Gehör - Was sollte man trainieren?

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LUF
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Selbst lernender Schlafzimmergitarrenanfänger ohne Ambitionen. Ziel: Mitspielen mit anderen Musikern/CD/MP3/Video, Spielen nach Gehör.

Noch kämpfe ich als Anfänger mit der Motorik und habe auch genug andere Baustellen aber dachte wenn man mit anderen spielen will muss man hören können was gespielt wird. So habe ich vor einer Woche mit einer App angefangen Gehör zu trainieren. Kann man ja gut wenn man mal die Gitarre nicht bei der Hand hat.

Aktueller Stand:

Habe Probleme mit Sicherheit zu sagen wie viele und welche Töne ich höre. Auch komme ich bei hohen bzw. tiefen Tonlagen durcheinander. Bei hohen etwas, bei tiefen Tönen deutlich häufiger. Ich meine aber ein absolutes Gehör ausschließen zu können.

Intervalle, wenn Töne nacheinander abgespielt wirken trivial. Sehe kein Problem je 12 Songs mit auf- und absteigenden Intervallen zu merken. Das hat mich überrascht weil ich das nie als Gehörtraining geübt habe.

Bei Dur, Moll, Dim, Aug, Sus2, Sus4 liege ich mittlerweile über reines Raten, als Arpeggio wird das Ergebnis natürlich deutlich besser. Sehe begründete Hoffnung auf Verbesserung mit einem Zeithorizont von Wochen. Dabei hatte ich mit Jahren gerechnet.

Nun frage ich mich wie viel Energie ich da investieren soll. Ich habe wie gesagt genug andere Baustellen und womöglich übe ich etwas das man sowieso nebenbei lernt oder etwas esotherisches das ich nie brauchen werde.

Wie weit soll ich gehen? Soll ich so weit trainieren, um einen Akkord in allen Inversionen und Tonlagen hören zu können? Oder reicht es für mein Ziel aus den Akkord zu erkennen?

Sorry, dass das so ein konfuses Sammelsurium an Dingen ist aber das liegt daran, dass ich mich konfus fühle und nicht weiss worauf das ganze hinauslaufen soll.

Würde mich freuen wenn jemand Zeit findet hier mal Ordnung reinzubringen.

Wie war es denn bei euch als ihr in dieser Phase wart und wie ging es weiter?

Sollte es das Ziel sein mit einem Blatt Papier und Stift vor dem MP3 Player zu sitzen und mitschreiben zu können?

Danke und nochmals Danke, dass ihr überhaupt die Geduld fandet das hier zu lesen...
 
Bei Dur, Moll, Dim, Aug, Sus2, Sus4 liege ich mittlerweile über reines Raten, als Arpeggio wird das Ergebnis natürlich deutlich besser. Sehe begründete Hoffnung auf Verbesserung mit einem Zeithorizont von Wochen. Dabei hatte ich mit Jahren gerechnet.
Wenn du Intervalle hören kannst, ist das eine gesunde Basis. Auf der Gitarre ist es einfach, auf einem Tasteninstrument auch, da die Töne quasi vorgegeben sind, durch Bundierung, oder eben der Tasten, die man finden muss.
Wie weit soll ich gehen? Soll ich so weit trainieren, um einen Akkord in allen Inversionen und Tonlagen hören zu können? Oder reicht es für mein Ziel aus den Akkord zu erkennen?
Am Anfang lernt man die gängigen Akkorde (Dur, Moll), wenn man die in allen Lagen beherrscht, hat man schon einmal eine gute Übersicht, man kann auch höhere Lagen hören (ich zumindest, weil es eben höher klingt :rolleyes:
Ob es für Dein Ziel ausreicht, weiss ich nicht, denn ab dort geht es weiter, und weiter, und....weiter,

Ich habe einen anderen Background, irgendwann habe ich mich für das Hören entschieden, weil Musik hören auch Musik machen ist (meine persönliche Erfahrung, subjektiv)
Mit dem Hören würde ich (persönlich) nicht aufhören, das muss kutliviert werden...
Sollte es das Ziel sein mit einem Blatt Papier und Stift vor dem MP3 Player zu sitzen und mitschreiben zu können?
das Hören können Andere auch, die können auch mitschreiben. Gutes Ziel.
 
Ziel: Mitspielen mit anderen Musikern/CD/MP3/Video, Spielen nach Gehör.
Das ist ein schönes, ein gutes, aber auch ein ambitioniertes Ziel.

Aber wenn Du das können willst, dann übe doch auch gleich genau das. Nichts leichter, als sich einen (am Anfang leichten)
Song zu suchen, und mal zu versuchen, mitzuspielen.
Die Fragen, die sich dabei stellen, sind immer die selben:
Was höre ich da eigentlich?
Was ist der Grunton ?
Was ist die Tonart (Dur >< Moll) ?
Welche Akkorde kommen vor ?
Wie ist der Rhythms ?

Der "Workflow" wäre wie folgt:

Hören > Idendifizieren (= wissen, oder schätzen, raten, vermuten) > ausprobieren (Gitarre zu Aufnahme dazu) > wenn Ergebnis OK, dann zu nächster Stelle. Wenn Ergebnis nicht passend, dann wieder retour.

Die eigentliche Schwierigkeit besteht darin, sich Songs auszusuchen, die man mit seinem aktuellen Wissensstand auch bewältigen kann. Aber macht man das regelmäßig und konsequent, wird man immer besser und sicherer dabei, und man erweitert ständig seine eigene, innere Klangbibliothek, und die Sounds/Klänge/Akkorde, die einen vor Erkenn-Probleme stellen, werden immer weniger und weniger.

ABER: Das ist ein absolutes Langzeit-, wenn nicht gar Lebensprojekt. Denn es wird IMMER mal wieder ein Klang oder ein Akkord oder eine musikalische Situation auftauchen, die neu für Dich ist, und die Du nicht beim ersten Anhören bestimmen kannst.

Aber lohnen tut es sich allemal. Und es macht Spaß und Freude.

Die Hände lassen würde ich von allen Eartrainern und Intervall-Trainern. Das bringt nichts.
Nun frage ich mich wie viel Energie ich da investieren soll.
Soviel Du willst. Diese Entscheidung kann Dir keiner hier abnehmen.
Wenn Du Dich mal eine Zeit lang damit beschäftigt hast, wirst Du selber ein Gefühl dafür kriegen, wie weit Du das treiben willst und wann Du zufrieden bist.

Thomas
 
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Nun frage ich mich wie viel Energie ich da investieren soll. Ich habe wie gesagt genug andere Baustellen...
Mein Tip wäre, sich zunächst auf das Spielen der Gitarre zu konzentrieren. Wenn Du Pop/Rock spilest wäre die absehbare Zeit m.E: gut in die Begleitung von Songs investiert.
Ein sinnvoller Anfang wären "einfache Songs", die nur drei Akkorde der Stufen I, IV und V benutzen. Mit mehr Sicherheit durch auswendig gelernte Begleitungen kannst Du deren Akkordwechsel voraushören und bestimmen.
Unfassbar viele sehr bekannte Songs lassen sich so begleiten, solange die Tonart nicht wechselt.
https://www.justinguitar.com/classes/beginner-guitar-course-grade-one

Wenn das Englisch zu schnell gesprochen empfunden wird, kann man unterhalb des Videos in der Menüleiste über das "Schild" Untertitel und daneben über das "Zahnrad" eine automatische Übersetzung einblenden.


Bei Songs mit mehr Akkorden, die innerhalb einer Tonart bleiben, kann es trotzdem weitere Akkorde geben. Das sind entweder besonders geschmeidig klingende "Stellvertreter" der zuerst gelernten 3 Akkorde sind oder es sind einzelne Akkorde, die aus einer anderen Tonart hereingeschneit kommen, weil es gut passt.
Das lässt sich natürlich ganz genau auseinandernehmen und musiktheoretisch beschreiben, aber so frühzeitig würde das Thema dann schnell anstrengend bis undurchsichtig.

Das Lernen lässt sich mit den von @turko genannten Tips sehr gut vertiefen und beschleunigen. M.E. ist Singen zur Begleitung von Songs und wenn möglich auch der Grundtöne sowie weiterer Akkordtöne eine optimale Methode zur musikalisch-praktischen Gehörbildung.

Gruß Claus
 
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Ich meine herausgehört zu haben, dass du Akkorde schwieriger "auseinander" hören kannst als Intervalle. Hierbei kann hilfreich sein, die Klangfarbe der Ausgabe (praktisch das Instrument) zu wechseln. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit einem obertonreichen E-Piano gemacht.

Vielleicht hast du auch schon selbst herausgefunden, dass die Gitarre bei der Hand dabei hilft, Akkorde zu finden. Schwierigkeit: Du musst diese Akkorde auch spielen können, und bei der Gitarre können manche Töne in der Oktavlage abweichen, was dem Akkord eine andere "Klangfarbe" gibt.

Selten braucht man mehr als vier Töne, um den Akkord zu definieren. Dabei handelt es sich dann auch mehr um Akkorde für Fortgeschrittene.
 
Grund: Nachtrag

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