männer gibt es meines Wissens nach (größtenteils aus dem
www.gesang.de Forum erowrben) folgende Stimmfunktionen:
Ich gehe der Einfachkeit halber von einem Tenor aus.
Bruststimme - Etwa C bis e1/f1/f#1
Randstimmenfunktion/Mixed Voice/Kopfstimme - Etwa e1/f1/f#1 bis zum hohen C - wenn man gut ist. Ausnahmetenöre schaffen dann auch mal ein hohes D.
Und ein sehr bekannter schwedischer Tenor sang einmal ein hohes F - wie hieß der blo? :screwy:
Falsett - Jene Stimme, die Männer benutzen, wenn sie Frauen imitieren wollen.
Klingt dünn und eben "falsch". Besonders lächerlich klingt sie bei Männern mit tiefen Stimmen, die übrigens im Falsett oft höher kommen, als Tenöre.
So ist für einen Tenor in der Regel bei einem hohen g (g2) - hohen a (a2) Schluss -
Countertenöre, die meistens Bass oder Bariton singen, kommen um Einiges höher. So gibt es Countertenöre, die in Frauenstimmlage Sopranarien singen können. (so in Richtung e3...
)
Fistelstimme - Diese Stimme wird meistens als Synonym für Falsett verwendet.
Einer der sehr erfahrenen Gesangspädagogen, Buchautor und ehemaliger bekannter deutscher Tenor des Gesangsforums hat mir dann seine These dazu erklärt.
Und zwar gibt es bei manchen Männern, vorwiegend bei Bass und Baritonsängern, eine zusätzliche Stimmfunktion. Und zwar befähigt sie diese Funktion, ihren Falsetttönen zusätzliche Power und Lautstärke zu verleihen.
Diese Funktion benutzt zum Beispiel Michael Kiske, der so bis zu einem hohen f# (f#2) singt. Ich kenne jetzt nur einige Songs von Helloween, aber dort hört man eindeutig den Unterschied zwischen seiner Kopfstimme, und seiner Fistelstimme. Bis zum hohen a/hohen b hört man ein ganz klein wenig mehr Power in der Stimme, dann "schlägt" die Stimme leicht um und klingt etwas runder, wärmer.
Dort setzt nach der genannten These Kiske´s Fistelstimme ein.
Ich hörte mir daraufhin einige Sachen von Iron Maiden an und musste fest stellen, dass Dickinson diese Funktion offenbar NICHT benutzt. Denn z.B. seine hohen h´s in den Strophen von "The Trooper" vermitteln extrem Stimmvolumen, druckvolle, glasklare Power.
Sobald er bis zu seinem hohen e singt, verliert er nur wenig von diesem einzigartigen Dickinson-Klang. Daher hört sich Kiske zwar ähnlich an, aber eben für mich nicht zu verwechseln.
Hört man sich dann wiederum den Tobi Sammet von Edguy an, so bemerkt man, dass dieser keine tiefen Gesangslinien singt, so wie es Michael Kiske oft pflegt (Strophen von I want out, for example). Man hört bei ihm auch nicht diesen sanften Bruch in die Fistelstimme, der Mann hat einfach eine extrem stark ausgeprägte Kopfstimme.
Das ist natürlich nur meine Auslegung, da ich mich natürlich auf Quellen berufe, die anderen widersprechen - denn das Thema Stimme ist nach wie vor stark umstritten, was u.a. darauf zurück zu führen ist, dass viele Begriffe verwechselt/ verschiedene Fachtermini wie Synonyme ausgefasst werden etc.
Puh, das war lang.