ich glaube nicht dass du für bässe was recht billigeres findest, das einen vertretbaren sound rüberbringt.
"Billigeres" bezog sich in diesem Post wohlgemerkt auf immerhin 789,- Euro...
Ich krieg hier zwei Sachen nicht so recht zusammen:
Zum Einen würde ich sagen, die Gigs der allermeisten User hier spielen sich im Bereich Kreis- oder Regionalliga ab. Die allerwenigsten hier sind Profis, die marodierend von Festival zu Kneipe zu Stadtfest ziehen, um ihre Miete bezahlen zu können. Oder sehe ich das falsch?
Zum anderen wird hier teilweise mit einer Ernsthaftigkeit über Sound-Nuancen diskutiert, die im normalen Live-Alltag überhaupt keine Rolle spielen. Mag sein, dass System A ein wenig anders klingt als System B. Aber wenn man sich einige Posts so durchliest, könnte man den Eindruck bekommen, alles unter High End wäre absolut unbrauchbar. Und das ist, um es mal deutlich zu sagen, Quatsch!
Klar kann man sich Gedanken um Frequenzgänge unterhalb von 50 Hz machen. Aber sinnvoll ist das nur, wenn die Band einen eigenen Profi-Mischer am Pult sitzen hat, der über eine korrekt aufgestellte GAE-, Nexo- oder Fohhn- [Lieblings-High-End-PA einsetzen...] Anlage herrscht. Und zwar in einem klanglich neutralen Raum unter kontrollierten Bedingungen, bei gut aufeinander abgestimmten und frequenzmäßig sauber getrennten Instrumenten. Vielleicht hört dann tatsächlich der Mann am Pult einen Unterschied. Oder drei, vier Jungs von der Jazz-Polizei.
Leider sieht's live i.A. ganz anders aus, besonders bei weniger bekannten Bands: Der Mann am Pult, die örtliche PA, die räumlichen Gegebenheiten und die Lautstärke auf der Bühne wären da in absteigender Reihenfolge jene Faktoren, über die ich mir ernsthafte Gedanken machen würde, wenn es um den Bandsound geht. Der Preisrahmen meiner Funkstrecke, meine Saitenmarke oder die Farbe meines Instrumentes stehen auf meiner persönlichen Liste ziemlich weit hinten... wohl gemerkt, immer im Rahmen der Gigs, auf denen das Gros der User hier spielt! In höheren Ligen kommt das alles durchaus zum Tragen, aber da sind die Rahmenbedingungen ganz andere.
Ich selbst spiele seit einigen Jahren ein Shure UT "The Guitarist", das eindeutig NICHT in die High End Liga gehört. Aber es tut wunderbar seinen Job: Ich kann mich frei auf der Bühne bewegen, ich hatte noch nicht einen einzigen Drop Out, und das Ding ist erstaunlich robust.
Was die Übertragungsqualität angeht: Mein (Profi-) Soundtech kommt mit dem Signal wunderbar zurecht, der Basscheck dauert ca. 90 Sekunden, und die gängisten Beschwerden zum Bandsound waren in letzter Zeit "Die spielen ja gar nicht live!", was ich bei ner Coverband mal als Kompliment werte
Klar hat das UT-Teil auch Macken:
Die Frequenz ist nicht wechselbar.
Jepp, das kann ein Problem sein. In 99,9% der Fälle klappt es trotzdem, weil i.A. keine anderen Bands/Künstler gleichzeitig mit uns auf der Bühne stehen. Trotzdem wird mein nächstes System wechselbare Frequenzen haben.
Der Gürtelclip ist totaler Schrott.
Das Problem wurde durch eine einfache Tatonka-Gürteltasche gelöst, in die das Beltpack perfekt reinpasst. Kosten: 7,99 Euro. Absolut roadfest und livetauglich.
Das war's eigentlich schon. Diese beiden Macken haben mich im Lauf der letzten weißnichtwieviel Gigs deutlich mehr beschäftigt (nämlich zusammen ungefähr 20 Minuten) als der Frequenzgang unterhalb von 50 Hz.
Ich würde sagen: Wenn's denn Wireless sein soll, achtet darauf, dass es keine Drop Outs gibt und sucht euch was mit wechselbaren Frequenzen. Was den Sound anbelangt: Live ist nicht Studio, auch wenn das viele in ihrem Ego kränkt... Investiert lieber in einen guten Mann am Mischpult, der ist erheblich mehr wert als ein noch so soundgetreues Wireless-System.
Wenn ihr in eine Liga kommt, wo die Unterschiede live hörbar werden, dann könnte sich auch ein wirklich teures Wireless-System lohnen. Vorher ist es aber wohl eher Liebhaberei...
LeGato