LoboMix
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Der Sweetspot hat etwas mit dem sog. Nahbesprechungseffekt (Proximity-Effekt) zu tun. Alle Druckgradientenempfänger, wozu die Nierenmikrofone gehören, geben im Nahbereich unter ca. 50 cm die tiefen Frequenzen stärker wieder. Je näher man ran geht, desto mehr werden diese tiefen Frequenzen überbetont. Wenn man das nicht möchte, kann man bei vielen Mikrofonen an einem Schalter diese Frequenzen wieder abdämpfen, so auch beim M71s. Aber man kann den Effekt auch absichtlich nutzen, um die Stimmer sonorer klingen zu lassen.Den Tipp mit dem seitlich Einsingen habe ich schon in Bezug auf die Verminderung von Zischlauten gehört. Könnte man dabei aber auch den Sweetspot entdecken, oder liegt der in der Regel dann doch eher frontal ?
Die Polardiagramme zeigen, dass sich das M71s im unteren Frequenzbereich immer stärker der Kugel annähert [https://www.microtechgefell.de/mikrofon?wl=274-MT71S#start]. Der Nahbesprechungseffekt ist also auch bei etwas seitlicher Besprechung wirksam.
Der "Sweetspot" ist dann gefunden, wenn Du den für Dich ausgewogensten Eindruck zwischen den verschiedenen Frequenzbereichen hast.
Das Polardiagramm zeigt auch, dass das M71s um 8 kHz seitlich deutlich weniger empfindlich ist als auf der 0-Grad-Achse. Das erklärt auch, warum man mit etwas seitlichem Einsprechen die Zischlaute dämpfen kann.*
So ein Teil wie das von @Basselch gezeigte reicht völlig. Weniger gut für Deinen Zweck wären etwa die Schaumsoffartigen "Überzieher".Und als Ploppschutz einen günstigen, wie es scheint, kann man auch dort etwas mehr Geld dalassen ?
*)
Diese Darstellung ist etwas vereinfacht und die Polardiagramme können insofern etwas täuschen, als deren Kurven alle auf die 0-Grad-Achse ihrer eigenen Frequenz bezogen und gemittelt sind. Tatsächlich kann es sogar sein, dass ein bestimmtes Mikro bei 8 kHz seitlich empfindlicher ist als etwa bei 1kHz, obwohl die Polardiagramm-Kurven etwas anderes suggerieren. (Um das zu genauer beurteilen braucht man wiederum sehr ausführliche Frequenzgangkurven mit den Kurven für verschiedene Einsprechwinkel.)
In diesem Fall würde dann seitlich besprochen sogar ´spitzer´ klingen als frontal. Das findet sich aber eher bei Kleinmembranern, Großmembraner fallen nach oben hin generell stets stärker ab in ihrer Empfindlichkeit.