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GEMA...pro/contra

Ich glaube, Du weisst genau was ich meine.

Bleibt doch mal wieder nur ein Fazit, wenn das anscheinend alles trotz "Härtefallnachlass-Sonderregelung" (Link), Jugendtarif (Link), GEMA-Tarif "auf dem Gebiet der musikalischen Nachwuchsarbeit (Link)" und pi-pa-po so ein Problem ist:

Finger Weg von GEMA-Material. Dann gibt's ein wenig Verwaltungsaufwand mit Anmeldung, etc. und sonst nix. Ende. Dann müssen die Kids wenigstens kreativ sein. Ich find's eh' 100mal besser, wenn eine Band eigene schlechte Songs spielt, als das 10000000te Cover von "Sweet Home Alabama". In der Pause spielt ihr gemafreie CDs und CC-Musik aus dem Internet. Bei Magnatunes gibt's schöne Sachen.

Hab' ich ein Problem übersehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab' ich ein Problem übersehen?
Wenn das alles immer so klappen würde nicht. Nur kommen (meiner Erfahrung nach) meistens trotzdem die Rechnungen plus Mahnungen. Was mich mittlerweile aufregt ist dass man sich nicht nur die Arbeit machen muss die kompletten Songlisten zusammenzustellen (die man ja eigentlich noch nicht mal zwingend kennt) und dann noch einen behördenartigen Irrsinn mitmacht um die Gema auch davon zu überzeugen dass sie auch wirklich nichts damit zu tun hat.

Ich kann ja nachvollziehen dass es ohne Gema Vermutung zu teuer wäre. Aber wenn ich als Unbeteildigter gezwungen werde ihre Arbeit zu machen dann erwarte ich wenigstens eine praktikablere und vor allem reibungslosere Abwicklung und eigentlich auch noch eine kleine (wenigstens symbolische) Entschädigung für meine Arbeit. Sollte ja kein Problem sein wenn man die Kosten für die Alternative dagegen stellt.
 
nein, nur ist dann natürlich schlecht für ne Band, die bei sowas spielen wil in der Gema zu sein......
 
also bei konkreten Problemen mit der GEMA, kann ich nur jedem raten, sich an Bernd zu wenden, der hier als rockbürosüd unterwegs war (www.allmusic.de). Der hat jede Menge Erfahrung und hilft jedem, was auch zu seinem offiziellen Job gehört.

@Matthias

Kennst Du denn die verlinkten Tarife bzw. hast Du sie mal genauer angesehen? Ich weiss ja nicht in welchem Bereich Du unterwegs bist, aber es gibt teilweise Tarife, die sind echt nicht der Rede wert und wenn man über seinen ideellen Schatten springen kann, könnt's u.U. wesentlich sinnvoller sein, einfach GEMA zu zahlen, wenn das so ein Stress ist und Aufwand ist.

Mit all diesen - teilweise ziemlich neuen - Tarifen, scheint es übrigens auch wieder möglich, dass auch kleine Bands letztlich mehr aus der GEMA rausziehen, als die kleinen Veranstalter einzahlen, also doch sogar ein wenig Geld von oben nach unten fliesst.
 
mein Ideal sieht eher anders aus......
keiner ist in der Gema, die Bands bekommen ihre Gage und gut.....
Aber muss jede Band selber wissen, je nach entwicklung der Gema-Tarife wird es eben mehr oder weniger Veranstalter geben die nur noch gemafreie Bands nehmen.....

was ich bisher bei allen ausnahregelungen als Hindernis für die Veranstaltungen die ich im Hinterkopf habe sehe:
Sie sind nur bei sehr kleinen Veranstaltungen möglich, die meisten (auch nur grade sich selbst tragenden oder sogar Verluste einfahrenden kleineren Openairs sind da einfach schon zu groß)..........
 
was ich bisher bei allen ausnahregelungen als Hindernis für die Veranstaltungen die ich im Hinterkopf habe sehe:
Sie sind nur bei sehr kleinen Veranstaltungen möglich, die meisten (auch nur grade sich selbst tragenden oder sogar Verluste einfahrenden kleineren Openairs sind da einfach schon zu groß)..........

Soweit ich weiss, stimmt das einfach nicht:

Die GEMA-Lizenzrechnung für ein Livekonzert darf maximal 10 Prozent des so genannten "geldwerten Vorteils"; einer Aufführung betrag. Ist also die GEMA-Rechnung höher als 10 % der Einnahmen aus Ticketverkauf, ggf. Sponsoring, Werbeeinnahmen, öffentlicher Förderung und ggf. Spenden, so kann man eine Reduzierung der GEMA auf die besagten 10 Prozent beantragen.

Dieser Anspruch ist seit 2008 auch schwarz-auf-weiß im GEMA-Tarif U-VK unter Punkt (III, 5 / Härtefallnachlassregelung für Musikwiedergabe bei Einzelveranstaltungen) dokumentiert. Es passierte in der Vergangenheit ab und an, dass GEMA-Sachbearbeiter argumentierten, dieser reduzierte Anspruch beträfe nur Großveranstaltungen oder sei nur in Ausnahmefällen anzuwenden. Dies ist falsch! Ist eine Veranstaltung schlecht gelaufen, kann ein Veranstalter nach jedem Flopp diesen Antrag stellen!


http://www.allmusic.de/tool.php?tool=sites_1_0&fid=1&kurz=gemaveranstalterhaertefallnachlass

Auch der GEMA-Tarif "auf dem Gebiet der musikalischen Nachwuchsarbeit" hat nichts mit der Größe der VA zu tun.

Anscheinend lässt die GEMA auch mit sich reden, wenn ein hoher Anteil GEMA-freier Musik im Spiel ist:

http://www.allmusic.de/tool.php?tool=sites_1_0&fid=1&kurz=gemaveranstalternongemarepertoire

Manchmal glaube ich ist es auch recht bequem, die GEMA als stets paraten Sündenbock zu haben. Wenn man regelmässig Veranstaltungen macht und damit ständig Minus oder eine rote Null schreibt, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch Einiges in der eigenen Organisation suboptimal.

Meiner bescheidenen und nicht zu verallgemeinernden Erfahrung nach besteht der ideelle Kulturbetrieb nicht nur aus hochmotivierten, kooperativen und idealistischen Individuen und Vereinigungen. Klüngelei, Machtspielchen, Wichtigtuerei, Konkurrenzdenken und viel heisse Luft finden hier genauso statt und verhindern sicher das Eine oder Andere.
 
GEMA-Tarif "auf dem Gebiet der musikalischen Nachwuchsarbeit": 150 Zuschauer Maximum

zwecks Härtefallregelung: ich bin in den Gremien jeweils nicht der Zuständige für die Gema-Geschichte, denke hier wird nach Einnahmen und nicht nach Gewinn gerechnet.....
Veranstaltet man jetzt beispielsweise irgendwo wo hohe Infrastrukturkosten nötig sind, kann man trotz hoher Einnahmen ganz leicht Miese machen.......

aber da brauchen wir uns ja auch nicht weiter drüber zu streiten, muss jede Band für sich selber entscheiden, ich würde als Band unter Vorgenannten Bedingungen (Kaum Radio/TV, kaum gecovert-Werden von anderen Bands) nicht in die Gema gehen.
Weiss auch nicht genau wie es mit austreten aussieht, aber meiner Erfahrung nach kommt man in so Geschichten leichter rein falls es dann doch mal Sinn machen sollte als raus......

und ich weiss konkret von 2 Openairs auf denen sich jeweils sehr viele Bands drauf bewerben, dass zumindest die Überlegung besteht nur noch Gemafreie Bands zu nehmen (auch abhängig davon wie die Tarifentwicklung aussieht).
 
Ein letzter Kommentar, wie auch immer sich die Sache verhält, eines darf man auch nicht aus den Augen verlieren, irgendwo MUSS die GEMA auch Grenzen setzen, denn wenn die Regeln zu sehr aufgeweicht werden besteht wieder jede Menge Missbrauchspotential, v.a. durch kommerzielle Nutzer (nicht gleich an Konzerte mit 10000 Besuchern denken, vielleicht eher an die gutgehende Gastronomie nebenan). Die GEMA-Vermutung wurde z.B. auch erst von den Gerichten eingeführt, nachdem schlicht der Missbrauch überhand nahm.
 
Hi, auch ich überlege mir aus der Gama auszutreten. Ich habe die letzten Jahre immer ca. 40 Konzerte gepielt. Gespielt wurden ca. 12 Eigenkompositionen von mir. Die Gemalisten wurden von mir schön ordentlich ausgefüllt. Mehr als ca. €100.- pro Jahr habe ich nie bekommen (die Veranstalter haben vergleichsweise extrem viel bezahlt). Im letzten Jahr konnte ich durch eine Handverletzung nur ca. 5 Konzerte spielen - dafür habe ich weniger als 1.- bekommen. Da fühlt man sich betrogen!
 
Irgenwo habe ich gehört (YT-Film/Fernsehmittschnitt), daß die Gema im Schnitt 50% an den Komponisten ausbezahlt.
Da würd ich mir auch gerne die Prozentrechnung der Gema doch mal vorrechnen lassen..

cheers, fiddle
 
Irgenwo habe ich gehört (YT-Film/Fernsehmittschnitt), daß die Gema im Schnitt 50% an den Komponisten ausbezahlt.
Da würd ich mir auch gerne die Prozentrechnung der Gema doch mal vorrechnen lassen..

Die Rechnung sieht so aus: 100 % Erträge minus ca. 15 % Eigenkosten = 85 % Ausschüttung.
 
Mal nur so zum Spaß: kann das denn sein???
 
Hi, auch ich überlege mir aus der Gama auszutreten. Ich habe die letzten Jahre immer ca. 40 Konzerte gepielt. Gespielt wurden ca. 12 Eigenkompositionen von mir. Die Gemalisten wurden von mir schön ordentlich ausgefüllt. Mehr als ca. €100.- pro Jahr habe ich nie bekommen (die Veranstalter haben vergleichsweise extrem viel bezahlt). Im letzten Jahr konnte ich durch eine Handverletzung nur ca. 5 Konzerte spielen - dafür habe ich weniger als 1.- bekommen. Da fühlt man sich betrogen!
das liegt am PRO-verfahren. ein furchtbar komplexer, undurchschaubarer verrechnungsschlüssel, mit dem die GEMA die tantiemen für die aufführungsrechte berechnet. dass dabei die tantiemen ungerecht umverteilt werden ist nichts neues. profiteure sind vor allem urheber, deren songs von cover- und tanz-bands gespielt und damit tausenfach quer im ganzen bundesgebiet aufgeführt werden. benachteiligt werden künstler, die ihre eigenen songs spielen.
eine sängerin aus bayern hat dagegen auch schonmal geklagt, da findet sich einiges, einfach mal googlen: http://www.google.de/search?q=pro-v....,cf.osb&fp=800eb84fae61de39&biw=1366&bih=560

ein austritt aus der GEMA bringt nur für zukünftige werke etwas. werke, die einmal bei der GEMA registriert sind, können nicht wieder von der GEMA ausgenommen werden.
 
Hi,

noch ne Frage zu GEMA pro/kontra:

nehmen wir an, ein Künstler tritt ein und gibt seine Werke an. Darunter auch Songs, die er mit seiner Ex-Band geschrieben hat. Er ist als Mit-Komponist nachweislich genannt (CD-Booklet). Die Ex-Band führt die Songs live weiterhin auf und hat die auch auf der Homepage. Es werden auch CDs in Eigenregie verkauft. Die restlichen Mitglieder der Ex-Band sind nicht in der GEMA.
Was passiert jetzt, wenn die alten Songs gespielt werden? Wird etwas zu seinen Gunsten abgerechnet? Gibt es jetzt irgendwelche zusätzlichen Hürden für die anderen Bandmitglieder?
Kann man in die GEMA eintreten und nur künftige Werke dort aufnehmen?

Vielen Dak für evtl. Infos!
 
das ex-bandmitglied hat nach §32 UrhG ein anrecht auf angemessene vergütung. ob er das gegen die veranstalter durchsetzen kann, ist ne andere frage. veranstalter werden einem vermutlich den vogel zeigen. der rechtsweg geht natürlich immer, aber ob man das in so einem fall will bzw. ob es sich lohnt ist wieder eine andere frage...

würde er der GEMA beitreten und seine werke von ihr vertreten lassen, würden die songs, die er mitgeschrieben hat, GEMA-pflichtig werden und er würde auf diese weise an seine vergütung kommen. seinen ex-kollegen dürfte das vermutlich nicht sehr gefallen, da entweder die auftritte mit den alten songs GEMA-pflichtig werden, oder sie aber neue songs schreiben müssten. rechtlich hätte sie aber hat keine möglichkeiten etwas dagegen zu unternehmen.

bevor man der GEMA beitritt sollte man sich auf jeden fall auch gut über die nachteile, die so eine mitgliedschaft mit sich bringen kann, informieren. darüber haben wir hier im forum schon ziemlich viel diskutiert.
 
Na, das wäre ja gemein für die Kollegen und nicht Sinn der Sache.
 
und hier noch ein interessanter artikel über das umstrittene pro-verfahren: Das geheime Finanzierungsumverteilungssystem der GEMA

ich hab nie so viel mit der GEMA zu tun gehabt, dass ich beurteilen könnte ob das alles zutreffend ist, in den wirren des GEMA-verteilungssystem blickt ja sowas kaum einer durch, aber aus meiner erfahrung bei einem musikverlag mit nem dicken schlager-katalog halt ich das nicht für arg weit hergeholt...
 
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aus aktuellem anlass bitte ich jeden darum diesen link weiter zu veröffentlichen und die petition zu unterschreiben. (Edit durch Moderation)
es geht um eine tarifreform der gema.

http://openpetition.de/petition/online/gegen-die-tarifreform-2013-gema-verliert-augenmass

Die Tarifänderungen führen zu existenzbedrohenden Erhöhungen der GEMA-Gebühren für Livemusik- und Tonträgerveranstaltungen.
Die GEMA will offensichtlich ihre Einnahmen auf Kosten der Musikveranstalter erheblich steigern.
quelle: siehe link
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Gema-Kundige,

Ich stehe mit meiner Amateur-Band vor einer CD-Veröffentlichung, alles eigene Songs. Zwei Bandmitglieder sind schon länger in der Gema und bitten die anderen beiden (darunter mich), die noch zweifeln, sich ebenfalls anzumelden. Ist es eh schon egal, weil die Songs ja nun bei der Gema aufgeführt sind? Ich rechne mit ca. sechs Auftritten pro Jahr und ein paar Plays im Internetradio, zahle dann wohl eher drauf.
Wenn ich gemafrei bleiben möchte, darf mein Name dann als Komponist nicht genannt werden?

Herzliche Grüße
Michael
 

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