[GB] T-Style-Variation

  • Ersteller Titan-Jan
  • Erstellt am
So Leutles.... bin endlich fertig!

Das Grundkonzept:

Eine einfache Gitarre, leicht und schnell zu bauen. Ein paar eigene Ideen (auch konstruktiv) aber nicht so abgedreht wie einige andere meiner Ideen, sondern eher etwas Richtung Mainstream aber eben dennoch mit eigener Note. Sämtliche Zutaten (soweit mir bekannt/möglich) aus Deutschland. Nicht wegen dem Sound, sondern um möglichst lokale Unternehmer zu unterstützen und fraghafte Produktionsmethoden (und Behandlung der Mitarbeiter) zu boykottieren.
Es sollte eine Bühnengitarre ohne Schnickschnack aber mit pfiffigen Ideen für einen sorgenfreien Auftritt werden. Quasi eine "Sorglos"-Gitarre, auf die man sich verlassen kann. Musikalisch eher für angezerrte aber auch cleane Sounds gedacht (Rock, Punk, Blues,...)

Nun zu den Komponenten:
Bodyholz: Esche (von Karlheinz)
Halsholz: Riegelahorn (von Karlheinz)
Finish: Osmo Hartwachsöl, mit Stahlwolle mattiert
Griffbrett: Mooreiche (von Thomas)
Brücke: ABM
PU: P90 hot von Häussel
Tuner: Schaller
Gurtpins: Schaller
Schaltung: Volume-Poti und ein Kondensator wahlweise parallel

Nun lasse ich mal Bilder sprechen:




Die #8 ist es, weil ich ja zwischenzeitlich sechs Cigar Box Guitars gebaut habe.









Das Halsprofil ist trapezförmig (2x 45° Schräge). Das gefällt mir für Power Chords extrem gut, bei Solis stört es nicht und für Lagerfeuer-Akkorde ist es zwar nicht so geeignet aber dafür ist diese Gitarre auch sowieso nicht so gedacht. Der Halsübergang zum Korbus ist mir ganz gut gelungen, finde ich.





Im Body ist mit der rechten Hand gut und schnell erreichbar ein Plektren-Reservoir untergebracht. Super praktisch!






Fazit:
Optik: Gefällt mir super (bis auf ein paar Fräsfehler, die ich mehr oder weniger kaschieren konnte)
Haptik: Tolles Finish, fühlt sich schön warm und samtig an. Ergonomisch auch richtig gelungen!
Sound: Gefällt mir auch sehr gut, Soundvielfalt eingeschränk durch nur einen PU aber völlig ausreichend für die geplante Musikrichtung.
Der Bau hat tierisch Spaß gemacht, auch weil die Gitarre so leicht aufgebaut ist und es schnell vorangeht.


Was ich beim nächsten Mal anders machen würde:
- Die Kopfplatte ist etwas zu schmal für die klassischen Wandhänger. Muss ich noch etwas optimieren.
- Die Buchsenhülse sieht gut aus, ist aber ungeeignet für Winkelstecker (außer man lässt die Buchse soweit rausstehen, wie ich es nun gemacht habe, dann verstehe ich aber den Sinn der Versenkung wieder nicht mehr...).
- Mehr Obacht beim Fräsen...
- Ich wüsste gerne, wo man Elektronik (zum Beispiel Potis und Schalter) aus deutscher Produktion herbekommt...


So nun seid ihr dran! Was denkt ihr? Gefällt sie euch? Was kann ich zukünftig besser machen?
wink.gif
 
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Interessantes Teil. Ist der Hals nur mit einer Schraube befestigt?? Und wer ist Karlheinz und Thomas? Womit hast Du das Osmo gefärbt? Oder erst gebeizt..
Die ABM Brücke gibt es leider nicht mehr!! Die habe ich sehr oft verwendet, und mir die letzte zuschicken lassen... Auch in schwarz.
 
Hey murle,

also ja, der Hals ist mit einer M5-Schraube befestigt (Details siehe weiter oben im Baubericht). Karlheinz ist ein Holzhändler für heimisches Holz aus dem Gitarrebassbau-Forum und Thomas ist ebenfalls ein Kumpel von dort. Das Osmo habe ich nicht gefärbt, das orange kommt vom beizen mit Clou-Holzbeize.

Es soll doch einen Nachfolger dieser Brücke geben, richtig? Allerdings dann ohne Rollen, glaube ich....
 
ich hab über diesen Halshape auch schon mal bei anderen gesehen... finde es irgendwie cool
kann mich jedoch nicht wirklich vorstellen das dies bequem ist ? vielleicht bin ich da auch zu traditionell...

wie wühlt es sich den an so zu spielen ?

ach ja .. die Interpretation der Tele gefällt mir sehr! Glückwunsch zum Design!
 
Danke Jean!

also ich zitiere mich zu dem Halsprofil mal selbst:
Das Halsprofil ist trapezförmig (2x 45° Schräge). Das gefällt mir für Power Chords extrem gut, bei Solis stört es nicht und für Lagerfeuer-Akkorde ist es zwar nicht so geeignet aber dafür ist diese Gitarre auch sowieso nicht so gedacht.

Bei den Lagerfeuerakkorden in den niedrigen Lagen spürt man die Kanten. Das ist eben nicht so gut. Bei Power Chords liegt der Daumen auf der Ebene auf und nicht auf einer Rundung und das gibt viel mehr Halt und Sicherheit und fühlt sich richtig toll an. Bei meiner ersten Gitarre hatte ich deswegen in den niedrigen Bünden ein "normales" rundes Shape und dann ab dem 5...7 Bund in ein Trapez übergehend. Das sah allerdings dann optisch etwas verwirrend oder seltsam aus. Jetzt wirken die beiden klaren Kanten optisch sehr viel prägnanter und stimmiger aber für die klassischen Akkorde in den Bünden 1-5 ist es wie gesagt eben nicht so optimal....

Hilft dir das?
 
Hallo Jan!

Erstmal Gratulation von meiner Seite. Optisch ist das wirklich eine sehr gelungene T-Variation...erfrischend anders aber irgendwie trotzdem vertraut. Cool!

Eine Frage zum P90:
Die Position des PU ist doch relativ weit von der Bridge entfernt.
Was waren deine Beweggründe dafür?
Kommen Powerchords noch mit genug Punch?
Hast du die Position vorher irgendwie getestet oder "nach Gefühl" gewählt?

Cheers,
Boogie
 
Hi Jan,

Konzept, Design und Farbe finde ich richtig gut gelungen und umgesetzt :great:

Bei Hals würde mich interessieren, was der Grund für das trapezförmige Profil war? War das geplant, oder eine Ergebnis der Erfahrungen während des Entstehungsprozesses? Das Halsprofil wäre für mich nämlich die größte Hürde bei einem Eigenbau.

Nur bei der Halsschraube sieht es auf den Bildern so aus, als wenn sich der Kopf ein wenig in das Holz des Korps reingezogen hätte. Hier würde ich mich persönlich mit mindestens zwei Schrauben in Reihe und einer eingelegten Metallplatte zur großflächigeren Einleitung der Presssung am Schraubenkopf in den Korpus wohler fühlen...

Bin gespannt auf weitere Ideen von Dir.

Gruß,
glombi
 
@Doom Boogie :
Danke! Gefällt mir, dass du sie "frisch" aber auch "vertraut" findest. Genau diese Wirkung wollte ich gerne erzielen.
Also ich wollte nur einen Tonabnehmer. Meistens spiele ich auch auf dem Bridge-PU. Direkt an der Brücke sind mir die aber oft zu zu spitz. Getestet habe ich den PU mit meiner "Verona" (verschiebbarar Tonabnehmer, siehe Signatur) an verschiedenen Positionen und an der gewählten gefiel er mir ganz gut. Ich würde schon sagen, dass die Power Chords ganz gut mit Druck kommen!

@glombi :
Dankeschön!
Ein ähnliches Halsprofil hatte ich schon bei meiner ersten E-Gitarre getestet und für gut befunden. Nun habe ich es noch etwas markanter ausgeführt. Aber ich habe dafür keine exakten Maße, denn die genauen Maße habe ich spontan und nach Gefühl ausgearbeitet. Ich finde, das formen des Halsprofils ist der mit Abstand genialste Teil am Gitarrenbau und längst nicht so schwer, wie viele glauben! Lass dich davon nicht einschüchtern!
Nun ja, die Senkung ist etwas tiefer als sie sein müsste und leider auch nicht ganz sauber. Das kommt auf den Detailfotos leider sehr gnadenlos rüber. Mir gefällt die schlichte Optik von nur einer Schraube auf der Rückseite. Aber zwei wären technisch gesehen wahrscheinlich wirklich besser (aber jedenfalls nicht unbedingt notwendig).
 

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