Gage Silvester...

  • Ersteller musicxs
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also wir haben auch schon solche veranstaltungen gemacht mit 8 stunden...

wir fahren bandmässig mit 2 konzepten. einmal reinecovermucke (Get On The Train) eines künstlers und das andere gemischtes aus den letzten 6 jahrzehnten (8ight). darüber hinaus ist unser soundtech dj und macht in den spielpausen immer dj mucke.
So ist dann für jeden etwas dabei...

Allerdings währe ein angesagter normalpreis für eine solche veranstaltung 5000€ aufwärts. an silvester würde es dann bei 7-8k losgehen....
es gibt auch durchaus gesellschaften, die bereit dazu sind soviel dafür auszugeben...
 
Also ich frage mich ernsthaft ob ich zu blöd bin meine Geschäfte zu führen und muss mir überlegen meine Agenten mal gerade an die Luft zu setzen.
Ich bin nun schon seit 1975 im Geschäft und verdiene damit meinen Lebensunterhalt. Als ich angefangen habe konnte man noch gutes Geld verdienen. Aber heute??? Wir machen in der Regel Clubgeschäfte. Da laufen die Gagen ohnehin etwas anders. Bei einer sechsköpfigen Band habe ich im Club am Abend 600 €. Hinzu kommt die Unterkunft. Das wars dann in der Regel. Wenn man sich jeden Abend zudröhnen will bezahlt man das gerade mals selbst. Solche Geschäfte gehen über 2 Wochen. Je nach Club hat man 3 - 5 Tage Arbeit in der Woche. Ausnahmen: Geschäfte in Urlaubsgebieten ( 7 Tage Woche) und im benachbarten Ausland ( Holland und Schweiz 7 Tage Woche). In diesen Clubs wird die Gage aber in der Regel auf 500 € gedrückt. Wenn ich lese was hier so abläuft. Ich mache also was falsch.
Nun kommen wir zu Sylvester. Wenn ich mit meinen sechs Leuten eine Gage von 3500 - 4000 € erziehle bin ich schon froh. Das geht aber nur in Läden welche uns nicht das ganze Jahr über engagieren. Diese bieten in der Regel zwischen 2500 und 3000 € höchstens. Will ich für das gebotene Geld nicht spielen dann kommen 10 andere Bands die es sofort machen. Also bleibt mir doch garnichts anderes übrig. Sylvestergeschäfte laufen eigentlich wie Galageschäfte und werden auch so bezahlt. Eine Std. sind 45 Min. Also beginn meist gegen 21 oder 22 Uhr und open End (die letzten Jahre immer bis 6 Uhr). Um MItternacht 30 Min. Pause. Da kann ich aber eigentlich locker mit einer Gage von 3500 - 4000 € leben.
Man muss sich vor Augen halten: Die Zahl der Mitbewerber ist recht groß. Die Bands aus dem Osten Europas machen uns leider im Bezug auf Gagen das Leben schwer. Die wohnen nicht hier, zahlen hier keine Steuer und keine Versicherung. Die haben hier keine Wohnungen und keine Familien zu ernähren. Also, runter mit den Preisen, dadurch mehr Arbeit und die Masse machts. Danach dann nach Hause und für die Euros im Osten eigentlich recht gut leben. Ob die Band gut ist oder nicht ist zunächst einmal garnihct so entscheident. Wann kommt denn noch ein Veranstalter und hört sich die Band an? Habe ich in den letzten fünf Jahren vier mal erlebt. Der Rest hat uns nach dem Foto engagiert. Die Agenturen bieten es zwar den Veranstaltern an aber es ist schon in Ordnung wenn die Agentur sagt die sind in Ordnung.
Es würde mich doch mal brennend interessieren wo die vorhergenannten Gagen bezahlt werden. Wenn ich mir den Beitrag von Alexa z.B. ansehe, 2 - 3 facher Multiplikator. Das wären dann, mal von nur 3000 € augehend 9000 €. Wie groß muss denn eine Veranstaltung sein damit diese Gage erziehlt wird. Gehen wir mal vonn 300 Gästen aus und das ist schon viel. Dann sind schon mal 30 € pro Kopf weg nur für die Band. Da Sylvester meist das Essen mit eingerechnet wird ( ca. 40 € ) sind wir dann schon bei 70 € Eintritt. Da ist doch bei den meisten die Schmerzgrenze schon überschritten. Also machen es doch die Veranstalter lieben etwas anders, kassieren anstatt 70 € nur 50, haben immer noch Ihre 40 € fürs Buffet und geben der Band nur 10 pro Kopf. Und schon verkauft sich die Eintrittskarte besser. Und bitte, wo hat man denn noch solche großen Veranstaltungen. Wir waren die letzten Jahre immer in Hotels und mit sicherheit in den besten ( Bachmair am See, Rottach Egern, Steigenberger Airport, Frankfurt). Gäste: zwischen 150 und höchstens 200. Leider sitzt der Euro bei den Gästen nicht mehr so locker wie einstmals die DM. Wenn die Preise bezahlbar bleiben sollen und die Gäste zu frieden sein sollen wird doch erst mal bei der Band gespart. Dann muss eben der DJ her, der ist billiger als eine Band.
Also Alexa meine Frage: wo bekommt man diese Gagen??? Und wieso der Unterschied zwischen Profi und Amateur? Ich kenne einige Amateurbands die es durchaus mir einer Profiband aufnehmen können.
Ich möchte auch geren mehr Geld verdienen. Ich kann mich aber leider nicht auf das für meine Begriffe sehr hohe Ross setzten und sagen " wenn meine Gegenvorstellungen nicht erfüllt werden dann bleibe ich lieber zu Hause". Dann müsste ich das ganze Jahr zu Hause bleiben. Der Spatz in der Hand ist immer besser als die Taube auf dem Dach.

Da ich davon augehen, dass die Gage vonn 500 € pro Kopf netto ist und Ihr 8 Std. anwesend sein müsst würde ich auf jeden Fall zuschlagen. Keiner wird von euch verlangen, dass Ihr um 19 Uhr anfangt und nach 8 Stunden die letzte Nummer spielt. Laßt euch nicht von anderen was über Gagen erzählen. Bei vielen ist das Wunschdenken. Die sind dann Sylvester zu Hause, geben Geld aus und ihr habt es verdient. Und noch was zu Abschluß, je höher die Gagenvorstellungen oder Forderungen sind um so weniger hat ihr Arbeit. Sicher muss man sich nicht unter Preis verkaufen. Aber in unserem Geschäft (ich meine jetzt mal wirklich das Profigeschäft) ist der Wettbewerb derart hart, dass man schon um jedes Geschäft kämpfen muss. Klar wird die leistung des Einzelnen nicht wirklich honoriert. Aber wenn der Monat rum ist wird gezählt. Und so viele Galageschäfte gibt es leider nicht, dass wir alle nur noch Samstags arbeiten müssen und am Ende des Monats die dicke Gage in der Tasche haben.
 
Orgelmensch schrieb:
In meinem regulären Job bekomme ich nicht annähernd so einen Stundenlohn...
Wetten dass doch?

Wenn ich Mucke mache, heißt das ja nicht, dass ich mal eben da hingehe, 8 Stunden spiele, die Kohle einstreiche und das war's dann...

Bei Tanzmucke muss man seine Klamotten inkl. PA etc. im Allgemeinen selbst aufbauen, also kommen noch mal, na sagen wir mal zwei Stunden dazu (wenn ihr richtig schnell auf- und abbaut).

Dann noch am Proberaum/Lager ein- und Ausladen - noch mal ne Stunde.

Bis acht Stunden Programm stehen, muss einiges geübt werden. Es sei denn, alle spielen vom Blatt - dann muss jemand irgendwann mal die Ordner vorbereitet haben.

Akquise - irgendwie muss der Gig ja zustande gekommen sein.

Mucke machen lernt man nicht von jetzt auf gleich - also rechne noch mal einige Jahre "Ausbildung" drauf. Bis du richtig gut bist, hättest du normalerweise auch schon ein Studium durch...

So, und dann gehen die 500 Tacken ja nicht direkt in deine Tasche, sondern es geht noch was ab für:

- Verbrauchsmaterialien (Saiten, Verstärkerverschleiß, Benzinkosten, Klamotten, Autoverschleiß)

- wenn du davon leben willst: Sozialversicherungen, Altersvorsorge, Umsatzsteuer, Einkommenssteuer, und ein Urlaub soll vielleicht auch noch mal drin sein...

Hmmmm, irgendwie sind 500 Tacken für einen Abend gar nicht mal so viel, wenn man es sich richtig überlegt. Denn du musst ja auch in der Zeit, in der du gerade nicht spielst, Essen, Miete zahlen, Tanken...

Ich weiß, die meisten hier betreiben Musik als Hobby, und da sind 500 Euro nebenbei nett verdientes Geld. Aber es ist nicht so viel, wie es klingt, wenn man mal nachrechnet. Wie gesagt: Wetten, dass du in deinem regulären Job mehr verdienst? ;)

LeGato
 
Musiker12 schrieb:
...Also ich frage mich ernsthaft ob ich zu blöd bin meine Geschäfte zu führen ....

Hallo Rüdiger,

laß die Eintagsfliegen mal machen - du bist 30 Jahre dabei !! Du weißt, wie es läuft, ich weiß es,... und die anderen werden es noch schmerzlich erfahren, sofern sie davon leben wollen/müssen!

Interessanter, sehr realistischer Beitrag von dir!
 
Als Verleiher für PA kann ich Silvester auch nicht einfach 100 % Aufschlag nehmen, nur weil viele Leute Anlagen wollen ;)

Als Verleiher ist man am längsten da. Laden, Fahrt, Aufbau, Abmischen, PA- & Licht stellen, Abbau, Heimfahrt.

Ich bin beim Gig länger als 8 h unterwegs, habe eine Kapitalbindung von ca. 60.000 für PA, Live-Mixer, Siderack, Lighting.

Ich bekomme meist 600 €, mehr ist meist nicht drin, da kann sich die Band glücklich schätzen.

Traum-Renditen von 5 % des Anschaffungswerts der PA gibt es längst nicht mehr, das hat sich bei 0,5 - 1 % Tagesmiete herauskristallisiert.

Ich stehe 20 h da.
 
Musiker12 schrieb:
Also Alexa meine Frage: wo bekommt man diese Gagen??? Und wieso der Unterschied zwischen Profi und Amateur? Ich kenne einige Amateurbands die es durchaus mir einer Profiband aufnehmen können.
Also hier wurde eine Spielzeit von 8 Stunden vom Ursprungsposter festgelegt, daher gehe ich von dieser Zahl defenitiv aus und lege das auch nicht als reine Anwesenheit aus.
Wenn du hier das anderst interpretierst, dann rechne das auch auf die genannten Gagen der anderen um, die hier tatsächlich von 8 Stunden Spielzeit ausgehen.

Üblicher Satz liegt bei 50,- EUR/Std. pro Musiker macht bei fünf Musikern 2000,- Euro für 8 Stunden.
Und ich kenne keine Amateurband die ordentlich 8 Stunden lang ein gescheites und ein breites Programm bedienen kann.

Und du kannst mir nicht erzählen, dass du dich mit deinen Leuten für ein volständiges 8 Stunden Programm für nur 500,- Euro hinstellst und volle Leistung bringst. Ich zweifle auch stark, dass deine Leute für das Gelt auftreten.

Und 8 Stunden durchspielen ist schon ein hartes Brot. Das schafft auch kein Gelegenheitsspieler. Da schwächeln schonmal die ein oder anderen Lippen von Bläsern oder die Fingerkuppen von Gitarristen und Bassisten usw.

Gruß,
Alexandra
 
Orgelmensch schrieb:
Du hast keine Vorstellung wie mies mein Job bezahlt ist... :D
Es kommt halt eben darauf an in welchem Musik-Genre man sich bewegt und um welche Art von Veranstaltung es sich handelt...

Ein Beispiel aus dem Karneval und Unterhaltungsmusik: Bei uns in Köln/Bonn zahlt man für eine 30 minütigen Auftritt zwischen 750 und 900 Taler für eine bekannte Band, Formation oder Solokünstler (die ausschließlich von der Musik leben) ... die Profis in dem Geschäft mal außen vor gelassen. Die Gagen sind jenseits von gut und böse.

Es gibt natürlich auch etliche weniger bekannte Hobby Formationen die die Preise drücken... Diejenigen, die nicht alleine von der Musik leben können, die können sich das eher erlauben mit den Preisen in den Keller zu gehen. Aber selbst bei solchen Semi Professionellen Kombos ist der Finanzielle Aufwand so groß geworden... Hier mal eine Gegenrechnung (nicht von uns!) - Gage für einen 30 minütigen Gig: 350 Euro (im Besten Fall)

Anzahl der Musiker und Techniker: 5 Musiker und max. 6 Techniker; Gesamter Zeitaufand für den Gig: Treffen 1,5 Stunden vor dem 30 minütigen Gig, Abbau, Heimreise, Einlagerung der Gerätschaften in das Lager: 1Stunden > Insgesammt 3 Stunden Zeitaufwand. Die Techniker werden pro angefangene Stunde mit 20 Euro vergütet. Die Musiker erhalten 25 Euro bei Benefiz Auftritten nichts!

Von den 350 Euro bleiben dann noch 100 bis 170 Euro übrig. Das Geld muss dann noch für CD Produktionen, Studiokosten, Probenraummiete, Werbemittel, Photoshootings, Fahrzeugfinanzierung, Kraftstoff, Versicherung, Steuer, Gema, Neuanschaffungen, Verbrauchsmaterialien, Webpräsenz, etc. etc. etc. ...

:confused: Da kann doch irgendwas in der Rechnung nicht stimmen ... oder? ;) Mir würde - bei aller Liebe zur Musik - mein "Hobby" keinen Spaß machen... :(
 
Alexa schrieb:
[...]

Und 8 Stunden durchspielen ist schon ein hartes Brot. Das schafft auch kein Gelegenheitsspieler. Da schwächeln schonmal die ein oder anderen Lippen von Bläsern oder die Fingerkuppen von Gitarristen und Bassisten usw.

Gruß,
Alexandra


Na ja na ja... das halt ich für ein Gerücht.
 
Delryn schrieb:
Na ja na ja... das halt ich für ein Gerücht.
Weil?
Schon mal einen 8 Stundengig am Stück absolviert?

Richtig schön wird es für Saitenspieler, wenn die Umgebungstemperatur ordentlich hoch ist, wie an richtig heißen Sommertagen, wo der Schweiß zum einen die Haut und damit die Fingerkuppen weich macht und gleichzeitig das rutschen auf dem Griffbrett erschwert. Wenn du dann noch statt einer dünnsaitigen E-Gitarre auch noch im Wechsel eine Westerngitarre mit ordentlicher Saitenspannung bespielen mußt, bekommt der Begriff Eierschneider einen ganz neues Bild.

Und Bassisten, die nicht schnöde mit einem Plektrum arbeiten, spielen sich da auch ganz schnell mal Blasen an den Fingern.

Und sowas ist defenitiv kein Gerücht, sondern Erfahrungen aus der Praxis von Konzerten bis zu 6 Stunden Länge.

Gruß,
Alexandra.
 
@ Alexa
Irgendwie zeigt mir Deine Antwort, dass Du die Brange offensichtlich nicht richtig kennst. Die 50 €/h bekommst Du sicher bei Galaveranstaltungen bzw. die bleiben Dir übrig nach Abzug aller Kosten. Ich habe in meiner ganzen Praxis noch nicht erlebt, dass man 8 Std. durchspielt. Gemeint ist doch wohl und das sagt einem der klare Menschenverstand, Beginn der Veranstaltung ist 19 Uhr und Ende ist 3 Uhr. Soviel zum Thema Galaveranstaltung

Und nun mal zu meinen Leuten. Ich denke mal Du hast meinen Beitrag gelesen. Wir sind Berufsmusiker und machen Clubgeschäfte. Das heißt wir sind z. B. 2 Wochen in einem Club in Bad Hombug (Name möchte ich hier keinen nennen). Zwei Wochen heißt Do. Fr. Sa. So. Gage wie folgt:
Do. Spielzeit von 23h - 2h. 300,-- € (nicht pro Kopf sonder für die ganz Band)
Fr. Spielzeit von 22:30h - 5h im Wechsel mit dem DJ womit gemeint ist die ersten 4 Sets a´ 45 Min. und dann 30 Min. wobei der DJ jeweils eine halbe Std. rumblödelt. 600,--€
Sa. wie Freitag 600,-- €
So. von 16h - 18:30h mit Whiskytime 300,-- (4 Songs, eine Zigarettenlänge Pause, dann weiter im Text)
So, das ergibt eine Wochengage von 1800,-- €. Den Stundenlohn rechne ich mir schon nicht mehr aus weil ich sonst alles in die Ecke werfen müsste. Von diesen 1800€ gehen nun ab:
8 % für die Agentur sowie die Kosten für Treibstoff und Versicherung für die Instrumente und die PA. Also bleiben bei großzügiger Rechnung noch ca. 1600 € übrig. Das ist für die Band netto. Duch 6 geteilt bleiben dann ganze 266 € pro Kopf, allerdings ist das dann ja wieder brutto. Auf den Tag gerechnet sind das dann 66 €. Also nix mit 50 € pro Std.
Das ist leider die Realität in den Clubs. Und, soviel steht fest, wenn Du keine volle Leistung bringst, bist Du ganz schnell weg vom Fenster.
Ich muss jedem Recht geben der sagt, dass er in bei jedem anderen Job merhr verdient (das Spricht gegen die Aussage von Orgelmensch denn wenn ich den Stundenlohn mal ausrechne, was ich eben gerade mache dann komme ich bei 18,5 Std. Anwesenheit auf 14,37 € brutto ). Wenn ich die Zeitrechnung von LeGato zu Grunde lege, die meiner Ansicht nach völlig richtig ist, denn die Zeit der Vorbereitung, Anreise, Aufbau, Soundckeck, Abreise, Probe, rechnet ja niemand, dann geht der Stundenlohn ganz erheblich weiter nach unten. Allein Aufbau und Soundcheck sind ca. 4 Std. Abbauen und verladen ca. 1,5 Std. Von den Fahrzeiten will ich erst garnicht reden. Das fällt zwar im Club nicht jeden Tag an sodern nur alle 2 Wochen. Aber dennoch. Die Zeit ist weg.
Ich habe so viele Großmäuler (man verzeihe mir diesen Ausdruck) kennen gelernt die mir erzählen wollten, dass sie keinen Gig unter 20 000 DM machen. Große Bands mit 11 Musikern und einem Techniker. Ich will auch hier keine Namen nennen. Die machen Galaveranstaltungen (2 Tage) für ganze 2500 €. Was denkst Du was da noch nach Abzug der unmittelbar anfallenden Kosten noch bleibt. Und, machen die es nicht für das Geld, dann haben sie eben keine Arbeit. Wie peinlich war das für den Star der Band, dass er mir gegenüber mehr oder weniger kleinlaut zugeben musste, dass halt nicht mehr drin ist.

Lies den Beitrag von slaytalix. Für die komplette PA 600€. Da kann man schon sagen super Preis. Das könnte ich mir aber max. bei einer Gala leisten wenn ich mir nicht vorher eine ewig lange Anfahrt antun möchte. Sagt der mir aber, weil z.B. Sylvester ist musst Du mal eben 1200 € rüber schieben müsste ich ihm leider sagen dass er das vergessen kann. Ich finde auch einen der es billiger macht. Ich denke mal das weiß er auch. Ich habe im Übrigen schon öffter darüber nachgedacht mir die PA bei Gala´s zu leihen. Aber die Instrumente muss ich dennoch ran karren. Somit komme ich um den Anhänger nicht herum. Dann kann ich auch den Rest mitschleifen. Würde mir sonst die Hotelkosten sparen können, je nach dem wie weit wir zu fahren haben. Wir arbeiten immer mit unserer eigenen PA. Die Anschaffungskosten lagen bei ca. 20 000 €. Nach 5 Jahren ist das meißte nur noch Geschichte. Die Instrumente dazu gerechnet stehen bei uns 50 000 € auf der Bühne. Das jetzt auf die Tage und Std. umzurechnen ist mir im Moment zu umfangreich. Aber Du mußt bei der ganzen Kalkulation immer mir Reparaturen und Neuanschaffungen rechnen. Die sollte man von der o.G. Wochengage auf jeden Fall noch abziehen. Das würde heißen, noch mal ca. 200 € weniger.

Alexa, wenn Du bessere Geschäfte hast die auch von Dauer sind und Du Deinen Lebensunterhalt damit bestreiten kannst dann sei Dir das von Herzen gegönnt. Ich habe die Story heute morgen einem meiner deutschen Agenten erzählt und Ihn (sicher zum Spaß) fürchterlich nieder gemacht. Zunächst einmal hat er das wohl für bare Münze genommen und wollte mir die Situation der Veranstalter auseinander legen und, mir erklären, dass einfach im Moment nicht mehr drin ist.

Als Alleinunterhalter oder als Duo kannst Du sicher einen besseren Preis pro Kopf erziehlen. Aber, kannst Du davon leben? Die Jungs machen das nebenbei. Und wenn mal 4 Wochen nix ist dann überleben die das denn die normale Arbeit geht weiter, die Solzialversicherung wir weiter bezahlt. Also, keine Sorgen. Wenn wir 4 Wochen keine Arbeit haben dann sieht die Welt schon ganz anders aus.

Fazit: Wie Du siehst arbeiten meine Leute inclusive meiner Wenigkeit für erheblich weniger Geld als Du es angenommen hast. Und es sei Dir versichert, wenn es darauf an kommt dann knallen wir auch 8 Std. durch bei voller Leistung und ohne, dass wir uns nur einmal wiederholen müssen.
Ich könnte Dir auch noch andere Rechnungen aufmachen aber das würde dem Ramen sprengen. Ich weiß nur eines. Unsere Auftragsbücher waren voll. Leider habe wir vor zwei Wochen einen Kollegen verloren und ich musste alles stoppen. Ich weiß auch, dass ich mir nie die Taschen vollgelogen haben im Bezug auf Gagen und ich mache auch kein Geheimnis daraus.
 
j.konetzki schrieb:
Je nach dem wie lange der Gig geht ist das sicher reizvoll! Also ohne eine exakte Summe zu nennen: Wir würde je nach Tag (Weihnachten, Sylvester etc.) das 6 bis 10 Fache der regulären Gage verlangen.

Bei 90 Minuten Gig wären also eine komplette Gage von 5.000 bis 9.000 Euro durchaus denkbar... Bei einer Anfänger Band ohne besondere Referenzen würde ich mich mit 2.500 bis 5.000 Euro allerdings zufrieden geben :great:

:screwy: Ahem, wo lebt ihr? Auf dem Mond, wo es keine andere Band gibt? Oder seid ihr einfach nur hammergeile Musiker - jeder kann jeden Song auf jedem Instrument spielen, sieht bombastisch gut aus und ihr habt so eine geile Bühnenshow mit Big-Band, halbnackten Tänzerinnen und und und

6- bis 10fache Gage... wenn ich Veranstalter wäre, würde ich euch hochkantig rausschmeißen

Ich möchte den Veranstalter kennen lernen, der für einen 90 Minuten Gig 9000 Euro springen lässt... :screwy:
Wie viel soll's denn bitte für 8 bis 10 Stunden sein?

Zurück zum Ursprungs-Thread: Wir werden Sylvester natürlich auch wieder spielen - zu normalen Preisen - d.h. jeder unserer fünf Musiker hat danach je nach Auftrittslänge ca. 300 bis 450 Euro in der Hand...
Wir machen semiprofessionell Tanzmusik und sind (obwohl Eigenlob stinkt) ziemlich gut. Trotzdem bleiben wir auf dem Boden, haben uns in der Region einen hervorragenden Namen erspielt und die Veranstalter wissen, dass man von uns Qualität bekommt

Wenn ihr 500 Euro bekommen könnt, dann nehmt diese

See ya
Martin
 
iampille schrieb:
:screwy: Ahem, wo lebt ihr? Auf dem Mond,...
AHA... na dann ;)

... auch wenn es Dir nur rausgerutscht ist. Vielleicht überlegst Du trotzdem das nächsten mal genauer, bevor Du den Screwy Smilie setzt... Danke! So und jetzt weiter im Text!

Sagen wir einfach mal: Wir wissen was wir können und wir wissen was wir für einen Gig wert sind...

Wir kommen auch nicht aus dem Genre des "Langprogramms". Wir haben uns spezialisiert auf Kurzauftritte von 30 bis 45 Minuten. Davon halt mehrere am Tag... falls wir mehrere Buchungen haben. Das ist stressig, aber jede Band sucht sich halt ihre Nische. Wir sind jedoch so Bodenständig, das uns ist unsere Zeit mit unseren Freunden auch viel lieber als viel Kohle für einen Gig an Sylvester einzustreichen.

Des weiteren ... :redface: ... Ich habe mir gerade noch mal meinen Post durchgelesen. Ich muss jedoch zur Korrektur sagen das ich mich wohl mit meinen Angaben in der Eile etwas verhauen habe. Keine Ahnung was mich da geritten hat, aber besoffen war ich glaube ich nicht :redface:

Also, abgesehen davon, dass wir wie gesagt keine 8 Stunden Gigs absolvieren... Für 8 Stunden im Unterjahresprogramm wäre eine Gage von gut 2500 Euro angemessen... 9000 Euro wäre unter Umständen eine akzeptable Gage für ein Showprogramm an einem Feiertag wie Sylvester. Jedoch müssen dazu alle Bandmitglieder Ihre Einverständniserklärung abgeben...

Des weiteren beachte man bitte meinen weiteren Post von 11:48 Uhr in diesem Thema!

Ich hoffe ich konnte das hier klarstellen ;)
 
Hi j.konetzki,

sei mir nicht böse, aber bei ALLEN Agenturen, die Booking für uns machen, würden wir im besten Fall höhnisches Gelächter ernten, wenn wir sagen würden, wir möchten Silvester die 5- bis 6-fache Gage. 2- bis 3-fache Gage, ok, aber mehr auch nicht. Insofern finde ich den Screwy-Smilie durchaus gerechtfertigt.

Solltet Ihr das Geld jedes Jahr so fordern können, dann freut euch, glaubt aber bitte nicht, dass das branchenüblich wäre...

Ich bin auch dagegen, für nen Hungerlohn zu spielen, und unsere Band ist auch nicht ganz billig. Und zu besonderen Gelegenheiten (z.B. Silvestergala in nem großen türkischen Robinson-Club) tut der Kunde auch richtig großes Geld raus.

Aaaaaber: Das ist nicht die Regel!

In deinem Profil steht, dass du Fachinformatiker bist, nicht Berufsmusiker. Kann es also sein, dass du Zeiten, in denen es mal nicht so läuft, überstehst, indem du ganz normal Geld in deinem "normalen" Job verdienst?

Das ist eine sehr komfortable Situation für dich, aber jemand, der ausschließlich von der Musik lebt, kann es sich nicht leisten, sich die Rosinen rauszupicken wie jemand, der nicht darauf angewiesen ist.

Entweder, du bist als Musiker auf Tour und verdienst irgendwie Geld (auch wenn es wenig ist), oder du kannst deine Miete nicht bezahlen, ganz einfach.

Ich will dir nicht auf die Füße treten, aber ich habe im Moment den Eindruck, du suchst dir die schönsten Gigs raus und spielst die anderen einfach nicht...

Wenn das so ist: Freu dich! Geile Ausgangslage :great:

LeGato
 
Musiker12 schrieb:
@ Alexa
Irgendwie zeigt mir Deine Antwort, dass Du die Brange offensichtlich nicht richtig kennst.

Ich nehme dir deine Aussagen ja gerne ab. Verstehe auch, dass bei einer Lokalität, die euch oft bucht ihr günstigere Angebote macht oder gar an Tagen wie Sylvester zum gleichen Preis spielt, ist ja auch eine Investition für euch in zukünftige Buchungen. Auch das an mehreren Tagen hintereinander, die Kosten für Anfahrt etc. auf diese umlegen kann und daher günstiger spielen kann.
Aber glaub mir, die 50,- Euro sind, und so beklagen es viele, ein Zustand der schon Jahre bei Tanzmusikern andauert. Also gar nichts außergewöhnliches, sondern leider ein Minimum.
Zusätzlich gibt es auch noch ein Gefälle zwischen Nord und Süd und von Privatveranstaltungen und Lokalen.
Auch gibt es den Unterschied zwischen unterschiedlichsten Bandformationen und Musikrichtungen.

Je nach Band, berechnen andere weitaus mehr plus eine Pauschale für die reine Anwesenheit und bekommen es auch bezahlt.

Nun münze nicht alles auf deine Band um, denn da kannst du schwer den Vergleich zu allen anderen Formationen setzen.

Man muß halt unterscheiden, zwischen dem Alleinunterhalter und einem studierten Klavierspieler, der Metallica Coverband und einer Robbie Williams Coverband, der kleinen Pop-Coverband und einer Top40 Coverband mit Bläsern und die mit eigenem Truck mitsamt zig Technikern anreißt um große Veranstaltungen komplett selber zu gestalten.
Je nach Gruppierung wirds du unterschiedlichste Gagen, Termine verlangen und auch bekommen können.

Gruß,
Alexandra
 
Hmmm ... ich habe mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt :)

Wir haben keine Lust so lange Sylvester Gigs zu spielen! Deswegen die hohe Gage ;)

Wir sind halt sehr familiär eingestellt und feiern lieber zusammen. Man muss sich ja nicht vollkommen mit der Band "prostituieren". Wenn uns trotzdem jemand buchen sollte - was bislang noch nie geschehen ist ( warum auch wohl :rolleyes: ) werden wir den Gig (Wenn natürlich alle mitziehen) spielen. Über Agenturen beziehen wir noch keine Gigs. Das wird sich ggf. im nächsten Jahr vielleicht ändern... mal sehen... Im Moment stehen jedenfalls noch einige Änderungen für die nahe Zukunft an :)

Richtig ... ich bin trotz der 100 bis 150 Gigs im Jahr kein Berufsmusiker ;) In der derzeitigen Zeit erachte ich das Risiko als Berufsmusiker als zu riskant. Mein Respekt an alle die sich im Geschäft schon seit Jahren halten können. Ich habe als Fachinformatiker nicht gerade einen skalierbaren und überschaubaren Tag. Trotzdem widme ich mich den ganzen restlichen Tag der Band... das zusätzliche Arbeitsaufkommen ist auch nicht gerade wenig. Das sind in der Woche (ohne Gigs, Proben und sonstige Veranstaltungen) locker noch mal 15-20 Stunden die für mich anfallen. Ich wundere mich immer weiter das meine Freundin das mitmacht und mich dabei noch unterstützt :great:

Du brauchst auf jeden Fall nicht zu glauben das wir anspruchsvoll sind. Des weiteren sind wir aber auch keine Amateure! Wir brauchen uns aber auch nicht vor dem verstecken was wir schon alles erreicht haben. Rosinen gibt es nur selten für uns. Wir sind froh wenn wir überhaupt die Gage bekommen die wir eigentlich in unserer Preisliste vermerkt haben. (30 Min. 350 Euro - in unserem Geschäft ist das ein sehr günstiger Preis für die gute Qualität die wir abliefern!) Getreu nach dem Motto: "Kleinvieh macht auch Mist" spielen wir natürlich auch kleine und weniger gut bezahlte Gigs. Bei uns iss datt de Klüngel ;) Jeder Euro mehr in der Bandkasse bringt uns ja letztendlich weiter. Da hast Du natürlich recht, da wir uns das als regulär Berufstätige erlauben können. Wir wissen aber wo wir anzupacken haben und was wir noch vor uns haben um uns noch weiter im Geschäft zu ethablieren :)

Vielleicht widmen wir uns doch besser wieder dem eigentlichen Thema. Hier geht es ja nicht um mich, sonder Sylvester Gigs. Ich beantworte gerne Fragen per PM :)
 
Alexa schrieb:
Weil?
Schon mal einen 8 Stundengig am Stück absolviert?

Richtig schön wird es für Saitenspieler, wenn die Umgebungstemperatur ordentlich hoch ist, wie an richtig heißen Sommertagen, wo der Schweiß zum einen die Haut und damit die Fingerkuppen weich macht und gleichzeitig das rutschen auf dem Griffbrett erschwert. Wenn du dann noch statt einer dünnsaitigen E-Gitarre auch noch im Wechsel eine Westerngitarre mit ordentlicher Saitenspannung bespielen mußt, bekommt der Begriff Eierschneider einen ganz neues Bild.

Und Bassisten, die nicht schnöde mit einem Plektrum arbeiten, spielen sich da auch ganz schnell mal Blasen an den Fingern.

Und sowas ist defenitiv kein Gerücht, sondern Erfahrungen aus der Praxis von Konzerten bis zu 6 Stunden Länge.

Gruß,
Alexandra.


Ja, ich hab schon 8 Stunden am Stück gespielt. Ich könnte mir höchstens Vorstellen das das stressig werden könnte wenn man eine richtig fette Bühnenshow ohne Pausen abzieht, also springen, abgehen usw.. Aber das das meistens ja andere Veranstaltungen sind wo sich niemand viel bewegt bezweifel ich auch das ;)

Ist einfach meine Meinung.
 
Delryn schrieb:
Ja, ich hab schon 8 Stunden am Stück gespielt. Ich könnte mir höchstens Vorstellen das das stressig werden könnte wenn man eine richtig fette Bühnenshow ohne Pausen abzieht, also springen, abgehen usw.. Aber das das meistens ja andere Veranstaltungen sind wo sich niemand viel bewegt bezweifel ich auch das ;)

Ist einfach meine Meinung.

Was spieltst du?

Da ich als Gitarristin und mein Bassist gemeinsam singen und dies schon körperlich sehr anstrengend ist, glühen wir schon ziemlich schnell und da bleibt eine gute Transpiration nicht aus. Dabei können bei entsprechender Umgebungstemperatur schon 4 Stunden zum Problem werden. Und da muß ich auch mind. einen Liter Flüssigkeit pro Stunde zu mir nehmen, denn singen im Rockbereich ist sehr anstrengend und ich trinke da nicht nur alleine um meine Stimmbänder feucht zu halten, was auch wichtig ist.

Wie gesagt, ist nicht nur meine Meinung sondern bittere Erfahrung die ich selber durchmachen mußte.

Gruß,
Alexandra.
 
Also es kommt selten vor, dass wir unter 4 srtunden spielen

meistens immer sets von 45-60 minuten, dann macht unser soundtech und dj konserven mucke und dann machen wir wieder weiter.

Bis jetzt ist das konzept mit dj zwischenurch immer ganz gut angekommen und wir bekommen die pausen, die wir benötigen um uns nicht auszupowern.
wenn mal 2 sets ohne pause gespielt werden merke ich auch, dass beim bass spielen die finger eh tun.

Man sollte aber bei dieser ganzen diskussion mehr zw berufs und hobby musiker differenzieren, da da ja doch ein grosser unterschied ist.

also wir spielen 1-2 mal im monat und haben einige locations in der hand, wo wir dann quasi rotieren. Die gage liegt zw 1000 und...€

Für 1000€ spielen wir aber nur für private VA's, wo wir wissen, dass das Geld nicht so locker sitzt. Desweiteren spielen wir in einer location, die uns durch die jahre immer geholfen hat gigs zu spielen, auch zu ermässigten preisen.
 
Alexa schrieb:
Was spieltst du?

Da ich als Gitarristin und mein Bassist gemeinsam singen und dies schon körperlich sehr anstrengend ist, glühen wir schon ziemlich schnell und da bleibt eine gute Transpiration nicht aus. Dabei können bei entsprechender Umgebungstemperatur schon 4 Stunden zum Problem werden. Und da muß ich auch mind. einen Liter Flüssigkeit pro Stunde zu mir nehmen, denn singen im Rockbereich ist sehr anstrengend und ich trinke da nicht nur alleine um meine Stimmbänder feucht zu halten, was auch wichtig ist.

Wie gesagt, ist nicht nur meine Meinung sondern bittere Erfahrung die ich selber durchmachen mußte.

Gruß,
Alexandra.

Ich spiel die zweite Geige ähhh Gitarre ;)

8ight hat es schon ein wenig angerissen, genau wie ich: Wenn man wirklich 8 Stunden durchzieht, ohne mehr als 5 Sekunden Pause zwischen den Liedern, mit abgehen, ohne Trinken dann ist es sicher mehr als hart.

Aber meistens finden sich immer 5 Minuten Pause bzw. auf diesen "Galaveranstaltungen" wird eh nicht richtig gerockt :D :rolleyes:
 

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