Eure Geigerin sollte sich dringends selbst mit dieser Thematik beschäftigen, wenn sie es wirklich ernst meint mit der Popularmusik! Da bin ich ganz bei fiddle. Man kann nicht mit einem Barockinstrument daherkommen und dann denken, dass damit auch Rock geht und die Verstärkung zum Problem anderer macht, nur weil sein Instrument bisher sonst so toll war.
Ich würde nie wieder mehr mit einer teuren akustischen Geige auf eine Rockbühne gehen. Ich war nur kurz geigenmäßig in der Band unterwegs, aber meine Geige hat in der Zeit bei aller Vorsicht böse Schrammen erlitten und eine Zarge hat auch das Jenseits gesegnet, was Glück war, weil es ja auch die Decke hätte sein können. Einen Bogen habe ich auch beinahe zu Schrott verarbeitet. Meine Geige hat durch so ein anklebbares Mikrofon auch Lackschäden erlitten und gepfiffen hats auch ständig. Für ne Jazzband oder so wär ein Mikrofon ok, aber sobald ein Rockschlagzeug mit auf der Bühne steht, ist mMn Schluss mit Mikro. Mit nem Gesangs- oder Instrumentmikrofon abzunehmen ist mMn auch der letzte Dreck. Viel zu leise und es behindert massiv beim Spielen.
Auf einer Rockbühne geht mMn nur Tonabnehmer (wobei Piezo am häufigsten verwendet wird, es gibt aber auch elektromagnetisch, theBand uswusf.) oder gleich E-Geige, wobei eine A-Geige mit Piezo auch nur eine passive E-Geige ist. Es ist völlig dann völlig egal ob es ein 500€ Schülerinstrument oder 5000€ Meistergeige ist. Hängt da ein Piezo billigster Bauart dran ohne weitere Klangaufbereitung, klingen sie alle gleich.
Die 870 und 840 HBV rauschen gerade nicht, aber natürlich ist die Verarbeitung und das Zubehör kein Traum. Der Preis besteht gefühlt aus 90% Tonabnehmer und 10% für den Rest. Deswegen soll man damit zum GB oder selbst basteln und besseres Zubehör dazukaufen. Das ist immer noch günstiger als ne Top-E-Geige a la Skyinbow, Wood,
Yamaha SV250 und wie sie alle heißen. Wenn ihr die Optik zusagt, könnte vielleicht auch ne NS Design E-Geige drin sein, da muss man kaum mehr basteln.
fiddle hat aber richtig angemerkt, dass es damit aber nicht getan ist. Um ein gutes, schönes Geigensignal zu bekommen, braucht es weitere Geräte in der Signalkette. Bei passiven Tonabnehmern und E-Geigen brauchts einen gescheiten Preamp. Dann will man vielleicht noch nen Equalizer, nen eigenen Hall, ein Volumepedal, ein Stimmgerät, uswusf. Je nachdem was man für Ansprüche hat.
Davon abgesehen ist ein möglichst originalgetreuer Geigensound nicht Gesamtsounddienlich. Wichtig ist, dass es wie eine Geige klingt, wobei man da auch viel mit Halleffekten experimentieren muss (der Raumklang fehlt schließlich immer beim trockenen Signal), sich aber auch durchsetzt.
Meine Meinung: Die Geigerin muss sich selbst um eigenes Equipment kümmern und damit befassen. Es ist schließlich ihr Problem, dass man sie nicht hört und es ist ihr Instrument, ihr Werkzeug.
Mein Equipmentvorschlag E-Geige von NS Design + Preamp, alternativ HBV840 + evtl. noch benötigtes Zubehör + Geigenbauer wenn nicht selber bastelbar. Falls ihr nicht bereits ein gut ausgestattetes Siderack habt: Hall und EQ. Stimmen kann man auch klassisch in nem ruhigen Eck mit Stimmgabel und Gehör. Kabel nicht vergessen.
Am Ende kostet der Spaß soviel wie fiddle schon schrieb wahrscheinlich um die 300€. Aber das sollte machbar sein, wenn man damals bereit war wahrscheinlich 3000€ für das Akustikequipment auszugeben. Andere geben weit mehr Geld für ihr Equipment aus.