Geige online kaufen - Tipps und Beratung erbeten

  • Ersteller banjogit
  • Erstellt am
Ein wenig skeptisch machen mich der umgelegte Steg und die Abdrücke im Lack.
Der umgelegte Steg muss einen nicht skeptisch machen, das ist eigentlich die richtige Art, eine Geige zu verschicken. Die Abdrücke im Lack zeugen davon, dass der Lack nicht vollständig durchgetrocknet war, als der Steg aufgestellt wurde. Normalerweise werden die Lackschichten mit UV-Licht gehärtet, scheint hier etwas zu kurz gewesen zu sein.
 
So sehen die Druckstellen bei der Klaus Heffler aus. Normal oder ein Reklamationsgrund?

Klaus Heffler 1_cut.jpg

Positiv geshen weiß ich jetzt wenigstens wo der Steg hingehört ;-)
Aber im Ernst, ich vermute jede Geige hat diese Stellen. Liegt ja auch ein wahnsinniger Druck drauf, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Für die, die's interessiert hier noch die Griffbrettstelle bei der Yamaha V20G. Wie gesagt konnte man mit der Fingerkuppe auch ein leichte Erhebung spüren.
Aber die Geige ging ja mittlerweile wieder zurück.

Yamaha VG20 Griffbrett_cut.jpg
 
Sorry, ich kann dem, was hier u.a. als "Auswahlkauf" schöngeredet wird, nichts abgewinnen. Das Rückgaberecht bei Fernabsatzgesetz hat andere Hintergründe.

Die hier mehrfach aufgewendete Zeit fürs Aussuchen, Bestellen, Auspacken, Ausprobieren, Forenbeiträge schreiben, Verpacken, Zurückschicken, etc. wäre in Summe besser für einen vernünftigen Besuch beim Geigenbauer investiert gewesen...

Gruß,
glombi
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 7 Benutzer
Die Scala Vilagio ist ja so ne Art Thomann-Hausmarke. Auf dem Aufkleber im Korpus steht auch nicht wo sie gebaut wurde. Ich vermute der Wiederverkaufswert ist bei dieser Geige auf lange Sicht am geringsten.
Ich hatte den "Namen" auch des Öfteren bei Thomann's Bässen gesehen und immer gedacht da sei ein deutscher Geigenbauer dahinter, der Weißware "veredelt". Laut https://www.thomannmusic.com/search_GK_trstka_BN_scala vilagio.html (und dort "Made in the master workshop of Ioan Bucur") würde ich allerdings eher auf Rumänien tippen. Was ja nicht schlecht sein muß - ein Bass aus Rumänien und zum Teil aus Pappel war hier bei Frankfurt der beste den ich bis jetzt gespielt hatte...
Sorry, ich kann dem, was hier u.a. als "Auswahlkauf" schöngeredet wird, nichts abgewinnen. Das Rückgaberecht bei Fernabsatzgesetz hat andere Hintergründe.

Die hier mehrfach aufgewendete Zeit fürs Aussuchen, Bestellen, Auspacken, Ausprobieren, Forenbeiträge schreiben, Verpacken, Zurückschicken, etc. wäre in Summe besser für einen vernünftigen Besuch beim Geigenbauer investiert gewesen...

Gruß,
glombi
Sehe ich genauso. Man lernt in ein paar Stunden beim Geigen- (oder in meinem Fall Bass-) bauer mehr als durch wochen- und monatelange Transportdienst-Schinderei...

Edit: ich habe durch Besuch im Laden auch gelernt daß ich solche Instrumente *nicht* bei Thomann kaufen würde. Warum nicht? Weil hier in Frankfurt beim Bassbauer *alle* Instrumente spielfertig eingestellt waren, in Burgebrach dagegen *keins*.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
...Das Rückgaberecht bei Fernabsatzgesetz hat andere Hintergründe...

Magst Du das genauer erläutern, wenn Du's schon schreibst?

Danke jedenfalls für all Eure Meinungen und Hinweise. Liest sich teils allerdings so, als wären hier ein paar Geigenbauer im Forum aktiv ;-)
Nun, bei meinen Gitarrenkäufen wurde mir auch immer zum Laden gehen geraten. Fakt ist, dass ich dort nie die Ruhe und die akustische Umgebung hätte, die ich für so eine Auswahl benötige. Und bezüglich Beratung: ich habe immer noch die Verkaufs-Sprüche vom meinem damaligen Laden um die Ecke in den Ohren. Ich bin allerdings mittlerweile kein Teenie mehr, dem man etwas aufschwatzen muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Liest sich teils allerdings so, als wären hier in paar Geigenbauer im Forum aktiv ;-)
Mag sein, ich würde trotzdem raten zu einem Fachmann (oder zur Fachfrau) zu gehen.

Ich hatte hier zu lesen begonnen weil meine Frau mal geäußert hatte daß sie gern Violine spielen würde - als absolute Anfängerin wären wir da allerdings in anderen Preisklassen unterwegs.

Ich bin Laie auf dem Kontrabaß und hab letztendlich einen gebrauchten aus China gekauft, der allerdings von Daniel Kreß in Köln eingestellt worden war - und das merkt man! Es ist kein Pöllmann für 15.000€, aber er ist trotzdem spielbar und klingt schön.

Ich denke Celli und Geigen unterscheiden sich da kaum, außer in der Gewinnspanne der Hersteller; Bässe bauen lohnt kaum noch...
 
Die Druckstellen sind nicht normal und aus meiner Sicht ein Reklamationsgrund.
Im Gegensatz zu den Gitarren, werden die Streichinstrumente laut Thomann allerdings sehr wohl von einem Geigenbauer vor dem Versand begutachtet und eingestellt.
Natürlich gehört zu diesem "Einstellen" keine Überarbeitung eines Steges, kein Positionieren einer Stimme, kein Nachfeilen des Sattels, falls das nicht absolut notwendig zum Verkauf wäre. Das dauert einfach zu lange und dann sind manche Preise nicht mehr möglich.
In der von dir bestellten Preiskategorie @banjogit, sollten kleine Anpassungen jedoch schon drin sein.
Da wäre es sicherlich auch möglich bei einem Kauf vor Ort in Burgebrach mit dem erstandenen Instrument über die Straße ins Service-Center zu gehen und es dort noch besser einstellen zu lassen.
Leider ist @fiddle hier schon lange nicht mehr aktiv, der uns da einen Blick hinter die Kulissen gewähren könnte.
 
Fernabsatz meint Käufe, die außerhalb der Geschäftsräume des Händlers aufgesucht werden. Der Klassiker früher war Staubsaugervertreter, an der Haustüre abgeschlossene Zeitungsabos oder auch der gute alte Versandhauskatalog. Kunden müssen Gelegenheit habe, die bestellten Waren zu prüfen wie es auch im Geschäft möglich wäre und besonders über ihre Verbraucherrechte aufgeklärt werden. Man ging davon aus, dass bei dieser Vertriebsform der Verbraucher überrumpelt werden könnte, was in vielen Fällen sicher auch der Fall war.
 
Die Druckstellen sind nicht normal und aus meiner Sicht ein Reklamationsgrund....

Auf Nachfrage ist Thomann da anderer Meinung. Es sei normal, da der Lack sehr weich und hochwertig ist. Würde man es reparieren, würden diese Stellen trotzdem immer wieder so aussehen.
Ich teste weiter....
 
...würde ich allerdings eher auf Rumänien tippen. Was ja nicht schlecht sein muß ...

Wundern würde es mich nicht, denn die Scala Viagio hat einen irrsinnig warmen, resonanten Ton, der sicherlich bestens für Gypsy Jazz u.ä. geeignet ist. Alleine deshalb müsste man sie eigentlich als Zweitinstrument behalten. Für mein Erstinstrument bin ich aber doch auf der Suche nach einem spritzigeren Modell, das besser für Klassik geeignet ist.
 
Auf Nachfrage ist Thomann da anderer Meinung. Es sei normal, da der Lack sehr weich und hochwertig ist. Würde man es reparieren, würden diese Stellen trotzdem immer wieder so aussehen.
Ich teste weiter....
Naja, ob man das nun als hochwertig darstellen kann, ist Ansichtssache. Das Problem ist, dass bei einer Nacharbeit die Trocknungszeit wieder einige Wochen dauern würde, bis man da einen Steg drauf stellen könnte. Ich habe schon bei einige Geigen den Lack retuschiert. Wenn ich eine Stelle mit mehreren Schichten wieder aufbauen musste, dann dauert es Monate, bis die Stelle dem Druck von Steg oder auch Kinnhalter ohne Schäden stand hält. Bei einer chinesischen Geige war der Lack noch so frisch, dass der Steg fest geklebt war. Beim Lösen kam der Lack bis aufs Holz mit runter kam.
Dein Foto ist leider zu unscharf und die Auflösung zu klein, um es richtig beurteilen zu können. Wenn die Geige gut klingt und gute Spieleigenschaften hat, dann würde ich das nur polieren, je nach dem, wie tief der Eindruck ist.
Die Macke im Griffbrett, hätte man auch in 5 Minuten beseitigen können.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hier noch Fotos von dem durch den festklebenden Steg abgelösten Lack. Vorher und nach der Retusche.

PS: Den Steg habe ich auch noch nachgearbeitet. Der ist nicht so dick geblieben.
 

Anhänge

  • Abgelöster Lack.jpg
    Abgelöster Lack.jpg
    277,7 KB · Aufrufe: 110
  • Nacher.jpg
    Nacher.jpg
    247,4 KB · Aufrufe: 126
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Melde mich abschließend zurück.

Es sind mittlerweile alle Geigen retourniert - bis auf die "Klaus Heffler No. 7/5 SE Master Violin 4/4". Es ist leider auch die Teuerste, aber sie ist wirklich toll. Aus all den Lieferungen war sie die Schönste und Bestklingende, und lässt sich zudem angenehm spielen. Ein deutlicher Gewinn im Vergleich zu meiner "Alten".
Der Kofferkauf zog leider nochmal die gleiche Bestellorgie nach sich. Auch hier muss man sorgfältig auswählen und entscheiden, und Tipps vom Support haben leider nicht geholfen. All das hat sich aber letztlich ausgezahlt, denn dieser Koffer passt nun perfekt:
https://www.thomann.de/de/gewa_aspirante_violin_obl._case_4_4.htm

Danke für Eure Aufmerksamkeit, und vielleicht hab ich ja jemanden mit diesem Thread auch geholfen. Das wäre mein Ziel :)

LG
-banjogit-
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
  • Wow
Reaktionen: 4 Benutzer
Solche Berichte helfen immer, denn der Weg zum passenden Instrument ist nicht immer gerade, klar und einfach!
Viel Spaß mit der Geige!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ob es rechtlich einen Unterschied macht, weiß ich nicht. Mir war nur aufgefallen, dass auf der Website Gänsefüßchen stehen, die m.E. da nichts verloren haben....
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben