Hi Leute,
ich brauche HILFE!
Ps: Ach ja, ich hab das ganze so verstanden: Die Zahlen da unten symbolisieren Umkehrungen und somit die Reihenfolge der Intervallschichtug.
Pps: Ist hier jemand, der nach solchen Generalbasslinien spielt und selber in Echtzeit die Akkorde ergänzt? Würde mich mal interessieren, wie lange man für sowas üben muss!
zu PS.
Die Ziffern unter der Basslinie bezeichnen eigentlich nur die Intervallstruktur. Die so genannte Akkordumkehrung ist ja mehr oder weniger eine Entdeckung (Rameau) auf der Grundlage von Generalbass. Es gab eine Zeit, da der z.b. Sextakkord nicht zwingend als erste Umkehrung verstanden wurde, sondern er von uns so erkante Terzton im Bass wurde als Grundton (unterster Ton) bezeichnet. Die Ziffer 6 gab hier an, dass eine Sexte nach oben ergänzt werden muss. Der "findige und erfahrene" Continuospieler weiß, dass natürlich noch eine Terz ergänzt werden muss.
Tatsache ist, dass die Bassziffern die Intervalle angeben, die über dem notierten Basston zu ergänzen sind (nötigenfalls eingedenk der Terzen, Quinten).
Die Reihenfolge ist jedoch abhängig von guter Stimmführung, von der Lage udn von der Spielweise.
Man kann ja das "Accompagnement" nicht nur so als langweiligen Klaviersatz spielen, sonder z.B. auch als vollgriffiges Akkordspiel oder als "manierlichen" Generalbass umsetzen. Manieren sind in diesem Zusammenhang Freiheiten in der affekthaltigen Umsetzung des Gb., die vom Spieler als Verziehrungen, Arpeggien, Passagen u.a. vorgenommen werden können. Es steckt also wesentlich mehr Freiheit im Gb.
zu PPS.
Wie sicher viele andere Musiker in diesem Forum auch, habe ich einige Erfahrung im Gb-Spiel. Spiele oft Continuo.
Die Frage, wie lange man dafür üben muss, um die Töne zuergänzen (wobei das ehrlich gesagt das geringere "Übel" beim Gb.-Spiel ist"), lässt sich so pauschal gar nicht sagen.
Frag mal nen Jazzpianisten, wie lange er gebraucht hat um das Voicingprinzip zu durch schauen.
Tatsache ist - man muss es regelmäßig machen und nicht nur Gb. spielen sondern auch viel Partiturspiel betreiben. Mit steigender Erkenntnis über Harmonik und Satztechnik, wird es dir immer leichter fallenn, die Töne (sogar ohne viele Bassziffern) zu ergänzen.
Um dann jedoch die Affekte und Manieren herauszukitzeln bedarf es weitergehender, mit unter musikwissenschaftlich fundierter Erkenntnisse über die musikalischen Normen der "Generalbasszeit".
Ich kann sagen, dass ich nach vielen MuGGen und ca. 10 Jahren Beschäftigung damit, in denen ich Continuo gespielt habe nicht behaupten würde, dass ist darüber alles weiß.
Learning by doing... und das geht auch hier sicherlich lebenslang...
Mein Tipp: Spiele regelmäßig Generalbassübunge und überfordere dich anfangs nicht mit all zu komplizierten Harmoniesituationen. Schreibe slebst Gb.-Stimmen und spiele sie, oder setze sie aus. Das hilft die Strukturen zu verinnerlichen.
Das wäre dann aber keine regelgerechte Lösung der Aufgabe, denn die Aufgabe war, die Bezifferung zu berücksichtigen.
Harald
Ich habe mich nur schlecht ausgedrückt.
Ich wollte sagen, dass ich den Bass nach Ziffern gespielt habe, jedoch im Schaubild keine Ziffern ergänzt habe... (Darstellungsproblem)
Außerdem wollte ich anmerken, dass man beim Gb.-Spiel nicht unbedingt jede Ziffer braucht, wenn man z.B. die anderen (instrumental-, vokal-)Stimmen sieht.
Ich habe die Aufgabe schon regelrecht behandelt, obwohl, und dass muss gesagt werden, die Basstimme durchaus mit 75 % weniger Ziffern ausgekommen wäre. Ein Abschreiben reichte völlig, um den harmonischen Gang durch die Methode des besonders scharfen Hinsehens erkennen zu können.