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GEMA - (Pflicht-)Meldung der eigenen nicht-GEMA Songs auf der eigenen Webseite?

  • Ersteller anselmoso
  • Erstellt am
Nein, da liegst Du leider falsch. Die GEMA ist tatsächlich in ihrer Rechtsform keine öffentlich-rechtliche Anstalt, so weit richtig. Die GEMA ist ein "wirtschaftlicher Verein kraft staatlicher Verleihung" das heisst, ihr wurde in diesem Bereich als einziger der Auftrag erteilt, das Urheberrechtsgesetz im Inland zu wahren und die Rechte der Urheber treuhänderisch zu verwalten. Vergleichbar mit den "Richtlinien" im Steuerrecht ist das Urheberrechtswahrnehmungsgesetz, quasi eine Arbeitsanweisung für Verwertungsgesellschaften.

Bzgl. Deines zitierten Urteils: Es geht nicht um dieses Urteil als Präzedenzfall, sondern um die immer wieder bestätigte Auslegung des Urherrechtsgesetzes. Da kann die GEMA noch nicht mal etwas für...

Und, es bleibt dabei, die GEMA ist aufgrund dieser Rechtslage nicht verpflichtet, selbst zu überprüfen, ob das Repertoire vergütungspflichtig ist. Überlege bitte mal von der anderen Seite, wie viele Musiknutzer es gibt, wenn die GEMA diese Nutzungen alle Überprüfen müsste, bräuchte sie noch mehr Personal und die Vergütungen wären noch teurer...
 
Nein, da liegst Du leider falsch. Die GEMA ist tatsächlich in ihrer Rechtsform keine öffentlich-rechtliche Anstalt, so weit richtig. Die GEMA ist ein "wirtschaftlicher Verein kraft staatlicher Verleihung" das heisst, ihr wurde in diesem Bereich als einziger der Auftrag erteilt, das Urheberrechtsgesetz im Inland zu wahren und die Rechte der Urheber treuhänderisch zu verwalten. Vergleichbar mit den "Richtlinien" im Steuerrecht ist das Urheberrechtswahrnehmungsgesetz, quasi eine Arbeitsanweisung für Verwertungsgesellschaften.

Richtlinien sind _Verwaltungsanweisungen_ und binden _ausschließlich_ die Verwaltung, also in diesem Fall die GEMA. Für den Bürger sind nur Rechtsverordnungen und Gesetze bindend (Danke für "Richtlinien im Steuerrecht", genau das habe ich mal erfolgreich studiert *g*).

Bzgl. Deines zitierten Urteils: Es geht nicht um dieses Urteil als Präzedenzfall, sondern um die immer wieder bestätigte Auslegung des Urherrechtsgesetzes. Da kann die GEMA noch nicht mal etwas für...

Deshalb werde ich mir mal die entsprechenden Urteile heraussuchen und durchlesen. Ich behaupte ja nicht, dass Du Unrecht hast. Ich finde dieses Vorgehen einfach nur unmöglich und würde wie von mir oben dargestellt verfahren.

Und, es bleibt dabei, die GEMA ist aufgrund dieser Rechtslage nicht verpflichtet, selbst zu überprüfen, ob das Repertoire vergütungspflichtig ist. Überlege bitte mal von der anderen Seite, wie viele Musiknutzer es gibt, wenn die GEMA diese Nutzungen alle Überprüfen müsste, bräuchte sie noch mehr Personal und die Vergütungen wären noch teurer...

s.o. Sie könnten das entsprechend - wenn es meine Webseite wäre - ganz unbürokratisch selbst herauslesen. Dann hätte ich mich sogar darauf eingelassen nachzuweisen, dass ich selbst als Nichtmitglied der GEMA der Urheber wäre. Die bräuchten dann nur die MP3-Titel abzuschreiben und in ihre (vermutliche) M$-Excel-Tabelle eintragen und fertig.
 
Das ist das, was ich mit den "Richtlinien" sagen wollte (bin übrigens ursprünglich ebenfalls aus dem Steuerrecht ;) ) Das UrhWG weist die GEMA an, wie sie das UrhG durchzuführen hat.

Nochmal bzgl. des Urteils, bitte entschuldige, aber das haben schon "ganz Andere" versucht :rolleyes: Mir ist kein Fall bekannt, in dem anders als zugunsten der Beweislastumkehr entschieden wurde. Es gibt wirklich hunderte solcher Urteile...

Auch ich sage ja nicht, dass Du unrecht hast. Aber denk doch bitte mal daran, wenn es an der GEMA wäre, alle deutschen Websites (und andere Musiknutzungen grundsätzlich ja dann auch) auf ihr Repertoire zu überprüfen. Das wäre unbillig. Sogar im wahrsten Sinne des Wortes.

Es ist nunmal (nicht nur in Deutschland) so geregelt, dass der Musiknutzer seine Musiknutzungen anmeldet. Da geht es doch schon los. Im Grunde muss jeder, der eine Webseite mit Musik betreibt, diese unter Auflistung der Titel und Urheber anmelden. Würde das geschehen, gäbe es diese Dikussion, wie wir sie jetzt führen, gar nicht. Infolge dessen verhalten sich die Musiknutzer nicht korrekt, ja sogar ungesetzmäßig, was die GEMA-Vermutung aufgrund ihres großen Repertoires im Grunde nach sich zieht. Ich finde das nicht unlogisch...
 
Würde ich diese Webseite in der von mir oben beschriebenen Weise betreiben, würde ich ja der "GEMA-Vermutung" entsprechend erklären, dass ich der Urheber bin und keine GEMA-pflichtigen Stücke zum Download anbiete. In welcher Form eine solche Erklärung zu erfolgen hat, werde ich mal nachlesen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es so ausreichen würde. Der Inhalt der Erklärung würde sich ja nicht ändern. Einen "Amtlich vorgeschriebenen Vordruck" wird es da sicherlich nicht geben. Ebensowenig eine Art Zwangsgeldverfahren. Ein Richter könnte vermutlich zur GEMA sagen: "Was wollen Sie denn? Es liegen doch alle relevanten Informationen auf der Webseite vor." Dann ginge es nämlich im Falle eines Prozesses nur um die Form der Erklärung / GEMA-Mitteilung.
 
Fakt ist, dass wohl nirgendwo die GEMA-Vermutung eindeutiger zu widerlegen ist, als beim Betrieb einer eigenen Website mit eigenen Werken als Nicht-GEMA-Mitglied ;)

Mit Deinem letzten Satz hast Du sicherlich vollkommen recht. Und - ja, die Form der Mitteilung ist nicht vorgeschrieben.

Nur bei dieser ganzen Diskussion sollten sich alle, die sich über diesen Brief aufregen, mal fragen was wäre, wenn sie selber erführen, dass irgendjemand auf irgendeiner Seite im www seine Musik nutzt und sich u.U. auch daran bereichert. Die GEMA versucht mit dieser Aktion nur in die Verwertung im Internet vorzudringen und Rechte ihrer Mitglieder auch dort zu vertreten bzw. die Verwertung zu lizenzieren. DAS ist der Sinn der Sache, NICHT die Schikane von Nicht-Mitgliedern ;)
 
Nur bei dieser ganzen Diskussion sollten sich alle, die sich über diesen Brief aufregen, mal fragen was wäre, wenn sie selber erführen, dass irgendjemand auf irgendeiner Seite im www seine Musik nutzt und sich u.U. auch daran bereichert. Die GEMA versucht mit dieser Aktion nur in die Verwertung im Internet vorzudringen und Rechte ihrer Mitglieder auch dort zu vertreten bzw. die Verwertung zu lizenzieren. DAS ist der Sinn der Sache, NICHT die Schikane von Nicht-Mitgliedern ;)

Meine / unsere Musik würde ich unter eine Creative Commons - Lizenz stellen, die den privaten Gebrauch inkl. Weitergabe komplett legalisieren würde, kommerzielle Verwertung ohne Zustimmung jedoch ausschließt. Da würde die GEMA nicht "weiterhelfen". Das wäre also mein eigenes Risiko. Ich muss glücklicherweise von Musik nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten, kenne andererseits aber natürlich auch Musiker, die von den GEMA-Erträgen leben müssen.
Ich empfinde nur das Vorgehen der GEMA als Dreistigkeit.
 
Auch ich sage ja nicht, dass Du unrecht hast. Aber denk doch bitte mal daran, wenn es an der GEMA wäre, alle deutschen Websites (und andere Musiknutzungen grundsätzlich ja dann auch) auf ihr Repertoire zu überprüfen. Das wäre unbillig. Sogar im wahrsten Sinne des Wortes.

Es ist nunmal (nicht nur in Deutschland) so geregelt, dass der Musiknutzer seine Musiknutzungen anmeldet. Da geht es doch schon los. Im Grunde muss jeder, der eine Webseite mit Musik betreibt, diese unter Auflistung der Titel und Urheber anmelden. Würde das geschehen, gäbe es diese Dikussion, wie wir sie jetzt führen, gar nicht. Infolge dessen verhalten sich die Musiknutzer nicht korrekt, ja sogar ungesetzmäßig, was die GEMA-Vermutung aufgrund ihres großen Repertoires im Grunde nach sich zieht. Ich finde das nicht unlogisch...

Sorry, ich bin kein Rechtswissenschaftler sonder Informatiker und ich sehe das völlig anders. Wenn die GEMA den staatlichen Auftrag dazu bekommen hat das Urheberrecht, für diejenigen zu vertreten, die auch GEMA-Mitglied sind, hat die GEMA auch eine entsprechende Sonderstellung erhalten. Quasi haben sich die GEMA-Kollegen freiwillig dazu durchgerungen diesen Auftrag anzunehmen, egal was es kostet. Und nur, weil es die GEMA Geld kosten würde vernünftig zu recherchieren, zu sagen, jeder solle sich bitte bei der GEMA melden, wenn er seine Musik nutzt, sein Eigentum, halte ich für absolut dreist und in keinster Weise durch das Grundgesetz gedeckt!
Ich bin nicht verpflichtet der GEMA über meine Musiknutzung zu berichten oder zu reporten welche meiner Songs ich online stelle und welche nicht und warum und wann und so weiter.

Wenn die GEMA das möchte, dann soll sie mir 20€ Verwaltungsaufwandsentschäfigung überweisen, dann setze ich gern ein entsprechendes Schreiben auf. Schließlich kostet mich das ja Zeit und Geld...

Nicht zu letzt die unhaltbaren Klagen gegen MySpace und RapidShare zeigen doch, dass die GEMA im Moment versucht Geld zu kassieren wo es nur irgend möglich ist.
Tut mir leid, aber ich nehme die Kollegen nicht ernst und rein rechtlich haben Sie keine Handhabe gegen mich oder ist es neuerdings strafbar über das eigene Eigentum selbst zu bestimmen? Ich denke nicht!

Sorry, wegen dem "Jungchen". Ich war nur extrem agesäuert ob der Abzockmentalität, die die GEMA in den letzten Monaten an den Tag legt.
 
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Ich bin nicht verpflichtet der GEMA über meine Musiknutzung zu berichten oder zu reporten welche meiner Songs ich online stelle und welche nicht und warum und wann und so weiter.

Das siehst Du leider falsch. Das bist Du. Und zwar in allen Details. Das ist hier so und in allen anderen Ländern, in denen es Verwertungsgesellschaften gibt auch.

Wenn die GEMA das möchte, dann soll sie mir 20€ Verwaltungsaufwandsentschäfigung überweisen, dann setze ich gern ein entsprechendes Schreiben auf. Schließlich kostet mich das ja Zeit und Geld...

Naja, die Zeit als monetär zu bemessen, ist wohl eher eine provokante Spitze ;) Es kommt z.B. auch niemand auf die Idee, dem Finanzamt oder irgendeiner anderen Institution, die einen staatlichen Auftrag hat, Portokosten oder Kosten für die Zeit der Erstellung einer Steuererklärung in Rechnung zu stellen. Der Vergleich ist gar nicht so weit her geholt, da es sich um die Erfüllung einer Pflicht handelt, die dem Bürger per Gesetz obliegt...

Sorry, wegen dem "Jungchen". Ich war nur extrem agesäuert ob der Abzockmentalität, die die GEMA in den letzten Monaten an den Tag legt.

Jaja, schon gut ;)

Trotzdem muss ich nochmal meine entgegengesetzte Meinung kundtun... Es hat wirklich überhaupt nix mit Abzocke und auch nicht durch die GEMA zu tun. Es geht hier um die Erfüllung eines gesetzlichen Auftrages. Versuch bitte zu berücksichtigen, dass die GEMA das nicht im eigenen Interesse tut, sondern in Erledigung der ihr übertragenen Pflicht und vor allem, wie oben geschildert, im Sinne der Mitglieder, die mit nicht lizenzierter Verwertung ihres geistigen Eigentums beraubt werden. (Falls es nicht bekannt ist: die GEMA darf keinen Gewinn erwirtschaften, sondern muss sämtliche Überschüsse ausschütten). Und die MySpace und RapidShare-Geschichten sind m.E. ohnehin Urheberrechtsverletzungen höchsten Ausmaßes...

Dass über den rechtlichen Hintergrund in dem Schreiben nicht richtig aufgeklärt wird und es so scheint, als müsste jegliche - auch GEMA-freie - Musik lizenziert werden, DAS finde ich auch mal richtig sch...! OK!?
 
"GEMA nach Hause"
Ich finde es immer wieder schockierend dass wir Musiker uns dies gefallen lassen. Die GEMA ist ein korrupter Verein der kein interesse an transparenz hat.

Ich vertreibe meine Musik selbst (Tunecore etc.)
und habe keines meiner Stücke bei der GEMA gemeldet noch bin ich Mitglied. Auf solche erwähnten Schreiben werde ich seitens der GEMA auch nicht reagieren. Wenn die Verwertungsrechte verwalten wollen sollen sie sich doch bitte selbst die Arbeit machen. Meine Stücke sind alle selbst geschrieben und produziert und es gibt keine Ansprüche an Dritte. Durch die GEMA sehe ich meine künstlerische Freiheit eingeschränkt und die Methode die rechtlich festgelegt ist ist ganz klar eine Masche um Mitglieder an sich zu forcieren. Ich bringe MEINE Musik raus wann ICH es für richtig halte und veröffentliche sie da wo es mir grad in den Kram passt. Wenn ich dafür jedes mal die GEMA anbetteln müsste für den "persilschein" hätte ich die wenige zeit die ich für musik überhaupt habe in papierkram stecken müssen.
Dann brech ich halt laut GEMA das Gesetz, geht mir am A.... vorbei, solange die GEMA nicht grundlegend reformiert wird. Dies ist mein, leider zu stiller, Protest und ich möchte sehr gerne sehen wie die GEMA für meine Musik Kohle einstreicht..
Ich boykottiere die GEMA und es wäre mal geil zu sehen, dass es noch andere deutsche Künstler gibt die die Eier haben sich gegen eine solch unrechtmäßige, korrupte Institution aufzulehnen damit auch endlich mal Druck entsteht. Sonst wird sich nie was ändern.

Deshalb gibt es auch keine DOUBLESPIN CDs,
dank der GEMA.
GEMA-Frei und GEMA nach hause:


PS: ich seh grad erst dass der thread von 2007 ist. Geändert hat sich seitdem seitens der GEMA ziemlich wenig. Bezeichnend..
 
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Die GEMA handelt nach geltendem Recht und ist deswegen nicht unrechtmäßig. Dass die GEMA korrupt ist, solltest du beweisen können. So eine Äußerung in einem öffentlichen Forum ist ein Straftatbestand.

Aber es tut sich ja was: Derzeit wird eine zweite Verwertungsgesellschaft gegründet (die C3S)
Dann heißt die GEMA-Vermutung nicht mehr GEMA-Vermutung sondern Urheberrechtsverwertungsvermutung und du darfst zwei Gesellschaften beweisen, das du kein Material von ihnen veröffentlichst.
 
PS: ich seh grad erst dass der thread von 2007 ist. Geändert hat sich seitdem seitens der GEMA ziemlich wenig. Bezeichnend..
Dann informier dich mal besser bevor du hier dicke Sprüche klopfst, auch bei der GEMA tut sich was: https://www.gema.de/fileadmin/user_...ormationen/information_eigenpraesentation.pdf

Wir können gerne ernsthaft diskutieren und es gibt in der Tat viel an der GEMA zu kritisieren, aber nicht auf diesem Stammtischniveau.
 
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