franticfanatic schrieb:
was genau ist ein gegentakt? wo wird er benutzt? (bands, etc), wie kann man sowas lernen? wie erkannt man ihn?
Der wilde gegentakt ist eine interessante Rhythmik. Häufiger benutzt in alten jazz und swing, im grunde für musik im Rhythmus (nicht musik im takt). Gelegentlich auch blues und latin. Hierdurch wird der musik swing und drive zugefügt. Also eigentlich nix für rock pop etc.
Schwierig ist das schon, denn man muss sehr präzise arbeiten. schlabbern gilt nicht, sonst kein gegentakt. Man rutscht sehr leicht in irgendwelche punktierte oder triolen.
Nimm ein blatt papier, am besten mit rechenkästchen. Trage dort eine zeitlinie ein - groß genug. Auf dieser linie teilst du ein in 4tel noten des 4/ 4tel taktes und teilst die gleiche länge/ zeiteinheit ein für 3/ 4tel takt. um zu sehen, wo die zählzeit 2 des 3/ 4tel taktes beim 4/ 4tel takt genau liegt.
Nun gilt die regel, dass alle abweichungen vom grundrythmus betont werden. Daher gibt es zwei formen. Die verkürzte spielt nur die akzente des taktes und die abweichung. Der durchlaufende gegentakt spielt auch die unbetonten zählzeiten. Es kommt sehr auf die akzentuierung an.
Wenn ihr die exacte position graphisch klar habt, könnt ihr euch auf die schenkel hauen - die eine hand im 4/4tel, die ander im 3/4tel takt. So 1-2 jahre lang um das draufzukriegen.
Für bläser ist es eine kleine herausforderung, da sie die luftstöße für die wohldosierten akzente genau unter kontrolle haben müssen.
Ein schönes beispiel, welches auf gegentakt aufgebaut ist, findet sich manchmal bei Sidney Bechet.