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GEma GEbühr für eigene Musik auf Webseite?

  • Ersteller ohneschuhe
  • Erstellt am
Hi all,

bin nach meiner OP wieder wohlbehalten on-board. Möchte den Thread jetzt auch nicht nochmals aufwärmen, weil a) viele Fragen eigentlich im Tutorial ( https://www.musiker-board.de/vb/mus...en-fuer-band-websites-mit-hoerbeispielen.html ) beantwortet werden/sind und b) M-Zee und saxycb dankenswerterweise die Fragen beantwortet haben.

Über die sachlichen Aspekte hinaus stellt sich für mich aber noch eine andere Frage - auch im Sinne derjenigen Autoren, für die die GEMA wichtig ist: Dieser Brief der GEMA ist ja wohl für die GEMA-Kommunikationsabteilung eine desaströse und tickende Zeitbombe.

Das würde ich dorthin gerne mal kommunizieren. Dazu bräuchte ich aber mal diesen Brief der GEMA eingescannt per Mail oder als Fax ins Büro (Fax 09453 / 310622). Hatte das schon mal artikuliert, aber es kam leider nichts. Wer erhört mich? Besser doppelt als nichts...!

lg.
 
So, hatte ja auch einen Thread zu dem Thema gemacht (https://www.musiker-board.de/vb/musik-recht/182036-leidige-thema-gema.html) und nun haben die Jungs mir auch den passenden Vertrag zugeschickt.

Übrigens ist das zweite Schreiben keineswegs - wie ich zuerst erwartet hatte - Ein Formular, wo man eben seine Songs einträgt und markiert, ob GEMA-gemeldet oder nicht, sondern es ist einfach ein Vertrag, man muss nur noch Kontonummer reinschreiben, wegschicken und ab dann 70€/Jahr blechen.

Nachdem ich mich u.A. hier gut informiert habe, weiß ich ja, dass ich denen jetzt mitteilen darf, dass wir nicht gemeldet sind und daher keine Gebühren zahlen müssen - Dann wird das (hoffentlich!) ohne Probleme geregelt.

Aber hallo?!? Es kann doch echt nicht angehen, dass die GEMA jedem Seitenbetreiber, der auch nur ein bisschen Musik auf der Seite hat so ein Ding schickt, wo erstmal klipp und klar drin steht "Sie haben Musik auf Ihrer Seite, nächste Woche bekommen sie von uns einen Vertrag geschickt, den senden sie uns innerhalb von 10 Tagen zurück, ab da buchen wir jährlich 70€ von ihrem Konto ab."

Dass man Einspruch erheben kann und dass die GEMA die betreffende Seite nichtmal geprüft hat, ob die Stücke gebührenpflichtig sind, wird mit keinem Wort erwähnt.

Was bitte passiert dann mit gutgläubigen Bands oder einfach Leuten, die es nicht besser wissen?
Bezahlen die dann ab jetzt jährlich 70€ ohne irgendwelche Gründe? Ich kann mir kaum vorstellen, dass die GEMA plötzlich kommt und sagt "Oh, sorry, ihr müsst ja gar nicht bezahlen!".

2. Arbeitet die GEMA komplett ohne Gewinn, sondern schüttet sämtliche Überschüsse an ihre Mitglieder (ja, die Urheber = Komponisten) aus.

Sorry, aber das halte ich für groben Unfug. Die GEMA ist immer noch eine GESELLSCHAFT, keine Behörde oder sonstige staatliche Einrichtung, die ohne Gewinn arbeitet.
Die Jungs schneiden sich sehr wohl ein Stück vom Kuchen ab - Ich kenne genügend Musiker, die bei denen gemeldet sind, und ich habe noch von keinem gehört, dass er jemals genug zurückbekommen hätte, um die entstandenen Kosten zu decken.
Wenn du ein ordentliches Mitglied bei denen bist, sieht die Sache möglicherweise anders aus, aber als Ottonormalmusiker zieht man bei denen eher den Kürzeren.

@rockbuerosued:

Wenn du den Brief immer noch nicht bekommen hast, meld dich mal per PM bei mir, ich schick ihn dir gerne - Kann dir auch besagten Vertrag mitschicken!
 
Was bitte passiert dann mit gutgläubigen Bands oder einfach Leuten, die es nicht besser wissen?

:great:
Das ist genau der Punkt!

Was die GEMA sich hier in der Öffentlichkeit kaputt macht, können die Ausgaben für die neu geschaffene Stelle eines Marketingdirektors auf Jahre hinaus nicht im Mindesten kompensieren!

Das Thema ist noch nicht vom Tisch...

lg.
 
Also, Ich versteh das ganze mit Gema nicht.

Also das heist, ich versteh die regeln jetzt schon teilweise, aber was das ganze soll...

Ich meine musik ist ein hobby, mann macht es um spass dran zu haben und das andere Spass daran haben.

ich finde es sowieso nicht sonderlich gut, wenn mann Profit mit Musik machen will.

Ich finde Musik sollte ein freies gut sein und jede band sollte das recht haben, die Songs ksotenlos ins Netz zu stellen.

und die CD's sollten auch nur, die produktionskosten wieder einbringen und nicht noch profit rausschlagen.

Aber wahrscheinlich weiche ich gerade vom thema ab.

Eine frage hab ich noch:
Muss mann auf jedefälle gEMA-Gebühren Bezahlen, wenn mann einen gecoverten Song irgendwo der öffentlichkeit präsentiert?

Gruss, Maddin

Hallo??? Musik ist in aller erster Linie ein Beruf und das seit hunderten von Jahren. Das ein ganzer Haufen Leute das als Hobby "nachahmt" ändert nix an den Fakten. Musik hat Geld zu kosten, und zwar nicht zu wenig.
 
Sorry, aber das halte ich für groben Unfug. Die GEMA ist immer noch eine GESELLSCHAFT, keine Behörde oder sonstige staatliche Einrichtung, die ohne Gewinn arbeitet.

Entschuldige, aber ich kann nicht verstehen, wie man steif und fest irgendetwas behaupten kann, wenn man nicht genügend informiert ist. Die GEMA heisst "Gesellschaft" ist aber ein "Verein kraft staatlicher Verleihung". D.h. sie nimmt einen gesetzlichen Auftrag wahr. Ihr ist es per Gesetz verboten, selbst Gewinne zu erwirtschaften sondern hat nach Abzug ihrer Verwaltungskosten (Gehälter etc.) sämtliche Gewinne auszuschütten. Dies wird regelmäßig vom DPMA überprüft. Gut, Du hast geschrieben, Du hältst das für groben Unfug. Das kannst Du natürlich gerne weiter tun, die Voraussetzung, die Deiner Annahme zugrunde liegt, ist aber schlichtweg falsch. Das kannst Du drehen wie Du willst...

Die Jungs schneiden sich sehr wohl ein Stück vom Kuchen ab - Ich kenne genügend Musiker, die bei denen gemeldet sind, und ich habe noch von keinem gehört, dass er jemals genug zurückbekommen hätte, um die entstandenen Kosten zu decken.
Wenn du ein ordentliches Mitglied bei denen bist, sieht die Sache möglicherweise anders aus, aber als Ottonormalmusiker zieht man bei denen eher den Kürzeren.

Nun, ich weiss nicht von welchen Kosten Du sprichst, aber wenn man ein derart hohes :D Einkommen durch seine Musik hat, sollte man vielleicht auch von der Mitgliedschaft bei einer Verwertungsgesellschaft absehen...

Grüße
Marc
 
hallo
die gema ist schon nicht unumstritten. selbst wenn sie keinen gewinn im eigentlichen sinn macht, so finanziert sie doch einen gewalltigen wasserkopf.
es gibt auch ne ganze menge anderer moeglichkeiten seine songs ohne gema zu veroeffentlichen.
wenn man allerdings davon ausgeht, dass man mit seinen songs geld verdienen will, ist man zur zeit wohl gut beraten den gema-wasserkopf zu fuettern und dabei zu hoffen, dass ein paar kruemel fuer einen selber ueber bleiben.

interessant ist die preisfindung der gema.
vor einigen jahren war ich mal (mit-)veranstalter einer open air auffuehrung.
erwartet wurden so etwa 1000-2000 besucher. um das ganze kalkulieren zu koennen, habe ich bei der gema angerufen. erste auskunft: 400,- fuer die gema. nen tag spaeter wieder angerufen: 120,- fuer die gema.
2 tage warten und nochmal anrufen: "das geht uns nichts an" also 0,00 fuer die gema. das habe ich mir dann gleich per fax bestaetigen lassen :D

es ging damals um eine life auffuehrung von pink floyds "the wall" mit schauspiel und musik
 
hallo
die gema ist schon nicht unumstritten. selbst wenn sie keinen gewinn im eigentlichen sinn macht, so finanziert sie doch einen gewalltigen wasserkopf.
es gibt auch ne ganze menge anderer moeglichkeiten seine songs ohne gema zu veroeffentlichen.
wenn man allerdings davon ausgeht, dass man mit seinen songs geld verdienen will, ist man zur zeit wohl gut beraten den gema-wasserkopf zu fuettern und dabei zu hoffen, dass ein paar kruemel fuer einen selber ueber bleiben.

Die Ansicht teile ich ohne Zweifel ;) Ab einem gewissen Aufkommen kommt man auch m.E. aber nicht mehr an der GEMA vorbei...

interessant ist die preisfindung der gema.
vor einigen jahren war ich mal (mit-)veranstalter einer open air auffuehrung.
erwartet wurden so etwa 1000-2000 besucher. um das ganze kalkulieren zu koennen, habe ich bei der gema angerufen. erste auskunft: 400,- fuer die gema. nen tag spaeter wieder angerufen: 120,- fuer die gema.
2 tage warten und nochmal anrufen: "das geht uns nichts an" also 0,00 fuer die gema. das habe ich mir dann gleich per fax bestaetigen lassen :D

es ging damals um eine life auffuehrung von pink floyds "the wall" mit schauspiel und musik

Ich würde das nicht so pauschal darstellen. Möglicher Weise hast auch Du bei der Information die Veranstaltung unterschiedlich dargestellt. Wenn es sich um eine 1:1 Darbietung eines kompletten Werkes mit Schauspiel handelt, so ist sehr wahrscheinlich, dass es sich hier um das sog. "große Recht" handelt. DIeses wird durch die Urheber selbst wahrgenommen.

Bestes Beispiel für die Unterscheidung zwischen großem und kleinem Recht ist das folgende: Aufführung eines Musicals in voller Länge und ohne Bearbeitung: Großes Recht. Aufführung einer Revue mit Ausschnitten aus mehreren Musicals: Kleines Recht = GEMA-Anspruch.

Bei Deinen anderen zwei Preisen gehe ich davon aus, dass unterschiedliche Tarife zugrunde gelegt wurden. Häufig ist gibt es wirklich Grenzbereiche zwischen einzelnen Tarifen (aber das gibt's woanders auch - nicht nur bei der GEMA ;) ). Die Bewertung kann schon mal unterschiedlich ausfallen, sonst gäbe es tariffinduingsmäßig ja auch keine (gerichtlichen) Auseinandersetzungen ;)

Auskunft 1 wäre der "normale" Veranstaltungstarif.

Bei Auskunft 2 hat der Sachbearbeiter den Stellenwert der Musik u.U. als integrativer Bestandteil einer szenischen Aufführung gewertet.

Bei Auskunft 3: siehe oben ;)

Grüße
Marc
 
Nun, ich weiss nicht von welchen Kosten Du sprichst, aber wenn man ein derart hohes :D Einkommen durch seine Musik hat, sollte man vielleicht auch von der Mitgliedschaft bei einer Verwertungsgesellschaft absehen...

Grüße
Marc

Ich spreche hier z.B. von den Kosten "Wir wollen eine CD pressen lassen" oder "Wir würden gerne ein Festival veranstalten" und um beim Thema zu bleiben "Wir hätten gerne einige unserer Song auf die Homepage gestellt".

Ich weiß sehr wohl, dass die GEMA angehalten ist, die Einnahmen auszuschütten, aber wie sie das macht, das ist immer noch ihre Sache.
Wer bestimmt denn die Ausschüttungspraxis? Wenn ich mich nicht irre, sind das die ordentlichen Mitglieder, nicht die "normalen" Musiker.
Von daher kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass da alles mit rechten Dingen zugeht.
Im Übrigen werden Unsinnsaktionen wie hier besprochener Brief schließlich auch aus dem Geldtopf der Musiker bezahlt, wenn ich mich nicht irre.

Schließlich und endlich: Wenn die GEMA wirklich so gemeinnützig wäre, dann würde sie wohl kaum auf so viel Unmut seitens der Musiker treffen, möchte man meinen ;)
 
Hm, da gehen unsere Meinungen doch ein wenig auseinander ;)

Der Unmut seitens der Musiker (richtig, der Musiker, weniger der Urheber ;) ) beruht aus meiner Erfahrung nicht selten auf Unwissenheit oder Halbwissen. Und ehrlich: Die Aktion bzgl. des Briefes finde ich nicht unsinnig. Die Art und Weise und der Wortlaut des Briefes sind mehr als daneben, da gebe ich Dir recht. Aber letztendlich dient diese Aktion dazu, sicherzustellen, dass das Internet keinen rechtsfreien Raum darstellt und Urheber für die Nutzung ihres geisitgen Eigentums auch dort Vergütungen erhalten. Die Vorgehensweise ist nur nach meinem Empfinden falsch.

Pssst... man kann als GEMA-Mitglied übrigens auch Rechte ausklammern (z.B. die Online-Musiknutzung), kriegt dann aber auch kein Geld.

Und nochmal: Die GEMA ist nicht "dazu angehalten". Sie darf es schlichtweg nicht. Und sei versichert, es geht mit rechten Dingen zu, auch wenn viele das nicht wahrhaben wollen, sonst wäre der staatliche Auftrag mal ganz schnell weg. Dafür sorgt das DPMA dann schon, das kannst Du mir glauben.

Du sprichst da eine ganz lustige Sache an. Die Ausschüttungspraxis wird bestimmt durch die ordentlichen Mitglieder schon. Wenn allerdings angeschlossene Mitglieder den Mitgliederversammlungen fernbleiben, um ggf. auch mal Einfluss zu nehmen, da sie ja in der überwältigenden Mehrheit sind, dann ist ihnen auch nicht zu helfen ;)

Grüße
Marc

Bei den Kosten ist es tatsächlich so, dass die Tantiemeneinnahmen die Kosten schon übersteigen, wenn es sich aus anderer Sicht "lohnt" GMEA-Mitglied zu werden. Für den Hobbymusiker bringt es allerdings herzlich wenig. Aber diese Überlegung sollte man vorher anstrengen.
 
Der Unmut seitens der Musiker (richtig, der Musiker, weniger der Urheber ;) ) beruht aus meiner Erfahrung nicht selten auf Unwissenheit oder Halbwissen.

Richtig! Und genau da hätte ein solcher GEMA-Brief ansetzen müssen! Tat er aber nicht. Im Gegenteil: das Schreiben hat noch mehr verwirrt, als ich aufgrund der Diskussion hier eigentlich dachte.

Auch quantitativ!!!
War heute - nach meiner gesundheitlich bedingten einwöchigen Auszeit - zum ersten Mal wieder im Rockbüro und bin fast vom Stuhl gefallen.
Von 55 Nachrichten auf dem Anrufbeantworter waren geschlagene 53 (!!) von Muckern, die Rat und Hilfe wegen dieses GEMA-Schreibens wollten.

Sollten auch Leute aus dem Board dabei gewesen sein, die versucht haben, mich auf diesem Wege zu erreichen, weil ich nach der OP auch nicht online sein konnte, dann die Info, dass mir leider die Zeit fehlt, die 53 Anrufer zurück zu rufen.

STATTDESSEN habe ich das Thema nochmals - für alle! - kurz gerafft und zu einer Eilmeldung gebündelt ( Popinformationszentrum www.allmusic.de - EILMELDUNG zum GEMA-Brief "Musik auf Ihrer Internetseite" )

@Bannockburn
der herzliche Dank, dass er mir den Brief und den Vertragsentwurf gemailt hatte. Habe die jpgs für alle zur nochmaligen Info geschwärzt in den Text eingebunden

lg.
 
Hm, da gehen unsere Meinungen doch ein wenig auseinander ;)

In der Tat, aber jedem das Seine sag ich immer ;)

Der Unmut seitens der Musiker (richtig, der Musiker, weniger der Urheber ;) ) beruht aus meiner Erfahrung nicht selten auf Unwissenheit oder Halbwissen.

Ich gebe dir teilweise recht, aber
a) Ist es kein Wunder, dass viele (grade junge) Musiker dem Thema GEMA unwissend gegenüberstehen, weil man, sobald man auch nur irgendetwas halbwegs professionell aufziehen will (Konzert veranstalten, CD produzieren) ersteinmal gegen die Mauer des GEMA-Verwaltungsapparates läuft und von Paragraphen erschlagen wird.

b) Ist es ebenfalls kein Wunder, dass "unwissende" Musiker von der GEMA abgeschreckt werden bzw. "böse Gefühle" ihr gegenüber entwickeln.
Denn: Was tut die GEMA auf den ersten Blick für Nachwuchskünstler?
- Sie wirft Steine in den Weg beim CD-Produzieren
- Sie verlangt Kohle und Verwaltungsaufwand bei Konzerten
- Sie verschickt übelst auf Abzocke anmutende Briefe/Macht Leuten Angst, die eigene Lieder auf der Homepage anbieten und gar nichts zu befürchten haben

All das vermittelt wohl kaum einen positiven ersten Eindruck dieser Gesellschaft, und das mMn zu recht.

Und nochmal: Die GEMA ist nicht "dazu angehalten"

Sry, Fehler in der Wortwahl meinerseits, wollte dir zustimmen, hab aber das falsche Wort erwischt ;)

Die Art und Weise und der Wortlaut des Briefes sind mehr als daneben, da gebe ich Dir recht. Aber letztendlich dient diese Aktion dazu, sicherzustellen, dass das Internet keinen rechtsfreien Raum darstellt und Urheber für die Nutzung ihres geisitgen Eigentums auch dort Vergütungen erhalten. Die Vorgehensweise ist nur nach meinem Empfinden falsch.

Also ehrlich gesagt... wenn ich Mitglied der GEMA wäre, dann würde ich mir spätestens jetzt eher richtig verar*** vorkommen, als ordentlich repräsentiert.
Erstens soll ich Geld für meine eigenen Songs zahlen, um diese auf meiner eigenen Seite benutzen zu dürfen. Ok, ich bekomme das Geld ja wieder zurück (sicher nicht den vollen Betrag, aber lasse mich hier gerne korrigieren), allein der Verwaltungsaufwand für diesen Unsinn kostet sicher Unsummen, die die Musiker wieder berappen dürfen.

So, jetzt benutzt vielleicht ein anderer meine Musik auf seiner Seite, bekommt von der GEMA auch so nen Brief. So weit alles gut, der unterschreibt halt und schickt da jährlich 70€ hin.
Aber welche Songs benutzt der? Wie oft werden die gehört? Und vor allem: wem gehören die Songs, wer bekommt die kohle dafür? Davon steht nämlich kein Wort in diesem Vertrag drinne...


Sorry, ich verstehe ja durchaus, dass eine Einrichtung wie die GEMA sinnvoll, wenn nicht sogar notwendig ist, aber so wie das hier läuft, kann ich echt nur noch den Kopf drüber schütteln.
 
In der Tat, aber jedem das Seine sag ich immer ;)

Yep! :)

Ich gebe dir teilweise recht, aber
a) Ist es kein Wunder, dass viele (grade junge) Musiker dem Thema GEMA unwissend gegenüberstehen, weil man, sobald man auch nur irgendetwas halbwegs professionell aufziehen will (Konzert veranstalten, CD produzieren) ersteinmal gegen die Mauer des GEMA-Verwaltungsapparates läuft und von Paragraphen erschlagen wird.
Hierzu ist meine Meinung, dass das bei jeder Tätigkeit, die man "halbwegs professionell" angehen möchte so ist. Will man Handwerker werden, muss man sich an die Handwerkskammer wenden usw, usw. Warum sehen so viele Leute einfach nicht ein, dass die GEMA eben im Bereich der Musik der Ansprechpartner ist? :rolleyes:

b) Ist es ebenfalls kein Wunder, dass "unwissende" Musiker von der GEMA abgeschreckt werden bzw. "böse Gefühle" ihr gegenüber entwickeln.
Denn: Was tut die GEMA auf den ersten Blick für Nachwuchskünstler?
- Sie wirft Steine in den Weg beim CD-Produzieren
- Sie verlangt Kohle und Verwaltungsaufwand bei Konzerten
- Sie verschickt übelst auf Abzocke anmutende Briefe/Macht Leuten Angst, die eigene Lieder auf der Homepage anbieten und gar nichts zu befürchten haben

All das vermittelt wohl kaum einen positiven ersten Eindruck dieser Gesellschaft, und das mMn zu recht.
Da bin ich zum Teil voll auf Deiner Seite! Die Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchsförderung der GEMA ist, naja, sagen wir's mal nett, stark verbesserungsbedürftig! Die vermeintliche Abzockthematik hatten wir ja schon diskutiert. Das "Steine-in-den-Weg-Werfen" bei CD-Produktionen müsstest Du mir vielleicht nochmal genauer erklären, das sehe ich nämlich vollkommen anders. Und die Kohle und der Verwaltungsaufwand bei Konzerten, sorry, wir reden hier über Professionalität oder eben halbwegs solcher. Dass dies in Verbindung mit rechtlichem und bürokratischem Aufwand steht, damit sollte man sich schon abfinden können, oder - mit Verlaub - von Organisation sämtlicher Art die Finger von lassen ;)

Sry, Fehler in der Wortwahl meinerseits, wollte dir zustimmen, hab aber das falsche Wort erwischt ;)

OK :great:

Also ehrlich gesagt... wenn ich Mitglied der GEMA wäre, dann würde ich mir spätestens jetzt eher richtig verar*** vorkommen, als ordentlich repräsentiert.
Erstens soll ich Geld für meine eigenen Songs zahlen, um diese auf meiner eigenen Seite benutzen zu dürfen. Ok, ich bekomme das Geld ja wieder zurück (sicher nicht den vollen Betrag, aber lasse mich hier gerne korrigieren), allein der Verwaltungsaufwand für diesen Unsinn kostet sicher Unsummen, die die Musiker wieder berappen dürfen.
Du zahlst als Mitglied nur bei Downloadmöglichkeit. Meldest Du Streaming Deiner Stücke zu Promotionzwecken an, so ist das als GEMA-Mitglied für Dich kostenfrei. Ich halte die Aktion immer noch für keineswegs unsinnig, nur wie gesagt die Art und weise ist sicher eher wenig optimal... Übrigens besteht im Online Bereich die Möglichkeit einer Nettoeinzelverrechnung je Titel (=> Vergütung zahlen, Ausschüttung erhalten, 1:1).

So, jetzt benutzt vielleicht ein anderer meine Musik auf seiner Seite, bekommt von der GEMA auch so nen Brief. So weit alles gut, der unterschreibt halt und schickt da jährlich 70€ hin.
Aber welche Songs benutzt der? Wie oft werden die gehört? Und vor allem: wem gehören die Songs, wer bekommt die kohle dafür? Davon steht nämlich kein Wort in diesem Vertrag drinne...
Das wäre auch der erste Lizenzvertrag, wo das drin stünde ;) Du musst ja sogar erstmal davon ausgehen, dass andere Deine Stücke nutzen und nicht von Deiner (sicherlich in diesem Falle häufig auftretenden) Situation als Musiker bzw. Urheber ausgehen. Insofern ist Urheber und Nutzer ja nicht dieselbe Person. Die Ausschüttungen erfolgen zu 66,6% aus dem Topf nach Aufführungs- und Senderecht und zu 33,3% aus dem mechanischen Vervielfältigungsrecht. D.h. für die Verteilung der 66,6% müssten ohnehin Titellisten vom Nutzer erstellt werden.

Sorry, ich verstehe ja durchaus, dass eine Einrichtung wie die GEMA sinnvoll, wenn nicht sogar notwendig ist, aber so wie das hier läuft, kann ich echt nur noch den Kopf drüber schütteln.
Ich auch! ;)

Grüße
Marc
 
@rockbuerosued: Hat sich da jetzt eigentlich nochmal was getan?

@All: Ich möchte euch einfach mal meinen weiteren "Leidensweg" bei der Sache berichten :D

Also - Kurz nach der Diskussion hier habe ich mal bei der GEMA Stuttgart angerufen. Dort war dann auch gleich ein recht netter Mitarbeiter dran. Auf meine Mitteilung, dass wir weder "Hintergrundmusik" auf der Page hätten (nur Downloads) noch dass diese Stücke GEMA-gemeldet seien, meinte er erst mal, dass es keine Rolle spiele, ob das "Hintergrundmusik" sei, wie in dem Vertrag vermerkt (War ja einer der von dir angesprochenen Punkte, Rockbuero).
Aber wir kamen dann zu der Übereinkunft, dass er mir ein Formular (per Mail, immerhin) schicken würde, wo ich grade die Stücke eintragen könnte, sie würden das dann prüfen und entsprechend den Vorgang einstellen, sobald alle Stücke als GEMA-Frei erkannt wären.

Soweit so gut, er mir das Ding gemailt, ich ausgefüllt und zurückgeschickt.
Dann war erstmal ein paar Tage Ruhe, bis plötzlich ein weiteres Schreiben ins Haus flatterte.
Dazu muss man wissen, dass wir die Band-Seite auf dem selben Server/Account laufen haben, wie auch die des örtlichen Hundevereins.
So, nun kam also ein Brief mit dem ungefähren Inhalt, der örtliche Hundeverein habe ja eine Gaststätte, in der natürlich auch Musik laufe, die ja GEMA-Meldepflichtig sei.
Man beachte, dass dieser Brief zu uns kam, die wir zwar die Seite des Vereins verwalten, aber mit deren Gaststätte doch recht wenig am Hut haben.
Wir natürlich erstmal WTF?!?
Wenige Tage später rief dann plötzlich der gute Mann von der GEMA an und meinte das Ganze sei ein Versehen, es bezöge sich natürlich auf die Band-Seite und er habe noch nichts von uns erhalten, bezüglich seines Schreibens.
Ich darauf "Sorry, ich hab das ca. 5 Minuten, nachdem Sie mir das geschickt hatten gleich zurückgeschickt?"
Er darauf: "Oh, da muss ich mal nachschauen..." *Pause* "Tatsächlich, das hatte ich wohl ganz übersehen! Na dann ist ja alles klar, wir werden das prüfen."

So, wieder paar Tage gewartet, nächster Brief der GEMA flattert herein.
Sinngemäß: "Wir haben Ihnen vor einiger Zeit ein Vertragsangebot geschickt, leider haben Sie noch nicht geantwortet, dies ist schade, da Musiknutzung ohne unsere Einwilligung Schadensersatzansprüche nach sich ziehen kann usw..."

Ich komme mir zu dem Zeitpunkt immer mehr wie ein Verbrecher vor, weil ich ja die Frechheit besitze, Lieder zu schreiben und diese dann ins Internet zu stellen!

Also wieder bei dem netten GEMA-Menschen angerufen.
"Ah, ja, das ist ein Fehler von uns, wir sind in der Umstrukturierung, da wurden versehentlich die ganzen Mahnschreiben nochmal raugeschickt" oder etwass in der Art.
Er beruhigte mich aber, ich sollem ir keine Sorgen machen, er habe mein Schreiben noch, das würde demnächst geprüft und dann das Verfahren eingestellt.

So, nun bin ich mal gespannt, wann ich das nächste Schreiben der GEMA im Briefkasten finde :p
 
@rockbuerosued: Hat sich da jetzt eigentlich nochmal was getan?

Ja, es hat sich was getan. Ich bin nur seit geraumer Zeit arbeitstechnisch am und über dem Limit und damit so gut wie gar nicht im Board.

Wir haben das Problem damals innerhalb der GEMA ziemlich weit "nach oben" kommuniziert, was dann wohl auch intern etliche Vorgänge nach sich gezogen hat (muss das jetzt etwas vorsichtig formulieren).

Fakt war auf jeden Fall, dass ca. Ende Februar von einem maßgeblichen Mann aus der Leitungshierarchie eine Mailantwort kam, wonach die Aktion (zunächst) gestoppt worden sei.
Offenbar hat die GEMA da auch intern noch etlichen Klärungsbedarf. Ich bin mir aber sicher, dass die GEMA zukünftig sehr viel genauer recherchieren wird, was sie an wen oder welche Musiknutzer im Internet verschicken wird.

Und ich bin mir sehr sicher, dass der "einfache Musiknutzer", der keine GEMA-geschützten Werke auf seiner Website eingebunden hat, keine solch irreführenden Briefe mehr bekommen dürfte.

Fakt bleibt aber auch: wer GEMA-geschützte Musik auf seiner Website nutzt, muss dafür die notwendige Lizenz erwerben. Für GEMA-Mitglieder gibt es bekanntlich auch Sonderregelungen für die Promonutzung (wenngleich ich ja auch da bereits im entsprechenden Tutorial meine Kritik der Praxisferne geübt habe).

Viele Grüße
& sorry, dass ich mich momentan (so gut wie) gar nicht am Board beteiligen kann.
 
2. Arbeitet die GEMA komplett ohne Gewinn, sondern schüttet sämtliche Überschüsse an ihre Mitglieder (ja, die Urheber = Komponisten) aus.
Nur wie sie das ausschüttet...
Ich hatte mal den Fall gehabt eines Auftritts mit Eigenkompositionen, fragte die GEMA, was ist, wenn wir einen GEMA-pflichtigen Titel spielen. Antwort war, dass dann die GEMA kassiert, als hätten wir die ganze Zeit GEMA Repertoire gespielt.
Wir mögen Neil Young, aber nicht so sehr, dass wir uns zu seinen Gunsten übervorteilen lassen.
Nun ja, bei den eigenen Mitgliedern gibt es ja auch dank GEMA-pro Pauschalen...
Zum Verwaltungsaufwand, habe mal eine Demo CD erstellt, angemeldet, bekam nach 2 Jahren eine Rechnung über 60 Pfennig und das Porto war 1 DM.
 
Hast Du GEMA-freie Musik auf Deiner Webseite, so hat die GEMA keinen Anspruch! Egal, b Streaming, Download, Hintergrundmusik oder sonst was. Du bist allerdings erst einmal verpflichtet, diese Musiknutzung unter Angabe der Titel und Komponisten anzumelden (wie z.B. bei der Vervielfältigung einer CD). Du solltest dann aber auch tunlichst "GEMA-frei" dabei schreiben. Die GEMA wird dann die GEMA-Freiheit feststellen und natürlich nichts berechnen (wofür auch?).

Da muss ich jetzt mal nachfragen... Ist man generell verpflichtet bei GEMA Freien Stücken, wenn ich KEIN Mitglied der GEMA bin diese bei der GEMA anzumelden...???
 
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