Heute vor 150 Jahren kam mit William Christopher Handy einer der einflussreichsten Songschreiber in den USA zur Welt, der mit seinem Wirken bis heute die populäre Musik prägt.
W. C. Handy, der spätere "Father of the Blues" musste als Kind auf Geheiß seines Vaters, eines Predigers, die Gitarre, die er sich erspart hatte, wieder zurückgeben, weil dieser sie für ein sündiges Instrument des Teufels hielt. Stattdessen sollte er Orgel lernen, kaufte sich aber bald ein Kornett, auf dem er heimlich übte, später kam noch die Trompete dazu. In seinen Zwanzigern leitete er eine Band, eine seiner Tourneen führte ihn bis nach Kuba. Anfang des letzten Jahrhunderts kam er in Mississippi mit dem ländlichen Blues in Berührung, den er in seine eigenen Kompositionen einband. Seine Komposition "
The Memphis Blues" von 1909, die 1912 veröffentlicht wurde, war der erste Blues-Song überhaupt, der je veröffentlicht wurde und soll auch die Entstehung des Foxtrott-Tanzes inspiriert haben. W.C. Handy soll die Rechte daran für 50 oder 100 Dollar verkauft haben.
Sein größter Hit war der "
The Saint Louis Blues", der 1914 veröffentlicht wurde und zum Jazzstandard wurde, von dem es über 2000 Versionen geben soll und der etliche Male in den Charts war, u.a. 1925 mit Bessie Smith und dem jungen Louis Armstrong.
1921 war W. C. Handy Mitbegründer des ersten von Afroamerikanern geführten Musiklabels, er erforschte die schwarze Musik und schrieb darüber mehrere Bücher. Manche hielten ihn für den Vater von Blues und Jazz.
Die Blues Music Awards hießen vor Jahren offiziell W. C. Handy Blues Awards. Als Handy 1958 starb, kamen 25.000 Menschen zu seiner Beerdigung, über 150.000 Menschen versammelten sich in der Umgebung, um von ihm Abschied zu nehmen.
W. C. Handy in der Memphis Music Hall of Fame
W. C. Handy - St. Louis Blues (The Ed Sullivan Show vom 6. Februar 1949)
View: https://www.youtube.com/watch?v=cSuTTSOctGw