Funktionsweise des Schwellers

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Guten Abend zusammen,
Ich hab heute mal das Gehäuse des Schwellers an meiner Orgel aufgemacht, weil beim Betätigen desselben furchtbar "hackende" Geräusche zu hören waren.
Dabei ist mir ein Mechanismus aufgefallen, bei dem zwei Rechen aus kleinen Plättchen - sehen aus wie zwei Minitoastständer - durch Drehen der mit dem Pedalgestänge verbundenen Welle mehr oder weniger weit ineinandergreifen. Die Schraube des mit der Welle verbundenen "Toastständers" hatte sich gelöst. Ich hab die jetzt wieder fixiert, sodass die Plättchen mittig ineinander greifen und sich nicht berühren können. Ich nehm mal an, dass das auch so sein muss, denn jetzt geht das Ganze wieder. Bin wahnsinnig stolz auf mich :cool:
Jetzt aber meine Frage: Wie funktioniert das berührungsfrei? Ich hatte die Funktion eines Potis aus dem Physikunterricht - schon sehr lange her... - irgendwie anders im Kopf.
Was für ein Prinzip steckt dahinter? Kann mir einer der Profis hier im Forum das mal kurz und verständlich erklären bzw. mir zumindest mal einen Fachbegriff dafür nennen zum Googeln? Und ist das ok, wenn die "Toastständer" bei der lautesten Stellung nicht komplett, sonder höchstens zur Hälfte ineinandergleiten?
Schonmal vielen Dank im Voraus und Frohe Weihnachten!
Bertram
 
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HAllo Bertram,

das ist kein Poti sondern Plattenkondensatoren. Damit kannst Du jetzt googeln und über Weihnachten alles durchlesen ;)

Gruss Helmut
 
Hallo Bertram.

die Schwellerfunktion als Plattenkondensator zu bauen, funktioniert deshalb, weil ein Kondensator für Wechselspannungen im Prinzip nur einen Widerstand darstellt. Der Kondensator anstelle eines normalen Potis hat insbesondere den Vorteil, dass er nicht verschleißt und es daher nicht (außer wenn sich wie bei dir die Schraube löst), zu Störgeräuschen kommt.
Hier nochmal die Original-Erläuterung (sorry, dass ich gerade zu faul bin, das zu übersetzen :oops: ):

In the expression control circuit, you will see there are two plates shown after V4(a), and a third movable plate shown going into the next stage of V4b. The higher plate is connected directly to the output of V4a, while the lower plate has some RC (resistive/capacitive) circuits shown. If the movable plate is closer to the higher stationary plate, the volume is louder. As it moves to the lower stationary plate, it gets softer. Because of the RC network, the signal also gets a tone change. In other words, the high frequencies are attenuated faster than the lower frequencies. This means at lower volumes, the bass will actually remain more present than the highs. Since we hear different frequencies differently at different volumes, (see fletcher-munson curves) this acts like a loudness curve in a home stereo. The second stage of V4(b) picks up the signal from the expression control, amplifies it and sends it to the output stage through the tone control. Again the plate voltage is the primary check. Determine if the tube or plate load resistor is bad. A failure in either stage of V4 will usually kill all sound in the organ.

Gruß,
Harald
 
Herzlichen Dank an Euch beide,
Dank Euch, Google ("Drehkondensator") und meinem Schwager ("Elektriker") kommt langsam Licht ins Dunkel... ;)
Schöne Grüsse
Bertram
 
Hatte das Bild schon an anderer Stelle verwendet, aber wusste nicht, wie das dann hier anzuzeigen.
Wie mag das bei meinem Chop von Bertram gelöst sein? Normalerweise ist der Schweller doch mechanisch verbunden, oder? bei mir aber elektrisch, mit ziemlich original aussehendem Kabel und Stecker. (Siehe Bild ganz unten)
Ich hab die Orgel gerade nicht vor mir, deshalb kann ich die Schaltung nicht prüfen.
Kennt jemand den Bertramschop und kann mir sagen, wie das da gelöst ist?
Vielleicht kann ich mit der Justierung des Plattenkondensators mein Soundproblem lösen und den Mitten mehr Raum geben...
Sorry, dass die Neulinge im Board immer erstmal so viele Fragen stellen. :)
Stefan
 

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Hallo Stephan,

bei meinem Chop ist das auch elektrisch gelöst. Der Plattenkondensator, der die Lautstärke regelt, ist mit in den Schweller verpflanzt. Damit ist die Mechanik, wenn man so will "im kleinen" auch im Alugehäuse unmittelbar vor dem eigentlichen Schweller.

Gruss Helmut
 
An Super Helmut. Dann kann ich tuningversuche also am Schweller direkt machen. Bin gespannt.

Grüße Stefan
 
Hallo Stephan,

an der Schraube vom Plattenkondensator nicht zu weit drehen, sonst kann dieser auseinanderfallen. Das Zusammenbauen ist dann eine etwas mühselige Angelegenheit.

Gruß
Günter
 
HelmutN":1lsxwivo schrieb:
Hallo Stephan,

bei meinem Chop ist das auch elektrisch gelöst. Der Plattenkondensator, der die Lautstärke regelt, ist mit in den Schweller verpflanzt. Damit ist die Mechanik, wenn man so will "im kleinen" auch im Alugehäuse unmittelbar vor dem eigentlichen Schweller.

Gruss Helmut
So hatś Bryan Davenport bei mir auch gemacht...
Gruss
Bertram
 
leider ist die Verlagerung des Drehkondensators zum Schweller beim Choppen einer Hammnd gängige Praxis, die der Einfachkeit halber auch von Profis verwendet wird.
Problem dabei ist die Kapazität des Verbindungskabels, die parasitär wirkt und sich damit negativ, weil die höhendämpfend auf den Klang auswirkt.
Ich habe die Studie eines Bekannten vorliegen, der genau das untersucht hat und dabei zu erstaunlichen Ergebnissen kam.
Alternativlösung: der Drehkondensator bleibt im Preamp und die Verbindung zum Schwellerpedal wird mittels eines aushängbaren Bowdenzugs hergestellt.
Ich werde mal nachfragen, ob er bereit ist, seine Ergebnisse hier zu veröffentlichen.

Gruß,
Harald
 
Interessant. Vielleicht ist da ja was zu machen an meinem Sound.
Hier ein Bild aus meinem Schweller:
image.jpg

An der kleinen Schraube habe ich +- 1 Umdrehung rumgedreht, aber keinerlei Unterschied gehört. Wars die falsche?

Noch eine Frage
Der a029 hat eine Art Leslieausgang. Aber 8polig.
image.jpg


Kann man da irgendwie ohne dieses Transitorteil nicht direkt in das Leslie gehen?
Grüße Stefan
 
Hallo Stefan,

das letzte Bild sieht mir eher nach einem Röhrensockel aus... Wo auf dem AO29 befindet sich das? Steht da in Blech gestanzt irgendwo eine Bezeichnung alá 6V6 oder so?
Wenn das ein Röhrensockel sein sollte, nichts dran runfingern - da liegt einigen Pins Anodenspannung von einigen Hundert Volt drauf!

Kannst du mal beschreiben, wo auf dem Verstärker dieser Sockel ist (am besten ein Bild)?


Viele Grüße,
Martin


EDIT: habe mir das Bild vom Innenleben im anderen Thread angesehen - sieht ganz so aus, als wäre das der Röhrensockel für die 5U4 Gleichrichterröhre. Wahrscheinlich hat jemand den Amp auf Halbleiter-Gleichrichtung umgebaut. Ich glaube aber nicht, dass das dein Soundproblem bewirkt. So oder so ist das kein Ausgang für das Leslie.
 
Noch mal eine Frage zur Möglichkeit des Tunings am Schweller:
Welche Bedeutung hat die kleine Schraube in der Mitte?
Ist das die Schraube, an der man das Klangbild tunen kann?
Warum hatte das Verstellen an der dann keinen Effekt?

Grüße Stefan
 
Gibt es da keine antworten.heißt, das, das weiß keiner?
 
harald":2hktb2ua schrieb:
Alternativlösung: der Drehkondensator bleibt im Preamp und die Verbindung zum Schwellerpedal wird mittels eines aushängbaren Bowdenzugs hergestellt.
Ich werde mal nachfragen, ob er bereit ist, seine Ergebnisse hier zu veröffentlichen.

Gruß,
Harald

Hallo Harald
Könntest du oder jemand sonst mal ein Foto dieser Lösung posten?
Bei mir ist recht wenig Platz im Gehäuse...
Grüße
Stefan
 
Schade. Irgendwie passiert hier echt wenig.
Eine weitere Frage: bei meinem Umbau ist ja auch Ein langes Kabel dran.
Meint Ihr, es bringt was für besseren Klang, einen kleinen Stecker zu löten, und einfach einen fixen Kondensator aufzulöten, der ungefähr der 2/3 der Kapazität des Drekos entspricht (damit der A029 nicht übersteuert)?
Es wäre kaum noch Kabel dran, kein aufwändiger Umbau, keine aufwändige Aluschirmung notwendig, alle Komponenten können bei Bedarf weiter verwendet werden...., die Lautstärke könnte man per Expressionpedal regeln.

Also nochmal die Frage: Meint Ihr, das bringt was für den Klang?
Stefan
 
Hallo Stefan,

solche Lösungen sind nicht so verbreitet. Ich glaube ich war bisher im Forum allein mit einem Chop. Bei mir ist der Schweller wie bei Dir samt dem Plattenkondensator eine Einheit. Jetzt habe ich aber da noch nie herumgedreht und meine Orgel ist im Touranhänger, d.h. ich habe nur sehr selten im Zugriff um irgendetwas nachzuschauen und beim Auftritt habe ich weder Zeit noch Lust die Orgel aufzumachen.
Im übrigen habe ich noch nicht verstanden, was für eine Tuningmöglichkeit am Schweller besteht. Ich kenne lediglich die Möglichkeit den Schwellerweg (Schraube an der Achse bezgl. Deckung des Plattenkondensators) zu verändern. Bei einer fachmännischen Ausführung dieser Schwellerlösung, gibt es keine klanglichen Nachteile gegenüber der Originallösung, zumindest ist mir das noch nie aufgefallen.
Im Falle, dass die Lautstärkeregelung in der Orgel verbleibt, das ist dann der Normalzustand und der Schweller nur über eine mechanisches Gestänge verlängert ist, nun das kann man sich an jeder alten Hammond anschauen. Am schönsten sieht man es bei der B3.

Ein Bild davon habe ich von einem Chop, wie sie von Sjaak in Holland gebaut werden:
P1010066-ss.jpg


Aber selbst wenn, wie Harald schreibt, Ergebnisse vorliegen, die eine Klangbeeinflußung belegen, ist es für mich nicht klat was Du im Sound Deiner M100 suchst. Dass die M100 nicht wie ihre großen Schwestern klingt, ist nicht neu, dafür gibt es eine ganze Reihe von Gründen. Und die Alterung von Bauteilen (in erster Linie die Kondensatoren) spielt auch eine große Rolle, vielleicht sollte der Tongenerator neu intoniert werden. All das kann man aber nicht wirklich diskutieren, wenn man weder Deine Orgel noch Deine Soundvorstellungen kennt.
Sorry, dass ich Dir so nicht mehr anbieten kann.

Gruss Helmut
 
Hallo Stefan,
die kleine Schraube die man auf deinem Bild vom Schweller sieht, ist der Gegenkopplungs-Trimmer-Kondensator, der für die Verstärkung über die Gegenkopplung verantwortlich ist. Man kann damit z.B. ein Zerren in Position Volume "Normal" beseitigen. Den Sound deiner Orgel kannst du damit nicht verändern, was du ja bereits selber gemerkt hast.

Gruß
Günter
 
Danke Günther, danke Helmut.

Ja, meine Orgel zerrt ganz schön, wenn ich mit dem Pedal nicht aufpasse.
Und das klingt über mein 760 hochtonhorn wie das unangenehme knattern eines Motors. Ganz fies! Ist das normal oder ist da eine Röhre hinüber?

Helmut: Ja, Bowdenzug oder Stange hätte ich gern. Ich löte mal demnächst einen Kondensator ein und zieh den Schweller ab. Mal sehen, OB der Sound sich verändert.

Ja, WARUM kann die m100 nicht klingen wie eine B3? Zumindest in bestimmten Fußlagen, wo das Foldback dem nicht im Wege steht? Ich meine, wenn man die beiden über das gleiche Leslie betreibt?

Gut: der Orgelverstärker ist ein etwas Anderer. Wobei die m100 ja eigentlich einen moderneren Vertarker hat. Er läuft in der Endstufe über symmetrische Penthoden. Was meint ihr verändert das am Sound? Was macht Eurer Meinung nach den klanglichen Unterschied von A029 zu A028 aus?

Was ich nicht hinkriege an meinem Sound( und mit meinem Leslie) ist die Röcheln , das so geil asthmatisch klingt, wenn man relativ viele Tasten gedrückt hat. Außerdem Kriege ich die Verzerrung nicht gut hin. Habe den Mic 100 von Behringer dran und ein kleines Mischpult, dass bei mir den Hallkanal mit einmixt. Aber dieses schöne angenehme grollen, also diese Zerre, die wie ein gesprochen rollendes R auf dem Sound klebt, Kriege ich einfach nicht hin. Das klingt alles so hart.
Ich hatte sogar einen OrganDrive bei Thomann bestellt. Da klingt es noch härter und dazu, wie ich finde, mit Einbußen in der Presence.

Außerdem fehlt meiner Orgel irgendwie im Bandkontext die Durchsetzungskraft. Sie kann natürlich unheimlich LAUT werden, aber ich hätte sie gerne nicht so laut, trotzdem weich angezerrt und gut sich heraushebend.

Ich spiele vor allem Funk.

Vorbilder, die meine Soundvorstellung geprägt haben sind Medwski (auf der Scheibe AGoGo mit John Scofield) und Sven Hammond Soul ( und das, obwohl letzterer eine xk3 spielt)
Grüße Stefan
 

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